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Re: Spiele, für die sich ein eigener Thread nicht lohnt

Mi, 3. Mai 2023, 20:17

Knights of Pen and Paper +1: Hier wird eine Rollenspielparty „gespielt“, die selbst ein Rollenspiel erlebt. Das heißt, mehrere Charaktere unterschiedlicher Klassen sitzen an einem Tisch, ein Master leitet die Geschichte und auf dem Hintergrundbild werden Ortschaften und Gegner dargestellt. Die Mechanik ist ganz klassisch, Charakterwerte bestimmen die Fähigkeiten der Spielfiguren, Kämpfe bringen Erfahrung und Gold, mit Erfahrung werden die Fähigkeiten hoch geskillt. Die Kämpfe erfolgen rundenbasiert, das ganze Spiel ist im Pixel-Charme gehalten, die Geschichte selbst ist eher minimalistisch gehalten. Ganz witzig sind die modernen Sprüche der Partymitglieder oder die Auswahl der Figuren, Großmutter hat den Paladin gespielt und war mein Tank in der Party. :D Leider hört es dann mit dem Witz auch schon auf, denn die zahlreichen Kämpfe machen das Spiel zum fürchterlichen Grind, Runde um Runde heißt es Menü auf, Spezialattacke auswählen und auf den Gegner klicken. Diese drei Klicks machen 80-90% des Spiels aus. Am Ende reicht es dann bei mir nicht für den finalen (?) Kampf, denn obwohl ich alle optionalen Side Quests gemacht habe, bin ich nur bei ca. Level 33/34 mit meinen Charakteren gelandet. Der finale Kampf setzt aber Level 40 voraus, zwar komme ich bis in die 4. und letzte Gegnerwelle, aber den Boss schaffe ich so einfach nicht. Weiterleveln ist nicht, da auf der Karte keine Kämpfe mehr übriggeblieben sind. Erst wenn ich den DLC kaufe, hätte ich mehr Futter für meine Helden, aber das empfinde ich nicht gerade als gelungenes Spieldesign… Also, alles in allem ein nettes Spiel, aber bei weitem nicht sonderlich interessant, dass man es unbedingt gespielt haben muss.
 
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Re: Spiele, für die sich ein eigener Thread nicht lohnt

Sa, 6. Mai 2023, 11:26

Hyrule Warriros: Zeit der Verheerung
Das habe ich auf der Switch eigentlich schon letztes Jahr im Sommer gespielt, nach gut 30 Stunden wurde es mir aber zu viel und ich habe unterbrochen. Kürzlich habe ich es aus gegebenem Anlass wieder gestartet und in weiteren knapp 10 Stunden beendet.
Es handelt sich um einen Ableger der Serie Dynasty Warriors von Koei Tecmo und Omega Force, die auf der Geschichte der Drei Reiche basiert. In dem Roman nach einer historischen Periode werden die Hauptfiguren und Generäle in dem Krieg zu übermächtigen Helden stilisiert. Die steuert man in den Spielen in Third Person über weitläufige Schlachtfelder, wirbelt mit einfachen Schwertstreichen dutzende Standardgegner durch die Luft oder arbeitet sich an stärkeren Einzelgegnern ab. Das Prinzip wird auch immer wieder in andere Franchises aus dem Anime- und JRPG-Bereich übertragen. Mit Hyrule Warriors auf der WiiU ging es erstmals in die Welt von The Legend of Zelda. Zeit der Verheerung (oder Age of Calamity) basiert nun speziell auf Breath of the Wild und spielt 100 Jahre vor dessen Haupthandlung. Dieser Zeitraum spielte da auch schon eine wichtige Rolle in Rückblenden usw. Daher fand ich es spannend, das hier jetzt nachspielen zu können, zudem war ich schon länger neugierig, ob mir dieses sogenannte Musou-Spielprinzip Spaß macht.
Kurz gesagt: Ja, sehr! Im Laufe der Kampagne mit etlichen Haupt- und optionalen Nebenmissionen spielt man eine ganze Reihe von Figuren frei, die sich im Grunde alle gleich steuern, aber unterschiedlich spielen. Statt komplexer Kombos gibt es simple Angriffsfolgen von leichten und schweren Attacken sowie ein paar Spezialfähigkeiten. Durch Horden an sich kaum zur Wehr setzenden Billigmonstern zu pflügen und immer wieder übertrieben inszenierte Superangriffe auszulösen, ist zwar völlig anspruchslos, aber ungemein befriedigend. Größere Gegner haben eigene Mechaniken und brauchen mehr Zeit und werden im späteren Verlauf immer häufiger und stärker - das fand ich eher etwas lästig. Aber selten wirklich schwer: Im Kampf gestorben bin ich in der gesamten Zeit genau dreimal und das waren eher spezielle Situationen. Die Charaktere leveln natürlich auch auf, zwischendurch verpasst man ihnen Upgrades oder verbessert ihre Waffen.
Dass man die Vorgeschichte von BotW spielt, stimmt übrigens nicht ganz, es ist eine alternative Zeitlinie - sonst gäbe es auch kein Happy End. Aber alle Charaktere, die man freischaltet - und einige davon sind recht abgefahren - kennt man aus der Vorlage. Und überhaupt ist der Stil und die Atmosphäre von BotW genial eingefangen. Grafik, Sound, Sprachausgabe, ja selbst das Design der Menüs und die Schriftart der Untertitel sind hundertprozentig genau umgesetzt, manche Kämpfe finden auch an bekannten Orten statt. Das hat für mich einen großen Teil des Spaßes ausgemacht. Mit dem eigentlichen Spielprinzip hatte ich wie gesagt auch viel Freude, es zog sich nur zu lange und wurde gegen Ende zu übertrieben mit den Großgegnern. Weitere Warriors-Spiele brauche ich daher erstmal nicht, aber dieses bleibt mir in guter Erinnerung. 8.0

Und in einer Woche erscheint der BotW-Nachfolger Tears of the Kingdom. Ich habe vorbestellt... :-)
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Re: Spiele, für die sich ein eigener Thread nicht lohnt

Sa, 27. Mai 2023, 13:16

Cloud hat geschrieben:
Darkest Dungeon 2 ist mein erstes Early-Access-Spiel. 25h habe ich bereits hineingesteckt und bin schwer begeistert. Die besten Aspekte des Vorgängers hat man nahezu unverändert übernommen (Kampfsystem, Grafikstil, Musik, Sprecher), die Struktur wurde allerdings grundlegend geändert. Man muss nicht mehr eine 100h-Mega-Kampagne mit viel Grind bewältigen, stattdessen hat man es mit kurzen 3,5h-Runs zu tun. Man managed auch nicht mehr ein großes Roster mit Dutzenden von Helden, sondern hat immer nur vier. Neue Charakterklassen, Skills, Items etc schaltet man permanent frei, so dass weitere Runs einfacher werden. Bisher gibt es erst einen der fünf geplanten Runs und es wird noch am Balancing gearbeitet. Davon abgesehen ist das Spiel aber bereits in einem Release-Zustand. Und es gefällt mir sogar noch besser als sein Vorgänger und der war für mich ja bereits eine glatte 10/10.

Vor ein paar Wochen ist 1.0 erschienen, seit dem EA-Release hat sich noch eine Menge getan, alles ist noch deutlich runder. Inzwischen habe ich 100h reingesteckt und alle fünf Akte durchgespielt. Aber es gibt noch viele andere Helden, mit denen man die Bosse besiegen kann... Definitiv mein Spiel des Jahres und in meiner Allzeit-Top-10, 10/10.
 
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Re: Spiele, für die sich ein eigener Thread nicht lohnt

So, 11. Jun 2023, 17:48

Far Cry 3 – Blood Dragon: Endlich mal nachgeholt, das ist einfach ein Abklatsch von Far Cry 3, nur in viel kleiner und kürzer. Bis zu 13 Stützpunkte können erobert werden, die ein paar Nebenmissionen bieten, wodurch sich wiederum MODs für Waffen freispielen lassen. Allerdings spielt Blood Dragon in einer Scifi-Welt, die aus lauter Versatzstücken von 1980er-Jahre B-Action- und SciFi-Movies zusammengesetzt ist und eine ebenso käsige wie verrückte Story samt käsiger One-Liner bietet. Die ist allerdings sehr lustig, wenn man auf solchen Quatsch steht. Unser Protagonist beschwert sich dann auch schon mal über den Sammelkram. „So I collect shit to unlock shit and than get shit? Got it.” :D Macht für einen Durchlauf durchaus mal Spaß, vor allem wenn man Far Cry mag.
 
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Re: Spiele, für die sich ein eigener Thread nicht lohnt

So, 25. Jun 2023, 22:08

In den letzten Wochen saß ich nur an The Legend of Zelda - Tears of the Kingdom. Bin bisher 60 Stunden drin, höchstens halb durch und finde es wieder absolut fantastisch. Es mag zunächst wie ein reiner Aufguss von Breath of the Wild wirken, aber es steckt wieder so viel Genialität drin, dass ich jetzt schon mehrere Absätze darüber schreiben könnte. Aber ich spiele lieber noch weiter, komme kaum davon los.

Heute habe ich allerdings im Rahmen des bald auslaufenden Steam Next Fest ein paar Demos ausprobiert.

Viewfinder ist ein neuer Ego-Puzzler, der vor allem an Superliminal erinnert. Der Clou ist, dass man Fotos, die man entweder findet oder mit einer Sofortbildkamera selbst schießt, vor sich hält und dann ihren Inhalt als dreidimensionale Objekte in der Spielwelt platziert. Vorher kann man sie auch drehen, so dass etwa eine Hauswand zu einer Brücke wird. Oder wenn man eine Batterie mehr braucht als in der Welt herumliegt, fotografiert man sie eben und dupliziert sie so. Geheimnisvolle Andeutungen einer Story gibt es auch. Das könnte sehr cool werden.

En Garde! sah auf einer Präsentation neulich schon sehr charmant aus. Im Stil von Mantel-und-Degen-Helden wie D'Artagnan oder Zorro fechtet man sich durch die Schergen eines bösen Barons oder so. Zeitgemäß allerdings als furchtlose Fechterin mit flotten Sprüchen und netter Cartoon-Optik. Allerdings hat der Humor bei mir nicht so sehr gezündet, zumal mir die Sprecher mit dick aufgetragenem Akzent eher auf die Nerven gingen. Und das Kampfsystem wird schnell hektisch, wenn mehrere Gegner präsent sind und gleichzeitig unterschiedliche Angriffsarten abfeuern. Dieser Titel ist damit eher von meiner Beobachtungsliste verschwunden.

The Invincible ist ein Sci-Fi-Abenteuer aus der Ego-Perspektive nach einer Geschichte von Stanislav Lem. Dazu passend hat die verwendete Technologie einen leicht retro-futuristischen, sowjet-inspirierten Touch. Man erkundet einen fremden Planeten, führt Dialoge über Funk und führt allerlei Interaktionen durch, aber ohne echte Action oder Rätsel - also eher ein narratives Adventure. Aber ein sehr spannendes, hat mir wirklich gut gefallen. Das bekommt definitiv einen guten Platz auf meiner Wishlist.
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Re: Spiele, für die sich ein eigener Thread nicht lohnt

Sa, 15. Jul 2023, 12:38

McPixel 3 gab es im Steam Summer Sale für unter 2 € und ich fand den ersten Teil recht witzig, da habe ich zugeschlagen und es auch schon eine gute Stunde angespielt. Dabei wird es wohl leider bleiben. Der Humor und das simple Gameplay konnten mich diesmal nicht abholen. Wer sich übrigens fragt, was mit Teil 2 ist: Den gibt's nicht, bzw. dieses Spiel ist der zweite, heißt aber McPixel 3. Wer diesen Spitzengag irre lustig und originell findet, kommt vielleicht auch mit dem Spiel besser klar als ich. Es handelt sich eher um eine Parodie auf Point&Click-Adventures als um ein ernstzunehmendes Spiel. Wieder befindet man sich mit seinem Protagonisten in unterschiedlichen Gefahrensituationen, die oft nur einen Bildschirm groß sind, und muss die Lage retten. Dazu muss man eigentlich nur die richtigen Hotspots anklicken. Aber der offensichtliche Weg führt selten zum Ziel. Leider sind die Szenen teilweise so absurd geworden, dass ich gar nicht mehr wusste, was überhaupt zu tun ist. Die Aktionen nach einem Klick sind zudem unvorhersehbar. Eine Weile ist das ganz lustig und der Reiz soll ja auch darin liegen, die ganzen verrückten Abläufe zu sehen statt "nur" den richtigen zu finden. Aber da es immer öfter auf reines Ausprobieren ohne jede Logik hinausläuft, machte mir das kaum Spaß. Neu ist, dass man jetzt durch gelungene Aktionen Münzen verdient und zwischen den eigentlichen Levels in einer Stadt herumläuft, wo man an bestimmten Stellen Münzen ausgeben kann, um die nächsten Level freizuschalten. Macht es auch nicht spannender.

Besser gefiel mir die Demo zu einem aktuellen Steam- (und Konsolen-)Release, und zwar Ghost Trick: Phantom Detective.
Auch wenn es sich "nur" um ein Remaster eines älteren DS-Spiels handelt, ist die Grafik allemal besser als bei McPixel. ;-) Man spielt den Geist eines kürzlich unsanft aus dem Leben beförderten Mannes, der herausfinden möchte, wer ihn auf dem Gewissen hat und warum und außerdem weitere Personen beschützen muss, hinter denen dieselben Leute her sind. Dazu lernt man verschiedene "Tricks". In der Geisterwelt, in der die Zeit stehenbleibt, kann man in Gegenstände hineinfahren, die sich in einem gewissen Umkreis befinden. Zurück in der "normalen" Welt, kann man diese manipulieren. Trifft man auf frisch Verstorbene, kann man die letzten vier Minuten vor ihrem Tod beliebig oft nacherleben und auch verändern. So beobachtet man erst, was geschehen ist und versucht dann, das Schicksal zu ändern (also ihr Leben zu retten). Das geht natürlich mithilfe der "Tricks". So löst man lustige Kettenreaktionen à la Final Destination aus. Die sind aber oft zeitkritisch und wenn man den richtigen Moment verpasst, muss man von vorne anfangen. Zudem verbringt man zwischendurch viel Zeit mit dem Durchklicken von Dialogen. Sprachausgabe gibt es nicht, aber charmante Anime-Grafik. Bisschen viel Trial & Error und Gelaber, aber die Dialoge waren witzig und die Rätsel ansprechend - könnte ich vielleicht irgendwann mal kaufen und weiterspielen...
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Re: Spiele, für die sich ein eigener Thread nicht lohnt

So, 13. Aug 2023, 17:10

The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom
Meine Switch zeigt inzwischen "85 Stunden oder mehr" an (also noch unter 90 Stunden) und da ich gerade etwas schleppend vorankomme, mache ich jetzt mal Pause, bis ich wieder mehr Zeit für intensives Spielen habe. Bin nämlich noch immer weit vom Ende entfernt. Das Ding ist nochmal deutlich umfangreicher als Breath of the Wild, und da stehe ich nach dem Durchspielen bei "105 Stunden oder mehr". Es spielt sich im Wesentlichen wieder genauso, sieht auch genauso aus, es spielt sogar in derselben Welt. Aber davon merkt man meistens gar nichts, weil da so viel neu gestaltet wurde. Und es gibt halt auch neue Gebiete: Die weit oberhalb der kannten Spielwelt gelegenen Himmelsinseln sind zwar, bis auf bestimmte Abschnitte, wirklich nur versprengte kleine Landmassen, aber zwischen ihnen zu navigieren und ihre Geheimnisse aufzudecken, ist schon spannend. Als Umkehr davon gibt es aber auch noch den Untergrund, den man über Abgründe erreicht, die sich im Boden aufgetan haben. Der hat in etwa nochmal die gleiche Fläche wie die Oberwelt, ist allerdings deutlich eintöniger. Dass diese Welt eher düster und ungemütlich ausfällt, passt ja eigentlich, aber ansehnlich ist sie, im Gegensatz zur trotz veralteter Technik immer noch hübsch gestalteten Oberwelt, nicht wirklich. Es gibt aber schon spannende Dinge dort zu entdecken, das meiste davon ist allerdings optional, wie auch die meisten der Himmelsinseln. Man könnte sich beim Spielen also über weite Strecken auf die "alte Welt" beschränken, aber wer will das schon...
Der Aufbau ist ansonsten wirklich sehr ähnlich zum Vorgänger, inkl. der beiden Haupt-Quests. Wieder bekommt man im - komplett neuen - Tutorialgebiet vier besondere Fähigkeiten beigebracht, mit denen man das Abenteuer bestreitet. Die sind ebenfalls komplett neu und stellen den größten Unterschied zu BotW dar, denn da kommen ganz frische Elemente mit rein.
An erster Stelle steht die etwas bescheuert benannte Ultrahand. Damit kann man nicht nur, ähnlich dem Magnetmodul des Vorgängers, diverse Objekte herumtragen sondern diese auch aneinander befestigen. In Kombination mit speziellen energiebetriebenen Bauteilen kann man so richtige Fahr- und Flugzeuge bauen. Das ist leider etwas fummelig zu steuern und erfordert ein gewisses Maß an Kreativität und Geduld, ist im generellen Spielverlauf aber auch meist optional. Aber wer Spaß daran hat, kann sich hier richtig austoben, wie diverse Videos auf YouTube beweisen. Da gibt es etliche Möglichkeiten. Mit der Bautomatik, die man in einer späteren Quest bekommt, kann man seine Konstruktionen als Baupläne speichern und später automatisch nachbauen lassen - sehr praktisch. Auch vorgefertigte Baupläne findet man. Wo dieses Feature stark zum Zug kommt, sind die wieder zahlreich zu findenden Schreine - kleine, rätsellastige Dungeons. Das ist schon immer wieder witzig, aber ich bin da eher der Effizienzbauer, der die Sache einfach hält, also irre Ideen auszuleben. Nutze diese Funktion also nur wenn nötig.
Als nächstes kommt die Synthese, mit der man Items an Waffen oder Pfeilspitzen befestigen kann, was Schaden und Haltbarkeit erhöht und teilweise auch spezielle Effekte verleiht. Auch das kann etwas umständlich werden, wenn man etwas aus dem Inventar verwenden möchte, erlaubt aber auch witzige Experimente - oder man nimmt einfach immer das stärkste Item, um besser zuhauen zu können. Wie bekannt hinterlassen Monster Teile wie Hörner oder Flügel, mit denen man Medizin kochen kann - oder sie nun eben an einem Schwert befestigen, um dieses zu verstärken. Statt wie bisher z.B. separate Feuerpfeile zu sammeln, kombiniert man einen gewöhnlichen mit einer Feuerpflanze und hat denselben Effekt. Auch immer wieder nett.
Was ganz anderes, aber auch sehr cool ist der Deckensprung. Damit kann Link durch feste Materie "schwimmen" - aber eben nur senkrecht nach oben. Man springt von unten gegen eine Decke oder einen Felsvorsprung und kommt am oberen Ende wieder raus. Erspart einem so manche Kletterei oder wird zum Lösen von Puzzles benötigt.
Die Zeitumkehr macht, was der Name sagt, aber nur für das anvisierte Objekt. Der Rest läuft normal weiter und man kann sich auch normal bewegen, während das Ziel für einige Sekunden rückwärts läuft bzw. seine letzten Bewegungen umkehrt. Auch immer wieder für Puzzles in den Schreinen nötig, oder auch praktisch, wenn einem ein Fahrzeug aus Versehen den Berg runtergerollt ist, bevor man sich draufstellen konnte. Und es fallen immer wieder Felsblöcke vom Himmel, die man so als Aufzug benutzen und an Höhe gewinnen kann.
Ansonsten gibt es wieder viel (bekanntes und neues) zu entdecken und zu tun. Durch den größeren Umfang sind die Story-Sequenzen, in denen es richtige Sprachausgabe gibt, leider noch versprengter zwischen den Dutzenden Stunden, die man mit anderen Dingen verbringt, aber es gibt auch viele kleine Nebengeschichten, die halt nicht so toll inszeniert sind. Von den drei großen Dungeons, die ich bisher erlebt habe (insgesamt müssten es vier oder fünf sein), waren zwei leider irgendwie gar nicht so toll. Das ist zwar enttäuschend, weil die ja eigentlich ein Highlight im Spielablauf sein sollten, aber auf die Gesamtspielzeit gerechnet auch gar nicht so schlimm. Die Entwickler haben davon abgesehen viele kleine Details verbessert, z.B. was den Bedienkomfort angeht, um häufig genannte Kritikpunkte an Breath of the Wild auszumerzen. Deswegen wird einem auch gerade am Anfang viel mehr erklärt, was man damals noch selbst rausfinden musste/durfte (je nach Sichtweise, ich fand das eigentlich spannend).
Na ja, wie auch immer, ich hab schon viel erlebt, habe noch viel vor mir und auch wenn ich mir nun eine Auszeit nehme, finde ich es immer noch großartig und stehe wieder bei einer Wertung von 9.5
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Re: Spiele, für die sich ein eigener Thread nicht lohnt

Di, 15. Aug 2023, 22:07

The Incredible Adventures of Van Helsing in der Final Cut-Version: Monsterjäger Van Helsing kehrt in seine Heimat Borgovia zurück, eine an Transsilvanien und die Dracula-Geschichte angelehnte Spielwelt. Dort hetzt erst ein verrückter Wissenschaftler allerlei Monster aus dem Ink-Spektrum auf die friedliche Bevölkerung, später ein durchgedrehter General und schließlich noch der mysteriöse Prisoner Seven, der Van Helsing ein Schnippchen schlägt. Begleitet wird Van Helsing von dem Geist Katharina, die im Einsatz gegen die ganze Monsterbrut auch ordentlich zulangt. Das Spiel ist im Kern ein Diablo-Klon eines kleinen ungarischen Studios, dass aber doch ein paar originelle Einfälle hat. Ursprünglich erschien es in drei Teilen, die ich damals immer kurz nach Erscheinen auch gespielt habe und die mir durchaus gefallen haben. Teil 1 war damals unglaublich fesselnd, Teil 2 ganz ok, nur Teil 3 fiel stark ab, da merkte man, dass das Budget zu Ende ging und das Spiel unbedingt veröffentlicht werden musste. Die Final Cut-Version spielt sich erstaunlich gut und hält in der Regel auch durchgängig ihr Niveau. Dabei gibt es durchaus ein paar Macken, natürlich ist es nicht auf der Höhe von Diablo III mit seinen hohen Produktionswerten. Selbst Torchlight I und II, dem Van Helsing noch am nächsten kommt, würde ich als leicht besser einstufen. Aber dem Spiel fehlt nicht viel. Das Trefferfeedback ist nicht das Gelbe vom Ei und die Animationen sind auch eher simpel, wogegen das Monsterdesign wieder originell ist. Und klar ist die Story auch eher banal, da hätte sich viel mehr draus machen lassen. Ebenso taugt das Endgame nur wenig, da es keinen Anreiz mehr gibt in der Welt herumzustromern. Im Secret Lair hätte ich mir auch noch mehr Interaktion mit den Figuren gewünscht. Auf der anderen Seite ist aber eine äußerst atmosphärische Spielwelt vorhanden, ein Gothic-Noir-Steampunk-Setting, in dem Van Helsing und Katharina losziehen und gegen Monster kämpfen. Da wird der Klickfinger mal wieder heftig trainiert. :lol: Abgesehen von dem reinen Monstergeschnetzel dient das Secret Lair als Ausgangsbasis für ein paar weitere Aufgaben. Manchmal gibt es Tower Defense-Missionen, wenn das Lair angegriffen wird. Oder Van Helsing schickt Generäle, die alle bestimmte Fähigkeiten haben, auf Spezialmissionen, die einem am Ende weiteres Loot einbringen. Oder später hat Van Helsing mit der Chimera sein eigenes Monster-Haustier, was sich auf die Jagd schicken lässt. Van Helsing und Katharina haben ihr eigene Dynamik und die Questgebiete sind auch leidlich originell gemacht. Katharina lässt sich zudem auch skillen, gleichwohl kämpft sie völlig eigenständig. Für mich hat das Spiel jedenfalls unheimlich viel Atmosphäre und das lässt mich über die paar Macken locker hinwegsehen. Denn schließlich bauen wir hier nach und nach einen Untergrund-Widerstand gegen all die durchgeknallten Madmen auf. Von daher ein gibt’s von mir ein kräftiges „For Borgovia!“
 
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Re: Spiele, für die sich ein eigener Thread nicht lohnt

Fr, 18. Aug 2023, 16:12

Call of Juarez: Gunslinger: Und der Wilde Westen ist etwas friedlicher geworden, jedenfalls nachdem ich kürzlich jede Menge Banditen auf‘s Korn genommen habe. Für Gunslinger habe ich aber echt mehrere Anläufe gebraucht, denn bisweilen hat mich das Gameplay doch etwas genervt und das Design war nicht immer fair. Dabei finde ich das Wild West-Setting durchaus originell und auch die Duelle recht gelungen, dazu die Erzählung aus dem Off. Kurzweilig ist es außerdem, innerhalb von ein paar Stunden hat man die Story durch. Aber die Schießereien können auch mal ermüdend sein und wie gesagt gibt es ein paar unfaire Stellen am Anfang und vor allem noch mal am Ende des Spiels. Für einen Durchlauf war das schließlich für mich OK, aber ein weiteres Mal muss ich Gunslinger nicht unbedingt spielen.
 
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Re: Spiele, für die sich ein eigener Thread nicht lohnt

Fr, 18. Aug 2023, 17:40

Gunslinger hat mir damals viel Spaß gemacht, ich hab da sogar nach dem Durchspielen noch eine Weile im Arcade Mode und dem Duell-Modus weitergemacht. Und ein paar Jahre später einen zweiten Durchlauf im New Game+. Geht also schon. ;-)

Vorzeitig abgebrochen haben ich dagegen jetzt Necromunda: Hired Gun
Der Ego-Shooter spielt in der Welt von Warhammer 40.000, allerdings ohne die ganzen Elemente, die ich damit verbinde. Man befindet sich auf einem Industrieplaneten des menschlichen Imperiums, in dessen utnerirdischen Städten und Anlagen Gesetzlosigkeit herrscht. Als Söldner nimmt man Aufträge für die unterschiedlichen Fraktionen an, es gibt aber auch eine richtige Geschichte in den Hauptmissionen. Die ist allerdings so schlecht erzählt, dass ich weder kapiert noch mich darum geschert habe, worum es geht. Zwischen den Kämpfen kommt man in einen Hub, wo man neue Fähigkeiten (als Implanante à la Cyberpunk) und Waffen kauft oder upgradet. Das ist viel zu viel Zeug, um das man sich kümmern muss und schrecklich umständlich zu steuern. Die Shooter-Action reißt das Ganze nur bedingt raus. Sie orientiert sich an den neuen Doom-Teilen, ohne nur annähernd deren Klasse zu erreichen. Der letzte Sargnagel war ein Bosskampf am Ende der fünften Mission, der furchtbar langwierig und nervig war. Nach drei Versuchen hatte ich keinen Bock mehr. Sehr enttäuschendes Spiel!
Da empfehle ich eher das 10 Jahre ältere Warhammer 40.000: Space Marine. Habe ich vor zwei Jahren auch noch mal durchgespielt, macht immer noch Spaß. Jetzt warte ich halt auf Teil 2, der ja bald kommen soll.
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Re: Spiele, für die sich ein eigener Thread nicht lohnt

So, 27. Aug 2023, 14:37

The Last of Us + Left behind: So, mein neuer PC musste eingeweiht werden. Dafür hat das PC-Remake von The Last of Us herhalten müssen, ein Spiel, dass ich noch nicht kannte und auf der PS3 verpasst hatte. Und das hat sich gleich mal gelohnt, The Last of Us ist ein Erlebnis, die Geschichte um Ellie und Joel eine einfühlsame Erfahrung und das in einer rauen Welt, in der alles zu Bruch gegangen ist. Die Zombie-Apokalypse ist jedenfalls im vollen Gange. Für mich ist Last of Us aber tatsächlich mehr ein Erlebnis als ein Spiel, denn das Gameplay ist doch recht simpel. Die Auseinandersetzungen mit Zombies oder Gegnern ist zwar immer noch sehr intensiv, aber insgesamt doch recht simpel gehalten. In der Mitte des Spiels wurde die ständige Suche nach Munition oder Crafting-Gegenständen doch mal etwas zäh. Neben der Story sind die Levels und Umgebungen sehr gut gelungen, das Spiel fühlt sich in der neuen Fassung unglaublich realistisch an und ist grafisch auch ein absolutes Brett. Von den Fehlern der Release-Version im März habe ich nicht viel gesehen, nach all den Patches hatte ich nur einen Crash to Desktop und höchstens zwei, drei Stellen, wo mal ein Gegenstand in der Luft geschwebt ist. Grafisch sowohl technisch als auch vom Design her ist Last of Us jedenfalls enorm und hier sind auch die Charaktere ganz besonders gelungen. So habe ich noch nie eine glaubwürdige Mimik bei Spielcharakteren gesehen. Ellie wird zu einem ähnlichen Sidekick wie Elizabeth in Bioshock Infinite, nur leicht durch das Gameplay limitiert, dafür noch mal eine Klasse besser dargestellt. Neben dem schwachen Gameplay ist die Steuerung noch ein bisschen ein Krampf. Die meiste Zeit bin ich zwar gut zurecht gekommen, manchmal wird es aber doch etwas hektisch und der Waffenwechsel funktioniert oder der Schleichmodus funktioniert nicht schnell genug. Auch bin ich vom Gamepad auf Tastatur+Maus umgestiegen, das Zielen per Controller ist nach wie vor ein Graus und hat mich am Anfang ein paar Versuche an manchen Stellen gekostet. Wie gesagt ist Last of Us spielerisch eher dünn, als Erlebnis und Story, die ja auch ein bisschen mit der Erwartungshaltung spielt, funktioniert es dafür umso besser und ist intensiv und mitreißend. Mit rund 20 Stunden Spielzeit plus 5 Stunden für das Addon ist es auch gar nicht mal so kurz, wie man das für diese Art von Spielen vielleicht annehmen könnte. In meine TOP 10 schafft es The Last of Us nicht, aber in meiner TOP 20 ist es vorerst drin und ich spiele das bestimmt noch einmal.
 
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Re: Spiele, für die sich ein eigener Thread nicht lohnt

Mo, 28. Aug 2023, 10:43

Huch, mein letztes Posting ist schon drei Monate her...

Übermäßig viel gespielt habe ich in der Zwischenzeit nicht, aber es waren schon ein paar Sachen.

Drei Boomer-Shooter:
Amid Evil, welches sich an Hexen/Heretic orientiert, d.h. Fantasy-Setting und -Waffen. Nett, aber wie schon bei den Vorbildern fehlen mir hier richtige Waffen mit ordentlich Wumms. Nach weniger als der Hälfte abgebrochen.
Dusk ist wahrscheinlich der populärste Boomer-Shooter. Es hat Quake zum Vorbild und damit eine Grafik, die mir genauso wenig gefällt wie bei jenem. Die erste von drei Kampagnen hat mir gereicht.
Ion Fury orientiert sich nicht nur an Duke Nukem 3D, sondern benutzt sogar dessen Build-Engine. Das gefällt mir von den dreien am besten, was aber auch einfach daran liegen könnte, dass bereits das Vorbild einer meiner Shooter-Favoriten war. Da habe ich die erste von sieben Kampagnen durch und werde es sicher noch weiterspielen. Aber komplett? Wohl auch nicht.

Battlestar Galactica Deadlock ist ein rundenbasiertes Strategiespiel, welches seine Vorlage wirklich super umsetzt. Das klare Highlight sind die Replays der Schlachten, welche der Inszenierung aus der TV-Serie überraschend nahe kommen. Das Gameplay an sich fand ich leider nur mittelmäßig und die Steuerung zu umständlich, weswegen auch hier nach ein paar Stunden Schluss war.

Murder By Numbers: Eine Mischung aus Picross-Rätseln und einer Visual Novel. Erstere sind gelungen und machen Spaß, letztere hat mich mit der Zeit immer mehr angeödet. Somit flog auch dieses Spiel frühzeitig von der Platte. In Zukunft gibt's dann wieder nur reine Picross-Spiele.

Also nichts dabei, das mich so richtig begeistern konnte. Ganz im Gegensatz zu Darkest Dungeon 2, welches ich nach wie vor gelegentlich für einen Run aufrufe.
 
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Re: Spiele, für die sich ein eigener Thread nicht lohnt

Fr, 8. Sep 2023, 11:39

Cobra Kai 2: Dojos Rising
Das erste Spiel war etwa auf dem Stand der 2. Staffel der Serie. Als ich es Anfang 2022 via New Game+ noch mal mit dem zweiten verfügbaren Dojo durchspielte, überlegte ich mir, dass die Handlung ja inzwischen schon viel weiter ist und wie man ein zweites Spiel dazu passend umsetzen könnte. Und dann kam letzten Herbst tatschlich ganz überraschend ein zweites Spiel und hat das alles genau so gemacht. :-) Da es mir mit 50 € für das Gebotene aber etwas teuer erschien, habe ich erst zu 50 % Rabatt zugeschlagen...
Hier sind wir nun etwa auf dem Stand von Staffel 4. Es gibt drei konkurrierende Karate-Dojos zur Wahl: Miyagi-Do, Cobra Kai und Eagle Fang. Es sind viel mehr Charaktere aus der Serie enthalten, von denen auch deutlich mehr als im Vorgänger mit den Originalstimmen versehen sind. Das Spiel setzt auf einen realistischeren Grafikstil und dreidimensionalere Levels mit frei drehbarer Kamera statt Seitenansicht. Die Kampfanimationen und Trefferfeedback sind sehr gut, das sieht wirklich nach Kampfsport aus - bis auf die überdrehten Special Skills natürlich. Ich begann mit Eagle Fang und hatte Johnny als Sensei und Miguel als ersten Schüler zur Verfügung. Nun hatte ich 14 Spieltage Zeit, mich durch die auf der Stadtkarte ausgewählten Level zu prügeln und bekannte Figuren aus der Vorlage für mein Dojo zu rekrutieren. Neue Kämpferinnen und Kämpfer bringen jeweils eigene Skills mit, die aber einem Pool für alle Mitglieder meines Dojos landen. So kann ich sie dann beliebig verteilen. Pro Level nehme ich vier Figuren mit. Manche kommen auch als Angestellte und geben dann passive Boni oder neue Funktionen. Nach den 14 Tagen tritt man im Turnier gegen die anderen Dojos an, was sich etwas anders spielt und auch als separater Modus gestartet werden kann. Danach kommt noch ein großes Finale mit mehrstufigem Bosskampf.
Klingt also alles echt gut, wären da nicht diverse technische Macken und handfeste Bugs. Am Durchspielen hinderten sie mich zwar nicht (wobei ich natürlich erst eins von mehreren Enden gesehen habe), aber sie waren sehr lästig. Das Menü zum Verwalten der Charaktere und Skills spinnt immer wieder rum und im Level sind dann auf einmal ganz andere Skills aktiv als ich zugewiesen habe. Wirklich blöd. Teil 2 wäre sonst klar besser als der erste Teil. Der war zwar technisch auch nicht berauschend, aber immerhin fehlerfrei. Hier machen die Kämpfe an sich deutlich mehr Spaß, ich hätte eigentlich echt Lust, direkt mit dem nächsten Dojo weiterzumachen. Aber dass das Spiel mit solch gravierenden Fehlern veröffentlicht wurde nie gepatcht wurde, ist schon richtig frech. Trotzdem hatte ich wie gesagt meinen Spaß, also 7.5
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Leland Yee, the Senator that decided that violent videogames were so dangerous to society that he needed to propose a law that banned selling them to minors, was arrested recently for weapons trafficking. He was buying shoulder-mounted rocket launchers from an extremist Islamic group and accidentally sold them to a member of the FBI. I mean, thank God he doesn't play videogames or he might have really become a threat to society.

-- Extra Credits Episode 200
 
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Re: Spiele, für die sich ein eigener Thread nicht lohnt

So, 10. Sep 2023, 16:04

So, ich hab inzwischen rund 100 Stunden in Baldur’s Gate 3 versenkt, bin aber gerade mal in den dritten Akt (von drei) gekommen. Ich finde es schon sehr gelungen, auch wenn es seine Macken und unzählige zum Teil auch schwerwiegende Bugs hat. Ein kleinwenig ist es auf „umfangreich“ getrimmt, denn so extrem viel gibt es gar nicht zu tun. Keine Sammelquests, keine Spiele im Spiel, keine Mini-Quests usw. Wenn man einmal Gegner in der Landschaft besiegt hat, dann bleiben die auch tot. Es gibt auch nicht die übermäßige Anzahl an Dungeons oder Karten. Klar, das Questlog ist schon ganz stattliche, vor allem im dritten Akt. Aber was Baldur’s Gate 3 wirklich lang macht sind die großen Karten und langen Dungeons sowie die umfangreiche Quests. Es gibt kaum eine Quest, die nicht in mehreren Stufen abläuft und einen an mehrere Orte schickt. Steigt man in einen Keller hinab und findet einen Geheimgang, dann wird daraus schon mal ein ausgewachsenes Dungeon mit Verzweigungen und Bossgegner. Alles Quests haben irgendwas mit der Story oder den Charakteren zu tun. Die Mainquest-Serie am Ende von Akt 2 ist ein stundenlanges Unterfangen, das einen von einem Höhepunkt zum nächsten führt, einschließlich wilder Bossfights. Was ich sehr beeindruckend finde, sind die vielen Entscheidungen, die man so aber nicht direkt merkt und die das Spiel beeinflussen. Das ermöglicht viele Spielweisen, Storycharaktere können sogar sterben, das Spiel geht trotzdem weiter. Manchmal hab ich mich später auch geärgert, wenn ich der falschen Seite geholfen habe. Baldur’s Gate 3 ist insgesamt jedenfalls eher ein langsames Spiel, mit großen Dungeons zum Erforschen, massig Loot zum Sammeln und den obligatorischen D&D-Kämpfen.

Baldur’s Gate 3 entführt einen wirklich in eine tolle magische Welt mit stimmungsvollen Schauplätzen und einer spannenden Geschichte, gerade der zweite Akt im verwunschenen Wald oder dem Gauntlet of Shar-Tempel ist ganz großartig. An manchen Stellen hatte ich mich innerlich schon auf einen Kampf vorbereitet und manchmal ist man wirklich in der Situation, noch nicht vollständig geheilt zu sein oder man hat noch einen negativen Zauber vom letzten Kampf drauf, dann wird jeder Folgekampf durchaus haarig. Und plötzlich wird die Situation durch einen Dialog völlig unerwartet ganz anders gelöst. Im Akt 2 gibt es sowieso manchmal creepy Fantasy-Shit, was man nicht alle Tage sieht. Dagegen stehen epische und magische Kämpfe, bei denen die Zauber nur so durch die Gegend fliegen, dass es scheppert und kracht. Das ist audiovisuell schon schwer beeindruckend. Eine der größten Neuerungen ist der Einbezug der Umgebung in die Kämpfe. In der Bar kann ich jemanden den Holzstuhl übers Kreuz hauen oder Gegner lassen sich in Abgründe hinunterschubsen. Manche Abgründe sind leider unendlich…. :twisted: Ich hatte eine ganze Reihe von Kämpfen, die mich schwer beeindruckt haben. Ein mittelschwere Bossgegner stand auf einer Holzbrücke, die ich erst mit einer Brandphiole beworfen habe und dann in der nächsten Runde mit einer magischen Granate. Die Brücke brannte eine Runde und stürzte dann ein, der Gegner wurde nie wieder gesehen… Brücken wie Türen oder Mobiliar haben ebenfalls Hitpoints, was man manchmal nutzen kann. Witzig finde ich übrigens auch den Würfel, der bei Abilitychecks außerhalb des Kampfes immer kommt, wo also wirklich ein 20er virtueller Würfel geworfen wird.

Trotzdem ist bei all den tollen Vorzügen des Spiels auch ein bisschen was im Argen. Baldur’s Gate 3 wird extrem schlecht erklärt, das Tutorial ist ein Witz und viele Kniffe habe ich selbst erst nach dutzenden Stunden Spielzeit mitbekommen. So lassen sich z. B. mehrere Zauber nicht gleichzeitig anwenden, Buff-Stacking ist nur bedingt möglich. So wie in den alten Spielen, dass ich erst mal Bless und Schutzschild und Vergiftungsresistenz und was weiß ich noch drauf zaubere, das gibt’s nicht mehr. Auch kann ein Charakter nicht gleichzeitig z.B. Spirit Guardian und in der nächsten Runde Moonbeam als Angriffszauber auslösen. Das ist dann schon ärgerlich wenn dann der eine Zauber weggeht und man das nicht weiß. Das Erfahrungssystem funktioniert auch gerade am Anfang hauptsächlich über Kämpfe und weniger über das Lösen der Quests. Auch später kommen die meisten XP durch Kämpfe zusammen. Und das Spiel ist noch massiv verbugt bis hin zu Queststoppern bei wichtigen Quests. Am Ende von Akt 2 habe ich mich richtig geärgert, dass ich eine spezielle Quest nicht lösen konnte und dadurch einen Begleiter verloren habe.

Ich grüble außerdem noch, ob sich Baldur’s Gate 3 auch wirklich wie seine Vorgänger anfühlt, das Kampfsystem ist natürlich ähnlich und die Spielwelt ist Ferun und die Stadt Baldur’s Gate. Aber vieles ist anders, darüber hinaus sind kaum noch Gemeinsamkeiten vorhanden, die Geschichte ist ohnehin eigenständig. In weiten Teilen ähnelt Baldur’s Gate 3 auch eher Dragon Age: Origins mit seinem Camp und den Möglichkeiten die man dort hat. Das Camp wird aber auch ganz häufig genutzt, um die Story fortzuführen, die ich ja recht dynamisch inszeniert finde. Erst später nehmen die klassischen Dialogszenen zu und die Dynamik geht ein wenig verloren.

Aber trotz all der Macken würde es mich nicht verwundern, wenn Baldur’s Gate 3 am Ende des Jahres bei diversen Spiel des Jahres-Listen ganz vorne mit dabei ist. Es ist ein herausragendes Spiel.
 
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Re: Spiele, für die sich ein eigener Thread nicht lohnt

Mi, 20. Sep 2023, 20:40

In den letzten vermutlich 12 Monaten oder so habe ich auch immer mal wieder Spiele gezockt, die ich nicht zu Ende gebracht und nach wenigen Stunden wieder zur Seite gelegt habe. Gerade stelle ich fest, dass ich darüber noch nichts geschrieben habe. Schlimm! Das geht doch so nicht!

Manchmal sind das Spiele, wo ich einfach nur mal ereingespielt habe. Manchmal sind sie mir aber auch zu zäh und dröge geworden. Aber überall war ich einige wenige Stunden dran.

Teil 1/2

1849: Eine Art SimCity- und Siedlers-Klon, im Wilden Westen sollen kleine Städte mit funktionierenden Wirtschaftskreisläufen (Farmer, Schnappsbrenner, Bar, usw.) hochgezogen werden. Für ein paar Missionen ganz spaßig, aber zunehmend immer mehr dasselbe mit später langwierigen Abläufen und spartanischer Präsentation. Da hat mich dann auch die Lust verlassen.

FTL: Faster Than Light: Tja, so originell und fesselnd das Spielkonzept auch ist, aber mehr als ein halbes Dutzend Runs habe ich nicht durchgehalten. Bis zum Endgegner habe ich es tatsächlich paar Mal geschafft, aber spätestens da scheitere ich gnadenlos und bin dem nicht mal ansatzweise gewachsen. Nach meinem Geschmack ist FTL zu sehr vom Zufall abhängig. Ich nehme mir zwar immer mal vor, es nochmal zu probieren, aber bisher habe ich das nur einmal gemacht. Und bin wieder gescheitert…

Zombie Driver HD: Das ist eine Art Casual-Arcade-GTA mit Zombies, man fährt also wie in einem der ersten beiden GTAs von oben durch eine Stadt und es stürmen Zombies auf einen ein. Mit dem bewaffneten Auto gilt es sie platt zu fahren und sich freie Bahn zu schießen. In der Missionsauswahl hat man auch die Wahl von mehreren Fahrzeugen, die sich auch upgraden lassen. Macht eine Weile höllisch Spaß, das Zombieblut suppt dabei nur so über die Straßen. :twisted: Allerdings ziehen die Missionen nach einer Weile heftig an und ich habe mir eine Weile lang an einer Mission mit zu krassem Zeitlimit für alle Ziele die Zähne ausgebissen, bis ich es entnervt aufgegeben habe.

Galcon Legends ist ein Weltall-Eroberungsspiel unterteilt in Missionen mit einer hanebüchenen Rahmenstory. In den Missionen werden Planeten erobert, die Raumschiffe produzieren. Die schickt man einfach los und muss dabei etwas geschickt taktieren, welchen Planeten man als nächsten erobert. Sonst wird man auch mal schnell vom Gegner überrannt. Für eine kurze Zeit macht das mal Spaß, verliert nach wenigen Stunden aber einfach seinen Reiz.

Strike Suit Zero: Weltraum-Action à la Wing Commander! Die Dogfights sind eine Weile lang ganz nett, werden aber irgendwann langweilig. Allerdings leidet Strike Suit Zero unter zunehmend bockeschweren und ewig langen Missionen. Stirbt man, geht alles von vorn los. Zumal so ein Dogfight gegen einen Gegner schon mal ein paar Minuten dauern kann. Die Story wird in Texten erzählt und ist damit kaum vorhanden. Für mich ist das nach ein paar Missionen in Arbeit ausgeartet und ich habe die Lust verloren.

Urban Trial Freestyle: Ein Motorrad-Geschicklichkeitsspiel, in dem es über jede Menge Hindernisse geht. Auch hier: macht für eine Weile Spaß, ist aber auch ordentlich fordernd und um weiterzukommen, muss man irgendwann in frühere Missionen zurück und volle Punktzahl sammeln. Sprich den Parkour perfekt abschließen. Da kommt man nicht umhin, immer wieder zu wiederholen. Ist mir dann einfach zu viel geworden.

Titan Quest Anniversary Edition: Ein Diablo-Klon in langsam und dröge, angesiedelt im antiken Griechenland mit den entsprechenden Fabelwesen als Gegner. Ich habe es echt versucht, durchzuhalten, aber das klickt sich im Vergleich zu Torchlight, Van Helsing oder gar Diablo III viel zu zäh durch.

Surgeon Simulator: So witzig die Idee auch ist, aber mir ging beizeiten diese indirekt-träge Steuerung auf den Keks. Ne!

Thunder Wolves: Noch so ein Casual-Actionspiel, mit einem Helikopter geht es gegen Feindstellungen und man schießt Soldaten, Panzer, Gebäude und andere Helis ab. Ist für eine Weile ganz spaßig. Man ballert einfach nur rum. Leider hatte es kein Cloudsave bei Steam und nun liegt das Savegame nach dem PC-Wechsel noch auf der alten Maschine. Irgendwann schaue ich es mir vielleicht noch mal an.

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