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Sa, 26. Apr 2008, 12:30

Abdiel hat geschrieben:
Die Beschränkungen durch Indizierungen sind doch gut zu verschmerzen, lediglich für Titel mit Verbreitungsverbot muss man sich ein wenig mehr mühen.


Ist deine Meinung, ich hab da eine andere. Stell dir mal vor, die EU hätte die gleichen Bestimmungen wie D. Spiele wie Dead Rising, Gears of War und Condemned würde es dann nur mehr in Übersee geben. Dazu kämen zahlreiche verstümmelte EU-Versionen. Auf ein solches Horror-Szenario kann ich gerne verzichten.

Abdiel hat geschrieben:
Aber am lautesten schreien ja meist die Leute, die an sich gar nicht darunter leiden...


Siehe oben. Langfristig wird es eine einheitliche EU-Regelung geben. Und die darf sich auf keinen Fall an D orientieren.
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Sa, 26. Apr 2008, 15:18

Early hat geschrieben:
Master Blaster hat geschrieben:
Natürlich ist es sinnlos, dass Deutschland, umgeben von PEGI-Ländern, sein eigenes Siegel behält. Aber sogar der USK wurde von verschiedenen Stellen schon vorgeworfen zu industriefreundlich zu sein. Deswegen halte ich es für sehr unwahrscheinlich, dass mittelfristig das (etwas weniger strenge) PEGI-System in Deutschland eingeführt wird.


"Etwas" weniger streng ist gut. Bei PEGI ist ja sogar Manhunt 2 durchgekommen.

Meistens ewegen sich die Einstufungen doch auf ähnlichem Niveau. Und manchmal ist die PEGI sogar höher. Ich sag nur GH3: USK 0, PEGI 12 (wegen "böser" Sprache, dabei sind die Texte schon zensiert) oder auch Wii Sports: USK 0, PEGI 7 wegen Gewalt (Boxen?).

Aber im Ernst, eine einheitliche EU-Regelung wäre vermutlich schon was Feines, da sie sich ganz bestimmt nicht nach deutschen Zuständen richten würde. Nur stellt sich dann die Frage, ob das gegen den Protest der Becksteins der Nation durchzusetzen ist. Wie schon erwähnt halten manche unser System noch für zu weich, obwohl es schon das strengste Europas ist. Ob die sich ein noch schwächeres EU-Einheitssystem aufdrücken lassen? Ich weiß ja nicht...
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Sa, 26. Apr 2008, 16:14

Ganon2000 hat geschrieben:
Meistens ewegen sich die Einstufungen doch auf ähnlichem Niveau. Und manchmal ist die PEGI sogar höher. Ich sag nur GH3: USK 0, PEGI 12 (wegen "böser" Sprache, dabei sind die Texte schon zensiert) oder auch Wii Sports: USK 0, PEGI 7 wegen Gewalt (Boxen?).


Wobei ich mit der PEGI gut finde, dass durch die Symbole die Einschätzungen auch begründet werden. Ist IMHO sinnvoller als einfach eine Zahl draufzupappen.

Ganon2000 hat geschrieben:
Aber im Ernst, eine einheitliche EU-Regelung wäre vermutlich schon was Feines, da sie sich ganz bestimmt nicht nach deutschen Zuständen richten würde. Nur stellt sich dann die Frage, ob das gegen den Protest der Becksteins der Nation durchzusetzen ist. Wie schon erwähnt halten manche unser System noch für zu weich, obwohl es schon das strengste Europas ist. Ob die sich ein noch schwächeres EU-Einheitssystem aufdrücken lassen? Ich weiß ja nicht...


Naja, wenn die EU ein Einheitssystem schafft, dann wird man da auch in Deutschland keine große Wahl haben. In Österreich muss man sich zB bei den Mauthöhen ja auch richten - sonst setzt es (teure) Strafzahlungen.
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Sa, 26. Apr 2008, 19:13

Early hat geschrieben:
Stell dir mal vor, die EU hätte die gleichen Bestimmungen wie D.

Ich geb mich selten irrealistischen Vorstellungen hin, wenn kein dafür Grund ersichtlich ist. Der deutsche Jugendschutz als eine der strengsten Richtlinien stellt sicher keinen Kompromiss der EU-Mitglieder dar und wäre somit auch nicht durchsetzbar. Ist doch genauso absurd wie Gedanken zu: Was wäre, wenn wir die prüden amerikanischen Maßstäbe in Sachen Jugendschutz ansetzen?

Dazu kämen zahlreiche verstümmelte EU-Versionen. Auf ein solches Horror-Szenario kann ich gerne verzichten.

Iirc gibt es immer weniger geschnittene Versionen und der EU-Binnenmarkt sorgt für eine weitere Liberalisierung des Handels. Zuletzt wurden sogar mehrere Titel gleich ohne Prüfung in den Handel gebracht, also gleich direkt für Erwachsene angeboten. Du malst den Teufel an die Wand, obwohl die Tendenzen eher in die andere Richtung gehen.

Langfristig wird es eine einheitliche EU-Regelung geben. Und die darf sich auf keinen Fall an D orientieren.

..sagt jemand der schon zur Genüge die Grenzen des deutschen Jugendschutzes ausgeloten durfte? Nix für ungut, aber auf etwas Schimpfen weil es einem nicht gefällt oder sich darüber ärgern, weil man massiv behindert wird, sind ja verschiedene Dinge.

Wobei ich mit der PEGI gut finde, dass durch die Symbole die Einschätzungen auch begründet werden. Ist IMHO sinnvoller als einfach eine Zahl draufzupappen.

Wenn man sich mit dem Inhalt des Mediums befasst, dann sind Warnhinweise einfach überflüssig. Und wer mal "auf die Schnelle" etwas für Minderjährige erwerben möchte, wird wohl eher die Zahlen hilfreich finden. Das Beispiel von Ganon zeigt doch, dass die Begründung keinesfalls gerechtfertigt sein muss, von daher tendiere ich auch zur neutralen Klassifizierung.
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Sa, 26. Apr 2008, 19:33

Abdiel hat geschrieben:
Early hat geschrieben:
Stell dir mal vor, die EU hätte die gleichen Bestimmungen wie D.

Ich geb mich selten irrealistischen Vorstellungen hin, wenn kein dafür Grund ersichtlich ist. Der deutsche Jugendschutz als eine der strengsten Richtlinien stellt sicher keinen Kompromiss der EU-Mitglieder dar und wäre somit auch nicht durchsetzbar. Ist doch genauso absurd wie Gedanken zu: Was wäre, wenn wir die prüden amerikanischen Maßstäbe in Sachen Jugendschutz ansetzen?


Natürlich ist eine solche Vorstellung unrealistisch. Um das ging's mir auch nicht.

Ich wollte nur auf die wahrscheinlichen Konsequenzen hinweisen, falls die EU auf einen deutschen Jugendschutz umstellen würdest, denn du zuvor noch als "verschmerzbar" bezeichnet hast. Der dt. Jugendschutzist nur "verschmerzbar" weil es das benachbarte Ausland gibt.

Abdiel hat geschrieben:
Die Beschränkungen durch Indizierungen sind doch gut zu verschmerzen, lediglich für Titel mit Verbreitungsverbot muss man sich ein wenig mehr mühen.


Abdiel hat geschrieben:
Dazu kämen zahlreiche verstümmelte EU-Versionen. Auf ein solches Horror-Szenario kann ich gerne verzichten.

Iirc gibt es immer weniger geschnittene Versionen und der EU-Binnenmarkt sorgt für eine weitere Liberalisierung des Handels. Zuletzt wurden sogar mehrere Titel gleich ohne Prüfung in den Handel gebracht, also gleich direkt für Erwachsene angeboten. Du malst den Teufel an die Wand, obwohl die Tendenzen eher in die andere Richtung gehen.


Es wird noch genauso viel geschnippelt wie vor fünf oder zehn Jahren. Die einzige Ausnahmen sind die Spiele, die mittlerweile gar nicht mehr erst nach Deutschland gebracht werden. So vertreibt zB Microsoft erst gar keine Spiele ohne Jugendfreigabe mehr. Ein weiteres schlimmes Beispiel: Sony vertreibt auf der dt. Online-Plattform nur Spiele "Ab 12"!

Abdiel hat geschrieben:
..sagt jemand der schon zur Genüge die Grenzen des deutschen Jugendschutzes ausgeloten durfte? Nix für ungut, aber auf etwas Schimpfen weil es einem nicht gefällt oder sich darüber ärgern, weil man massiv behindert wird, sind ja verschiedene Dinge.


Mich ärgert's insoferne, weil viele dt. Versionen auch den Weg nach Österreich finden. Vor allem bei DVDs, wo ich nicht so genau den Überblick habe, traue ich mich mittlerweile nicht mehr im Geschäft zu kaufen, weil ich nicht kontrollieren kann, ob es sich hier nicht um eine geschnittene Fassung handelt.

Abdiel hat geschrieben:
Wobei ich mit der PEGI gut finde, dass durch die Symbole die Einschätzungen auch begründet werden. Ist IMHO sinnvoller als einfach eine Zahl draufzupappen.

Wenn man sich mit dem Inhalt des Mediums befasst, dann sind Warnhinweise einfach überflüssig. Und wer mal "auf die Schnelle" etwas für Minderjährige erwerben möchte, wird wohl eher die Zahlen hilfreich finden. Das Beispiel von Ganon zeigt doch, dass die Begründung keinesfalls gerechtfertigt sein muss, von daher tendiere ich auch zur neutralen Klassifizierung.


Zumindest ist es ein weiterer Anhaltspunkt für die Eltern, die ja auch individuell andere Wertvorstellungen haben. Sei es jetzt Gewalt, Schimpfwörter oder Sex. Ich finde ja beides geil, :) aber es gibt halt auch Leute, die mit der einen oder anderen Sache eher nichts zu tun haben wollen.
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Sa, 26. Apr 2008, 22:01

Early hat geschrieben:
Es wird noch genauso viel geschnippelt wie vor fünf oder zehn Jahren.

Ist das nur Deine Meinung oder eine fundierte Aussage?

Die einzige Ausnahmen sind die Spiele, die mittlerweile gar nicht mehr erst nach Deutschland gebracht werden.

Also ich weiss nicht, aber "Jericho" stand bei uns in den Supermarktregalen, ohne Jugendfreigabe und auch von anderen Titeln habe ich zumindest vernommen, dass man sie ohne Freigabe in den Handel bringt.

So vertreibt zB Microsoft erst gar keine Spiele ohne Jugendfreigabe mehr. Ein weiteres schlimmes Beispiel: Sony vertreibt auf der dt. Online-Plattform nur Spiele "Ab 12"!

Das ist schlichtweg die Faulheit der Firmen, entsprechende Schutzmechanismen zur Altersverifizierung einzusetzen. Sowas wird ebenso beim Versand gefordert und auch dort bietet es nicht jede Firma an.

Mich ärgert's insoferne, weil viele dt. Versionen auch den Weg nach Österreich finden. Vor allem bei DVDs, wo ich nicht so genau den Überblick habe, traue ich mich mittlerweile nicht mehr im Geschäft zu kaufen, weil ich nicht kontrollieren kann, ob es sich hier nicht um eine geschnittene Fassung handelt.

Das nehme ich Dir nicht ab. Gerade in Bezug auf Schnittfassungen bekommt man recht viele und vor allem genaue Infos zusammen und auch die Anzahl aktueller deutscher Schnittfassungen ist recht überschaubar. Wer sich allerdings DVDs zulegt, die eine niedrigere FSK-Einstufung haben als die ursprüngliche, sollte sich nicht über Schnitte wundern.

Zumindest ist es ein weiterer Anhaltspunkt für die Eltern, die ja auch individuell andere Wertvorstellungen haben. Sei es jetzt Gewalt, Schimpfwörter oder Sex. Ich finde ja beides geil, :) aber es gibt halt auch Leute, die mit der einen oder anderen Sache eher nichts zu tun haben wollen.

Woher sollen Eltern denn wissen, ob der Einstufungsgrund "Gewalt" jetzt ihrer eigenen Vorstellung entspricht? Du sagst ja selber, dass die Maßstäbe verschieden sind und damit ist die angebliche Hilfestellung wirkungslos. Noch deutlicher wird es bei Schimpfwörtern, denn da gehen die individuellen Empfindungen sehr weit auseinander.
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Sa, 26. Apr 2008, 23:08

Abdiel hat geschrieben:
Early hat geschrieben:
Es wird noch genauso viel geschnippelt wie vor fünf oder zehn Jahren.

Ist das nur Deine Meinung oder eine fundierte Aussage?


Da genügt es, die Meldungen über Kürzungen zu verfolgen. Da hat sich im Vergleich zu früheren Jahren nichts verändert.

Abdiel hat geschrieben:
Die einzige Ausnahmen sind die Spiele, die mittlerweile gar nicht mehr erst nach Deutschland gebracht werden.

Also ich weiss nicht, aber "Jericho" stand bei uns in den Supermarktregalen, ohne Jugendfreigabe und auch von anderen Titeln habe ich zumindest vernommen, dass man sie ohne Freigabe in den Handel bringt.


Aber auch erst verspätet, weil sie das Siegel überraschenderweise doch noch bekommen haben. Übrigens hat es auch schon Kürzungen gegeben, um überhaupt erst "Ohne Freigabe" zu bekommen.

Abdiel hat geschrieben:
So vertreibt zB Microsoft erst gar keine Spiele ohne Jugendfreigabe mehr. Ein weiteres schlimmes Beispiel: Sony vertreibt auf der dt. Online-Plattform nur Spiele "Ab 12"!

Das ist schlichtweg die Faulheit der Firmen, entsprechende Schutzmechanismen zur Altersverifizierung einzusetzen. Sowas wird ebenso beim Versand gefordert und auch dort bietet es nicht jede Firma an.


Ändert nichts an der aktuellen Lage. Mal abgesehen davon, dass die Kosten für diese Schutzmechanismen dann wieder auf die Kundschaft abgewälzt werden würden.

Abdiel hat geschrieben:
Mich ärgert's insoferne, weil viele dt. Versionen auch den Weg nach Österreich finden. Vor allem bei DVDs, wo ich nicht so genau den Überblick habe, traue ich mich mittlerweile nicht mehr im Geschäft zu kaufen, weil ich nicht kontrollieren kann, ob es sich hier nicht um eine geschnittene Fassung handelt.

Das nehme ich Dir nicht ab. Gerade in Bezug auf Schnittfassungen bekommt man recht viele und vor allem genaue Infos zusammen und auch die Anzahl aktueller deutscher Schnittfassungen ist recht überschaubar. Wer sich allerdings DVDs zulegt, die eine niedrigere FSK-Einstufung haben als die ursprüngliche, sollte sich nicht über Schnitte wundern.


Eben. Deshalb bestelle ich auch nur noch im Internet. Einen Gelegenheitskauf im Geschäft traue ich mich deshalb aber nicht mehr. Und das ist ärgerlich. Da hab ich schon zu oft daneben gegriffen. Besonders bei unbekannten Titeln, bei denen man eben nicht auswendig weiß, ob es da jetzt Kürzungen gibt oder nicht.

Abdiel hat geschrieben:
Zumindest ist es ein weiterer Anhaltspunkt für die Eltern, die ja auch individuell andere Wertvorstellungen haben. Sei es jetzt Gewalt, Schimpfwörter oder Sex. Ich finde ja beides geil, :) aber es gibt halt auch Leute, die mit der einen oder anderen Sache eher nichts zu tun haben wollen.

Woher sollen Eltern denn wissen, ob der Einstufungsgrund "Gewalt" jetzt ihrer eigenen Vorstellung entspricht? Du sagst ja selber, dass die Maßstäbe verschieden sind und damit ist die angebliche Hilfestellung wirkungslos. Noch deutlicher wird es bei Schimpfwörtern, denn da gehen die individuellen Empfindungen sehr weit auseinander.


Trotzdem sagt es mehr aus als eine simple Altersangabe, die noch ungenauer ist.
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So, 27. Apr 2008, 12:11

Early hat geschrieben:
Abdiel hat geschrieben:
Early hat geschrieben:
Es wird noch genauso viel geschnippelt wie vor fünf oder zehn Jahren.

Ist das nur Deine Meinung oder eine fundierte Aussage?


Da genügt es, die Meldungen über Kürzungen zu verfolgen. Da hat sich im Vergleich zu früheren Jahren nichts verändert.

Abdiel hat geschrieben:
Die einzige Ausnahmen sind die Spiele, die mittlerweile gar nicht mehr erst nach Deutschland gebracht werden.

Also ich weiss nicht, aber "Jericho" stand bei uns in den Supermarktregalen, ohne Jugendfreigabe und auch von anderen Titeln habe ich zumindest vernommen, dass man sie ohne Freigabe in den Handel bringt.


Aber auch erst verspätet, weil sie das Siegel überraschenderweise doch noch bekommen haben. Übrigens hat es auch schon Kürzungen gegeben, um überhaupt erst "Ohne Freigabe" zu bekommen.

Genauer gesagt "Keine Jugendfreigabe", aber im Grunde muss ich Early hier tendenziell zustimmen. Jericho war eine überraschende Ausnahme, aber es gab genug andere Fälle in letzter Zeit. RS Vegas 2 ist glaub ich der aktuellste (ich glaube, da ging es um Belohnungen fürs Töten), vor etwas längerer Zeit Dark Messiah, etc.
Andererseits sind die Zeiten, in denen bei jedem Shooter blut grün gefärbt oder die Gegner zu Robotern gemacht wurden zum Glück vorbei. Dafür erscheinen Spiele wie das neue Soldier of Fortune gar nicht mehr in Deutschland. So oder so kann man sich eine Uncut-Version aus dem EU-Ausland besorgen.

Abdiel hat geschrieben:
So vertreibt zB Microsoft erst gar keine Spiele ohne Jugendfreigabe mehr. Ein weiteres schlimmes Beispiel: Sony vertreibt auf der dt. Online-Plattform nur Spiele "Ab 12"!

Das ist schlichtweg die Faulheit der Firmen, entsprechende Schutzmechanismen zur Altersverifizierung einzusetzen. Sowas wird ebenso beim Versand gefordert und auch dort bietet es nicht jede Firma an.


Ändert nichts an der aktuellen Lage. Mal abgesehen davon, dass die Kosten für diese Schutzmechanismen dann wieder auf die Kundschaft abgewälzt werden würden.

Abdiel hat geschrieben:
Mich ärgert's insoferne, weil viele dt. Versionen auch den Weg nach Österreich finden. Vor allem bei DVDs, wo ich nicht so genau den Überblick habe, traue ich mich mittlerweile nicht mehr im Geschäft zu kaufen, weil ich nicht kontrollieren kann, ob es sich hier nicht um eine geschnittene Fassung handelt.

Das nehme ich Dir nicht ab. Gerade in Bezug auf Schnittfassungen bekommt man recht viele und vor allem genaue Infos zusammen und auch die Anzahl aktueller deutscher Schnittfassungen ist recht überschaubar. Wer sich allerdings DVDs zulegt, die eine niedrigere FSK-Einstufung haben als die ursprüngliche, sollte sich nicht über Schnitte wundern.


Eben. Deshalb bestelle ich auch nur noch im Internet. Einen Gelegenheitskauf im Geschäft traue ich mich deshalb aber nicht mehr. Und das ist ärgerlich. Da hab ich schon zu oft daneben gegriffen. Besonders bei unbekannten Titeln, bei denen man eben nicht auswendig weiß, ob es da jetzt Kürzungen gibt oder nicht.

Deswegen ist www.schnittberichte.com für mich mittlerweile eine unverzichtbare Ressource. Da erfährt man auch mal sowas (die 18er-DVD von Planet Terror ist geschnitten, obwohl der Film im Kino ab 18 uncut lief).

Abdiel hat geschrieben:
Zumindest ist es ein weiterer Anhaltspunkt für die Eltern, die ja auch individuell andere Wertvorstellungen haben. Sei es jetzt Gewalt, Schimpfwörter oder Sex. Ich finde ja beides geil, :) aber es gibt halt auch Leute, die mit der einen oder anderen Sache eher nichts zu tun haben wollen.

Woher sollen Eltern denn wissen, ob der Einstufungsgrund "Gewalt" jetzt ihrer eigenen Vorstellung entspricht? Du sagst ja selber, dass die Maßstäbe verschieden sind und damit ist die angebliche Hilfestellung wirkungslos. Noch deutlicher wird es bei Schimpfwörtern, denn da gehen die individuellen Empfindungen sehr weit auseinander.


Trotzdem sagt es mehr aus als eine simple Altersangabe, die noch ungenauer ist.

Da die Bildchen direkt neben der Zahl stehen und intuitiv verständliche Piktogramme sind, denke ich auch, dass sie bei der Entscheidungsfindung helfen können. Umgekehrt hilft die Zahl, etwa den Grad der Gewalt einzuschätzen. Und selbst wenn es bei Gewalt und Schimpfwörtern schwierig ist, gibt es auch noch andere Symbole, etwa für Diskrimierung (das ich allerdings noch nie auf einer Spielepackung gesehen hab), an denen man sich wohl eindeutiger orientieren kann.
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So, 27. Apr 2008, 13:54

Early hat geschrieben:
Da genügt es, die Meldungen über Kürzungen zu verfolgen. Da hat sich im Vergleich zu früheren Jahren nichts verändert.

Quellen? Ich schau eigentlich hauptsächlich bei schnittberichte.com, da dort recht aktuell und umfassend über geplante und durchgeführte Kürzungen berichtet wird.

Aber auch erst verspätet, weil sie das Siegel überraschenderweise doch noch bekommen haben.

"Jericho" kam schon ohne Freigabe in den Handel...

Ändert nichts an der aktuellen Lage. Mal abgesehen davon, dass die Kosten für diese Schutzmechanismen dann wieder auf die Kundschaft abgewälzt werden würden.

Die Verhaltensweise von Sony und Microsoft ist nicht dem Gesetz geschuldet, sondern rein kommerziellen Gründen. Die Schuld liegt NICHT beim Gesetzgeber.

Eben. Deshalb bestelle ich auch nur noch im Internet. Einen Gelegenheitskauf im Geschäft traue ich mich deshalb aber nicht mehr. Und das ist ärgerlich. Da hab ich schon zu oft daneben gegriffen. Besonders bei unbekannten Titeln, bei denen man eben nicht auswendig weiß, ob es da jetzt Kürzungen gibt oder nicht.

Sowas passiert mir nicht, denn ich schau immer bevor ich zum Filmkauf ausrücke. Andererseits betrifft das ja auch nur einen Teil der Filme, die man sich kauft. Mehr als 50% dürften "Ab18"-Filme in einer DVD-Sammlung nur selten ausmachen und davon erscheinen schätzungsweise 90% ungekürzt in Deutschland.

Trotzdem sagt es mehr aus als eine simple Altersangabe, die noch ungenauer ist.

Was ist an Altersstufen ungenau? Die eigene Empfindung kann sowohl bei kurzen Texthinweisen, als auch einfachen Einstufungen sehr stark von der Vorgabe abweichen. Mit Ungenauigkeit hat das aber rein gar nichts zu tun, solange der gesetzliche Rahmen für die Einordnungen entsprechend definiert wurde.
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So, 27. Apr 2008, 14:09

Abdiel hat geschrieben:
Die Verhaltensweise von Sony und Microsoft ist nicht dem Gesetz geschuldet, sondern rein kommerziellen Gründen. Die Schuld liegt NICHT beim Gesetzgeber.

Das ist wahr.
Sowas passiert mir nicht, denn ich schau immer bevor ich zum Filmkauf ausrücke. Andererseits betrifft das ja auch nur einen Teil der Filme, die man sich kauft. Mehr als 50% dürften "Ab18"-Filme in einer DVD-Sammlung nur selten ausmachen und davon erscheinen schätzungsweise 90% ungekürzt in Deutschland.

So mache ich es auch meistens, aber es kommt doch hin und wieder vor, dass ich im Laden vor einer DVD stehe und mich frage: "Wie viele DVD-Versionen von dem Film gibt es und ist diese ungeschnitten?"
Was ist an Altersstufen ungenau? Die eigene Empfindung kann sowohl bei kurzen Texthinweisen, als auch einfachen Einstufungen sehr stark von der Vorgabe abweichen. Mit Ungenauigkeit hat das aber rein gar nichts zu tun, solange der gesetzliche Rahmen für die Einordnungen entsprechend definiert wurde.

Ich finde diese kleinen Symbole, die erklären warum ein Spiel eine bestimmte Wertung hat, eigentlich recht nützlich. Man sollte bedenken, dass nicht jeder Mensch bevor er sich eine DVD, ein Spiel oder sonstwas kauft sich umfassend informiert. Ansonsten wäre so etwas wie Werbung, in Form von Wertungen die auf die Spielepackungen gepappt sind, vollkommen unnötig. Ich glaube die meisten Käufe die in den verschiedenen Läden stattfinden sind spontan und nicht geplant.
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So, 27. Apr 2008, 14:13

Abdiel hat geschrieben:
Trotzdem sagt es mehr aus als eine simple Altersangabe, die noch ungenauer ist.

Was ist an Altersstufen ungenau? Die eigene Empfindung kann sowohl bei kurzen Texthinweisen, als auch einfachen Einstufungen sehr stark von der Vorgabe abweichen. Mit Ungenauigkeit hat das aber rein gar nichts zu tun, solange der gesetzliche Rahmen für die Einordnungen entsprechend definiert wurde.

Trotzdem kann eine kurze Begründung für die Einstufung doch hilfreich sein. Da fällt bestimmt jedem ein Beispiel ein. Etwa Leute, die einen Film, der wegen Gewalt ab 16 ist, nicht so gern sehen, wenn es aber wegen Erotik ist, schon eher (ich kenn jedenfalls so jemanden). Wie explizit die Darstellung jeweils ist, kann man mit ein bisschen Erfahrung aus der Alterseinstufung ableiten. Es kann trotzdem immer sein, dass das persönliche Empfinden abweicht. Aber zumindest hat man so etwas klarere Hinweise.
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So, 27. Apr 2008, 14:38

Halte ich persönlich für mehr als fraglich. Gerade wenn man deutlich unterschiedliche Standpunkte zu Gewalt, "Sex" und dergleichen hat, dann muss man sich immer etwas genauer mit den Inhalten auseinandersetzen. Für die schnelle Kaufentscheidung spielt die zusätzliche Angabe aber imho keine Rolle. Ich könnte zum Beispiel nicht sagen, wo der Unterschied zwischen "16+" und "18+" in Verbindung mit dem Symbol "Sex" liegen sollte. Und wenn ich mir die Möglichkeiten so anschaue, bliebe das kein Einzelfall.
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So, 27. Apr 2008, 14:52

Zufällig fand ich grad was Passendes: Ein Interview der PC Games mit einem USK-Vertreter.
Hier und hier.
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So, 27. Apr 2008, 18:03

Abdiel hat geschrieben:
Early hat geschrieben:
Da genügt es, die Meldungen über Kürzungen zu verfolgen. Da hat sich im Vergleich zu früheren Jahren nichts verändert.

Quellen? Ich schau eigentlich hauptsächlich bei schnittberichte.com, da dort recht aktuell und umfassend über geplante und durchgeführte Kürzungen berichtet wird.


Da muss ich dir nur paar gekürzte Spiele der letzten Monate aufzählen: Age of Conan, Conan, Rainbow Six 2, The Darkness, C&C 3, Crysis, Hellgate, Timeshift, Stranglehold, Saints Row, Dark Messiah of Might and Magic, Call of Juarez, Turning Point.

Schlimmer war es vor zehn Jahren auch nicht. Vor allem wenn man eben bedenkt, dass manche Spiele erst gar nicht nach Deutschland kamen.

Abdiel hat geschrieben:
Ändert nichts an der aktuellen Lage. Mal abgesehen davon, dass die Kosten für diese Schutzmechanismen dann wieder auf die Kundschaft abgewälzt werden würden.

Die Verhaltensweise von Sony und Microsoft ist nicht dem Gesetz geschuldet, sondern rein kommerziellen Gründen. Die Schuld liegt NICHT beim Gesetzgeber.


Klar, ist es auch ein wirtschaftlicher Grund. Aber eben nur, weil die geltenden Gesetze das Online-Geschäft für Ab-18-Produkte in Deutschland nicht rentabel machen.

Abdiel hat geschrieben:
Sowas passiert mir nicht, denn ich schau immer bevor ich zum Filmkauf ausrücke. Andererseits betrifft das ja auch nur einen Teil der Filme, die man sich kauft. Mehr als 50% dürften "Ab18"-Filme in einer DVD-Sammlung nur selten ausmachen und davon erscheinen schätzungsweise 90% ungekürzt in Deutschland.


Gezielte Käufe sind ja was anderes. Die kontrolliere ich natürlich vorher genau und bestelle dann aber meist sowieso online. Gelegenheitskäufe sind aber bei Ab-18-Titeln nicht möglich. Da ist die Gefahr einer Cut-Version zu groß.

Abdiel hat geschrieben:
Was ist an Altersstufen ungenau? Die eigene Empfindung kann sowohl bei kurzen Texthinweisen, als auch einfachen Einstufungen sehr stark von der Vorgabe abweichen. Mit Ungenauigkeit hat das aber rein gar nichts zu tun, solange der gesetzliche Rahmen für die Einordnungen entsprechend definiert wurde.


Ich sag ja nicht, dass die Altersstufen obsolet sind. Die Symbole sind IMHO einfach eine sinnvolle Ergänzung, weil sie etwas Einblicke in die Beweggründe des Testers über dessen Alterseinstufung geben.
Zuletzt geändert von Early am So, 27. Apr 2008, 18:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Early hat geschrieben:
Klar, ist es auch ein wirtschaftlicher Grund. Aber eben nur, weil die geltenden Gesetze das Online-Geschäft für Ab-18-Produkte in Deutschland nicht rentabel machen.

...und wenn auf deutschen Autobahnen Tempo 130 gilt, werden die Fahrzeughersteller keine schnellen Autos mehr bauen. Das Gesetz schreibt lediglich vor, dass ein Altersnachweis vorliegen muss. Aber Du hast vollkommen recht: Man sollte jegliche Alterskontrollen einfach abschaffen, damit es der Wirtschaft endlich besser geht. :roll:

Gezielte Käufe sind ja was anderes. Die kontrolliere ich natürlich vorher genau und bestelle dann aber meist sowieso online. Gelegenheitskäufe sind aber bei Ab-18-Titeln nicht möglich. Da ist die Gefahr einer Cut-Version zu groß.

Wann hast Du eigentlich das letzte Mal so einen Spontankauf eines "Ab 18"-Titels getätigt, wo genau das passiert ist? Als heikles Beispiel fällt mir jetzt spontan nur "Natural Born Killers" ein, aber das lag am unfähigen Publisher.
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