Sobald die Entwickler Anwendungen für die zusätzlichen Kerne in XB360 und PS3 finden, steht die PS3 besser da.
Und hier kommt auch der Grund ins Spiel, warum ich die Cell-CPU im Grunde als besser geeignet für Spiele ansehe als die XB360-CPU. Wenn man akzeptiert, dass der Kern einer Spielengine nicht parallelisierbar ist, dann reicht auch ein einziger vollwertiger CPU-Kern. Die restliche Siliziumfläche hat man dann mit 7 ultraschnellen Koprozessoren besser verbraten als mit 2 weiteren vollständigen CPU-Kernen. Für die Koprozessoren können sich die Entwickler dann nette Zusatzfunktionen (Physikberechnungen etc.) ausdenken oder einen Teil der Geometrieberechnungen ausführen und damit die GPU entlasten oder sonstwas. Der Vorwurf von MS gegenüber Cell, dass die hohe theoretische Rechenleistung gar nicht nutzbar sein kann, weil ja nur 12% der Gigaflops für General-Purpose-Berechnungen zur Verfügung stehen und der Rest nur für Mikroarithmetik nutzbar ist, aber das Verhältnis bei aktueller Software ein ganz anderes wäre, läuft deshalb ins Leere. Die halbe Rechenleistung, die die XB360-CPU gegenüber Cell nur hat, steht zwar komplett für GP-Berechnungen zur Verfügung - aber verteilt auf 3 Kerne und 6 Threads. Das ist mit aktueller Software ebenfalls nicht nutzbar. Dummerweise wird das auch ganz sicher nie der Fall sein, wenn es stimmt, dass eine Spielengine kaum parallelisiert werden kann. Und für die - noch zu findenen - Engine-Erweiterungen ist der Cell mit seinen sieben SPEs eben besser aufgestellt. Die Bezeichnung "algorithm accelerators" trifft es wohl recht gut.
Und nun kommts tatsächlich genau so: http://www.heise.de/newsticker/meldung/72249
Sorry für die Selbstbeweihräucherung - aber ein bißchen genießen möchte ich schon, dass meine Argumentation von damals vollständig aufgegangen ist.
Ciao,
Doc SoLo
@Ssnake: Kann mich nicht motivieren, dein letztes Post zu beantworten, obwohl es für deine Verhältnisse ungewöhnlich angreifbar ist. Dass du bei einigen Punkten absichtlich an dem vorbei geschrieben hast, was ich offensichtlich meinte, wirkt auch nicht gerade motivationsfördernd.