thwidra hat geschrieben:Falsche Voraussetzung: Die Hefte-Macher müssen die Auflage maximieren, und verstehen ihre Produkte ausdrücklich NICHT als Verbraucher-Informationsdruckwerke, sondern als Unterhaltungs-Zeitschriften (ganz ehrlich! Ich hab's aus den Schnelle-Brüdern verbal 'rausgeprügelt). Um zu unterhalten, braucht man aber keine harten Fakten, sondern muß nur vor der Konkurrenz etwas zum Thema absondern.Kategorie Vorab-Test. Witzlos. Wenn es nach mir ginge, könnten die Zeitschriften aber wirklich die Verkaufsversionen testen. Mir ist das dann schnurz, dass es wegen Drucklegung usw. des Heftes ein bis zwei Monate dauert, nachdem das Spiel erschienen ist.
Um eine möglichst hohe wahrgenommene Übereinstimmung der Zeitschrift mit "dem" allgemeinen Leserdurchschnittsgeschmack hinzubekommen wird deswegen in aller Regel auch hoch bewertet, was sich vermutlich gut verkaufen wird. Mit anderen Worten, monatelang aufgebaute Hypes, bei denen die Leser auf den Antwortkarten schreiben, daß sie sich besonders für diese zukünftigen Spiele interessieren, werden durch Previews immer weiter in der Berichterstattung aufgebläht, so daß am Ende auch eine gute Bewertung stehen muß, um konsistent mit der eigenen Vorberichterstattung zu bleiben.
Gerade hier jedoch ist eine Unsitte enorm weit verbreitet: Copy & Paste aus Produktinformationen der Hersteller. Ich habe nicht glauben mögen, wie oft ich in den Berichten über Steel Beasts eigene Formulierungen wortwörtlich an anderer Stelle wiedergefunden habe. Was bedeutet, daß man als Marketing-Fachman exzellente Möglichkeiten hat, über die eigenen Texte Einfluß auf die Vorberichterstattung zu nehmen, wenn diese Texte dem Schreibstil der Zeitschriften angeglichen werden, so daß sie wie redaktioneller Inhalt erscheinen.
Wer's nicht glaubt, kann ja mal die Pressemitteilungen verschiedener Hersteller per eMail abonnieren und mit der Berichterstattung in den Zeitschriften abgleichen.