Cloud hat geschrieben:Bei der Goodreads-Wahl 2022 zum besten SF-Roman gekürt: Emily St. John Mandel - Sea of Tranquility. Zu drei verschiedenen Zeiten (1912, 2020, 2203) stoßen Personen auf eine mysteriöse Anomalie, außerdem scheinen sie alle dem gleichen Mann zu begegnen. Da denkt man doch gleich an Zeitreisen und genau darum geht es hier auch. Was auf den gerade mal 200 Seiten geschieht, erweist sich als erstaunlich komplex und einfallsreich. Als klar wurde, dass es sich hier nicht nur um klassische Zeitreise-Tropes handelt, konnte ich das Buch quasi nicht mehr aus der Hand legen und habe die letzten 120 Seiten mehr oder weniger am Stück gelesen. 5/5 und ein weiterer Roman von Mandel ist bereits gekauft.
Gleich zwei weitere Romane habe ich von ihr gelesen, nämlich
Station Eleven (Arthur C. Clarke Award 2015, wurde von HBO verfilmt - handelt von einer Grippe-Pandemie, welche 99.99% der Menschheit vernichtet) sowie
The Glass Hotel (spielt zur Zeit der Finanzkrise 2008 und wirft einen Blick u.a. auf einen Investment-Betrüger und dessen Trophy Wife). Interessanterweise gibt es bei diesen drei Büchern eine Reihe von Überschneidungen unter den Charakteren, und das obwohl es sich um verschiedene Genres handelt und die Personen teils auch andere Schicksale erfahren. Beide sind ca. 300 Seiten kurz, nichtlinear und aus unterschiedlichen Blickwinkeln erzählt und wie schon bei SoT fügt sich am Ende jeweils alles wunderbar zusammen. Ich muss schon sagen, dass mir Mandels Erzählweise generell außerordentlich gut gefällt. Beide Romane fand ich klasse und gebe ihnen eine 4/5 bzw. 5/5.
Mandels übrigen drei Romane sind nun auch auf meiner Wunschliste und sie hat gute Chancen, sich unter meinen Lieblingsautoren einzureihen.