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ButtSeriously
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Do, 26. Dez 2002, 16:54

Cloud hat geschrieben:
Die Liste ließe sich noch beliebig fortsetzen...


Ja, z.B. Apocalypse Now als Interpretation von Heart of Darkness. Obwohl der nach meiner Definition einer guten Verfilmung schon wieder eine geniale Re-Interpretation darsstellt. :)

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Abdiel
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Holla!

ButtSeriously hat geschrieben:
Tja, und ich glaube, ich erliege da gar keinem Irrtum. Für mich ist eine Verfilmung eine Interpretation ins Audio-Visuelle (das Fühlen ist de facto im Film nicht vorhanden - es wird von allen Zuschauern unterschiedlich "hineingesehen").

Das es keine 100%ige Vorgehensweis gibt, um dem Zuschauer bestimmte Gefühle beim Ansehen von Filmen zu vermitteln ist mir schon klar. Wenn Du einen Film jedoch nur als ausschliesslich audio-visuelle Darstellumgsform ansiehst fällt mir nix mehr dazu ein. Gerade von Dir hatte ich da etwas mehr "Spirit" erwartet...

@Cloud: Mir ist schon klar, das die authentische Verfilmung sehr schwierig ist, nur macht das Buch es dem Regisseur imho wirklich sehr leicht. Und nach dem ganzen Getöne von wegen "beste Buchverfilmung" bin ich wohl etwas dem Irrtum erlgen, hier könnte das gelungen sein. Und wenn ich ohne Kenntnis des Buches schon die Unstimmigkeiten bemerke will das Einiges heissen!

mfg
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Do, 26. Dez 2002, 17:07

Abdiel hat geschrieben:
@Cloud: Mir ist schon klar, das die authentische Verfilmung sehr schwierig ist, nur macht das Buch es dem Regisseur imho wirklich sehr leicht. Und nach dem ganzen Getöne von wegen "beste Buchverfilmung" bin ich wohl etwas dem Irrtum erlgen, hier könnte das gelungen sein. Und wenn ich ohne Kenntnis des Buches schon die Unstimmigkeiten bemerke will das Einiges heissen!

Nun ich finde, dass man sehr wohl behaupten kann, dass der HdR im Fantasy & SF-Bereich die beste Buchverfilmung ist. Es gibt zwar eine Reihe großartiger Filme, die auf Büchern basieren, aber bei keinem davon wurde die Vorlage derart gut umgesetzt wie das beim HdR geschehen ist. Wenn man natürlich pingelig Szene für Szene das Buch mit dem Film vergleicht, dann wird man keine einzige Verfilmung finden, die einen zufrieden stellen kann. Ansonsten kann ich da nur BS zitieren: die von euch angemahnten Unstimmigkeiten sind für mich keine.
 
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Do, 26. Dez 2002, 17:10

ButtSeriously hat geschrieben:
Ja, z.B. Apocalypse Now als Interpretation von Heart of Darkness. Obwohl der nach meiner Definition einer guten Verfilmung schon wieder eine geniale Re-Interpretation darsstellt. :)

Hm, als was würdest du dann Blade Runner bezeichnen? Bzw. was bezeichnest du als "gute Verfilmung"?
 
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ButtSeriously
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Do, 26. Dez 2002, 17:11

Abdiel hat geschrieben:

Das es keine 100%ige Vorgehensweis gibt, um dem Zuschauer bestimmte Gefühle beim Ansehen von Filmen zu vermitteln ist mir schon klar. Wenn Du einen Film jedoch nur als ausschliesslich audio-visuelle Darstellumgsform ansiehst fällt mir nix mehr dazu ein. Gerade von Dir hatte ich da etwas mehr "Spirit" erwartet...


"Spirit" habe ich noch genug (ohne gute Filmmusik im CD-Player bringe ich keine Drehbuchzeile zu Papier - und bei genialen Szenen ticke ich regelrecht aus ;)), aber ein Filmemacher darf die Augen nicht vor der Realität des Prozesses des Filmemachens verschließen. Das geht nicht gut, so z.B. (wie er mir selbst bei einem Filmfest verraten hat) bei John Harrisons Dune-Miniserie - da hat er sich vor lauter "Spirit" richtig im heiß und innig geliebten Material verzettelt. Tatsächlich wäre das ganze Projekt daran fast gestorben, als sein "Spirit" das Budget zu übermannen drohte... ;)
Seine Worte, diesmal in einem späteren Interview: "Too much moody oddities that drift off and too few essentials. Hopefully that will change radically in Children of Dune." (Schlag mich nicht, wenn ein Wort fehlt. ;))

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Cloud hat geschrieben:
Hm, als was würdest du dann Blade Runner bezeichnen? Bzw. was bezeichnest du als "gute Verfilmung"?


Gute Verfilmung habe ich doch oben schon umrissen: Ein Regisseur/Drehbuchautor muß irgendwann mal ja eine Vorstellung davon bekommen, was die Essenz eines Buches ist (denn für alles hat er nie Zeit). Diese Essenz, die natürlich zwangsläufig eine zur Diskussion offene Interpretation ist, stellt für mich dann bei einer Verfilmung den obersten Leitfaden dar. Werktreue bei Einzelheiten ist schön, aber kein Muß. Jemand, der ganz eindeutig so gearbeitet hat, ist z.B. David Lynch bei Dune.
Blade Runner ist auf jeden Fall mal ein genialer Film. Aber Dicks Buch habe ich vor solch ewig Zeiten gelesen, daß ich zur Werkumsetzung hier jetzt kein Urteil abgeben möchte.

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Ok, sorry, stimmt, hattest du oben schon geschrieben. Danach wäre jedenfalls Blade Runner definitiv eine miserable Verfilmung. Ich könnte Ridley Scott jedesmal dafür watschen, wenn er mal wieder behauptet, Deckard wäre eindeutig ein Replikant - das mag vielleicht in seinem Film so sein, mit dem Buch hat das aber nichts zu tun. Ich denke mal, man kann da mit Fug und Recht behaupten, dass er die "Essenz" des Buches nicht wahrgenommen hat ;)
 
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Abdiel
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Holla!

@BS: Jetzt kommt bei Dir aber eher die Schilderung eines Berufsbildes durch und nicht die Beschreibung schöpferischer Arbeit! Gerade das macht aber einen guten Filmemacher doch aus, ein Werk zu schaffen (egal ob aus dem Kopf oder nach Vorlage) welches nicht nur dazu auserkoren ist die Charts zu stürmen, sondern eben etwas verkörpert. Sicherlich ist dies in der heutigen Welt mehr als schwer, nur ging es den Künstlern vor uns ja auch nicht besser, was die Unterstützung ihrer Arbeit anbelangt. Und den Regisseur sehe ich nunmal ebenso als Künstler, wie den Mimen.
Wenn Du übrigens Dune ansprichst, nennst Du eines der schwierigsten Werke überhaupt. Wie oft habe ich mich schon beim Durchlesen gefragt, wie man bestimmte Ereignisse darstellen könnte. Ich habe bis heute noch keine Lösung gefunden, die Bücher gehen einfach viel zu oft ins Philosophische.
Das wiederum passiert beim HdR nicht, weshalb er sich eigentlich ideal für eine Umsetzung eignet...

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PS: Rückblenden im Film darzustellen erfordert viel mehr Zeit, als im Buch, richtig?
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Do, 26. Dez 2002, 17:48

Tja, was soll man machen, Abdiel? Von Luft und Liebe wird der Regisseur nicht satt. ;) Peter Jackson hat es für meine Begriffe ideal geschafft, das unter realen Begebenheiten umsetzbare aus dem Buch herauszuholen - was er in einer idealen Welt daraus hätte machen können, darüber darf man gern philosophieren, aber ich muß mich mit den Steinen, die man so in den Weg gelegt bekommt, nunmal tagtäglich auseinandersetzen.
Der Film nimmt dabei noch eine besondere Position ein, da er die mit Abstand teuerste Kunstform überhaupt ist.
Rückblenden im Film benötigen in der Tat sehr viel Zeit. Nicht zuletzt deshalb hat sich Peter Jackson ja auch entschlossen, am Anfang von "Fellowship" möglichst viel für die Handlung wirklich relevantes der Middle Earth-Geschichte kompakt unterzubringen. Wieviel Zeit da in TTT und ROTK den Bach runtergegangen wäre, wenn er sich ans Buch gehalten hätte, davon will ich mal gar nicht anfangen.
Und ich halte den HdR nicht gerade ideal für eine Verfilmung (wenn auch besser als Dune): Tolkien erzählt unheimlich breit, unheimlich ausgeschmückt. Es gibt in der Tat Romane, die kann man fast 1:1 umsetzen, aber Tolkien hat einfach eine zu lange Geschichte erzählt. Man könnte sie höchstens in mehr als drei Filmen á drei Stunden erzählen, aber dann kommen wir wieder bei der Realität an (das erste Studio, mit dem Jackson verhandelte, wollte gar alles in einen 2 1/2-Stunden-Film packen - da hat sich der Künstler Jackson übrigens geweigert).
Aber ich muß zugeben: Ich habe zu Jackson ein anderes Verhältnis als die meisten Leute. Unter Filmemachern meiner Generation war er schon vor HdR eine absolute Kultfigur, was er seinem brillianten Inszenierungsstil verdankt.
Dune halte ich übrigens für durchaus verfilmbar. Aber so ein Projekt gehört wohl zu den unerfüllbaren Träumen fast aller Filmemacher (huch, ich bin schon wieder bei der Realität ;)).

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Do, 26. Dez 2002, 17:59

Holla!

Sicher erzählt Tolkien recht breit, nur kann man die ausführlichen Landschaftsschilderungen und dergleichen nun wieder im Film sehr kompakt unerbringen. Damit wäre also der Nachteil mit den zeitraubenden Rückblenden wenigstens zum Teil aufgehoben. Ausserdem hat Jackson gerade in Teil eins ja noch visuell umgesetzt, als das Buch zugesteht (Caradhras) und da geht natürlich auch wieder einiges flöten. Kurze Sachverhalte wurden dagegen nicht einmal ansatzweise erläutert (Narsil/Anduril), hätten jedoch die Tiefe dieses Werkes noch gesteigert, aber das sind dann wirklich Erbsenzählereien.
Was Du ansprichst ist derzeit eine allgemeine Entwicklung, die sich leider nicht mehr aufhalten lässt. Ideeller Arbeit wird heutzutage kaum mehr Bedeutung zugemessen und überall rennen die Leute mit dem Taschenrechner rum. Von dieser Sicht her muss ich Dir übrigens beipflichten. Auch Du musst Dich ernähren und wenn die Umstände es nicht zulassen, kann man schlecht etwas dagegen tun.
In diesem Dilemma stecke ich übrigens schon seit Jahren und ich habe eine vorläufige Lösung gefunden. Ich erlerne einen Beruf und meine "kreative" Arbeit betreibe ich als Hobby, die Möglichkeit hast Du ja leider nicht...

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Do, 26. Dez 2002, 18:09

Abdiel hat geschrieben:

Was Du ansprichst ist derzeit eine allgemeine Entwicklung, die sich leider nicht mehr aufhalten lässt. Ideeller Arbeit wird heutzutage kaum mehr Bedeutung zugemessen und überall rennen die Leute mit dem Taschenrechner rum. Von dieser Sicht her muss ich Dir übrigens beipflichten. Auch Du musst Dich ernähren und wenn die Umstände es nicht zulassen, kann man schlecht etwas dagegen tun.


Diesen schönen Schlußworten :) möchte ich nur noch eins hinzufügen: Wenn die Herren in Nadelstreifen mal ein paar Regisseuren etwas mehr Freiheit ließen, würde sogar auch die Verkäuflichkeit mancher Filme erheblich ansteigen (wenn ich bedenke, was bei der Verfilmung von Wing Commander alles vom Studio zersiebt wurde - ojeojeoje :roll: )

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Do, 26. Dez 2002, 18:18

Abdiel hat geschrieben:
Kurze Sachverhalte wurden dagegen nicht einmal ansatzweise erläutert (Narsil/Anduril), hätten jedoch die Tiefe dieses Werkes noch gesteigert, aber das sind dann wirklich Erbsenzählereien.


Warte bis du die SEE gesehen hast. Da werden einige Sachen noch toll gelöst ;) was allerdings Teil zwei nicht wirklich besser sondern eher schlechter macht :(

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Holla!

Sollte das ein dezenter Hinweis darauf sein, dass ich Dich mal wieder heimsuchen sollte?

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Abdiel hat geschrieben:

Sollte das ein dezenter Hinweis darauf sein, dass ich Dich mal wieder heimsuchen sollte?


Höhöhö :alk:

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Do, 26. Dez 2002, 19:33

Holla!

GENAU! Du schuldest mir noch die leere Bierflasche...

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