Meine nächsten Gamepass-Spiele:
Humanity
Ein Puzzlespiel, das an Lemmings in 3D mit esoterischem Anstrich erinnert. In Gestalt eines geisterhaften Hundes soll man menschliche Seelen im Jenseits retten... oder so. Das sieht dann so aus, dass gesichtslose Menschen ins Level strömen und zum Ausgang geleitet werden müssen. Mit dem Hund läuft und springt man herum und kann an beliebigen Stellen Befehle platzieren, z.B. Richtungswechsel oder Sprünge, denen die Menschen folgen. Wenn mal welche in Abgründe fallen, macht das nichts, denn es kommen endlos neue nach (die Körper gehen verloren, aber ihre Seelen werden wiedergeboren...). Ausnahmen sind die "Goldies". Die stehen an festen Stellen herum und können mit dem Menschstrom "eingesammelt" werden, woraufhin sie mitlaufen und Boni geben, wenn man sie rettet. Aber wenn sie verlorengehen, sind sie eben verloren. Im Prolog geht das alles noch recht easy, in Kapitel 1 wurde es schon schnell ziemlich knifflig. Und dann merkte ich erst, dass ich eine bestimmte Anzahl Goldies brauche, um das letzte Level des Kapitels freizuschalten. Um die zu erreichen, hätte ich einige vorherige Levels noch einmal besser lösen müssen, und da hatte ich leider keine Lust drauf. Es war mir schon so schwer genug, und später würde sich das wohl erst recht nicht ändern. Die Steuerung des Hundes war auch nicht ideal und die sphärische Musik schnell nervig. Ich habe es deshalb nach nicht mal 2 Stunden an dieser Stelle abgebrochen. Wenn auch mit Bedauern, denn eigentlich gefällt mir das Spielprinzip und optisch fand ich es auch ansprechend.
Dordogne
Ein storyfokussiertes Adventure aus Frankreich, das man in gut 3 Stunden ohne viel Anspruch gemütlich durchspielt. Als erwachsene Frau erkundet Mimi das Haus ihrer kürzlich verstorbenen Großmutter in der Dordogne, in dem sie 20 Jahre zuvor als Kind einen Sommer verbrachte, Irgend etwas passierte damals, woraufhin ihr Vater den Kontakt zur Großmutter anbrach, aber Mimi erinnert sich nicht mehr daran. Immer wieder findet man Gegenstände, die Erinnerungen auslösen, die man dann wiederum nachspielt. Es sieht zwar auf den ersten Blick aus wie Point & Click, man steuert die Figur aber mit WASD und muss zu Gegenständen hinlaufen, um sie mit Mausklick zu aktivieren. In Nahaufnahmen interagiert man mit Objekten, in dem man mit der Maus klickt und zieht. Das fand ich ein wenig nervig, da es sich nicht perfekt steuert, aber hält einen nie lange auf. Wichtiger ist es eh, die Geschichte zu erleben. Da gibt es kein riesiges Mysterium oder Gruselelemente, sondern einfach ein Abenteuer, das ein Kind aus der Stadt in der französischen Provinz erleben könnte. Die kleine Mimi sammelt unterwegs Eindrücke ein, die sie in einer Mappe künstlerisch festhält, das ist ziemlich herzig. Der hübsche Gemälde-Look passt zur idyllischen Umgebung. Ich habe auf deutsch gespielt, es sind zwar nicht alle Gespräche vertont, aber die Sprachausgabe ist sehr gut. Für einen gemütlichen Nachmittag wirklich sehr schön. 7.5
Neon White
Ein Ego-Shooter, bei dem es aber weniger auf das Schießen ankommt als darum, möglichst schnell die sehr kurzen und linearen Levels zu absolvieren. Es gibt nämlich vorgegebene Zeiten, für die man Medaillen bekommt, und nur mit mindestens Gold (die zweitbeste Wertung) steigt man im Rang auf, den man braucht, um neue Missionen (meist 10 Levels lang) freizuschalten. Man muss unterwegs allerdings auch alle Gegner ausschalten, damit sich der Ausgang öffnet. Der Clou: Jede eingesammelte Waffe kann man auch wieder wegwerfen und löst dabei Spezialfähigkeiten aus. Die Pistole bringt einen Doppelsprung, das Gewehr einen Dash, der auch Gegner und bestimmte Hindernisse im Weg zerstört, usw. Dadurch bleibt die Steuerung simpel trotz vielfältiger Bewegungsmöglichkeiten, die man eifrig aneinanderreiht und einen irre guten Flow erzeugt. Die Levels sind perfekt so designt, dass man immer genau das bekommt, was man braucht, die Steuerung ist superpräzise, die Grafik schlicht, aber ansprechend und vor allem gut lesbar. Normalerweise hasse ich es, auswendig lernen und ständig neu starten zu müssen, aber hier geht das alles so schnell und unmittelbar, man weiß immer genau, was man falsch gemacht hat und sucht die Schuld fürs Scheitern nie beim Spiel, so dass es mir irre viel Spaß gemacht hat. Anfangs gibt es Zeiten von unter 20 Sekunden, später kann es auch mal eine Minute dauern und dann doch ein bisschen nerven, dass man kurz vor Schluss einen Fehler gemacht hat und alles noch mal machen muss. Aber die meiste Zeit war ich so voll Adrenalin und im Flow, dass ich ohne nachzudenken Versuch an Versuch gereiht habe und mich am Ende über Gold oder gar ein "Ace" freuen konnte. Weniger gelungen ist das Story-Drumherum, die Dialoge habe ich so schnell wie möglich durchgeklickt und alles Optionale ignoriert. Man könnte in den Levels Geschenke finden und damit seine Beziehung zu den Charakteren verbessern, aber ich wollte mit denen so wenig Zeit wie möglich verbringen. Hab da aber auch nichts vermisst und 11 Stunden puren Spielspaß rausgezogen. 8.5