Puh! Fünf vor Zwölf bin ich doch noch mit dem zweiten Teil des History-Artikels fertig geworden.
Leider habe ich ihn bislang nur als ödes Word-Dokument und noch nicht als HTML-Seite fertig. Daher meine Frage: Welche Vorlage soll ich denn dafür am Besten benutzen? Da Thwidras Erst-Werk nicht mehr online ist, fehlt mir ein bisschen die Vorgabe. Sollte ja schon in etwa gleich ausschauen.
Ich stell außerdem jetzt mal den Text zum Probelesen rein, da die Zeit sonst bis Freitag wohl etwas knapp wird.
PCP-History – Teil Zwei
Schon in der Jänner-Ausgabe des 95er-Jahrgangs gab’s Grund zum Lob: Als eines der wenigen Spiele-Magazine enttarnte die PC Player den Mega-Hype und Möchtegern-Rebel-Assault-Nachfolger „Creature Shock“ als Riesen-Flop. Mit 57 Prozent bekam das simple Ballerspiel, das mit modernsten Grafik-Mätzchen aufwartete, eine verdiente Wertung. Etwas unterschätzt wurde dagegen der erste Teil der Warcraft-Serie. Die Dune-2-Kopie von Blizzard hätte sich wohl etwas mehr als eine niedrige Achtziger-Wertung (83) verdient gehabt.
Kurz nach Jahres-Beginn durfte sich die PC Player über ihren großen Höhepunkt freuen. Im Editorial der März-Ausgabe verkündete die Redaktion stolz die neue Rekord-Anzahl verkaufter Exemplare von respektablen 140.000 Stück. Damit war die PC Player erstmals Deutschlands meisterverkaufte Computerspiele-Zeitschrift – ein besonderer Meilenstein! Als Dank an die zahlreichen Leser wurde dafür der Verkaufs-Preis der CD-ROM-Ausgabe um satte drei Mark auf 16,50 gesenkt. Günstig, nicht?
In der Juni-Ausgabe dachte die PC-Player-Redaktion zum ersten Mal laut über eine Verabschiedung des Prozent-Systems bei den Wertungen nach. Relativ schüchtern wurde nach der Meinung der Leserschaft gefragt. Es sollte allerdings noch ein ganzes Jahr bis zur folgenschweren Umstellung dauern.
Im Juli gab’s wieder einmal eine kleine Personen-Rochade. Für Hardware-Checker Michael Kim, der sich wieder seinem Studium widmen wollte, stieß die lebende „Happy Computer“-Legende Henrik Fisch zum PC-Player-Team hinzu. Dazu durfte sich auch Roland Austinat, der zuvor schon als freier Mitarbeiter tätig war, endlich über einen Fix-Posten freuen.
Westwoods Command & Conquer bewahrte die Spieler-Gemeinde im August vor einem Sommerloch der Extra-Klasse. Davor gab’s im 95-er Jahrgang keine wirklichen Highlights zu bewundern. Mit 91 Prozent gab sich Strategie-Experte Jörg Langer daher auch recht spendabel.
Im September standen neben dem schon jahrelang angekündigten Test von Dungeon Master 2 einige Layout-Verbesserungen an: So wurden zum Beispiel der 286er und die EGA-Grafik aus dem Wertungskasten verbannt. Auch das CD-Symbol welches CD-ROM-Spiele kennzeichnete wurde eliminiert – mittlerweile hatten Disketten-Games sowieso schon Seltenheitswert. Da unterdessen auch schon Windows 95 zu seinem Siegeszug ansetzte und dem alten MS-DOS-Betriebssystem den Garaus machte, nützte die PC Player dies zum einem kleinen Special über die Windows-Kompatiblität alter DOS-Spiele.
Mit dem Jump’n Run „Pitfall“ erschien das erste Windows-95-only-Spiel allerdings erst im Oktober. Mit 79 Prozent schrammte es damals nur ganz knapp an höheren Wertungs-Regionen vorbei. Zudem wurde im Oktober-Editorial großmundig ein verbessertes Tester-Lineup im nächsten Monat versprochen: Es folgte die Geburts-Stunde von „Mortal Moni“. Kurz vor Jahres-Ende stieß nämlich mit Monika Stoschek die in der PC-Player-Geschichte einzige weibliche Redakteurin hinzu. Ihre Hobbys „Motorradfahren“ und „Karate“ deuteten ihre Vorliebe für Action-Spiele an.
Einen kleinen Abstecher in fremde Gewässer unternahm die PCP-Redaktion im Dezember. Mit dem Sonderheft „CD Player“ wurde die damalige Konsolen-Landschaft unter ein gestrenges Auge genommen. Die Spiele-Maschinen Playstation, Saturn und 3DO wurden ausführlich beleuchtet.
Mit einer Rekord-Ausgabe startete die PC Player ins Jahr 1996: 260 Seiten Umfang sind sogar im heutigen 21. Jahrhundert eine Seltenheit. Allerdings kein Wunder: Schließlich standen nach dem spielerisch schwachen 95er Jahrgang solche Highlights wie The Dig, Bleifuss, FIFA 96, Hexen, Warcraft 2, Rebel Assault 2, Wipeout, Eurofighter 2000 oder Destruction Derby vor der weihnachtlichen Tür.
Mit einer „tollen“ neuen Rubrik wartete die PC Player 02/96 auf: Das Entwickler-Tagebuch zu Bullfrogs „Creation“ sollte die Entstehung eines Computer-Spiels dem Leser hautnah vermitteln. Leider warten wir bis heute noch auf den Delphin-Simulator – das Spiel wurde leider eingestellt.
Personelle Schwankungen gab’s wieder einmal im März zu durchleben: Mit Ex-Gründer Boris Schneider und Neo-Hardware-Redakteur Nico Ernst stießen gleich zwei frische Kräfte hinzu. Dafür verabschiedete sich Roland Austinat zum Schwestern-Magazin „HYPER!“. Ex-Technik-Chef Henrik Fisch kümmerte sich ab sofort um die Plus-CD-ROM. Dazu startete Heinrich Lehnhardt seine Karriere als Auslands-Korrespondent in den USA.
Im April startete die Player mit einer ausführlicheren Berichterstattung über die Top-Spiele. Beliefen sich die früheren Tests auf eine maximale Länge von vier Seiten, hatte man zum Beispiel beim Wing Commander-4-Test gleich einige Male zu Blättern.
Der Anfang vom PC-Player-Ende wurde im Mai 1996 gesetzt. Ab sofort wurde auf das Prozent-System verzichtet und die unsägliche Sternchen-Wertung eingeführt. Auch wenn das neue Schema bei genauerer Betrachtung recht sinnvoll war, stieß es beim Großteil der Leserschaft auf Widerstand. Bis Anfang 1998 die Rückkehr zur Prozent-Wertung wieder feststand, war der Rückstand auf die Marktführer schon zu groß geworden. Als positive Meldung war in diesem Monat immerhin der Online-Gang von
www.pcplayer.de am 17. April 1996 zu vermelden.
Nach zwei Jahren tatkräftiger Mitarbeit verließ der „Stanglnator“ Florian Stangl im Juli die PC Player. Er wollte sich ab sofort als Presseprecher von Electronic Arts verdingen. Der Test von „AH-64D Longbow“ musste somit ohne ihn über die Bühne gehen.
Ersatz für den „Stanglnator“ gab es erst im August. Magnus Kalkuhl, der neue Mann für Tipps und Tricks, Online-Genie Alex Folkers und Simulations-Fan Michael Schnelle machten beim PC-Player-Team das Dutzend voll. Dazu trieb es auch Roland Austinat wieder zurück in den Schoss der Familie.
Das große Team bekam vorerst allerdings nur wenige Highlights zu Testen: Da der Shareware-Version von Quake der Gold-Player in der September-Ausgabe verwehrt blieb, gab’s zum zweiten Mal in Folge keine Auszeichnung. Wenn man vom verspäteten Nach-Test von Formula One Grand Prix 2 einmal absieht.
Danach gab’s neben dem Ärger über die misslungene erste Generation der 3D-Grafik-Karten aber einigen Grund zur Freude. Mit Baphomets Fluch, Links LS, Hind, Master of Orion 2, Jagged Alliance: Deadly Games, C&C: Alarmstufe Rot, Schleichfahrt und Privateer: Darkening gab’s gleich acht Gold-Player im restlichen Laufe des Jahres zu verteilen.
Der Strom von Top-Spielen ebbte mit dem Beginn des Jahres 1997 wieder etwas ab. Mit Star General erhielt in der Jänner-Ausgabe nur ein einziges Spiel die begehrte goldene Auszeichnung. Dafür durften Schneider & Co. schon einmal Blizzards Action-Rollenspiel Diablo exklusiv vorab im Netz anspielen. Ein Knüller bahnte sich damals schon an.
Abschied nehmen hieß es im Februar von Boris Schneider: Der ehemalige Mitbegründer der PC Player verabschiedete sich zum Software-Riesen Microsoft. Jörg Langer übernahm ab sofort interimistisch das prestigeträchtige Amt des Chef-Redakteurs.
Im April gab’s dann endlich wieder ein paar Neuzugänge in der PCP-Redaktion: Martin Deppe und Text-Chef Charles Glimm kamen frisch auf den Gehaltszettel des DMV-Verlags.
Alles neu machte der Mai 1997: Ralf Müller wurde als neuer Chef-Redakteur der PC Player vorgestellt. Dazu gab’s ein großes Star-Wars-Special von Jörg Langer. Immerhin standen gleich vier Krieg-der-Sterne-Spiele in den Startlöchern – ein idealer Zeitpunkt also!
Für Jörg hieß es zwei Monate später sogar endgültig Abschied nehmen: Der Ultima-Fanatiker und Strategie-Experte wanderte von dannen und bewies sich als Chefredakteur der neuen Konkurrenz-Zeitschrift „Gamestar“. Als Ersatz holte „Chef“ Müller mit Volker Schütz, Alex Brante und Kjersten Waldheim mit an Bord.
Auch im September herrschte in der PCP-Redaktion ein Kommen und ein Gehen: Diesmal verabschiedete sich Michael Schnelle, der dem Ruf des Langers zur Gamestar folgte.
Das Highlight des Monats war sicherlich die Berichterstattung über die E3 in Atlanta. Monika Stoschek, Ralf Müller und Roland Austinat büßten in ihrem dreitägigen Martyrium bei über 30 Grad Celsius und Luftfeuchtigkeiten bis zu 95 Prozent ihre schlimmsten Sünden ab. Dafür gab’s gleich satte 36 Seiten über die größte Spiele-Messe der Welt zu lesen.
Ab Oktober 1997 gab es wieder einen Schneider in der Redaktion. Doch nicht Boris sondern Philipp durfte ab diesem Zeitpunkt an der PCP Händchen anlegen. Der Jungspund übernahm die Tipps & Tricks-Sektion.
Im November feierte Stefanie Kußeler ihre Premiere bei der PC Player. Die hübsche Blondine mauserte sich schnell von der Redaktions-Assistentin zur begehrten Leserbrief-Tante.
Richtig dicke kam’s mit der letzten Ausgabe des 97er Jahrgangs. Die über 300 Seiten Umfang benötigten zum ersten Mal in der Geschichte der PCP eine Klebebindung. Die Klammerbindung wurde verabschiedet (wenn man von einem einmaligen Revival im Februar absieht). So nebenbei fing im selben Heft mit Martin Schnelle Michaels Bruder bei der Player an.