Cloud hat geschrieben:Und TWD fand ich eindeutig besser. Die Metacritic-Scores von 89 vs. 58 treffen die Sache schon sehr gut.
Da Du ja so von der Story geschwärmt hast, hab ich mit das Spiel auch mal besorgt. Und wirklich, die Story ist verdammt gut. Aber den Rest fand ich auch nicht so übel. Das Kampfsystem passte mir eigentlich sehr gut in den Kram, erinnerte mich an Drakensang. Und die Grafik war nun auch nicht so schlecht, klar hätten die Locations noch viel größer sein können, aber das könnte ich über Mass Effect auch sagen.
Der Vergleich mit TWD hinkt natürlich, aber ich ziehe mal Dragon Age: Origins als Vergleich heran, das hat eine 91er Score - und das kann im direkten Vergleich in meinen Augen nun wirklich nicht sein. Das hab ich nicht mal durchgespielt - eben weil es an der Story mangelte. Aus der Erinnerung die Hauptstory: Die Mächte des Bösen machen sich zur großen Schlacht bereit, ich muss nun verschiedene Gruppierungen überreden, auf der Seite der Guten anzutreten. Wozu sie nur bereit sind, wenn ich jeweils erst mal noch eine Aufgabe für sie erfülle - klar, was interessiert die schon groß, ob sie demnächst von Sauron regiert werden. Nach der Hälfte hatte ich keine Lust mehr - wie es ausgehen wird, weiß ich doch eh schon. Irgendwann hab ich alle beisammen, es kommt zur großen Schlacht, die von unserer Seite gewonnen wird und es herrscht wieder eitel Sonneschein im Lande.
Einiges macht DA:O sicher besser als GoT-RPG, aber es scheitert bei diesem grundsätzlichen Punkt. Wobei ich auch zugebe - ich hab weder Fallout 3 noch New Vegas noch Skyrim durchgespielt, weil man da die Hauptaufgabe irgendwann komplett aus den Augen verliert. Ich hab jedes Mal vergessen, dass es da noch ein spannendes Endgame geben muss. Ist das Problem von solchen Open-World-Spielen.
Das strikt lineare GoT hat es natürlich leichter, aber dennoch, das muss man erst mal so hinbekommen. Es fühlte sich wirklich wie das GoT-Universum an. Auch die kurzen Zusammenfassungen zu den diversen Häusern (Stark, Lannister und Co.), den Ortschaften und historischen Ereignissen in der Welt waren alle "sauber". Da hat jemand fleißig die Bücher studiert.
Da kann man dann den Vergleich mit TWD ziehen, auch Telltale Games hat eindeutig seine Hausaufgaben gemacht. Und man kann beide Spiele als interaktive Romane sehen - man muss ein paar Dinge machen, damit die spannende Story weitergeht. Aber ich stimme da Harry zu - lieber GoT als TWD, wo, böse formuliert, es neben der Story nur Quick-Time-Events gibt. Und natürlich die Dialog-Optionen, die wenig Auswirkungen haben - und haben dürfen. Man will ja nicht die Antworten stragisch auswählen, sondern... ehrliche, natürliche Antworten geben. Aber so gut das bei TWD funktioniert, ein "richtiges Spiel" ist mir da mehr wert. Und mir hat's gefallen - geärgert hat mich nur die Kamerasteuerung (PC, mit der Maus), weil sie manchmal Macken hatte in kleinen Räumen.