Der nächste Haken an meiner Liste der Top-Hits der letzten Jahre: Bioshock!
Insgesamt ein wirklich gelungenes Spiel. Es ist natürlich kein System Shock, aber doch anspruchsvoller als der Durchschnitts-Shooter und dabei kaum komplizierter zu steuern. Das ist wirklich toll gemacht. Was mir zum perfekten Komfort gefehlt hat, war aber ein ganz simpler Inventar-Bildschirm, wo man auch außerhalb der entsprechenden Automaten z.B. seine Gen-Modifikationen durchsehen kann, oder auch die diversen Munitionsbestände, ohne alle erst umständlich einladen zu müssen. Da wurde etwas durch einen übertriebenen Hang zur Vereinfachung letztendlich umständlicher als nötig gemacht. Dabei ist die Vielzahl an Munitionsarten und Fähigkeiten gerade eine Stärke von Bioshock, denn so kann man sich das Spiel an seine Spielweise anpassen. Ich habe zwar nur wenige der Plasmide benutzt, aber andere haben sicher auch ihre Daseinsberechtigung, wenn sie einem persönlich mehr liegen. Bei den Gegnern hätte es dagegen etwas mehr Abechslung geben können. Das Hackingspiel war auch etwas nervig auf die Dauer. "Leider" ist es bei Kameras und Geschützen viel einfacher, sie mit einem Electrobolt kurzzuschließen und dann zu hacken, als sie mit Waffen zu bekämpfen. Das macht das Rohre legen zu einer lästigen Pflicht. Ein letzter Kritikpunkt war für mich das plötzliche Ende, das viele Fragen offen lässt. Allerdings hatte ich, zu meiner Überraschung, das "böse" Ende (habe ich wirklich so viele Little Sisters ausgebeutet?
). Vielleicht ist das "gute" aufschlussreicher? Ein "mittleres" Ende wäre auch noch nett gewesen, wenn man, wie ich, eher situationsbedingt und nach Stimmung entscheidet, statt grundsätzlich jedes mal gleich. Ach ja, und dass man immer so durch das Spiel geführt wir und ständig einem jemand sagt, wen man jetzt umbringen soll, fand ich auch nicht so gut. Das wird zwar im Story-Twist erklärt, ändert sich danach aber nicht wirklich. Aber trotz des im Grunde linearen Ablaufs kann man sich in den weitläufigen Gängen immer recht frei umsehen und etwas entdecken, das hat mir dann wieder gut gefallen.
Top war auf jeden Fall die Atmosphäre. Die Gruselstimmung, die zu Anfang aufkam, verfliegt zwar wieder, aber das ungewöhnliche Szenario ist echt toll umgesetzt. Dass die Splicer immer irgendwas vor sich hinreden, lässt alles noch authentischer wirken, man kann so richtig glauben, dass sie Bewohner dieser Stadt sind und nicht einfach Gegner in einem Spiel. Auch wenn sich die Sprüche natürlich oft wiederholen.
Nächster Punkt auf der Liste: Mirror's Edge!