Selbstverständlich kenne ich die "Knights of the Dinnertable". Leider sind sie nicht so ganz einfach zu bekommen, daher halte ich mich lieber an
OOTS (zum "Comic" gehen).
Wenn Harry schreibt, daß man auf die Würfelei verzichten könne, meint er wohl, daß in gedeihlicher Atmosphäre zwischen Spielleiter und Spielern Würfelproben nur gelegentlich verlangt werden, relativ banale Aktionen hingegen in beidseitigem Einvernehmen vom Spielleiter einfach abgenickt werden.
Ansonsten - ja, gut, die Massenschlacht, die ich oben beschrieben habe, hat ziemlich genau 12 Minuten Spielzeit gedauert, für deren Auswürfelung wir etwa 5 Stunden gebraucht haben. Allerdings war es so spannend, daß ich zu Beginn des Kampfes auf die Uhr geschaut habe (es war ziemlich genau 22:00), und als ich dann zum Ende des Kampfes geschätzt hätte, es wäre kurz vor Mitternacht, war es dann 02:25 - hoppla!
So eine Massenschlacht kann also sehr spannend sein, selbst wenn eigentlich gar nicht so viel passiert (naja, 25 Reiter hinzumetzeln war denn nun auch wieder nicht direkt
ereignislos...). Sie ist aber (zumindest in unserer Runde) die Ausnahme, so etwa einmal alle acht Treffen (wir treffen uns ca. einmal monatlich). Selbstverständlich kämpfen wir häufiger, aber man kriegt ja auch XPs durch gewaltlose Problemlösungsstrategien.
Beim Rollenspiel geht es ja weniger um Kampf und Taktik - dafür gibt es geeignetere Spiele - sondern um "Kopfkino". Der Spielleiter denkt sich eine Geschichte aus, die die Spieler eben entdecken müssen, und ansonsten ist man frei in seinem Tun. Natürlich sollte es eine spannende Geschichte sein mit ausgewogenen Herausforderungen - aber das schöne ist ja, daß man genau die Geschichten erleben kann, die man selbst gerne mag. Es wäre kein Problem, beispielsweise eine Geschichte wie in "Desperado", "From Dusk Till Dawn" o.ä. rollenspielmäßig nachzuspielen - man muß sich dann halt das passende Regelsystem aussuchen, das den Helden entsprechende Vorteile beim Schießen und Ausweichen bietet. Die geschickte Auswahl des passenden Regelwerks ist zwar vielleicht keine triviale Sache, aber prinzipiell durchaus möglich.
Pro Sitzung veranschlagen wir in der Regel neun Stunden (von 14:00 bis Mitternacht, darin etwa eine Stunde Pause für den Pizzajungen). Aber man könnte ohne weiteres auch vierstündige Sitzungen wie bei einem normalen Brettspiel veranschlagen. Da muß der Spielleiter ggf. kleinere Häppchen zurechtlegen. Das ist 'ne Übungsfrage.
Ansonsten, Harry: Es gibt auch immer wieder mal Rollenspiel-Cons. Vom 18.-20.3. findet die Cthulhu-Convention statt, im April "Hannover spielt", über Pfingsten "Tentacles over Bacharach", und viele andere ähnliche Veranstaltungen. Da kann man seinen Spieltrieb über ein langes Wochenende ausleben und ggf. geeignete Spieler treffen, die aus der eigenen Heimatstadt kommen, ohne daß man von ihnen wußte. So knüpfen sich auch Netzwerke...