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thwidra
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Call of Duty 4 - Modern Warfare

Mi, 16. Jan 2008, 18:15

Hat's jemand gespielt? Mich hat es recht stark beeindruckt und das Gefühl, an einem atomaren Krieg in unserer Zeit teilzuhaben, war schon recht realistisch. Es geht zwar "nur" gegen Terroristen, die einen kleinen Staat südlich von Russland übernehmen und damit in den Besitz von Atomwaffen gelangen, aber damit setzt das Spiel auf das momentan bekannteste Feindbild nach dem Fall des Eisernen Vorhangs. Der tatsächliche Ausbruch des Atomkrieges wird zwar am Ende verhindert, bis dahin passiert aber einiges, was auf mich doch recht schockierend gewirkt hat. [spoiler]Mit der Atombombenexplosion hatte ich nicht gerechnet, ebenfalls nicht, dass man dort noch eine Weile herumkriecht, bevor man sein Leben im wahrsten Sinne des Wortes aushaucht.[/spoiler] Andere Missionen lassen auch ein mumliges Gefühl zurück. Das Schießen in der Nacht aus einem Flugzeug mit dem Restlichtverstärker (die Schwarz-Weiß-Mission) kam mir schon lange nicht mehr so abstrakt vor, wie die eigentlichen Gefechte am Boden. Letztere sind dann doch abstrakter, da den Gegnern die immer gleichen Animationen spendiert wurden und sie auch erst nach einigen Schüssen umfallen - was nur schwerlich als realistisch angesehen werden kann. Obwohl Call of Duty 4 nicht mehr den Charakter eines Schießbudenspiels hat wie die Vorgänger. Optisch sind die Figuren sowieso beeindruckend und stehen denen in Crysis kaum in etwas nach. Nur die Spielwelt sieht nicht ganz so gut aus wie in Crysis. Allerdings bleibt trotzdem das heftige Gefühl an einer realen Kriegssimulation als Teil einer Spezialtruppe teilzunehmen. [spoiler]Eine der beeindruckendsten Missionen war für mich dann auch die Scharfschützenmission in der Nähe von Tschernobyl.[/spoiler]
 
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Hattori Hanso
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Di, 22. Jan 2008, 07:44

Ich habs auch gespielt, der erste Durchgang bei diesem Spiel ist intensiv wie kaum ein zweites davor, beim zweiten Mal merkt man dann aber plötzlich wie billig das alles gescriptet ist und wie wenig Möglichkeiten man eigentlich hat.
Trotzdem sollte man das Spiel dieses eine Mal wirklich spielen, was da geboten wird sucht seinesgleichen.
Die beiden Spoiler von Dir fand ich auch unheimlich beeindruckend, genauso wie die Szene am Anfang [spoiler]wo man sozusagen "selbst" hingerichtet wird[/spoiler]

Ein paar Dinge sind mir allerdings sauer aufgestossen. Zum einen die Gunship-Mission wo völlig emotionslos die Gegner sozusagen "ausgeknipst" werden, zusammen mit den zynischen Kommentaren und dem sehr seltsamen Hinweis am Anfang daß man nicht auf die Kirche (!!!!) schießen darf ist schon sehr grenzwertig.
Auch die Szene auf dem Schiff wo im vorbeigehen die schlafenden Terroristen (Matrosen?) erschossen werden oder die Szene wo der eigene Captain einfach den Terroristen hinrichtet sind an Menschenverachtung kaum zu überbieten. Klar, es ist ein Shooter, keine Frage daß es da zur Sache geht, der übertriebene Hurra-Patriotismus wo die Amerikaner wieder mal ungestraft alles dürfen und wieder fleißig alte Feindbilder von den bösen Russen und den terroristischen Muslimen gepflegt werden war für mich trotzdem schwer zu schlucken.

Ein echtes Leerstück an gekonnter Inszenierung, allerdings mir meiner Meinung nach sehr fragwürdiger Botschaft. Spaß hats mir trotzdem eine Menge gemacht, allerdings hatte ich des öfteren das Gefühl daß es mir eigentlich keinen machen sollte.
Zuletzt geändert von Hattori Hanso am Di, 22. Jan 2008, 07:47, insgesamt 1-mal geändert.
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