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fflood
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Mi, 20. Apr 2005, 11:52

Frogo hat geschrieben:
Bei welchen Spielen hat es dich denn so gestört? Würde das (sofern ich das Spiel besitze) gerne mal testen. Vielleicht hattest du mit deiner Auswahl an Spielen ja einfach nur Pech ;)


Grob gesagt, bei allen. ;-) Ernsthaft: Besonders gruselig in Erinnerung geblieben ist mir die Titelmusik (?) von Descent, mit diesem gruseligen Leadsound der vorgeblich wohl eine verzerrte E-Gitarre darstellen sollte (sowieso eine schon preisverdächtige Schwachsinns-Idee , sowas als Sample abbilden zu wollen)

Frogo: Der Unterschied zwischen AWE 32 und 64 war im Wesentlichen die grössere Stimmenanzahl (nämlich 64).


Nicht ganz: Die AWE64 hatte hardwareseitig auch nur 32 Stimmen. Die zusätzlichen 32 wurden per Software erzeugt, was natürlich auf die CPU ging und dem allgemeinen Vernehmen nach wohl besonders scheußlich geklungen hat. Ein weiterer Unterschied war glaube ich, dass die AWE64 spezielle Creative-eigene Chips zur RAM-Erweiterung gebraucht hat, während das bei der AWE32 mit normalen SIMMs ging.

Das Sample-ROM war, soviel ich weiß, bei allen AWE-Karten gleich groß, nämlich 1 MB. (Cloud: Die 512 MB waren das auf der Karte verbaute Sample-RAM, dass sich aber auf bis zu 28 MB erweitern ließ)

fflood: Unterscheide bitte Midi-Gedudel und GM-Sound, dann dürfte mein Absatz auch keine Probleme bereiten.


Ich weiß für dich der Unterschied dazwischen sein soll. Für mich ist GM-Sound Midi-Gedudel...

Man sollte übrigens bei allem, was ich zu dem Thema geschrieben habe und evtl. noch schreiben werde, bedenken, dass ich bekanntlich eingefleischter "Elektroniker" bin. Von daher geht mir der ewig gleiche GM-Sound halt auf die Nerven und ein gut programmierter Soundchip ist mir naturgemäß tausendmal lieber. Vielleicht würde ich GM weniger mies finden, wenn in dem Standard irgendwelche Maßnahmen zur Echtzeit-Bearbeitung der Samples (mit Filtern, Hüllkurven, etc.) festgelegt wären. Allerdings wäre dann wohl, bei den gravierenden Unterschieden zwischen den diversen Chips, ein unbeschreibliches Chaos ausgebrochen. ;)

Besonders gruselig finde ich übrigens das Standard-GM-Drumkit, dass dem ganzen immer so einen peinlichen 80er-Jahre-Stempel aufdrückte (mit besonderer Betonung auf "peinlichen").
 
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Abdiel
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Mi, 20. Apr 2005, 11:54

OK, mit der Value-Variante kenn ich mich ja noch weniger aus...

Ein Blick ins Handbuch meiner AWE 32 hat 1MB ROM mit GM-Samples plus 512KB RAM (erweiterbar mit SIMM-RAMs) als Daten geliefert. Mit der RAM-Erweiterung könnte man also theoretisch sogar die Qualität noch verbessern.

Edit@Cloud: Hah, wusste ichs doch! *gg* Übrigens hast Du gerade enorm mein Nervenkostüm strapaziert, ich hielt den blöden Thread schon für verflucht... :green:
Zuletzt geändert von Abdiel am Mi, 20. Apr 2005, 12:09, insgesamt 2-mal geändert.
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Mi, 20. Apr 2005, 14:55

Ok, ich sollte vielleicht noch erwähnen, daß ich mir dank eines unglaublichen Angebots damals die AWE 64 Gold gekauft habe, die, wie ich dank Clouds Link gerade gesehen habe, ebenfalls über 4MB Sample-ROM verfügt. Ich dachte, die AWE 64 Value hätte genausoviel gehabt, dann kann es natürlich sein, daß die nicht so gut klingt. Ich war auf jeden Fall immer voll zufrieden.

Und das GM-Sound nicht perfekt ist und deshalb zurecht von dem verdrängt wurde, was heute für die Musik sorgt (kenne mich da mit der Technik und den Termini nicht aus), ist mir auch klar, fflood ;). Aber er ist imho immer noch jedem synthetischen Soundblaster Gedudel vorzuziehen.
Zuletzt geändert von Frogo am Mi, 20. Apr 2005, 14:56, insgesamt 2-mal geändert.
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Mi, 20. Apr 2005, 18:35

Frogo hat geschrieben:
Ok, ich sollte vielleicht noch erwähnen, daß ich mir dank eines unglaublichen Angebots damals die AWE 64 Gold gekauft habe, die, wie ich dank Clouds Link gerade gesehen habe, ebenfalls über 4MB Sample-ROM verfügt. Ich dachte, die AWE 64 Value hätte genausoviel gehabt, dann kann es natürlich sein, daß die nicht so gut klingt. Ich war auf jeden Fall immer voll zufrieden.


Wo steht in dem Link denn was von 4MB ROM? Ich lese da nur was von 4MB RAM!

Und das GM-Sound nicht perfekt ist und deshalb zurecht von dem verdrängt wurde, was heute für die Musik sorgt (kenne mich da mit der Technik und den Termini nicht aus), ist mir auch klar, fflood ;). Aber er ist imho immer noch jedem synthetischen Soundblaster Gedudel vorzuziehen.


Zunächst mal ist GM grundsätzlich kein Sound an sich, sondern nur eine Spezifikation, in der (unter anderem) folgendes festgelegt ist:

- mindestens 24 Stimmen
- mindestens 16 polyphone (also mehrstimmige) Kanäle, von denen jeder einen anderen Sound erzeugen kann
- Drumkit auf Kanal 10
- mindestens 128 verschiedene (vordefinierte) Sounds

(entnommen aus dem "MIDI-Buch" von Christian Braut)

Die eigentliche Klangerzeugung ist in der Spezifikation nicht festgelegt, ist aber in so gut wie allen Fällen mit Samples verbunden. ;-)

Die Bezeichnung GM-Sound ist also etwas irreführend. Was mich daran stört hab ich ja schon alles angeführt, aber der wesentliche Punkt ist für mich eigentlich die Tatsache, dass die Sounds festgelegt sind, so dass auf GM-Karten irgendwie alles gleich klingt, und vor allem gleicht schlecht klingt, weil die Soundauswahl teilweise wirklich fürchterlich ist.

Aber ich stelle langsam fest, dass ich mich eigentlichnur noch wiederholen kann. Auf dem Gebiet werden wir wohl auf keinen gemeinsamen Nenner kommen. Ich kann dazu nur noch sagen, dass ich nicht grundsätzlich was gegen die Form der Klangerzeugung (also Samples) hatte; wenn es so wie z.B. auf dem Amiga gewesen wäre (natürlich in besserer Qualität), also dass der jeweilige Musiker sich seine eigenen Samples hätte zusammenstellen können, wäre ich wahrscheinlich vollauf zufrieden gewesen. Nur hätte dann natürlich jede Karte eigenes RAM gebraucht. Von daher ist es schade, dass sich die Gravis Ultrasound damals nicht durchgesetzt hat...

Das "was heute für die Musik sorgt" ist übrigens in der Regel schlicht und einfach eine Wave- oder mp3-Datei*, die die fertig produzierte Musik enthält.

*Zumindest vom Prinzip her. Es kann natürlich auch ein herstellereigenes (verdammt, mir fällt das Wort dafür nicht ein) Format sein, wobei es heute natürlich meist irgendwas komprimiertes wie MP3 oder OGG ist.
 
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Mi, 20. Apr 2005, 22:10

Suchtes Du nach "proprietär" (oder so)?

Das GM ein Soundstandard ist, war mir schon die ganze Zeit klar, auch die Sache mit den vordefinierten Sounds. Imho konnte man aber sehr wohl mit den RAMs seine eigenen Soundbänke kreieren, die dann auch den Sound entsprechend besser wiedergaben. So hätte man mit genug RAM auch die Roland-Samples draufspielen können und die Wiedergabe damit realisieren. Ich werde wohl nochmal das Handbuch durchackern müssen...
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Do, 21. Apr 2005, 11:31

Abdiel hat geschrieben:
Suchtes Du nach "proprietär" (oder so)?


Argh, danke! "Proprietär" war das Wort, dass mir nicht einfallen wollte...

Imho konnte man aber sehr wohl mit den RAMs seine eigenen Soundbänke kreieren, die dann auch den Sound entsprechend besser wiedergaben. So hätte man mit genug RAM auch die Roland-Samples draufspielen können und die Wiedergabe damit realisieren. Ich werde wohl nochmal das Handbuch durchackern müssen...


Mit einer entsprechenden Karte konnte man sicher eigene Soundbänke kreiren, und die AWE hatte ja zu dem Zweck auch diesen (gruselig zu bedienenden) "Vienna Soundfont-Editor" beigelegt. Nur gehört sowas halt nicht zum GM-Standard, und die direkte AWE-Unterstützung war üblicherweise nur aus dem Grund vorhanden, weil die AWE unter DOS eben nicht wirklich GM-kompatibel war.

Die AWE hatte übrigens tatsächlich einen angeblich Roland-kompatiblen Modus. Der benötigte aber den gleichen Treiber wie der GM-Modus und hat auch sonst nicht bei allen Spielen funktioniert, weil das MT32-Modul von Roland (und diese dazu kompatible Karte) programmierbar war, und wenn ein Spiel dass ausgenutzt hat, hat das bei der AWE dann zu übelsten Kakophonien geführt...

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