PC Player forever

Qvadriga

Von RockPaperShotgun zum "Best Racing Game Of 2014" gekürt. Wer Ben Hur gesehen hat, weiß was einen hier erwartet, nämlich ein Streitwagenrennen. Es ist eng an das Brettspiel "Circus Maximus" angelehnt und läuft rundenbasiert in 2D-Grafik ab. Man hat ein Team aus mehreren Fahrern, Streitwägen und Pferdegespannen (jeweils mit eigenen Fähigkeiten), von denen man eine Kombination für das nächste Rennen aufstellt. In diesen wählt man alle paar Meter einen Befehl aus (Beschleunigen, Bahn wechseln u.ä.) und hofft, dass alles gut geht. Was es natürlich selten tut

Ein Beispiel? Mit meinem Spitzenfahrer lag ich in einem Rennen Seite an Seite mit einem Konkurrenten. Wir beide setzten dann unsere Peitschen ein. Ich auf mein Gespann. Und er auf mich. Ich wurde bewusstlos und konnte dadurch keine Befehle mehr auswählen. Mein Konkurrent dagegen nutzte die Chance und rammte meinen Wagen, bis er sich in seine Einzelteile auflöste. Zum Glück konnte ich mich noch an den Zügeln festhalten und wurde hinter dem Gespann hergezogen. Allerdings nur so lange, bis mein Gegner mich mit seinem Wagen einfach überrollte. Ich konnte meinen Spitzenfahrer zwar noch retten, aber für die Arztkosten ging mein ganzes Erspartes drauf.

Es ist soooooooooo gut! Und tatsächlich das beste Rennspiel, das ich seit Jahren gespielt habe.

Rennspiel? Klingt für mich eher nach einem Strategiespiel.

Hört sich aber spannend an.

Nun ja, ein rundenbasiertes Taktikspiel als Rennspiel zu bezeichnen ist schon ein wenig

Cloud hat geschrieben:

Firewatch habe ich jetzt zu Ende gesehen. Und mehr als sehen muss man es eigentlich nicht, denn es ist ein reiner Walking (und Talking) Simulator. Die Grafik ist dabei hübsch und die Dialoge sind erstklassig. Auch das Ende hat mir gut gefallen (womit ich anscheinend zu einer Minderheit gehöre), ich fand das Mysterium sehr raffiniert konstruiert.

Ich fand das Ende auch passend. Wobei ich insgeheim mit einer anderen Idee spekuliert hatte. Delilah ist eine KI und dies der ultimative Turing-Test.

Cloud hat geschrieben:

Qvadriga

Hey, da sieht spaßig aus! Danke für den Tipp, schau ich mir bei Gelegenheit mal genauer an.

Unravel ist optisch und atmosphärisch eines der schönsten Spiele, die ich kenne. Durch von schwedischen Naturgebieten inspirierte Landschaften steuert man ein putzig animiertes Männchen aus rotem Garn ("Yarny"). Das spielt sich im Grunde wie ein klassisches 2D-Jump'n'Run mit physikbasierten Rätseln. Yarny zieht immer einen Faden hinter sich her und wird mit jedem Schritt "abgewickelt". An Checkpoints füllt man sich wieder auf, manchmal muss man den richtigen Weg finden, damit es noch reicht. Man kann aber auch ein Stück Faden als Lasso auswerfen und damit wie Tarzan oder Spider-Man umherschwingen. Oder man knotet es an zwei Stellen fest und baut so eine Brücke. Diese Puzzle-Elemente wiederholen sich allerdings recht bald und es kommen wenig neue dazu - so muss man irgendwann nicht mehr viel nachdenken. Dafür gibt es einige Stellen, wo echt Geschicklichkeit gefragt ist und man schnell mal viele Tode stirbt. Also ich war da gelegentlich mal frustriert, wurde aber schnell wieder versöhnt, weil alles so hübsch und niedlich ist, stellenweise auch emotional, ohne kitschig zu werden.
Spielerisch wäre also noch etwas mehr drin gewesen, aber es ist trotzdem echt gut geworden. Der Kauf lohnt sich IMHO echt. Am PC herrscht Origin-Pflicht, aber das stört mich nicht.

Tja, das war ein nettes Erlebnis, dieser Tage erlebte ich aber einen Dämpfer. Völlig aus heiterem Himmel wurde die Einstellung der Entwicklung von Nosgoth bekannt gegeben. Das hatte ich ja schon seit geraumer Zeit in der Beta gespielt und es machte in diesem Stadium schon einen sehr guten Eindruck, wurde aber trotzdem stetig weiter entwickelt. Erst recht kürzlich gab es eine neue Klasse, einige Zeit davor eine weitere Map und als letztes wurde der Launcher komplett überarbeitet (was mir allerdings nicht so gefiel). Jetzt hieß es auf einmal, es gebe nicht genug Spieler, um weiter daran zu arbeiten. Tatsächlich hatte ich in letzter Zeit den Eindruck, es sei schwieriger geworden, volle Spiele zu finden.
Irgendwie hatte ich auch immer das Gefühl, das kennt kaum jemand, dabei ist das wirklich gut, und der F2P-Aspekt relativ unaufdringlich. Während der Entwickler mit Rocket League Erfolge feierte, lief Nosgoth unter dem Radar. Und wenn man einen großen Publisher wie Square Enix hat, zieht der halt irgendwann den Stecker, wenn kein Geld rauskommt. Bezahlt hatte ich da aber auch nichts. Es war auch nicht wirklich nötig. Und es war eben noch Beta. Nach Release hätte ich gerne mal den Entwicklern was zukommen lassen und mir ein paar Skins oder so geholt, aber dazu kommt es nun leider nicht mehr...

Valkyria Chronicles

Ein rundenbasiertes Taktikspiel in einem Anime-Setting. Wobei der Kniff ist, dass man seine Einheiten wie in einem 3rd-Person-Spiel direkt steuern kann.

Nach einer Stunde musste ich mich schon sehr zwingen, das Spiel nicht gleich wieder zu deinstallieren. Die Steuerung ist nämlich solch ein Krampf, dass man mehr mit ihr als mit den Gegnern zu kämpfen hat. Auch wenn man Maus+Tastatur benutzen kann, ist es nach wie vor eine Gamepad-Steuerung. Einfach etwas auf dem Bildschirm anklicken können? Wofür das denn, wenn man statt dessen auch ein Menü aufrufen, durch dieses scrollen, ein Untermenü aufrufen und dann den gewünschten Punkt anklicken kann!

Die sehr zahl- und umfangreichen Cutscenes sind auch hart an der Grenze. Man könnte meinen, man habe eine Visual Novel vor sich, allerdings keine sonderlich gute. "Hilfe, wir sind umzingelt, und X bekommt ihre Wehen, was machen wir denn nur?" - "Ich glaube Vater hat uns etwas in der Scheune hinterlassen, das uns weiterhelfen könnte!" - "Was denn? Oh, ein Panzer! Damit können wir X in Sicherheit bringen!" - einen Kampf später - "Juhu, gewonnen!" - "Oh Schau, X hat in der Zwischenzeit im Panzer einen gesunden Jungen zur Welt gebracht!" - "Oh, wie süß!"

Die Kämpfe an sich sind ganz nett, im Prinzip spielt es sich trotz der direkten Steuerung nicht großartig anders als zB XCom. Etwas langweilig ist, dass alle Chars immer gleich gut sind. Jemand stirbt? Kein Problem, der Nachrücker hat genau die gleichen Stats. Stattdessen gibts unzählige Traits, die bei Gelegenheit getriggert werden, z.B. "Fühlt sich in direkter Nachbarschaft von Schwarzhaarigen wohl und erhöht dann seine Treffsicherheit".

5h habe ich es bisher gespielt und ich werde wohl auch dranbleiben. Aber wirklich toll finde ich es leider nicht. Gegen ein XCom sieht es kein bisschen Land, das ist einfach in jedem Punkt besser. Auch sonst gibt es für PC massenhaft bessere Rundentaktikspiele. Dafür spricht der Kuriositätenfaktor für das Spiel. Es ist einfach mal etwas vollkommen anderes.

Mit Valkyria Chronicles bin ich jetzt durch.

Wenn man sich an den Anime-Kitsch mal gewöhnt hat, ist das Drumherum doch wirklich sehr nett. Definitiv der beste Aspekt des Spiels.

Die Kämpfe sind okay, ein paar Missionen waren sogar sehr spannend. Größtes Problem: Es gibt 5 Klassen (Scouts, Shocktroopers, Lancers, Engineers, Snipers) und wie man das halt in solchen Spielen macht, habe ich natürlich versucht alle einzusetzen (also z.B. bei 8 Slots 1-2 aus jeder Klasse). Nach ein paar Missionen habe ich mich dann gewundert, dass ich immer nur die Scouts benutzt habe und die anderen Charaktere einfach in der Landschaft habe stehen lassen. Im Steam-Forum nachgeschaut und Tatsache, in 90% der Fälle ist es tatsächlich am Sinnvollsten nur Scouts einzusetzen, da sie einfach für fast alles am besten sind. Was alles andere als abwechslungsreich ist.

Und ich muss es jetzt nochmal erwähnen, weil es so absurd ist, die Bedienung:
Man könnte ja denken, dass man z.B. ins Headquarters kommt, indem man da rechts auf den H-Reiter klickt. Oder H auf der Tastatur drückt. Aber nicht doch! "F" drücken, "Tab select" auswählen und klicken, "Headquarters" auswählen und klicken, "Are you sure?" -> "Yes" klicken. 4 Klicks statt einem Und das ist bei allem so. Gefühlt würde ich sagen, dass ich 10% der Spielzeit mit absolut unnötigen Klicks verbracht habe. Hallo Sega, wir sind hier am PC und nicht auf einer Konsole, hier kann man das alles viel, viel komfortabler machen!

Fazit: Wenn man Rundentaktik und vor allen Dingen Anime mag, kann man einen Blick wagen, ansonsten würde ich einen Bogen um das Spiel machen. 6/10.

80 Days
Eine Mobile-Umsetzung basierend auf dem Verne-Roman, wobei eine gehörige Portion Steampunk hinzugefügt wurde. Im Choose-Your-Own-Adventure-Stil versucht man die Welt in 80 Tagen zu umrunden und lernt dabei interessante Personen, Orte und Ereignisse kennen. In meinem ersten Versuch über Afrika, Australien, Süd- und Nord-Amerika habe ich 82 Tage gebraucht, wobei ich zwischendurch definitiv einige Tage verschwendet hatte. Ich werde es auch definitiv noch einmal auf einer anderen Route probieren. 8/10

Eigentlich schaue ich mir normalerweise keine Trailer an und für Battlefield interessiere ich mich genauso wenig wie für COD, aber nachdem der Trailer zu ersterem das Video mit den meisten Likes aller Zeiten geworden ist und letzteres die zweitmeisten Dislikes (nach Justin Bieber) erhalten hat, musste ich doch mal reinschauen:

https://www.youtube.com/watch?v=c7nRTF2SowQ

https://www.youtube.com/watch?v=EeF3UTkCoxY

Und Tatsache, der Trailer zu BF1 ist ein absolutes Meisterwerk, jeder Schnitt sitzt perfekt, die Musik ist genial, das macht echt Laune auf das Spiel. Im Gegensatz dazu der IW-Trailer, bei dem ich nur gedacht habe: Hä??? Was für ein schlecht zusammengeschnittenes, heilloses Durcheinander, bei dem man keine Ahnung hat, was für ein Spiel das eigentlich sein wird.

Ich hab davon gehört, aber kann es null nachvollziehen. Als ich den BF1-Trailer gesehen habe, dachte ich nur: "Selten so eine unpassende Musikuntermalung gehört". Ein Dubstep-Remix von Seven Nation Army zu Szenen aus dem 1. Weltkrieg? Sorry, geht gar nicht.
Infinty Warfare ist dagegen das erste CoD, das mich einigermaßen interessiert aufgrund des Sci-Fi-Ansatzes (ok, Blak Ops 3 auch schon ein bisschen). Die Weltraumszenen am Ende vom Trailer fand ich richtig cool und David Bowie passt in so einem Fall eigentlich immer. Zumal das auf mich nicht so ernst und real wirkt wie bei BF1. Dass CoD-Altfans das nicht mögen, wundert mich natürlich nicht. Aber der Hass gegen den Trailer ist doch völlig übertrieben.

Aber Militär-Shooter sind eh Müll ( ), ich spiele seit einiger Zeit das neue Doom und ich liebe es. Abgesehen von den diversen Upgrade-Systemen pfeift es auf den ganzen modernen Kram. Es ist schnell, schnörkellos, brutal, unrealistisch und unheimlich spaßig. So eine Rückkehr zu alten Tugenden habe ich mir gewünscht!
Nur schade, dass man beim Multiplayer nicht diesen Ansatz gewählt hat, sondern dieser an ein externes Team abgegeben wurde, das schon MP für Spiele wie Halo entwickelt hat. In der Beta fühlte sich das sehr merkwürdig an. Wenn ich mit dem SP durch bin, gucke ich mal, ob sich da noch was getan hat.

Ganon hat geschrieben:

Ich hab davon gehört, aber kann es null nachvollziehen. Als ich den BF1-Trailer gesehen habe, dachte ich nur: "Selten so eine unpassende Musikuntermalung gehört". Ein Dubstep-Remix von Seven Nation Army zu Szenen aus dem 1. Weltkrieg? Sorry, geht gar nicht.

Kann ich ebenfalls null nachvollziehen Den BF1-Trailer hab ich inzwischen, ähm, oft angeschaut - phänomenal! Spielen will ich es natürlich trotzdem nicht

Ganz im Gegensatz zu Mass Effect Andromeda:
https://www.youtube.com/watch?v=y2vgHOXeps0
ME3 war das letzte Spiel, das ich mir direkt zum Launch geholt habe und trotz dessen &/%$!"§!"$"§$!§$!"§$!""!!§"!!""$!"§% Ende, das echt alles versaut hat, wird MEA wohl das nächste Spiel sein, das ich mir direkt zum Launch holen werde.

Na ja, ich assoziiere das Lied zu sehr mit Partystimmung, und das passt für mich eben nicht zu Krieg. Vor allem, wenn es ein echter ist, in dem viele schlimme Dinge passiert sind...

Ich habe neulich "Indie Game: The Movie" angeschaut. Der Film ist zwar schon bissel älter, zeigt aber einen interessanten Blick hinter die Kulissen von Indie-Entwicklern. Und gerade weil der Film älter ist fand ich es nett danach bei Wikipedia nachzulesen was aus den Leuten geworden ist. Phil Fish hat ja mit Fez ein beliebtes und erfolgreiches Spiel rausgebracht, ist aber anscheinend menschlich eher schwierig und mittlerweile nicht mehr in der Spielebranche. Edmund McMillen (Super Meat Boy, The Binding of Isaac) und Jonathan Blow (Braid, The Witness) dagegen sind weiterhin erfolgreich als Indie-Entwickler.

Und weil der Film Lust darauf gemacht hat, habe ich gleich mal Braid gezockt. Das hatte ich zwar schon vor Ewigkeiten bei Steam gekauft, aber noch nicht gespielt. Braid ist ein nettes kurzweiliges Rätsel-Jump'nRun. Die Spezialfähigkeiten (Zeit zurückspulen oder verlangsamen, der Schatten als zusätzlicher Charakter, ...) eröffnen, für Jump'n'Runs, ganz ungwönhliche Möglichkeiten um die Rätsel zu lösen. Allerdings hat mich etwas gestört, dass die Spezialfähigkeit immer nur für die 5 oder 6 Level dauernde Welt gelten. In der nächsten Welt gibt es dann stattdessen wieder eine andere Spezialfähigkeit. Sprich: bevor ich mich richtig daran gewöhnt und rein gedacht habe was ich damit im Level machen kann nimmt mir das Spiel diese Fähigkeit schon wieder weg. Das fand ich als Designentscheidung etwas seltsam.

bye Freakkiller

80 Days habe ich noch zwei weitere Male durchgespielt und beide Durchläufe waren großartig. Und ich werde es irgendwann sicherlich noch einmal ausgraben, denn es gibt noch zahlreiche andere Routen und Geschichten zu entdecken.

Vom gleichen Entwickler und ebenfalls ein Choose-Your-Own-Adventure ist Sorcery!. Das hat mir allerdings nicht annähernd so gut gefallen. Man muss regelmäßig langweilige Kämpfe bestreiten und da es einen Button gibt, mit dem man zu einem beliebigen Zeitpunkt zurückspringen kann, fehlt auch der Nervenkitzel, ob man eine gute oder schlechte Entscheidung getroffen hat (in 80 Days gibt es sowas nicht). Am Anfang des 2. Teils habe ich deswegen abgebrochen. 5/10