PC Player forever

Cloud hat geschrieben:

Erstaunlicherweise wurde mit Glass Onion: A Knives Out Mystery die Fortsetzung des Kinohits direkt auf Netflix veröffentlicht. Zusammen mit einem weiteren Teil hat man dafür 470 Mio hingeblättert. Immerhin konnte man hier halbwegs sicher sein, dass das Geld gut angelegt ist. Und das war es auch - zumindest halbwegs... Der Film kann nämlich nicht so ganz mit seinem Vorgänger mithalten. Dieses Mal ist der Schauplatz die Insel eines superreichen Tech-Giganten (Edward Norton), der eine Reihe von Leuten für ein Murder-Mystery-Spiel versammeln lässt. Wenig überraschend passiert natürlich ein echter Mord, den Daniel Craig dann aufklären muss. Durchaus unterhaltsam, aber mit Schwächen vor allem gegen Ende hin und damit gerade noch eine 7/10.

Hier habe ich lange gezögert, weil der mal wieder fast zweieinhalb Stunden geht... Doch dann habe ich mich keine Sekunde gelangweilt und war durchgehend blendend unterhalten. Die Geschichte hat einige Wendungen, die in seltenen Fällen mal etwas zu albern wirken, aber insgesamt fand ich sie doch sehr stark. Das Star-Aufgebot ist auch wieder super. Da lag Netflix für mich wirklich mal richtig. 8/10 Glas-Skulpturen

Cloud hat geschrieben:

Barbarian (Disney): Eine Frau mietet sich eine Airbnb-Wohnung, findet dort aber bereits einen anderen Bewohner vor, der anscheinend irrtürmlicherweise die gleiche Wohnung erhalten hat. Der Mann schlägt vor, dass sie auch hier übernachten kann, was sie natürlich annimmt Von da an spielt der Film sehr gekonnt mit den Erwartungen des Zuschauers und reiht eine Überraschung an die andere. Bis zum Ende weiß man eigentlich nie, was einen als nächstes erwartet, was für einen Horror-Film sehr erfrischend ist und dafür gibt es locker 7/10 Punkte.

Kurios: Obwohl der über 20th Century Studios (ehemals Fox) veröffentlicht wurde, gibt es den seit geraumer Zeit nicht mehr bei Disney+. Stattdessen war er zeitweise bei Prime und ist jetzt bei Netflix angelangt. Und da habe ich es jetzt endlich mal geschafft, ihn zu gucken. Hat mir sehr gut gefallen. Es fängt ja relativ harmlos an, nach der ersten halben Stunde reiht sich aber ein WTF-Moment an den nächsten und das hat mir großen Spaß gemacht. Mehr sollte man dazu nicht wissen. 8/10 Twists

Day Shift (Netflix)
Action Comedy im Horror-Szenario: Jamie Foxx ist Vampirjäger in San Fernando Valley. Weil er ein Draufgänger ist, der sich nicht an die Regeln hält, bekommt er in klassischer Buddy-Cop-Manier Bürohengst Dave Franco als Aufpasser von der Gewerkschaft an die Seite gestellt. Sie nehmen es mit einer aufstrebenden Vampirfürstin auf, die sogar im sonnigen Kalifornien Wege findet, auch tagsüber aktiv zu werden. Der Film stammt aus der Produktionsfirma von Chad Stahelski, auch Regisseur JJ Perry hat einen Stunt-Hintergrund - und das merkt man. Es gibt viel handgemachte und aufwendig choreographierte Action, da mischen auch mal B-Movie-Held Scott Adkins oder Snoop Dogg mit. Story und Charaktere sind dagegen eher dünn und wenig ausgearbeitet. Aber blutigen Action-Spaß und flotte Sprüche gibt's zuhauf. 7/10 Fangzähnen

Violent Night (Prime)
David Harbour spielt Santa Claus, der auf seiner Geschenkeliefertour gerade die Luxusvilla einer reichen Unternehmerin besucht, als er merkt, dass dort schwerbewaffnete Verbrecher (angeführt von John Leguizamo) eingedrungen sind, die die ganze Familie als Geiseln halten. Das kann er natürlich nicht zulassen und schaltet in den "Stirb Langsam"-Modus. Wie von Regisseur Tommy Wirkola gewohnt, ist die Action nicht zimperlich und es gibt reichlich schwarzen Humor. Und ein bisschen "Kevin allein zu Haus" für Erwachsene. Sehr spaßig. 7/10 Zuckerstangen

Es ist allerdings etwas unglücklich, dass der Film bereits im Sommer ins Angebot bei Prime Video aufgenommen wurde und eine Woche vor Weihnachten wieder rausfliegt. Dafür gibt es ihn ab Montag bei Joyn im Abo...

The Woman King (auf Netflix, aber nur noch ein paar Tage)
Nach historischen Ereignissen: Der König der früheren westafrikanischen Nation Dahomey unterhielt eine Elite-Armee furchtloser Kriegerinnen, die Agojie. Die waren übrigens das Vorbild für die Dora Milaje, die ebenfalls rein weibliche Ehrengarde von Wakanda im Marvel-Universum. Das dürfte auch der Grund sein, warum der Film mit relativ hohem Budget gedreht werden konnte und einigermaßen erfolgreich war.
Die Handlung spielt in den 1820ern, wo die Agojie einen feindlichen Stamm bekämpfen, der Gefangene an europäische Sklaventreiber verkauft. Im Mittelpunkt stehen die von Viola Davis gespielte Generalin und eine junge Rekrutin, die sich nicht ja die Regeln hält, aber eine der besten Kämpferinnen wird. Es gibt einige sehr ordentlich gemachte Schlachtenszenen mit schicker Kampfchoreographie. Dass die aber derart unblutig inszeniert sind, passt nicht zum realistischen Ansatz. Der Großteil der deutlich über 2 Stunden geht aber für Drama drauf. Viel Drama mit großen Emotionen - das mich aber ziemlich angeödet hat. Deswegen 6/10 Speeren