Nachdem wir ja an anderer Stelle über die Misere bei der Rundenstrategie geredet haben, möchte ich dieses Spiel, das ich erst jüngst in die Hände bekommen habe, allen Fans dieses Genres ans Herz legen. Unter den Fantasy-Rundenstrategiespielen, die im Jahre 2002 alle innerhalb kurzer Zeit erschienen sind - Heroes of Might and Magic 4, Age of Wonders 2 und Disciples 2 - ist meiner Meinung nach nämlich letzteres ganz klar das gelungenste! Vor allem AoW2 kann es in zahlreichen Punkten klar hinter sich lassen, im Prinzip wurde in D2 all jenes besser gemacht, was mir an AoW2 nicht so gut gefallen hatte.
-In AoW2 musste man seine unzähligen Städte eigentlich allesamt immer auf genau die gleiche Art mit den unzähligen Ausbauten austatten, was ich auf Dauer doch leicht nervtötend und schwer langweilig fand (in Heroes hat man es glücklicherweise nicht mit gar so vielen Städten und Gebäuden zu tun). In D2 baut man dagegen nur seine Hauptstadt aus - genial!
-Während man es in AoW2 oftmals mit Massenschlachten zu tun hatte und die Einheiten fitzelig klein waren, hat man in D2 lediglich maximal sechs Einheiten vor sich, die auf dem Schlachtfeld dann auch groß und prächtig auftreten, was mir ausgesprochen gut gefällt.
-Überhaupt die Einheiten: wieso ist vorher noch keiner auf die Idee gekommen, Einheitenupgrades auf genau die Art und Weise zu vollführen wie es in D2 gehandhabt wird? Klar, in Heroes 3 konnte man auch schon zwei Stufen bauen, aber das war imho reichlich witzlos, da man eh immer nur die zweite Stufe rekrutiert hat. In D2 dagegen entwickeln sich die Einheiten durch gewonnene Erfahrungspunkte zu immer besseren Einheiten - je nachdem, welche Ausbauten man in der Stadt errichtet hat. So wird aus einem Knappen bei einem Levelaufstieg entweder ein Ritter oder ein Inquisitor - die sich dann jeweils weiter spezialisieren.
-Die Kämpfe sind zwar relativ simpel gestrickt, da sich die Einheiten nicht bewegen können und auch Zauber nur auf fest vorgegebene Weise zum Einsatz kommen. Auf der anderen Seite kommt es durch diesen eng vorgegebenen Rahmen auch nicht zu solch abenteuerlichen Situationen, dass man wie in Heroes 4 oder AoW 2 gegen zigfach überlegene Gegner leicht und locker gewinnt.
-Die Charakterentwicklung des Helden ist im Vergleich zu Heroes 4 nur sehr rudimentär. Dafür hat man dann aber auch nicht die absurde Situation wie in Heroes 4 und AoW2, dass man mit einem einzelnen Helden ganze Gegnerhorden alleine wegputzt.
Die Gold-Version, die neben dem Hauptprogramm auch die drei AddOns enthält ist kürzlich erschienen und kostet lediglich 20€. Wer Fantasy-Rundenstrategie mag, muss einfach zugreifen!