Ich tue mich wirklich schwer, ein Spiel des Jahres zu benennen, da für mich dieses Jahr nicht wirklich ein Spiel hervorgestochen ist. 2015 war das anders, als es einen Hit nach dem anderen gab. Wenn ich mir die aktuellen Steam-Charts anschaue, dann tummeln sich da auch immer noch die Hits aus dem letzten Jahr in der Top10 (GTA V, Rocket League, The Witcher 3, Fallout 4, Rainbow Six Siege). Na ja, ich werfe einfach ein paar Gedanken rein zu den Spielen, die ich dieses Jahr gespielt habe und bastle eine grobe Reihenfolge.
Spiele des Jahres:1. XCOM 2Wenn ich mich wirklich auf ein Spiel festlegen müsste, dann wäre wohl XCOM 2 meine Wahl in diesem Jahr. XCOM 2 hält locker das Niveau des Erstlings, bietet aber gleichfalls genügend Neuerungen (Setting einer von Aliens besetzen Welt, Soldier-Customization, prozedurale Levels, komplett neue Gegner, undundund), dass es sich lohnt, es wieder anzugehen.
2. Rise of Tomb RaiderNoch eine Fortsetzung, mir gefällt der Reboot der Tomb Raider-Serie. Diesmal gibt es weniger Quicktime-Events, dafür wieder ein paar mehr "Tomb Raids" wie man sie aus den alten Spielen kennt. Gut gemachte, durchaus spannende Fortsetzung, grafisch, vor allem die Darstellung von Lara, ist das sehr schön.
3. Punch ClubZufällig in einem Bundle geschossen, und ich bin beim Ausprobieren dran hängen geblieben. Es geht darum, das Leben eines jungen Boxers zu managen, Arbeiten - Trainieren - Kämpfe absolvieren. Die Spielmechanik ist simpel, eingepackt ist das in eine eher infantile Geschichte, die aber genügend Abwechslung bietet, dass der Spielablauf nicht nur repetitiv ist. Das ganze ist noch im Pixellook gehalten. Im Grunde ist es kein so originelles Spiel, trotzdem war es für mich ein guter Pausenfüller, denn nach ein paar Stunden hat man es durch, wenn man zuvor einen vernünftigen Rhythmus gefunden hat.
4. Tom Clancy's The DivisionFür mich ein eher überraschendes Spiel, denn zuerst hat es mich aufgrund des Coop- und Online-Fokus gar nicht so sehr angesprochen. Trotzdem ist es dank des verschneiten New Yorks erstaunlich atmosphärisch und hätten die Entwickler noch etwas mehr Zeit in die Story investiert, dann wäre das auch ein richtig gutes Singleplayer-Spiel. So steigt man ab und an mal ein, spielt ein paar Runden, mit oder ohne Coop, und macht hin und wieder mal eine der Storymissionen. Ob ich das ein zweites mal angehen würde, weiß ich nicht, zumal ich inzwischen glaube, dass das Spiel nur funktioniert, wenn man es auch mal im Coop spielt, bspw. in der Dark Zone, wo es alleine sehr schwierig ist. Das setzt aber voraus, dass es auch in einigen Jahren noch genügend Spieler gibt, die sich in The Division tummeln. Da bin ich aber skeptisch.
5. Shadow Warrior 2Das Spiel muss man definitiv mögen, denn die zum Teil riesigen prozeduralen Levels und die krassen neonfarbenen Stadtlevels sind definitiv nichts für jedermann. Das kann abschreckend wirken. Der Spielverlauf ist nicht mehr linear, man hat in der Regel die Auswahl zwischen der nächsten Storymission und einer handvoll Nebenmissionen. Dazu kommen gefühlt tausende von einsammelbaren Waffenupgrades und unzählige sehr originelle Waffen, was einiges an Mikromanagement erfordert. Und höchst absurd: die Story, selbst für Shadow Warrior-Verhältnissen ist die schon heftig an den Haaren herbeigezogen. Trotzdem: ich lache ab und an über die Sprüche von Lo Wang, die Bosskämpfe machen Spaß und Nahkampf mit den diversen Schwertern und Co. macht schon richtig Spaß. Insgesamt kein Spiel, was ich uneingeschränkt weiterempfehlen würde, wer sich an Shadwo Warrior ranwagt, sollte sich erst den Vorgänger anschauen und überlegen, ob er mit der Art von Story, Charakteren sowie Kampf- und Leveldesign zurechtkommt.
Honorable Mention:The Witcher 3: Blood and WineGenau genommen ist das das Spiel, mit dem ich am meisten Spaß dieses Jahr hatte. Ich hab den Witcher noch einmal komplett von vorne gespielt und wollte möglichst alle Quests machen, die ich finden konnte. Dazu erstmalig die beiden Addons. Dieses mal war das zum Glück auch nahezu bugfrei möglich, nachdem es letztes Jahr noch Monate nach Erscheinen eine enzige Bugorgie war und es immer wieder Questbugs oder Plotstopper gab... Ich hab denke ich fast alles gesehen, konnte rings um Kaer Morhen alles besuchen und hab noch jede Menge Hintergründe über die Witcher erfahren. Blood and Wine ist ein schöner Abschluss der Witcher-Serie, ein Ausflug in den sonnigen Süden, nachdem finsteren Niemandsland Velen und der Hafenstadt Novigrad im Hauptspiel. Schade, dass es nun zu Ende ist. Ich hätte nie gedacht, dass ich noch mal ein neues Lieblingsspiel bekomme, in das ich jederzeit wieder abtauchen würde.
Enttäuschung des Jahres:DoomMich ärgert dieses Leveldesign, in dem man alles absucht und trotzdem die Keycard zum Ausgang oder nächsten Levelabschnitt nicht findet. Ich hab nichts gegen etwas Sucherei, aber wenn es eintönig wird, weil man schon alle Gegner fertig gemacht hat, alles schon zum zweiten oder dritten mal abgrast, sonstwo rumspringen muss (ist das ein Shooter oder ein Hüpfspiel?) und dann immer noch nicht weiter kommt, dann ist das äußerst frustrierend.
Darauf freue ich mich 2017:Star Citizen
Cyberpunk 2077Wer glaubt, dass das 2017 was wird, bitte Hand hoch.
Gwent
Torment: Tides of Numenera
Thimbleweed Park
Punch Club 2