Jaja, die Freundinnen. *gg* So bin ich auch in den "Genuss" von Vista gekommen.
Aber kommen wir doch gleich zur Sache...
Hassfaktor #1: Entmündigung
Am Anfang war es ja fast noch witzig, dass man bei nahezu jeder zweiten Aktion gefragt wird, ob man diese auch wirklich durchführen will. Ich arbeite seit einiger Zeit kurzfristig an verschiedenen XP-Rechnern, die beim Start immer ein lokales Standard-Benutzerkonto anlegen (inklusive grüner Wiese). Um da die Einstellungen auf die eigenen Bedürfnisse anzupassen braucht man nur um die 5-10 Minuten. Bei Vista ist es dagegen nicht möglich, die Optionen in der Systemsteuerung in annehmbarer Zeit anzupassen. Für wie blöd halten die einen eigentlich? Ich habe noch nie einen Windows-Neuling in den Systemeinstellungen herumfummeln sehen, der ist schon froh wenn er das System überhaupt zum Arbeiten nutzen kann. So bescheuert kann noch nicht mal Microsoft sein, zu glauben man würde die User mit Zusatzmeldungen vor größerem Schaden bewahren. Der DAU klickt auch diese weg, ohne genau nachzulesen und der erfahrene Nutzer kommt sich einfach nur verarscht vor. "Sind Sie wirklich sicher?" "Möchten sie den Vorgang fortsetzen?" "Können sie schon bis Drei zählen?"
Hassfaktor #2: Performance
So ein langsames Windows habe ich noch nicht gesehen und bis auf Win95 mit USB-Unterstützung und Server 2003 habe ich über die Jahre alle Versionen mal genutzt. Das fing schon mit Installation, besser gesagt Initialisierung, an, denn logischerweise war Vista ja schon vorinstalliert. Bis man dann aber endlich loslegen durfte, musste man noch eine schier endlose Prozedur absolvieren. Und danach wird es auch nicht besser, denn Vista verharrt weiterhin in Lethargie. Als ich XP neu auf der Platte hatte, staunte ich nicht schlecht: Ganze 30 Prozesse werkelten nach dem Systemstart, ohne das ich selber etwas gemacht habe. Damals hab ich mich noch aufgeregt, denn bei Windows 2000 waren das nur um die 20 gewesen. Bei Vista reicht noch nicht einmal die Standardgröße des Taskmanagers um die mehr als 70 Prozesse anzuzeigen! Siebzig Prozesse! SIEBZIG!!! Kein Wunder das die Arbeit mit Vista zur Qual wird. Sogar mein uralter 1,2 GHz Thunderbird fährt schneller hoch, als ein moderner Core2Duo. Und egal welche Aktion man gerade ausführen will, immer legt das System erst eine kleine Denkpause ein, bevor etwas passiert.
Hassfaktor #3: "Verbesserungen"
Angeblich hat man ja konsequent die Weiterentwicklung des System betrieben und die Bedienelemente weiter verfeinert und immer besser angeordnet. Die Serie hat Vista erfolgreich durchbrochen, denn die Umgruppierung vieler Elemente wird für langjährige Nutzer zum echten Ärgernis. Ich da schon immer vorsichtig gewesen und habeaus diesem Grund z.B. erst letztes Jahr den Umstieg auf XP vorgenommen. Letzten Endes hat sich die Sorge jedoch größtenteils als unbegründet erwiesen und mit ein paar wenigen Einstellungen kommt man auf Anhieb damit zurecht. Vista ist das erste Produkt, welches das mittlerweile bewährte Konzept nur noch verschlimmbessert. Die Umgruppierung verschiedener Einstellungsmöglichkeiten, die teilweise willkürlichen Unterkategorien in der Systemsteuerung und die zunehmenden Dopplungen bei der Vorgehensweise machen die Bedienung keineswegs einfacher. Der erfahrene Nutzer ärgert sich, weil er nicht wie bisher auf die Optionen zugreifen kann und der Lernende wird verwirrt durch die Möglichkeit die gleiche Einstellung auf verschiedenen Wegen vorzunehmen.
Fazit: Microsoft hat sein Ziel erreicht und ein Betriebssystem entwickelt, dass für all die Leute eine perfekte Lösung bietet, welche sich nicht mit der Konfiguration eines Systems beschäftigen wollen oder können. Wer hingegen gern die Kontrolle behält und sein Windows individuell anpasst, wird mit Vista sicherlich nicht glücklich. Nicht ohne Grund weigert sich die Industrie, trotz der heißesten Avancen seiten Microsofts, bislang Vista einzusetzen, einfach weil es überflüssig und nicht zweckmäßig ist. Dazu brauchte es noch nichtmal diese linke Nummer mit DX10, aber das ist mir persönlich eh egal. Ich bemerke ja auch nicht die angebliche Grafikpracht der neuen Bedienoberfläche, keine Ahnung ob nun Aero oder nicht.
Ich halte es da wie Chellie und überlege maximal noch, mal einen Blick auf MS Server 2003 (NT 5.2) als langfristige Lösung zu werfen. Als Realist sehe ich in Windows 7 nämlich noch keinen besseren Nachfolger...