Ich habe zuletzt zwei eher durchschnittliche US-Thriller gelesen.
Mission Arktis (Ice Hunt) von James Rollins erschien in der "Galileo Mystery" Edition (ausgewählt von Wolfgang Hohlbein). Leider hat sich das entgegen meinen Hoffnungen doch auf die Qualität ausgewirkt.

Es geht um eine alte russische Forschungsstation in der Arktis, die nun von Amis übernommen wird, welche auf das dortige dunkle Geheimnis stoßen... Infolge schlagen sie sich mit wiedererwachten Urzeitmonstern und russischen Soldaten herum. Der Punkt, wo ich es fast wieder ins Regal gestellt hätte ohne weiterzulesen war, als der russischer Admiral die Polkappe schmelzen wollte, was langfrsitig eine neue Eiszeit auslösen soll, um den Tod seines Vaters zu rächen, der Forschungsleiter in der Station war. Habe es dann doch zu Ende gelesen. Immerhin muss man sagen, dass es in 640 Seiten nie langweilig wird. Ständig passiert was, allerdings wirkt das dann oft aufgesetzt.
Rabenmord (For Edgar) von Sheldon Rusch hat mir besser gefallen. Man merkt dem Buch aber schon an, was es ist: Das Erstlingswerk eines Fans von Edgar Allen Poe. In der Geschichte inszeniert ein Serienmörder seine Taten als Hommage an einige von Poes Geschichten. Die Ermittlerin kennt sich da auch gut aus und erkennt das Muster daher recht schnell. Das Ganze ist recht flott erzählt, man mag dabei vielleicht ein paar Details vermissen, aber ich find's ganz gut, das so nichts unnötig in die Länge gezogen wird. Das Ende ist aber sehr nach Schema F solcher Geschichten gestrickt. Mein Vater hat das Buch vor mir gelesen und meinte, es wäre zu konstruiert und es gäbe keine Hinweise, durch die man hätte drauf kommen können. Stimmt schon, aber weil solche Geschichten praktisch immer so in der Art ausgehen, fand ich es vorhersehbar. Davon abgesehen genießt man die Geschichte natürlich am besten, wenn man die referenzierten Poe-Geschichten kennt. Bei mir traf das immerhin auf die meisten zu.
Jetzt freue ich mich aber auf Der Bug von Constantin Gillies, die Fortsetzung seines Exraleben.