Dirty Harry hat geschrieben:Ansonsten würde ich sagen Du übertreibst, solche Probleme wie Tequila geschrieben hat:
EDIT: Kleiner Nachtrag. Es stürzt alle Nase lang ab. Leider verwenden manche Kreaturen Effekte, die IMMER zu einem Absturz führen. Jetzt muss ich die Biester umbringen, bevor sie zaubern, weil es sonst nicht nur meinen Charakter, sondern gleich den ganzen PC zerreißt. Tolle Leistung. Warte sehnsüchtig auf Patch Nr.1
hat die 360 Version definitiv nicht!

Häh, liest du meine Posts überhaupt noch oder vermutest du schon, was drin steht? Kannst du mir zeigen, wo ich das gesagt habe?
Du verstehst nicht, worauf ich hinaus will, weil du nur in schwarz-weißen Extremen denkst. Und es nervt mich, dass du wieder versuchst, meine Haltung auf eine solche Extremposition zu reduzieren. Ich versuchs nochmal...
Vor langer Zeit waren PC und Konsole grundverschieden - sowohl von der Technik her, als auch von der Software. Es gab keine Cross-Platform-Software. Konsolentitel unterschieden sich deutlich von PC-Titeln. Die meisten Entwickler arbeiteten entweder an Konsolen- ODER PC-Software. Konsolentitel waren insgesamt simpler aufgebaut, weil sie sicherer und eingängiger funktionieren mussten. Umso mehr Wert wurde auf den Feinschliff gelegt, angefangen bei der Spielbalance, über die Soundeffekte bis hin zu handgepfriemelten Low-Res-Grafiken mit 16 Farben. Alleine das Sounddesign: Wer hört nicht heute noch in Gedanken den Jingle, wenn Sonic einen Ring einsammelte. Wem ist nicht schon mal eine dudelige 8-bit Melodie eines Gameboy-Spiels nicht mehr aus dem Kopf gegangen?
All das gab es auf dem PC nicht. Dafür waren PC-Spiele schon immer umfangreicher und komplexer. Es gab Simulationen und Strategie - beides undenkbar auf Konsolen. Es wurde gepatcht und gefummelt, bis etwas optimal lief. Dafür hatte man den größeren Wow-Effekt und die fortschrittlichere Grafik.
Wie siehts nun heute aus? Jeder muss zugeben, dass zwischen dem oben beschriebenen Szenario und heute eine Entwicklung stattgefunden hat. Es ist heute nicht mehr so wie Anfang der 90er. Das Verhältnis zwischen XB360 und Pentium 4 ist nicht mehr dasselbe wie zwischen Sega Master System und 486er. Nun behaupte ich, dass sich diese Veränderungen auf Konsolenseite vollzogen haben. Auf dem PC wird immer noch gepatcht und gefummelt (wenn auch nicht mehr so stark wie früher), die Hardwareschlacht um den Wow-Effekt läuft auf dem PC noch immer. Nein, bei den Konsolen hat sich was verändert, nicht beim PC.
Heute geht es auch bei den Konsolen um den Wow-Effekt. Die Hardwarezyklen werden kürzer. Die Spiele sind nicht mehr eingängig und feingeschliffen, sondern stehen den komplexen PC-Kollegen in nichts nach. Natürlich kommen mit der Komplexität auch die Fehler. Natürlich treten Steuerungsdefizite auf, weil das Eingabegerät nunmal immer noch in Rückenlage auf dem Sofa bedienbar sein muss. Aber das allerschlimmste ist, dass man die Entwicklung von Spielen für PC und Konsole zusammenzufassen sucht. PC und Konsole sind immer noch sehr unterschiedlich, also sind auch ihre Stärken und Schwächen unterschiedlich. Entwickelt man aber für beide zugleich, wird man nirgends das Optimum erreichen. Man erhält einen faden Kompromiss.
Und jedes einzelne Post in genau diesem Thread hier beschreibt diesen Kompromiss. Ich frage, wem ist damit geholfen? Dem Kunden sicher nicht - weder dem Konsolen- noch dem PC-Spieler. Es ist etwas verloren gegangen seit Anfang der 90er. Und es wird noch mehr verloren gehen, weil der Prozess noch nicht am Ende angekommen ist. Oblivion zeigt, wohin die Reise geht. Man mache sich bewusst: Beim Starten eine Taste drücken, damit die Ladezeiten kürzer werden. Wie lange noch, bis auch auf der Konsole gepatcht und gefummelt wird? Wie lange noch, bis auch auf der Konsole die Spiele so komplex sind, dass ich aufpassen muss, nicht vom Tellerrand der KI zu fallen? Das finde ich bedauerlich.
Und ich lasse mir nicht ausreden, dass MS diesen Prozess vorantreibt. Ein Beispiel zur Cross-Platform-Entwicklung:
XNA. Es ist diese beschissene typisch amerikanische Oberflächlichkeit mit der dieser Konzern zu Werke geht. Der Gewinn wird nicht maximiert, indem versucht wird, ein besonders tolles Produkt zu schaffen, das jeder haben will, sondern indem ausgelotet wird, zu welchen Abstrichen der Kunde bereit ist und immer noch zahlt. Was kann man einsparen und rationalisieren, bis es jemanden stört? Wie können wir den Kunden bescheissen, ohne dass er es merkt? Kriterium ist dabei natürlich nicht der ambitionierte Auskenner im Genre, sondern der tumbe Mainstream-Konsument, dem vorher mit viel Werbung zu einem neuen Hobby "verholfen" wurde. Wenn MS in einen Markt eintritt, wird der vergrößert bis zum Anschlag und dann mit dem "geradeso Ausreichenden" beliefert. Deswegen finden die Alteingesessenen auch keinen Platz mehr, sondern gehen pleite. Ihnen bleiben nur ihre alten Auskenner, die pingelig und anspruchsvoll sind, aber auch nicht zahlungskräftiger als der Mainstream. Ein Teil wandert natürlich ab zur neuen Konkurrenz, die die Werbetrommel rührt und ihre Hardware unter Wert anbietet, weil Milliarden aus anderen Geschäften in der Kriegskasse liegen. Was bleibt, reicht natürlich nicht, um konkurrenzfähig zu bleiben. MS' Operation gelungen, der Markt ist tot.
Ich hoffe, dass die PS3 ein guter Wurf wird, der japanische Exklusiv-Entwickler-Kosmos intakt bleibt und genügend PS3-Only-Titel erscheinen, die das alte Konsolenflair erhalten. Das interessiert mich dann
zusätzlich zum PC, so wie's früher auch war.
Ciao,
Doc SoLo