Mi, 29. Apr 2020, 11:12
Grey Goo ist ein RTS von Petroglyph aus dem Jahr 2015. Die C&C-Vergangenheit der Entwickler merkt man dem Spiel deutlich an, das Interface erinnert stark daran und hat ein paar clevere Ideen. Die Fraktionen erinnern dagegen eher an StarCraft: Es gibt die Menschen, eine humanoide Alienrasse namens Beta und den Goo, eine amorphe Masse aus Nanosonden, die einst von der Menschheit zur Erforschung des Weltalls losgelassen wurden, sich dann weiterentwickelt haben und zu einer Bedrohung für alles Leben werden. Klassischer Sci-Fi-Stoff also, wie ich ihn liebe.
Auch wenn ein gewisser Fokus auf dem Multiplayer zu liegen scheint, ist die Kampagne keinesfalls lieblos. Es gibt zwar nur 15 Missionen, so dass nach je fünf schon die gespielte Rasse gewechselt wird, aber das Missionsdesign ist gelungen und die Rendersequenzen zwischendurch sehen fantastisch aus. Leider ist die Story etwas wirr erzählt, fängt gefühlt mittendrin an und erklärt wichtige Details erst im späteren Verlauf (ein Problem, das übrigens auch Doom Eternal hat, hatte ich vergessen zu erwähnen). Und das Ende ist keines - glücklicherweise ist die direkte Fortsetzung in Form einer DLC-Kampagne in der bei Steam erhältlichen Definitive Edition enthalten. Habe ich aber noch nicht gespielt.
Ein größeres Problem hatte ich aber mit dem stark schwankenden Schwierigkeitsgrad. Manche Missionen waren richtig knackig, da musste ich auch mal öfter neu starten oder Spielstände laden, aber der nächste Einsatz ist dann plötzlich in 20 Minuten ohne Probleme geschafft. Im großen Finale (Mission 15) habe ich schließlich auf Easy gestellt, um es überhaupt schaffen zu können - ein Spaziergang war es trotzdem nicht, habe zwei Stunden hart gekämpft. Zwischendurch hätte ich schon mehrmals fast aufgegeben, meine Hauptmotivation war, im letzten Drittel den Goo spielen zu können. Denn während Menschen und Beta recht ähnlich und recht konventionell angelegt sind, ist der schon sehr ungewöhnlich und tatsächlich recht cool.
Mit einem konstanteren, nicht ganz so hohen Schwierigkeitsgrad hätte es mir besser gefallen (noch eine Gemeinsamkeit mit Doom Eternal), aber auch so noch sehr gut, wenn auch kein Blizzard-Niveau: 8.0
_______________________________
Leland Yee, the Senator that decided that violent videogames were so dangerous to society that he needed to propose a law that banned selling them to minors, was arrested recently for weapons trafficking. He was buying shoulder-mounted rocket launchers from an extremist Islamic group and accidentally sold them to a member of the FBI. I mean, thank God he doesn't play videogames or he might have really become a threat to society.
-- Extra Credits Episode 200