Mi, 5. Apr 2023, 21:49
Super Mario Odyssey auf der Switch
Im Grunde ein typisches 3D-Mario, das mich anfangs vor allem an die Galaxy-Teile auf der Wii erinnerte. Statt der Wirbelattacke kann man jetzt seinen Hut werfen. Das ist dann aber doch etwas komplexer. Mit dem Mützenwurf kann man nicht nur Münzen einsammeln, Schalter aktivieren oder Hindernisse zerstören. Trifft man mit der Kopfbedeckung (eigentlich ein Bewohner des Hutlandes namens Cappy) einen Gegner (zumindest bei den meisten) oder bestimmte andere Bewohner der unterschiedlichen Welten, schlüpft Mario in deren Haut, so bekommt man unterschiedliche Fähigkeiten (auf deutsch heißt das schlauerweise "capern"). Klar, Verwandlungen gab es in diesen Spielen schon immer, aber hier sind es deutlich mehr und es sind einige echt witzige Ideen dabei. Auch die Levels sind eine Mischung aus altbekannten Themen (Wald, Wüste, Wasser...) im typischen Cartoonstil und ungewöhnlicheren Einlagen. Im Cityland alias "New Donk City" hüpft man über Hochhausdächer einer Großstadt im Stil von New York, wo realistisch aussehende Menschen herumlaufen und gelbe Taxis durch die Straßen fahren. Man kann sogar mit einem Motorroller rumdüsen. Schräg, aber witzig. Nur die Bürgermeisterin stammt aus dem Mario-Kosmos: Pauline musste damals im originalen Donkey Kong vor dem Riesenaffen gerettet werden. Jetzt singt sie beim großen Festival in der Stadt einen Odyssey Theme Song, während man einen 2D-Abschnitt im 8-Bit-Look mit Donkey-Kong-Anleihen absolviert. Superwitzig! Auch zum Ende hin kommen noch coole Ideen, aber leider auch wiederverwertete Bosskämpfe.
Der Schwierigkeitsgrad ist insgesamt niedrig, knifflige Jump'n'Run-Passagen sind eher selten. Das gefiel mir aber, denn meine Frustgrenze ist bei sowas recht niedrig. Das Erforschen der teils weitläufigen Levels hat mir eh mehr Spaß gemacht, und da gibt es einiges zu entdecken. Statt Sternen sammelt man diesmal Monde und es gibt viel mehr davon als in früheren Spielen, man braucht aber nur einen Bruchteil, um das nächste Land freizuschalten. Den Abspann habe ich nun nach unter 15 Stunden gesehen, danach wurde aber noch ein Bonuslevel freigeschaltet, in dem man weitersuchen kann. Und natürlich in frühere Levels zurückkehren. Wenn man eifrig sammelt, soll noch ein weiteres Bonusland kommen. Ob ich so weit noch komme, weiß ich nicht, aber Lust weiterzumachen habe ich durchaus noch.
Kritisieren muss ich aber die Steuerung. Obwohl nur die Hälfte der Buttons belegt ist (bzw. je zwei dasselbe machen), sind bestimmte Manöver nur über Bewegungssteuerung möglich, das kann ich nicht so recht verstehen. Außerdem kam ich bis zum Schluss nicht so richtig gut mit der sehr sensiblen Steuerung von Mario zurecht und hatte Probleme, auch nur geradeaus zu laufen oder präzise zu springen. Das dämpfte den Gesamteindruck doch etwas.
Für Mario- bzw. Genrefans ist es eine Offenbarung, aber auch sonst einfach ein sehr gutes Spiel mit vielen schönen Einfällen. 8.5
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Leland Yee, the Senator that decided that violent videogames were so dangerous to society that he needed to propose a law that banned selling them to minors, was arrested recently for weapons trafficking. He was buying shoulder-mounted rocket launchers from an extremist Islamic group and accidentally sold them to a member of the FBI. I mean, thank God he doesn't play videogames or he might have really become a threat to society.
-- Extra Credits Episode 200