Tja, was soll man machen, Abdiel? Von Luft und Liebe wird der Regisseur nicht satt.

Peter Jackson hat es für meine Begriffe ideal geschafft, das unter realen Begebenheiten umsetzbare aus dem Buch herauszuholen - was er in einer idealen Welt daraus hätte machen können, darüber darf man gern philosophieren, aber ich muß mich mit den Steinen, die man so in den Weg gelegt bekommt, nunmal tagtäglich auseinandersetzen.
Der Film nimmt dabei noch eine besondere Position ein, da er die mit Abstand teuerste Kunstform überhaupt ist.
Rückblenden im Film benötigen in der Tat sehr viel Zeit. Nicht zuletzt deshalb hat sich Peter Jackson ja auch entschlossen, am Anfang von "Fellowship" möglichst viel für die Handlung wirklich relevantes der Middle Earth-Geschichte kompakt unterzubringen. Wieviel Zeit da in TTT und ROTK den Bach runtergegangen wäre, wenn er sich ans Buch gehalten hätte, davon will ich mal gar nicht anfangen.
Und ich halte den HdR nicht gerade ideal für eine Verfilmung (wenn auch besser als Dune): Tolkien erzählt unheimlich breit, unheimlich ausgeschmückt. Es gibt in der Tat Romane, die kann man fast 1:1 umsetzen, aber Tolkien hat einfach eine zu lange Geschichte erzählt. Man könnte sie höchstens in mehr als drei Filmen á drei Stunden erzählen, aber dann kommen wir wieder bei der Realität an (das erste Studio, mit dem Jackson verhandelte, wollte gar alles in einen 2 1/2-Stunden-Film packen - da hat sich der Künstler Jackson übrigens geweigert).
Aber ich muß zugeben: Ich habe zu Jackson ein anderes Verhältnis als die meisten Leute. Unter Filmemachern meiner Generation war er schon vor HdR eine absolute Kultfigur, was er seinem brillianten Inszenierungsstil verdankt.
Dune halte ich übrigens für durchaus verfilmbar. Aber so ein Projekt gehört wohl zu den unerfüllbaren Träumen fast aller Filmemacher (huch, ich bin schon wieder bei der Realität

).
Grüße von
ButtSeriously
In memoriam PC Player 1/93 - 6/2001