Anmerkung: diesen Text habe ich auch in de.rec.spiele.computer.adventure
gepostet, wer dort mitliest kann den Artikel hier überspringen.
Es gibt jetzt eine Demo von Myst IV. Unter dem Titel "Revelation"
soll die Geschichte aus den vorhergehenden Teilen fortgesetzt werden.
Die Handlung spielt vor "Uru". Auch Spieltechnisch wird auf die Zeit
von Myst 1-3 zurückgegriffen. Statt einer 3D-Welt wird wieder die
altbekannte Egoperspektive verwendet. Man kann sich sich zwischen
vorgegebenen Standorten hin- und herbewegen, die Übergänge werden
teilweise als Filmsequenzen dargestellt. An den einzelnen Standorten
kann man sich in alle Richtungen drehen, und die Landschaft mit
dem Mauszeiger erforschen. Die Umgebung lässt sich per Maus
abklopfen, so klingt ein Holztisch deutlich anders als ein gläserner
Lampenschirm. Ob das nur ein Gag ist, oder ob die Vollversion
"tasten den Gegenstand"-Rätsel enthält bleibt abzuwarten. Optisch
gibt es nicht nur statisch Bilder, sondern auch flackerndes Licht,
Schatten und animiertes Wasser. Die Hintergrundmusik ergänzt die
Geräusche und trägt zur Myst-Stimmung bei.
Das Rätsel in der Demo war nicht besonders schwer, aber immerhin
musste man erst Mal verstehen, was man eigentlich tun soll. Wieder
ein Schritt in die richtige Rätselrichtung, verglichen mit Uru, wo
sich einige der Rätsel schon durch zufälliges bedienen von Geräten
lösen ließen. Anhand der Demo lässt sich aber noch nichts über den
allgemeinen Schwierigkeitsgrad der Rätsel im fertigen Spiel sagen.
Eine interessante Neuerung ist die Kamera, mit der der Spieler
ausgestattet ist. Mit ihr lässt sich alles im Spiel fotografieren.
Es ist also nichtmehr erforderlich, alle potentiellen Hinweise
von Hand zu skizzieren, einfach Foto auspacken und knipsen. Die
Bilder lassen sich bei Bedarf in einem Journal abrufen. Hier
können auch Textkommentare zu den Bildern hinzugefügt werden. Also
keine Zettelsammlung mit unverständlichen Bemerkungen mehr neben
dem Mauspad. Auch das Blättern in den Notizen ist eine deutliche
Verbesserung zur Übersichtsfunktion des Ki aus Uru, man kan nicht nur
vor- und zurück blättern, sondern auch springen.
Laut dem Diagnoseprogramm, das vor jedem Start der Demo aufgerufen
wird, übererfüllt man System sämtliche Anforderungen, die Revelation
hat. Trotzdem kommt es manchmal zu seltsamer Grafikdarstellung oder
gar zu minutenlangen Hängern beim drehen. Bleibt zu hoffen, dass
solche Ungereimtheiten vor der Veröffentlichung behoben werden.
Die 190MB große, englischsprachige Demo ist für die Größe des Downloads
etwas kurz. Sie stammt von http://www.mystrevelation.com/de/index.html
und läuft auf Windows sowie (nicht getestet) auf Macs. Das fertige
Spiel soll nur noch auf DVD erscheine, was lästige CD-Wechsel wie
bei Riven oder Exile eliminiert.
Das Spiel lässt sich bei Ubi für 50 Euro vorbestellen, geplanter
Erscheinungstermin ist diesen Oktober. Systemvoraussetzungen sucht
man auf der Bestellseite leider vergeblich.
Die Demo verlangt mindestens einen Pentium 3 mit 700Mhz, Windows 98
und 128 MB Ram (das Doppelte unter XP), sowie eine Geforce 1 oder
eine Ati 7000 Grafikkarte mit mindestens 32MB Videoram, für Mac wird
eine etwas bessere Grafikkarte (Geforce 2, Ati 7500) erwartet.