In der letzten Zeit habe ich Diablo ein bisschen in der Hölle eingeheizt und gleich drei Diablo-Spiele am Stück durchgeklickt.
Ich brauche ne neue Maus.
Zunächst wäre da
Diablo II Resurrected: Das habe ich mir in einem Sale letztens zugelegt, seit Erscheinen damals hatte ich das nie wieder gespielt, damals war ich eher nicht angetan. Die Resurrected-Fassung ist in erster Linie ein Remaster, ähnlich dem ersten Starcraft, das vor allem an moderne Grafikauflösungen und Technik angepasst ist, inhaltlich gibt es keine Veränderungen. Heutzutage hat das ein bisschen eine sperrige Bedienung, aber nachdem ich rausgefunden hatte, wie man dauerhaftes Rennen anschaltet und die Map in die linke Bildschirmhälfte legt, ging es besser von der Hand. Es gibt ein ganz paar Unzulänglichkeiten in der Sterbemechanik, so muss man waffen- und mittellos zu seiner Leiche zurücklaufen, um die sich noch massig Monster scharen, erst mal da ran kommen und sich dann wieder neu bewaffnen. Das hat mich gerade am Ende schon ab und an ein paar Versuche gekostet, bis es geklappt hat. Und ich hatte immer wieder Verbindungsverluste zum Server, womit das frisch freigespielte Gebiet futsch war, einmal ist mit das direkt vor dem Diablo-Endgegner passiert.
Aber was soll ich sagen, anders als vor rund 20 Jahren hat es durchaus Spaß gemacht, ich habe mich mit meinem Paladin zwar grandios verskillt, weshalb ich es irgendwann noch mal spielen will, aber das simple Spielprinzip ist einfach unverwüstlich. Und so meditativ.
Ebenfalls erstmals habe ich das Addon Lords of Destruction gespielt. Atmosphärisch ist das insgesamt schon gut, das zieht einen einfach in den Bann.
Dann bin ich eine Runde durch die aktuelle Season von
Diablo III, diesmal mit einem Barbar, gleich auf dem Expert-Schwierigkeitsgrad. Am Anfang war das vielleicht ein bisschen schwierig, aber spätestens nachdem ich die erste epische Waffe hatte, war es kein Problem mehr, sich durch die Gegnermeuten zu schlagen.
Und dann bin ich bei
Diablo IV schwach geworden. Das habe ich eigentlich letztes Jahr schon angefangen, aber nach dem ersten Akt zur Seite gelegt. Vieles ist anders, das Spielprinzip aber natürlich dasselbe. Diablo IV ist größer, hat eine offene Welt, die sich in fünf Akte einteilt. Überall gibt es Städte und Siedlungen, große Dungeons, kurze Kellerdungeons, Events, Side Quests, Strongholds und natürlich die Main Quests zur Story. Das ist schon enorm umfangreich. Das Skillsystem ist speziell und ich bin nicht sicher, ob ich das vollständig verstanden habe. Bis ca. Level 50 wird normal anhand eines Skilltrees aufgelevelt. Dann gibt es Paragonpunkte, die auf speziellen Paragonboards verteilt werden. In der Landschaft findet man noch Altare, die eine Stärke, Intelligenz und Co. bringen. Und die Ausrüstung lässt sich mit Aspecten und Affixen ausstatten, die es nach erfolgreich absolvierten Dungeons gibt. All das spielt in den Character-Build rein. Das ist kompliziert… Am Ende in den beiden Anfangs-Schwierigkeitsstufen aber alles machbar, auch ohne dass man perfekt aufgeskillt ist. Während der Kampagne leveln Gegner genauso mit, wie man selbst. Abgesehen vom Anfang hatte ich selbst auf der zweiten Schwierigkeitsstufe keinerlei Probleme. Die dritte Schwierigkeitsstufe wird erst nach erfolgreich absolvierter Kampagne freigeschaltet.
Mit dem Endgame habe ich mich nur wenig beschäftigt. Die Aufgaben sehen originell aus, sind am Ende aber auch ein Grind, denn es geht immer wieder in Dungeons hinein. Irgendwann schaue ich mir das noch mal weiter an, da habe ich erst mal aufgehört.
Das Spiel ist ansonsten enorm umfangreich, im ersten Akt habe ich noch alles gemacht und war am Ende auf Level 50 und damit fast dem Maximum des Skilltrees. Dort habe ich noch alle Dungeons und einen Großteil der Side Quests gemacht. Das habe ich dann für die restlichen Akte sein gelassen und bin nur noch in die Dungeons rein, die mit Quests verbunden waren oder die eine besonderen Aspect für meinen Barbaren gebracht haben. Mit dem Barbaren habe ich auch einen ganz vernünftigen Build hinbekommen. Während es mir in Diablo III nicht so richtig gelingt, einen Charge-Barbaren zu spielen, läuft das in Diablo IV dagegen ausgezeichnet. Hier springe ich vollgeladen in Gegnermeuten rein, die augenblicklich fallen. Das ist unheimlich befriedigend.
Ansonsten ist die Spielwelt klassisch unterteilt in Schneelandschaften, Sumpf, Wüste usw. Das ganze Spiel versprüht dabei einen subtilen Horror, ob das jetzt besondere Gegenden, mancherlei eklige Monsterbrut ist oder die Dungeons selbst sind. Die ganze Spielwelt ist verdammt düster angehaucht. Damit hebt es sich schon klar vom comichaft-bunten Vorgänger ab. Die Bossgegner sind dagegen etwas einfallsloser, da war in Diablo III mehr Schmackes los. Was mir an Diablo III ebenfalls besser gefallen hat, war die Story und das ganze Lore, was einem geboten wird. Die Story in Diablo IV ist zwar nicht schlecht, aber ich fand sie weitaus weniger ansprechend als im Vorgänger. Alles fast schon ein bisschen esoterisch. Schicke Rendersequenzen nach jedem Akt wie noch im Vorgänger gibt es nicht mehr. Es gibt aber durchaus ein paar atmosphärisch dichte Quests, gerade gegen Ende hin, keine Frage. Aber es gibt auch viele Quests, vor allem bei den Side Quests, die nach dem Schema „Hole XY-Gegenstände“, „Töte soundsoviele Gegner“, „Sammle dies und jenes“ laufen.
Diablo IV hat das nach wie vor unverwüstliche Spielprinzip, aber aus meiner Sicht ist es trotz oder vielleicht wegen des Open World-Ansatzes, den ich ja gar nicht mal schlecht finde, nicht übermäßig besonders. Es ist kein schlechtes Spiel, es ist aus meiner Sicht auch vernünftig weiterentwickelt, aber es ist kein besonderes Spiel, sondern eher mal etwas für nebenbei. Irgendwann wird es bei mir jedenfalls mal wieder dran sein, vielleicht sogar schon zum Addon.