Naja, das seh ich ein bisserl anders. Der Ersteindruck hat mir damals wirklich die Kinnlade auf den Tisch fallen lassen, die Atmosphäre ist vom Feinsten und die Jules-Vern-artige Spielwelt erfrischend anders. Die Grafik ist auch gar nicht mal so schlecht (Landschaftsgrafiken sind wirklich hübsch und die Zaubereffekte ein Augenschmaus). Besonders angetan hat es mir die erfreulich minimalistische Musikbegleitung, das Streichquartett unterstreicht mE das Ambiente stimmungsvoller als jedes üppige Symphonieorchester.
Nur leider ist das Spiel Bug-verseucht, wie ich es lange nicht mehr erlebt hab. Von etlichen Leuten habe ich gehört, daß sie an Stellen nicht weiter kommen, wo ihnen solche Bugs die Erfüllung einer Quest untersagen. Die Spielbalance wird auch sehr arg in Mitleidenschaft gezogen. Da die Rettungwürfe bei Zaubern nicht funktionieren, kann ich mit einem einfachen Lähmungszauber den noch so härtesten Gegner-Brocken lahmlagen. Im Rundenmodus kann ich pro Runde unbegrenzt Granaten werfen, ohne Action Points abgezogen zu bekommen. Mit etwas handwerklichem Geschick (und Büchern von der Tarantiner Uni) kann ich mir schon ziemlich am Anfang die heftigste Axt des Spiels zusammenbauen. Generell ist das Spiel zu leicht, man steigt zu viel schnell auf, das Kampfsystem ist furchtbar unausbalanciert und die KI saublöd. Troika hat zwar mehrere Patches herausgebracht, aber keiner behebt o.g. Mängel. Komisch auch, daß bisher, wenn ich mich mal in den Arcanum-Foren umhöre, noch keinem Spieler außer mir diese Bugs aufgefallen sind.
Mag die Atmosphäre noch so dicht sein (was sie in der Tat ist!), diese Mängel vermiesen mir einfach den Spielspaß.
Übrigens: ist es Zufall, daß Arcanum zum Großteil von Fallout-Entwicklern stammt? Irgendwie sind die Begriffe Fallout und Bugs unzertrennlich...
