Sodala, hab eine kleine Nachtschicht eingelegt und mal die Erstfassung zum FM2005-Test geschrieben. Alleine schon aufgrund der Uhrzeit nehme ich mal an, dass er so vor Fehlern strotzen wird.
Bitte daher mal um Feedback.
EDIT: Mittlerweile ist er schon einmal überarbeitet worden. Im Großen und Ganzen würde ich ihn so lassen. Wer Anregungen oder Wünsche hat - sprecht euch aus.
ENTWICKLER: EA Sports VERTRIEB: Electronic Arts TESTVERSION: Verkaufsversion 1.0 SPRACHE: Deutsch MULTIPLAYER: 4 INTERNET:
www.fm2005.de HARDWARE, MINIMUM: 700 MHz, 32MB Grafikkarte, 128 MB Ram HARDWARE, STANDARD: 2,0 GHz, 64MB Grafikkarte, 512 MB Ram HARDWARE, OPTIMUM: 3,0 GHz, 128MB Grafikkarte, 1024 MB Ram
Kinder wie die Zeit vergeht! EA Sports Fussball Manager – der Thronfolger des ehemaligen legendären Genreprimus Anstoss - geht heuer bereits in sein viertes Jahr. Nach Rudi Assauer, Lothar Matthäus und Rainer Calmund prangt diesmal Neo-Bayern-München-Coach Felix Magath vom Cover der 2005er Ausgabe. Bringt der Mann, der aus einem rumpelfüßigen VfB Stuttgart einen Titelkandidaten machte und nun auch beim FC Hollywood von Sieg zu Sieg eilt, auch der PC-Spielegemeinde Glück?
EA Sports setzt wie gewohnt auf Kontinuität
Gleich mal eines vorneweg: Sonderlich viel hat sich seit dem Wechsel von Calmund zu Magath – mal vom Bauchumfang abgesehen - nicht getan. Zwar durfte sich die gesamte Menüführung über einen kleinen Relaunch freuen, die grundlegenden Bedienelemente und auch gut 90 Prozent der Texte blieben gleich. Mittels dreier Menü-Reihen im unteren Bildschirmbereich kann sich der Spieler nun in den Sparten Organisation, Mannschaft und Verein schnell in die gewünschten Unterkategorien klicken. Ein paar Stunden Einarbeitungszeit nötigt ihm dies allerdings anfangs schon ab, schließlich ist wie schon bei den früheren Ausgaben der FM-Reihe der Funktions-Umfang gewaltig. Von der Betreuung der Reserve- und Jugend-Mannschaft über den Einkauf der verschiedensten Fan-Artikel bis hin zum gigantisch großen Statistikbereich ist wieder fast alles mit dabei. Einzig Anhänger von Luxusjachten, Villen und Frauen werden eine Träne abdrücken müssen: Der Privatbereich der letztjährigen Auflage ist – unverständlicherweise - rausgestrichen worden.
Vorsicht Neulinge
Aufgrund des großen Umfangs ist der FM 2005 für Neulinge natürlich ein gefährliches Pflaster. Es gibt zwar neben dem soliden Handbuch auch ein gut durchdachtes Hilfe-System, absolute Anfänger werden aber nicht umhin kommen, die meisten Funktionen dem Programm zu überlassen, um sich erstmal auf das Wesentliche zu konzentrieren. Dies funktioniert allerdings wie schon bei den Vorgängern problemlos: Ob jemand lieber Trainings-, Finanz- oder Verwaltungs-Arbeiten dem Computer überlässt, ist egal – nur in den seltensten Fällen lässt einem dieser im Stich, auch wenn die Ergebnisse meist nicht optimal sind.
Neue Spieler-Attribute
Die interessanteste Neuerung beim FM 2005 sind die neuen Spieler-Eigenschaften. Waren vergangene Saison Werte wie Kopfballspiel oder Tackling bei den einzelnen Kickern nur als besondere Stärke bzw. Schwäche angegeben (-1 bis +2), verfügt nun jeder Einzelne über alle 40 Werte, die sich wiederum zwischen 1 und 100 bewegen. Jeder Feldspieler hat sogar die Werte eines Tormanns (Mann gg. Mann, Strafraumbeherrschung, Reflexe,…) und umgekehrt, womit sofort erkenntlich ist, wie gut sich ein Torjäger im Notfall als Kahn-Ersatz machen würde. Die Attribut-Inflation macht sich auch (bzw. vor allem) auf dem Trainingssektor positiv bemerkbar. Fortschritte sind viel leichter nachvollziehbar, da der Spieler seinen Schützlingen zwar weiterhin einen Schwerpunkt setzt, aber nun auch alle anderen Fähigkeiten mittrainiert werden und in Folge auch ansteigen. Ein weiterer Vorteil des erweiterten Attributs-Systems liegt in der größeren Kompatibilität zur FIFA-Serie, die auf demselben Prinzip funktioniert. Denn wie schon erstmals in der 2004er Version möglich, können in Verbindung mit FIFA Soccer 2005 auch diesmal wieder die Matches seines eigenen Teams dank Football Fusion selbst gespielt werden. Zusätzlich zu den Attributen gibt es natürlich weiterhin Form, Moral, Fitness und Frische. Aus all diesen Daten rechnet sich schließlich die entscheidende Stärke eines Spielers, der zudem auch noch eine oder mehrere von gut 25 Charaktereigenschaften sein Eigen nennen darf.
Weiterentwicklung der Spielszenen
Die zweite Revolution in der 2005er Auflage fand bei den wieder mit der brandneuen FIFA-Soccer-Engine auf grafisch sehr hohem Niveau in Szene gesetzten Matches statt. Dank der neuen „Interactive Coaching Zone“ darf unser Möchtegern-Happel per Tastaturkürzel allerlei Kommandos wie „Voller Angriff“, „Pressing“ oder „Ball halten“ aufs Feld schreien. Die Akteure auf dem grünen Rasen setzen dies auch ganz brav um und es kommt erstmals bei einem Fussballmanager das Gefühl auf, auch während des Matches bei den inszenierten Spielszenen etwas verändern zu können. Zudem wirken sich im Gegensatz zum Vorgänger nun auch alle Taktik-Einstellungen, die vor Anpfiff mühsam ausgetüftelt wurden, auf die „Live“-Darstellung aus. Alles in allem ein vergleichsweise großer Schritt in die richtige Richtung. Vom Perfektionismus sind die Spielszenen allerdings auch diesmal noch weit entfernt. Ab und an macht es zwar Spaß seinen Kickern in Echtzeit auf die Beine zu sehen, bald werden die Hardcore-Fans aber wieder auf „ihrem“ übrigens kaum veränderten Text-Modus die Matches ihrer Vereine verfolgen bzw. bei unwichtigen Partien einfach nur den Schnelldurchlauf benutzen.
Stadionbau lässt keine Wünsche mehr offen
Nur einem Feintuning unterliefen Funktionen wie der Stadionbau, der jetzt wirklich kaum mehr Wünsche offen lässt, oder die Sponsoren- bzw. Fan-Betreuung. Die Heimstätte seines Arbeitgebers kann nach allen Wünschen bearbeitet und ausgebaut werden. Ob Sitz- oder Stehplätze, Glas- oder Betondach, Sektoren-Abgrenzung mit Gitter oder Banden, und vieles mehr - dieser Teil ist eigentlich kaum mehr besser zu machen als im FM 2005. Auch der Ausbau des Stadionumfelds ist nun deutlich übersichtlicher als in der vorangegangen Version.
Garstige Konkurrenten
Auffallend aggressiver sind im FM 2005 die vom Computer gesteuerten Manager geworden. Wenn bei der eigenen Mannschaft ein Schnäppchen zu holen ist, wird sofort versucht den betroffenen Kicker abzuwerben. Allzu nachlässig sollten die Vertragsverlängerungen der Team-Stützen also nicht herausgezögert werden – das könnte sonst äußerst teuer kommen. Schließlich soll das mühsam aufgepäppelte Super-Stürmer-Talent nicht für einen „Apfel und ein Ei“ zum Erzrivalen wechseln. Arbeitet man für einen kleineren Verein, ist bei solchen Vertragsverlängerungen überhaupt Vorsicht angesagt. Gerade zu Beginn einer neuen Anstellung, werden einem vom Vorstand noch nicht alle finanziellen Kompetenzen anvertraut. Fantastische Spieler-Gehälter, die die Verdienststruktur des Kaders zerstören, können nicht ausverhandelt werden. Mit Versprechen wie „Ich will ein Team um dich herum aufbauen“ oder Ausstiegsklauseln können finanzielle Engpässe zwar zu einem guten Teil vom Manager wettgemacht werden, einen jungen Stärke-12-Spieler bei einer durchschnittlichen Zweitliga-Mannschaft halten zu können, ist trotzdem fast schon ein Ding der Unmöglichkeit.
Die Technik ist nicht immer ein Luder
An der technischen Seite gibt es beim FM 2005 wie schon spielerisch nicht viel zu bemängeln. Die Menüs sind zwar optisch nicht unbedingt der Reißer, ihren Zweck (sprich Übersichtlichkeit) erfüllt die Grafik aber allemal. Erfreulich sind die stark verbesserten Ladezeiten im Vergleich zum Vorgänger – endlich muss keine Boulevard-Zeitung zwischen zwei Spieltagen ausgelesen werden. Die Spielszenen in der FIFA-Engine sind wie oben schon beschrieben sowieso 1a. Die Sound-Untermalung lässt zudem echte Stadion-Atmosphäre aufkommen. Einzig und allein das 08/15-Musik-Gedudel geht schon nach kurzer Zeit schwer auf die Nerven. Um in Folge nicht wegen schwerer Tätlichkeit an den PC-Boxen von Wohnungs-Mitbewohnern des Computer-Zimmers verwiesen zu werden, haben die Entwickler aber dankbarer Weise einen MP3-Player eingebaut und damit den Soundtrack gewissermaßen in die Hände des Users gelegt. Zwar nicht perfekt aber man ist ja kompromissbereit. Auch Freunde des Online-Spiels haben weiterhin nichts zu lachen. Das Team um Gerald Köhler hat immer noch kein funktionierendes System gefunden, um das Spielen übers Internet vernünftig zu gestalten. Internet-Fans bleibt somit nur das Warten auf den Fussball Manager 2006. Und der kommt bestimmt!
EARLY
„Nur noch fünf Minuten, nur noch einen Spieltag, ich komme gleich!“ - meine Freundin kennt mich wie jedes Jahr zu dieser Zeit mittlerweile nur mehr vom Abendessen. Eigentlich wundere ich mich jedes Jahr im November, wie leicht ich doch eigentlich zufrieden zu stellen zu bin. Da wird der Fussball Manager vom EA-Sports-Team eh immer nur in manchen Punkten leicht verbessert und doch verbringe ich gleich in den ersten Tagen wieder über 20 Stunden mit der neuen Version. Dank des gigantischen Funktionsumfangs macht es einfach schon wieder irrsinnigen Spaß, sein Team von den Abgründen der Regionalligen zu Champions-League-Ehren zu führen (ein Unterfangen, das mir in den letzten 15 Jahren so um die 40 Mal geglückt ist). Dank des neuen Attribut-Systems ist nun das Training erheblich durchsichtiger geworden. Die Spielszenen sind zwar erheblich verbessert worden, wirklich benutzen tue ich sie jedoch nicht. Den Text-Modus finde ich noch immer spannender und die Schnell-Berechnung einfach praktischer. Letztere würde sich wahrscheinlich auch meine Freundin wünschen, um mein FM-Fieber schneller zu überstehen.
Grafik: 70
Sound: 50
Einstieg: 60
Komplexität: 90
Steuerung: 90
Multiplayer: 80
Pro:
- einfache Benutzerführung
- unglaublich großer Funktionsumfang
- Spielszenen stark verbessert
Contra:
- Spielszenen immer noch stark verbesserungwürdig
- 08/15 Musik-Gedudel
@Sallust: Wie schaut's mit deinem Anstoss-Test aus? Wann würdest du denn wenn du jetzt einen machst damit ca. fertigwerden? Vielleicht könnten wir ja dann wirklich beide zugleich auf die Seite stellen.
Bei der Online-Gestaltung wäre ich übrigens wieder froh, wenn mir das einer abnehmen könnte, da ich den Tücken des HTML wohl noch immer nicht wirklich gewachsen bin.