Tequila! hat geschrieben:Sag ich ja: Es gibt billigere Spiele. Aber es gibt nicht, wie eigentlich zu erwarten, eine Einstufung anhand der Qualität. Jeder Produzent weiß doch idR recht genau, ob er nen AAA oder B Produkt auf den Markt wirft. Trotzdem ist das kein Faktor in der Preisbildung. Bei allen anderen Produkten (außer aber den oben genannten) ist es das ... verstehe ich nicht so auf Anhieb ...
Grundsätzlich: Der Preis für ein Produkt bemißt sich nach dem, was die Kunden bereit sind, dafür zu bezahlen. Es gibt keinen objektiv richtigen, angemessenen Preis. Schon gar nicht objektive Kriterien, um Unterhaltungsqualität zu messen. Es mag schon die Kategorien für das Entwicklungsbudget geben (Triple-A, B, etc), aber auch "B"-Spiele finden ihre Käufer, die bereit sind, dafür den Vollpreis zu zahlen. Ich selbst arbeite ja an solchen Titeln - einerseits Mikrobudget, andererseits verlangen wir $125.- pro Lizenz, und behaupte noch dazu ganz frech, daß für uns nicht die Maßstäbe gelten, die üblicherweise an Spiele angelegt werden. Dreimal so teuer, und noch dazu verwirrend kompliziert - wir müssen ja frech und wahnsinnig sein!
Andererseits gibt es eine (wenn auch überschaubare) Gruppe von Leuten, die das haben wollen. Natürlich würden sie gerne auch weniger zahlen, wenn wir weniger verlangten (aber ich habe den starken Verdacht, daß einige auch noch mehr zahlen würden, wenn wir sie ließen).
Daneben gibt es Einflußfaktoren, die sich aus den Anforderungen des Einzelhandels ergeben. Einzelhändler mögen es nicht, wenn Computerspiele von Anfang an unterschiedlich viel kosten - insbesondere nicht, wenn sie mehr kosten als im Durchschnitt verlangt wird. Da besteht einerseits immer die Gefahr, daß die großen Ketten Einführungspreise machen, die selbst wenn sie schnell beendet werden, den Eindruck erwecken, der Kunde sei ja blöd, wenn er mehr bezahlen würde. Denn die Kunden kommen ja an und sagen "Bei dem und dem gibt's das Spiel aber billiger, bei eBay kann ich..." usw.
Mit anderen Worten, der Einzelhändler muß den Preis vertreten und dem Kunden Rede und Antwort stehen, und das kostet Zeit und Mühe. Lieber überredet man den Hersteller, den Preis doch bitteschön im Rahmen zu halten.