Das ist ja das Schöne: Lernen, wie man konkret einen Panzer bedient, kann man auch mit unserer Simulation nicht. Man lernt die Bedienprinzipien kennen, aber eine Computertastatur ist eben immer noch etwas anderes als die Schalttafeln im echten Ding. Der Fahrerplatz wird bei uns auch nicht simuliert, und das ist der einzige, auf dem ein einzelner Mensch, wenn er alleine im Panzer sitzt, über einen längeren Zeitraum überhaupt Schaden anrichten kann. Ansonsten bedarf es eben doch der kompletten Besatzung.
Was man bei Steel Beasts nahezu ausschließlich bekommt ist ein Eindruck vom Ablauf eines intensiven Gefechts der verbundenen Waffen und den Stärken und Schwächen moderner Waffensysteme. Es geht also um taktisches Verständnis, nichts anderes. Insoweit ist Steel Beasts einem Echtzeitstrategiespiel wie Starcraft sehr ähnlich, weil es auch da letztlich um Taktiken eines Kampfes verbundener Waffen geht - also die gegenseitige Unterstützung von Waffensystemen/Truppentypen, die nach dem Stein-Schere-Papier-Prinzip jeweils einem anderen Typ unter- bzw. überlegen sind, so daß es der gemeinsamen Anwendung bedarf, um zum Erfolg zu kommen.
Dabei abstrahieren typische Echtzeitstrategiespiele stärker als wir das tun - der Kern ist aber derselbe. Bei Warcraft sehen die Elfen vielleicht knuddeliger aus als die Leopard-Kampfpanzer in Steel Beasts, aber hier wie dort geht es ums virtuelle Töten. Und mit Pixelblut habe ich wenig Probleme. Wem's nicht gefällt, der möge sich andere Spiele zulegen. Wer unsere Schachtel sieht kann nicht behaupten, er hätte nicht ahnen können, worauf er sich einläßt.
