Ssnake hat geschrieben:Die Bond-Filme waren eigentlich schon immer Schaufenster von Trick- und Stunttechnik, das ist nicht erst seit Timothy Dalton und Pierce Brosnan so. Ich erinnere beispielsweise an die Freifall-Geschichte mit dem Kampf gegen Beißer um den Fallschirm, aber auch andere Gelegenheiten. Insoweit paßt Moonraker voll ins Bild - Weltraum war damals hyper-aktuell, und dank Star Wars waren die (noch nicht so abgenutzten) Laserkanonen-Effekte gerade möglich geworden.
Das Publikum war damals auch leichter zu beeindrucken, und leider kennt die Filmindustrie (speziell im Action-Genre) ja nur das Rezept der Steigerung ("noch mehr und größere Explosionen") als Fortentwicklung.
Da es ja auch fast immer um Weltherrschaft geht, bleibt letztlich auch nur das Mittel der Selbstironie, um sich vor dem Publikum nicht unglaubwürdig zu machen. Es wäre heutzutage unmöglich, dem Publikum einen "Ur-Bond" zuzumuten.
Sehe ich auch so, was wäre Bond ohne die Selbstironie. Bei den RM-Bonds war das zwar schon fast zuviel, aber heute paßt es echt wieder. Und die übertriebenen Stunts und Effektorgien....das ist eben Bond, war schon immer so, auch wenn die alten Bonds da mit heutigen Maßstäben ziemlich ärmlich aussehen. Bond ist Popcornkino, mehr nicht. Wer einen realistischen Agentenfilm sehen will soll beim Rußlandhaus sanft entschlummern oder sich die John le Carre Verfilmungen ansehen.
Bond ist Hirn abschalten und sich amüsieren - Kino!