Doc SoLo hat geschrieben:Early hat geschrieben:Weil es früher punkto Spielangebot keine wirkliche Alternative zum PC gegeben hat. Mit X-Box, PS2 hat sich das aber geändert und der Trend... ach so... die Zukunft interessiert dich ja nicht.
Im dritten Anlauf immerhin der Versuch einer Erklärung. Ich halte ihn aber aus folgenden Gründen für unzureichend: Ein schwaches Spieleangebot auf der Konsole hat doch seinerseits wieder Gründe und ist kein ursächlicher Umstand. Warum erstarken die Konsolen denn erst jetzt mit X-Box und PS2 - das wäre doch auch früher schon möglich gewesen? Das jedenfalls kann doch nicht ausreichen, den Erfolg einer Plattform zu erklären, die vom "Otto-Normalo, der nur spielen will, kaum zu handhaben ist oder zumindest als nervig empfunden werden muss."
Warum sollte das den Erfolg des PCs nicht erklären? Wenn es nichts Besseres auf dem Markt gibt, ist das doch nur die logischere Schlussfolgerung. Früher war das Spiele-Angebot abseits von Arcade- und Action-Spielen auf Konsole einfach nicht groß genug bzw. oft nicht gut umgesetzt. Heute sieht das anders aus: Es gibt viele und auch sehr gute Spiele. Früher wurde fast jeder Spitzentitel auch auf dem PC gebracht (sogar Resident Evil und solche Sachen!). Heute wird zwar auch noch konvertiert, aber bei weitem nicht in diesem Ausmaß und wenn, dann wird oft das Spiel nicht speziell an den PC angepasst (Stichwort Steuerung!).
Doc SoLo hat geschrieben:Und "massenhafter Erfolg" ist übrigens auch eine sehr schwammige Formulierung.
Ja, das stimmt. Aber sie reicht für das eigentliche Argument, in dem ich sie verwendet habe, aus. Denn wenn ein einziges! PC-Online-Spiel 6 Millionen Kunden haben kann, darf man wohl von "massenhaftem Erfolg" sprechen.
Nur weil jetzt World of Warcraft so ein Riesenerfolg ist, würde ich das jetzt nicht auf den gesamten PC-Spielemarkt umlegen. Außer Half-Life 2 gab's in den letzten fünf Jahren nämlich sonst nicht wirklich einen Überkracher der sich so stark verkauft hat. Und das waren beiden Exklusiv-Titel für den PC. Irgendwelche Einzel-Beispiele belegen gar nichts. Da fällt mir wieder die Ausnahme der Regel ein...
Doc SoLo hat geschrieben:Daher sehe ich die riesige Verbreitung des PC als Spiel-Plattform weiterhin als Beweis dafür an, dass die technischen Hürden bei weitem nicht so groß sind wie uns hier einige glauben machen wollen. Ja, es gibt Zielgruppen, für die diese Hürden dennoch unüberwindbar sind. Ja, in denen werden ausschließlich Konsolen neue Kunden gewinnen. Diese Zielgruppen mögen auch einen großen Anteil an der Gesamtbevölkerung haben, sie bilden aber nicht den Massenmarkt für Computerspiele im allgemeinen. Und schon gar nicht macht ihre Existenz die Gruppe der PC-Spieler zu einem "Nischenmarkt für Technophile".
"Nischenmarkt für Technophile" ist wahrscheinlich übertrieben. Aber die ganz großen "Blockbuster" (wenn man das jetzt mal auf Hollywood-Verhältnisse umlegen will) werden am PC in Zukunft meiner Meinung nach die Ausnahme sein.
Und weil du schon wieder die "riesige Verbreitung des PC als Spiel-Plattform" ansprichst: Die große Verbreitung hat der Spiele-PC fast nur in unserer Gegend. Schon in England schaut es wieder ganz anders aus. Auch in Frankreich haben meines Wissens die Konsolen die Nase vorne. Das liegt meiner Meinung auch daran, dass die "Unterhaltungs-Industrie" in Deutschland/Österreich/Schweiz nicht so einen hohen Stellenwert hat, wie in anderen Ländern. Bei uns wird da doch eher die Nase über Spiele gerümpft, so nach dem Motto "Die sollen lieber was Vernünftiges machen!". Mit dem PC kann man seinen Spieltrieb natürlich sauber kaschieren. ("Den habe ich mir ja aus Technik-Interesse und wegen der Arbeit angeschafft.")
Ist natürlich nur eine Mutmaßung, aber ich glaube nicht, dass ich da so falsch liege.