Hallo an alle! Ich bin seit ein paar Tagen frisch registriert und hab jetzt als 1.Artikel was zu Diablo2 geschrieben,den ich hier hinterlege. Wer sich dazu äußern will, nur keine Hemmungen.
Diablo2 ist so ein Spiel, mit diesem gewissen etwas, diesem nicht definierbaren Suchteffekt.
Dieses eigentlich so Simpel gestrickte Prinzip mit einem Helden, der auserwählt ist eine von üblen Kreaturen verheerte Fantasywelt mit Hilfe von mächtigen Waffen und Rüstungen, welche haufenweise Monster, die sich dem Held in den Weg stellen, verlieren oder aber mit mächtigen Zaubersprüchen, welche sie mit der Zeit immer besser beherrschen, vor dem abgrundtiefen Bösen, dem sie sich dann am Ende persönlich stellen, zu retten, dürfte wohl so manchem Leser sehr gut bekannt und bei vielen auch sehr beliebt sein.
Die Qual der Wahl
Vor Spielbeginn legen sie fest, welchen der 5 Helden sie durch sein Abenteuer begleiten wollen. Ob sie sich nun für den Nahkampfstarken Barbaren, die Zauberin oder doch lieber für den finsteren Totenbeschwörer entscheiden bleibt dann ihnen überlassen. Die Charaktere sind sehr gut ausbalanciert, beim spielen sind mir jedenfalls bei keinem Charakter nennenswerte Ungereimtheiten aufgefallen.
Direkt nach Spielstart finden sie sich in einem heruntergekommenen Lager wieder in dem strahlende Helden mit Händlergesindel, Schmieden und Vieh zusammengepfercht ihr Dasein fristen, um nicht von den zahlreichen Dämonen und Untoten überrannt zu werden.
Nach ein paar Gesprächen mit den mir leider zu wenigen NPC?s haben sie auch schon bald ihren ersten Auftrag: Räumen sie die Höhle des Bösen, in der sich üble Kreaturen zusammenrotten, frei und kommen dann zurück um ihre Belohnung zu erhalten ? nicht besonders einfallsreich.
Die andere Seite der Medaille
Solche Aufträge gibt es aber praktisch ausschließlich. Egal ob um die Actionreiche Monsterhatz hin und wieder mal nette Ideen wie zum Beispiel die Suche nach verschieden Teilen eines mächtigen Artefaktes oder die Beendigung einer Sonnenfinsternis eingestreut sind, sie müssen immer wieder Monstergruppe für Monstergruppe erledigen, die verlorenen Gegenstände einsammeln und verkaufen, bis sie zum nächsten Bossmonster gelangen.
Hier hätte ich mir eventuell ein paar Abweichungen von diesem Muster gewünscht oder wenigstens, dass nicht alles was man tut auf einen Kampf hinausläuft.
Jedenfalls machen sie sich jetzt auf den Weg ins große Abenteuer und gelangen, nachdem sie das Lager verlassen haben, in eine andere Ebene, das Blutmoor, in dem sie dann auch bald zu der besagte Höhle des Bösen gelangen.
Erst nachdem sich nichts mehr bewegt ist ihr Held zufrieden, sammelt alle Sachen ein und zieht sich mit Hilfe einer der sehr praktischen Schriftrollen des Stadtportals zurück in das Lager der Jägerinnen.
Ihre Auftraggeberin ist zufrieden und bildet sie in einer weiteren Fertigkeit aus.
Nachdem sie einen weiteren Auftrag erfüllt haben, bestreiten sie ihr Abenteuer nicht mehr ganz allein, denn die Anführerin der Jägerinnen stellt ihnen einen Söldner zur Verfügung.
Ihr Einfluss auf sein Kampfverhalten ist allerdings sehr begrenzt, ihr Mitstreiter läuft ihnen zwar praktischerweise von alleine Hinterher, doch in den Kämpfen verändern sich ihre Einflussmöglichkeiten nicht, der Söldner kämpft so lange weiter bis sie, er selbst oder alle Gegner tot sind, das einzige was sie tun können, ist ihm gelegentlich einen Heiltrank zu verpassen.
Was mich allerdings sehr viel mehr gestört hat, war das nervige Speichersystem.
Nicht selten musste ich mich noch Ewigkeiten durch das Level quälen, bis ich endlich den nächste Speicherpunkt (Wegpunkt) erreicht oder dann doch noch den nächsten Endgegner vernichtet hatte und dann erst zum Essen oder zum Einkaufen gehen konnte.
Das ganze läuft folgendermaßen ab: das Programm speichert ununterbrochen jeden Fortschritt, wenn sie sterben, finden sie sich dann in dem aktuellsten der 4 Lager wieder allerdings ohne jede Ausrüstung, ohne das nichteingezahlte Gold und ohne jeden Mitstreiter. Wenn sie jetzt einen endloslangen Weg zu dem Punkt an dem sie das letzte mal gestorben sind zurücklegen, finden sie dort ihre Leiche und alle nicht getöteten Monster. Wenn sie jetzt ihre Leiche anklicken, haben sie alles, was sie vorher bei sich trugen, außer ein wenig Gold, wieder bei sich. Das bestraft den Charaktertod überhart.
Wenn sie das Spiel verlassen und später wieder Laden, sind ALLE Monster, auch Endgegner wie Diablo selbst, wieder da, nur ist ihr Held mittlerweile stärker geworden.
Wie es besser geht zeigt z.B. Dungeon Siege welches beweist, das ein freies Speichersystem keineswegs Atmosphäre kostet.
Außerdem ist die Story wie oben angesprochen viel zu dünn, obwohl sie, wenn man ausgiebig mit den Personen spricht, doch ganz amüsant sowie interessant sein kann.
Doch neben diesen Mängeln gibt es auch viel zu Loben.
Beispielsweise die exzellente Charakterentwicklung oder sehr gute Ideen wie z.B. die sammelbaren Sets mit besonders mächtigen Eigenschaften oder den Horadrimwürfel und die Edelsteine. Zudem finde ich die Actionreichen Kämpfe vor allem wegen diesem ?Klick, Klick und tot? Gefühl sehr unterhaltsam.
Unterm Strich bleibt bei mir vor allem dieses am Anfang schon erwähnte ungeheure Suchtgefühl hängen, weshalb es auch lange Zeit eins meiner Lieblingsspiele war.
Darum lege ich jedem, der auch nur ein bisschen an Rollenspielen interessiert ist, dieses Spiel wärmstens ans Herz.