Early hat geschrieben:Nun ja, laß es mich so ausdrücken: Grafik ist mindestens ein Hygiene-Faktor. Sie darf nicht so sehr hinter dem Stand der Technik zurückbleiben, daß sie als abstoßend empfunden wird. Und es ist schwieriger, mit guten Inhalte zu werben als mit Bildern, deren Qualität sich jedem Betrachter unmittelbar erschließt (selbst wenn sie unter Bedingungen gemacht wurden, die beim fertigen Spiel zu unspielbar niedrigen Frameraten führen, oder ein Texturflimmern kaschieren; zur Not macht man eben ein niedrig aufgelöstes Video mit Weichzeichner...).Ssnake hat geschrieben:Da Grafik Marketing ist und sich ohne gute Grafik kaum ein "Pre-release Hype" aufbauen läßt, steht der Hersteller bei realistischer Betrachtung nicht mal in der Wahlfreiheit, was die Grafikaufwendungen angeht.
Also so ist es ja dann auch wieder nicht. Es gibt genug Spiele, die marketingtechnisch nicht auf der Grafik aufbauen und zum Teil auch höchst erfolgreich sind.
Ssnake hat geschrieben:Die Analogien zum Film- und Musikgeschäft sind recht deutlich. Es gibt Retortenbands und Teenie-Komödien. Die können durchaus einen großen Bekanntheitsgrad erreichen, und bleiben trotzdem Schrott - nur eben Schrott mit genialem Marketing (oder das Publikum wird tatsächlich immer dümmer - ich hoffe nicht). Wer will die Legionen von 08/15-Shootern noch zählen? Klar sind auch unter denen gelegentlich Perlen zu finden, aber ich vermisse diese total bizarren Ideen, wie es sie früher gab - z.B. bei "The Sentinel".
Das ist jetzt allerdings schon eine sehr subjektive Meinung. Was gibt dir das Recht alle aktuellen Film- und Musik-Produktionen als "Schrott" zu bezeichnen.
Erstens ist jede Meinung, per definition, subjektiv. Zweitens gibt mir die Meinungsfreiheit das Recht, aktuelle Film- und Musik-Produktionen nach Lust und Laune zu verhöhnen. Drittens war Masse noch nie ein tauglicher Indikator für Klasse, sonst würden wir Scheiße fressen und es lieben.
Ja, aber nicht bei NextGen-Konsolen. Die notwendigen Investitionskosten sind schlichtweg nicht amortisierbar mit Nischentiteln. Und mein Punkt war ja, daß je aufwendiger Titel für eine Plattform zu produzieren sind, die Verödung der Vielfalt notwendige Konsequenz ist, solange nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten gearbeitet wird.Den Nischenmarkt für kleinere ausgefallenere Ideen wird es noch dazu immer geben.
Die Spielehersteller betrachten sich selbst ja als Industrie - selbstverständlich agieren sie also auch nach betriebswirtschaftlichen Maßstäben.