So, auf speziellen Wunsch der Mitslider hier der Powerslide-Test der PC-Action:
Rutschpartie
Eine futuristische Endzeit-Raserei mitsamt einer bombastischen Grafik-Engine bringt GT Interactive pünktlich zum Weihnachtsfest auf den Markt. Handelt es sich bei Powerslide lediglich um einen typischen Grafikblender, oder hält das Spiel was es verspricht?
Ob ein Rennspiel unbedingt eine Story haben muß oder nicht sei einmal dahingestellt. Powerslide jedenfalls hat eine: In einer 20 Jahre entfernten Zukunft hat eine Umweltkatastrophe unsere Zivilisation zerstört, menschliches Leben scheint auf Dauer nicht mehr möglich zu sein. So haben sich ie gesellschaftliche Ober- und Mittelschicht luxuriöse, unterirdische Städte erbaut, wohingegen der ärmere Teil der Bevölkerung versuchen muß, sein Schicksal auf der Erde mit waghalsigen Autorennen auf Leben und Tod zu meistern.
Zur Auswahl stehen drei Spielmodi: Neben einer Meisterschaft und dem Zeitfahren kann auf einer beliebigen Strecke gefahren werden, vorausgesetzt man hat diese in einem der beiden anderen Spielmodi bereits freigeschaltet. Und das kann ziemlich nervig sein, müssen Sie doch, um eine neue Strecke freizuschalten, immer und immer wieder die bisherigen Kurse meistern. Ähnlich verhält es sich auch bei den futuristischen Fahrzeugen mitsamt Fahrern, von denen jeder eine eigene Biographie vorzuweisen hat.
Hat man sich für Spielmodi, Wagen und Fahrer entschieden, geht es auch schon auf die sandigen Pisten. Die Grafik-Engine ist wirklich beachtenswert, die Landschaften sind nahezu fotorealistisch und die Bodentexturen herrlich weichzeichnend. Aber warum eigentlich Powerslide? Diese Frage beantwortet sich spätestens dann von selbst, wenn man die erste Kurve genommen hat: Die Fahrzeuge driften ganz enorm. Physikalisch gesehen ist das zwar relativ unlogisch, stellt aber auch eine gewisse Herausforderung an den Fahrer dar. Die Steuerung ist recht schwammig, so daß es einiger Übungszeit bedarf, bis man sein Vehikel erfolgreich über die Pisten manövrieren kann. Aber selbst wenn ich mich alle 150 Meter überschlage oder jede Felswand mit meinem Kotflügel persönlich berüße, wirkt sich das auf das Fahrzeug und Fahrverhalten überhaupt nicht aus. Auch geht dabei nicht sonderlich viel Zeit verloren, da sich die Wagen zu schnell wieder aufrappeln. Untermalt wird das Ganze übrigens noch von einer schrecklich unmelodiösen Musik...
Kommentar:
Naja, vom Hocker gehauen hat mich das sandige Endzeit-Szenario nicht gerade. Powerslide bietet viel zu wenig Kurse und die vorhandenen fallen obendrein noch durch langweiliges Strecken-Design auf. Auch die Steuerung mitsamt dem eher zweifelhaften Fahrverhalten kann den Ansprüchen, denen die flotte Grafik gerecht wird, bei weitem nicht das Wasser reichen.
Bildunterschrift (Speedway): Einfallsreichtum Mangelware? Beim Betrachten dieses extrem eintönigen Rundkurses drängt sich der Verdacht auf.
Grafik: 83% Sound: 52% Einzelspiel 64% Multiplayer 66%
(Im gleichen Heft bekommt S.C.A.R.S. übrigens 70%)