Mo, 24. Nov 2025, 20:15
Assassin’s Creed Brotherhood gefällt mir, tatsächlich bin ich über das Spiel hochgradig begeistert. Und damit habe ich ehrlich gesagt nicht gerechnet. Brotherhood als erster Ableger von Teil 2 ist deutlich polierter, das Gameplay geht leichter zur Hand, es gibt eine Open World mit einer Reihe von Side Missions für diverse Auftraggeber und die Story ist spannend und fügt sogar der Handlung aus Teil 2 noch ein paar Aspekte hinzu. Da gibt es echt viel, woran sie für diesen Teil bei Ubisoft dran geschraubt haben. Mein einziges größeres Problem bleibt nach wie vor die Steuerung, die einfach sehr ungenau ist bzw. nicht klar genug auf meine Eingaben reagiert. Diesmal habe ich es komplett mit dem Controller gespielt, aber mit Tastatur und Maus macht es keinen Unterschied: Will ich Ezio in eine bestimmte Richtung schicken, dann reicht es nicht, nur die Kamera in die richtige Richtung zu drehen, sondern ich muss auch Ezio erst mal dahindrehen. Sonst läuft er in die Richtung, in die er als Spielfigur schaut und die Kamera zieht hinterher. Das macht es vor allem in hektischen Situationen nervenaufreibend. Und das ist nur eins der Probleme. Wie oft ist Ezio in einem Parkourlauf plötzlich in eine andere Richtung gesprungen, ohne dass ich die Richtung verändert habe… Aber egal, der ganze Rest entschädigt das Spielerlebnis massiv. Rom und Umgebung im 15. Jahrhundert als Spielwelt wirken diesmal wie aus einem Guss, ich muss das zwar ähnlich wie in Far Cry Stück für Stück erobern, indem ich Stützpunkte der Borgia erobere, aber dann kann ich frei darin rumlaufen und mich um all die Nebenbeschäftigungen kümmern. Das sind Läden eröffnen, die mir Einnahmen generieren, Assassinen-Aufträge, Aufträge der Diebesgilde, der Courtasenen, Missionen für Da Vinci oder Koperinkus usw. Mit Ausnahme der rund 120 Flaggen zum Einsammeln hält sich das aber in Grenzen, generische Aufgaben gibt es nur ganz wenige, selbst die Türme sind nicht mehr so zahlreich und angemessen in der Gegend verteilt. Von dem Spieldesign kann man zwar halten, was man will, aber mir gefällt das. Am Ende hatte ich rund 81% Komplettierungsrate. Über das Kampfsystem kann man sicherlich noch streiten, aber das geht auch fluffiger von der Hand und ich muss zum Glück nicht alles neu lernen wie in Teil 2. Inzwischen ist aber bei fast jedem Conter auch gleich der Todesstoß drin, nur große Gegner muss ich auf andere Weise besiegen. Grafisch und technisch finde ich es noch eine Spur besser als Teil 2, das ja auch schon einen großen Sprung zum ersten Teil gemacht hat.
Tja, bleibt noch die Story, die einerseits sehr gekonnt an Teil 2 anknüpft und mit einem starken Ende, allerdings auch einem besonders fiesen Cliffhanger, aufhört. Die Ezio- und die Desmond-Story fand ich durchweg spannend. Die Sequenzen und Missionen dienen zwar gerade in der ersten Hälfte oftmals dazu, Elemente der Spielwelt einzuführen und sind recht kurz, aber die Wendungen sind durchweg spannend und ansprechend. Viel zum Hintergrundkonflikt zwischen Assassinen und Templars wird zwar immer noch nicht erklärt, aber Ezio ist sympathisch und ich spiele ihn echt gerne. Brotherhood ist für mich eine dicke Empfehlung, die zwar nur funktioniert, wenn man Teil 2 kennt. Spielerisch macht es aber einfach Spaß, das halb eingefallene Kolosseum rauf und runter zu klettern, durch die Landschaft zu rödeln oder über die Dächer Roms zu klettern.
Inzwischen bin ich schon in Assassin’s Creed Revelations drin und schwer begeistert vom Auftakt des Spiels. Die erste Stunde als Einführung in Masyaf, dem Dorf und der Burg aus Teil 1, einschließlich einer richtig starken Introsequenz, hat mich völlig umgehauen. So eine Rendersequenz in der Qualität gibt es selten zu sehen, das kenne ich sonst nur von Blizzard. Ich bin jedenfalls schwer begeistert und in Konstantinopel, was ich mir gerade freispiele, werde ich wohl jetzt noch einige Zeit verbringen. Kann es kaum erwarten weiterzumachen.