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Hattori Hanso
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Hero

Mi, 11. Jun 2003, 08:22

Habe mir gestern abend Hero angeschaut.

Ein chinesischer Film ähnlich wie Tiger und Dragon.

Sehr poetisch und bildgewaltig, leider ist die Kamera in einigen wenigen Szenen etwas zitterig, aber ansonsten sehr schön aufgenommen. Die Handlung ist sehr knapp, und der Film beschränkt sich eigentlich nur auf einige philosophische Gespräche und die grandios choreographierten und fotographierten Kampfszenen. Beim anschauen hatte ich das Gefühl daß der Film einige Längen hat, in der Betrachtung danach kann man das aber nicht mehr finden.

Ich fand den Film absolut genial und eine reine Augenweide, ich kann aber auch verstehen wenn jemand den Film absolut nicht mag, daher kann ich keine Eindeutige Empfehlung dafür aussprechen. Wer Tiger und Dragon mochte dem wird sicherlich auch dieser Film gefallen, wer mit T&D nichts anfangen konnte sollte einen großen Bogen um die Kinos machen in denen Hero läuft. Auf alle Fälle darf man sich nicht daran stören wenn in den Kampfszenen die Helden übers Wasser laufen oder sekundenlang durch die Luft fliegen.
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Alex
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Mi, 11. Jun 2003, 13:59

Stimme vollkommen zu - bildgewaltig, bombastisch großartig. Anders als Tiger and Dragon hat er sogar eine nicht völlig uninteressante Storyline, wobei uns "Westlern" die Moral des Endes wahrscheinlich nicht völlig erschließt. Aber allein der Optik wegen ein Pflichtbesuch!
 
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Hattori Hanso
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Mi, 11. Jun 2003, 14:40

Ja, das Ende des Films ist sehr "chinesisch", mit unserer Weltanschauung nur bedingt zu verstehen. Trotzdem oder gerade deswegen ein sehenswerter Film. Soll ja noch nie geschadet haben auch mal über den Tellerrand zu gucken.
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Ssnake
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Mi, 11. Jun 2003, 19:59

Dirty Harry hat geschrieben:
Soll ja noch nie geschadet haben auch mal über den Tellerrand zu gucken.


Ih.




;)
Du liest diesen Text nicht. Fnord.
 
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ray
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Mi, 11. Jun 2003, 20:14

Anders als Tiger and Dragon hat er sogar eine nicht völlig uninteressante Storyline


Wieso war den die Storyline von T&D "völlig uninteressant"? Gerade die Story war doch das Tolle an dem Film und die Kampfszenen dienten nur dazu, die imho wunderbare und auch sehr tiefschürfende Geschichte voranzutreiben und mimisch auszuschmücken.

Na ja, jedem das seine.

Hero werde ich mir dieses Wochenende anschauen. Ich habe fast alle Filme von Zhang Yimou gesehen und fand alle spitze. Besonders empfehlen kann ich "Rotes Kornfeld", die Geschichte eines kleinen Jungen, dessen Eltern eine Schnapsbrennerei betreiben und dessen idyllische Kindheit durch die Invasion der Japaner brutal beendet wird. Ein großartiger Film.
 
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Hattori Hanso
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Do, 12. Jun 2003, 08:52

Ssnake hat geschrieben:
Dirty Harry hat geschrieben:
Soll ja noch nie geschadet haben auch mal über den Tellerrand zu gucken.


Ih.




;)


Der Versuch den "kürzesten Post Award" diesen Monat zu gewinnen?
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Do, 12. Jun 2003, 10:42

ray hat geschrieben:
Anders als Tiger and Dragon hat er sogar eine nicht völlig uninteressante Storyline


Wieso war den die Storyline von T&D "völlig uninteressant"?


Sorry, so hab ich das eigentlich nicht gemeint. Ich wollte sagen, dass ich die Storyline interessanter als bei T&D finde, wollte es aber auch leicht einschränken, weil sie soo originell auch nicht ist. Dass sich dies gleich so negativ auf T&D auswirkt, hatte ich nicht bedacht.
 
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Mi, 18. Jun 2003, 08:58

Also, gestern abend gesehen - toll.
Man darf natürlich nicht vergessen, daß es sich um verfilmte chinesische Oper handelt (wenn auch ohne Orchester und Gesang), Bezüge zur Realität also eher als Ausrutscher anzusehen sind. Die Bilder sind grandios, man könnte bestenfalls den Vorwurf machen, daß der Zuschauer von der Vielzahl grandioser Bilder und Landschaften erdrückt wird.

Da Matrix die Ästhetik der Eastern-Kampfsportfilme in westliches Action- und Science Fiction-Kino importiert und perfektioniert hat, ist es natürlich absurd, Hero vorzuwerfen, Matrix-Ästhetik zu kopieren (soweit es sich um "Bullet-Time" Zeitlupen in den Kampfszenen handelt), umgekehrt wird ja eher ein Schuh draus. (nicht, daß in diesem Thread jemand den Vorwurf erhoben hätte, ich gehe da eher auf Einwände meiner Mitzuschauer nach der Vorstellung ein).

Fazit: Wenn Chinesen nicht die Angewohnheit hätten, alles zu essen, was nicht aus einem Eimer hüpfen kann, könnte man sie nach diesem Film direkt für zivilisiert und poetisch halten. ;)

Im Ernst: Ansehen!!!
 
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Mi, 18. Jun 2003, 14:46

Man könnte die Chinesen für zivilisiert halten wenn sie sich nicht für die einzigen zivilisierten Menschen halten würden....
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Mi, 18. Jun 2003, 14:55

Ssnake hat geschrieben:
Fazit: Wenn Chinesen nicht die Angewohnheit hätten, alles zu essen, was nicht aus einem Eimer hüpfen kann, könnte man sie nach diesem Film direkt für zivilisiert und poetisch halten. ;)


...wie wenn wir recht viel besser wären. chinesen essen zb. keine vergorenen drüsenprodukte von viechern, die wir "kühe" schimpfen. aber wenn ich dann wieder an die berüchtigten tausendjährigen eier denke.... *würg*

mfg
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Sa, 28. Jun 2003, 11:57

Wenn man sich meinen Avatar ansieht, kann man sich natürlich denken, dass ich mir auch Hero nicht entgehen lassen kann. So gut wie T&D fand ich ihn nicht, wie Harry schon meinte, zog er sich stellenweise etwas. Aber die extrem ästhetisierten Kampfszenen waren super. Die Story wurde durch die Erzählweise (Rückblenden, verschiedene Handlungsmöglichkeiten) interessant und halbwegs überraschend. Die schlussendliche Entscheidung des Helden fand ich schon nachvollziehbar. [spoiler] Warum "Zerbrochenes Schwert" allerdings den Tod wählte wollte mir nicht klar werden.[/spoiler]
Auf jeden Fall muss man wirklich bereit sein, sich auf solch einen Film einzulassen, sonst kann einem das leicht lächerlich vorkommen. Hinter uns im Kino saßen dann auch so ein paar Nervensägen, die sich ständig kaputtgelacht haben. :arg:
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Leland Yee, the Senator that decided that violent videogames were so dangerous to society that he needed to propose a law that banned selling them to minors, was arrested recently for weapons trafficking. He was buying shoulder-mounted rocket launchers from an extremist Islamic group and accidentally sold them to a member of the FBI. I mean, thank God he doesn't play videogames or he might have really become a threat to society.

-- Extra Credits Episode 200
 
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Ja, das ist natürlich eine Frage der Erwartungshaltung. Wer statt eines Märchens eben einen knallharten Action-Eastern erwartet, kann nur enttäuscht werden. Wer tolle Landschaften und eine Geschichte aus dem Dunstkreis märchenhafter Phantastik ansehen möchte, wird aufs Schönste bedient.
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Mo, 30. Jun 2003, 07:58

Ganon2000 hat geschrieben:
Wenn man sich meinen Avatar ansieht, kann man sich natürlich denken, dass ich mir auch Hero nicht entgehen lassen kann. So gut wie T&D fand ich ihn nicht, wie Harry schon meinte, zog er sich stellenweise etwas. Aber die extrem ästhetisierten Kampfszenen waren super. Die Story wurde durch die Erzählweise (Rückblenden, verschiedene Handlungsmöglichkeiten) interessant und halbwegs überraschend. Die schlussendliche Entscheidung des Helden fand ich schon nachvollziehbar. [spoiler] Warum "Zerbrochenes Schwert" allerdings den Tod wählte wollte mir nicht klar werden.[/spoiler]
Auf jeden Fall muss man wirklich bereit sein, sich auf solch einen Film einzulassen, sonst kann einem das leicht lächerlich vorkommen. Hinter uns im Kino saßen dann auch so ein paar Nervensägen, die sich ständig kaputtgelacht haben. :arg:


Mir hat er noch besser gefallen als T&D, vor allem wegen der ästhetischen Aufnahmen. Von der Handlung her ist T&D sicher interessanter, aber die Optik fand ich bei Hero noch gelungener.
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Abdiel
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Di, 8. Jul 2003, 22:34

Holla!

Um es auf den Punkt zu bringen: Waaahnsinn!

Der Film hat mich völlig gefesselt und gegen Ende auch emotional sehr mitgerissen (*schnüff*), einzig die Szene auf dem Wasser hatte eine kleine Länge. Ich kann leider noch keinen Vergleich zu T&D ziehen, gegenüber "Iron Monkey" (bis dato mein Lieblingsfilm in dem Genre) hatte der Streifen eine nahezu epische Story. Immerhin gab es Wendungen, Rückblenden und dergleichen, also alles was die Handlung interessant macht.

Man darf nicht vergessen, dass es sich hier um eine Legende zur Entstehung des ersten chinesischen Kaiserreiches handelt. Das heisst für mich, das die Personen an sich und Vorgänge weitgehend in den Hintergrund rücken und die Moral aus der Geschichte den Kern ausmacht. Und das wurde meiner Meinung auf sehr hohem Niveau betrieben, wobei die eher unwichtigen Kampfszenen der Untermalung dienten (und was für eine!).

Was mich mehr als begeistert hat, war der Soundtrack, der seinem Namen alle Ehre machte und die Stimmung fabelhaft unterstrich. Wer natürlich das "Gejaule" fernöstlicher Musik nicht ertragen zu vermag, kann meine Ansicht da natürlich nicht nachvollziehen. Mein Tipp: Den Abspann bis zum Ende ansehen, das beste Stück kommt ganz zum Schluss!

Es ist schon faszinierend, welches Ästhetikverständnis andere Kulturen haben. Uns Europäern erschliesst sich sicherlich nie der volle Genuss der Kampfszenen aber das ist auch nicht nötig.Die Bilder sprechen für sich und wer die Sache zu geniessen weiss, kommt sicherlich voll auf seine Kosten. Bei den Moralvorstellungen hingegen offenbart sich meiner Meinung nach mal wieder, wie eng die Kulturen in ihrer Grundeinstellung beieinanderliegen. Die Entscheidungen des Namenlosen, des Königs und auch von zerbrochenem Schwert sind absolut nachvollziehbar (@Ganon: Er wollte Ihr den untrüglichen Beweis liefern, auch wenn es seine Tod bedeutete!) und zeigen insbesondere die Verpflichtung des Einzelnen gegenüber der Gemeinschaft, selbst wenn das Wohl den eigenen Zielen und Vorstellungen widerstrebt! Tja, in der Theorie sind die Menschen eben schon sehr viel weiter...

mfg
:borg: Abdiel

@SoLo: Du wirst sicher nicht bereut haben, den Film ausgeklassen zu haben!

@Chellie: Schade, es hätte Dir bestimmt irgendwie gefallen. Allein schon wegen dem Handlungsgegenstanbd...
People may say I can't sing, but no one can ever say I didn't sing. (Florence Foster Jenkins)

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