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Ganon
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Di, 7. Sep 2004, 12:21

fflood hat geschrieben:

Hat das eigentlich einen bestimmten Grund, dass du keine Umlaute geschrieben hast?


Weil er gerade im Ausland ist?
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Leland Yee, the Senator that decided that violent videogames were so dangerous to society that he needed to propose a law that banned selling them to minors, was arrested recently for weapons trafficking. He was buying shoulder-mounted rocket launchers from an extremist Islamic group and accidentally sold them to a member of the FBI. I mean, thank God he doesn't play videogames or he might have really become a threat to society.

-- Extra Credits Episode 200
 
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tafkag
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Di, 7. Sep 2004, 14:25

fflood hat geschrieben:
Hat das eigentlich einen bestimmten Grund, dass du keine Umlaute geschrieben hast?


Vermutung:
Doc SoLo hat geschrieben:
Gruesse aus dem sonnigen Italien!
 
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Di, 7. Sep 2004, 17:38

Oh, äh... :oops:

Naja, wie ich schon sagte: Was mir so beim Überfliegen aufgefallen ist - vielleicht hätte ich etwas langsamer fliegen sollen...
 
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Sa, 11. Sep 2004, 12:52

So, hier kommt die nächste Etappe: Vivendi Universal Games.

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Vivendi Universal Games

Vivendi Universal – sind das nicht diese Pleitegeier? Nun, das ist vielleicht etwas unfein ausgedrückt, aber tatsächlich machte der französische Medienkonzern zuletzt vor allem durch seine finanziellen Sorgen Schlagzeilen. Nach der prestigeträchtigen Fusion mit dem amerikanischen Fernsehsender NBC sind diese Probleme ausgeräumt und die Firma kann sich wieder auf ihre Produkte konzentrieren. Mit ganz so stolz geschwellter Brust wie EA vermochte man sich auf der Games Convention deshalb zwar noch nicht zu präsentieren, aber das eine oder andere Highlight lugte dennoch aus der Dutzendware hervor.

The Chronicles of Riddick: Escape from Butcher Bay

Vin Diesel ist der legitime Nachfolger von Arnold Schwarzenegger: Facettenreiches Mienenspiel ist nicht seine Stärke, doch wenn es um die Verkörperung rabiater Muskelmänner geht, ist er die erste Wahl – so auch für die Rolle des Schwerverbrechers Richard B. Riddick in David Twohys SF-Horrorstreifen Pitch Black, zu dem dieser Tage das Prequel The Chronicles of Riddick in den Kinos läuft. Die passende Versoftung liefern die Staarbreeze Studios mit Escape from Butcher Bay, bei dem man dem Knacki zur Flucht aus einem Hochsicherheitsgefängnis verhelfen muss. Die Xbox-Version der allseits hoch gelobten Mixtur aus Shooter, Schleichspiel und Action-Adventure liegt bereits seit August in den Läden und weiß durch abwechslungsreiches Leveldesign, schicke Grafik und Vin Diesels unvergleichliche Stimme zu gefallen. Mittlerweile munkelt man, dass es vermutlich auch eine PC-Fassung geben wird. Wann diese erscheint ist jedoch ebenso unklar wie die Frage, ob das einzige ernsthafte Manko des Programms – die mit rund acht Stunden viel zu kurz geratene Spielzeit – beseitigt wird, was als eher unwahrscheinlich einzustufen ist. Dennoch: Ein paar mehr Titel von diesem Kaliber und Filmumsetzungen könnten glatt einen guten Ruf bekommen.

Empire Earth 2
Schon vor gut zwei Jahren versuchten sich die Stainless Steel Studios daran, Echtzeitstrategie und Imperienbau der Marke Civilization mit einander zu paaren. Das Kind dieser gewagten Verbindung war das durchaus gelungene Empire Earth, das sich dann Ende des Tages allerdings konventioneller spielte, als der exotische Stammbaum vermuten ließe. Jetzt liefert Mad Doc Software einen Nachfolger, der in diesem Bereich nachhelfen soll. In Empire Earth 2 führt man als Herrscher mit erstaunlich langer Lebensspanne eine von 14 verschiedenen Zivilisationen in 3 Kampagnen von der Steinzeit bis in eine futuristische Zukunft. Neben den Lieblings-Features der Stunde wie wechselnden Wetterverhältnissen und einer KI, die sich angeblich automatisch an das Können des Spielers anpasst, soll vor allem das Wirtschafts- und Forschungssystem erheblich wichtiger werden, damit der Aufbau-Teil diesmal nicht mehr wie eine zaghaft gedopte Variante des Standard-Basisbaus unzähliger anderer Echtzeitstrategie-Titel wirkt. Wenn die Automatisierungsfunktionen wie versprochen dabei helfen, das Mikromanagement nicht in nervige Mausklick-Orgien zu verwandeln, dürfte zur Jahresfrist 2004 ein interessanter, technisch ansprechender Genre-Vertreter erscheinen.

Evil Genius
Schurken sind die Protagonisten der Saison: Während EA den Spieler in Golden Eye: Rogue Agent als desertierter Spion reihenweise persönlich Gegner in den Ruhestand schicken lässt, schlüpft man bei Evil Genius in die Rolle eines brillanten Bösewichts. Nachdem sich Republic: The Revolution, das Erstlingswerk des einst als neuem Wunderknaben der Branche gehandelten Demis Hassabis, letztes Jahr als mit zu viel Vorschusslorbeeren bedachter Flop entpuppte, geht man es bei den Elixir Studios diesmal ruhiger an: Statt Innovations-Großtaten steht ein klassisches Aufbauspiel im Stil von Theme Park und Konsorten an, das vor allem durch sein schräges Szenario aufgepeppt werden soll. So baut man auf einer entlegenen Südseeinsel sein düsteres Domizil auf und heuert ein paar verrückte Wissenschaftler an, die sofort fleißig neue Massenvernichtungswaffen entwickeln. Mit diesen erpresst man dann die freie Welt, die so etwas natürlich nicht auf sich sitzen lassen kann und ein paar Spezialeinheiten entsendet, um die bösen Buben auszuräuchern – dabei sollte doch nun wirklich jeder wissen, dass ein Superschurke von Format überall Fallen aufstellt. Das Ergebnis dieser Mixtur ist so eine Art Dungeon Keeper an der Oberfläche. Technisch haut es sicherlich niemanden aus den Socken, doch die bunte Comic-Grafik erfüllt ihren Zweck. Wenn Elixir nicht wieder so viele Design-Schnitzer wie bei Republic in die Spielesuppe wirft, dürfte Ende September mit Evil Genius ein durchaus passables Aufbauspiel in die Läden kommen.

F.E.A.R.
Bei Monolith Productions hat man anscheinend ein Faible für seltsame Abkürzungen. Nach N.O.L.F. (No One Lives Forever) beglückt man die Kundschaft diesmal mit F.E.A.R., was – so will es die Science-Fiction-Mär des Spiels – für die Spezialeinheit „First Encounter Assault and Recon“ steht. In der Rolle eines dieser High-Tech-Krieger geht man seltsamen Vorkommnissen in einem Raumfahrt-Zentrum nach – nur um sich wenig später in den für Shooter wohl unvermeidlichen Feuergefechten wiederzufinden. Die Grafik ist eher gehobener Durchschnitt, weiß aber durch einige hübsche Destruktionseffekte zu gefallen: Glas splittert in alle Richtungen, Kugeln bohren sich durch Wände und Explosionen zerlegen spektakulär Fahrzeuge in ihre Einzelteile. Eine wirklich interessante Idee ist die Beschränkung auf die Ego-Perspektive: Nicht nur das eigentliche Spielgeschehen, sondern auch Zwischensequenzen wie Verfolgungsjagden sieht man durch die Augen des Protagonisten. Wenn dieser sich dann mit dem Auto überschlägt, erlebt man das entsprechend hautnah mit. Ansonsten steht vor allem das übliche Gemetzel an, bei dem man mit umfangreichem Waffenarsenal und dem einen oder anderen Fußtritt jede Menge Übeltäter unschädlich macht. Ob die Story und der ungewöhnliche Blickwinkel wirklich funktionieren, kann natürlich erst die fertige Version verraten, die 2005 für PC erscheinen soll.

Fight Club
David Finchers Film ist Kult – sagte man sich wohl auch bei Vivendi und lässt Genuine Games deshalb ein Prügelspiel zu dem Streifen zimmern. Klingt wie eine blöde Idee? Ist es vermutlich auch, denn dass die Knochenbrecherei im Vorbild nur eine untergeordnete Rolle spielte, schert bei Vivendi wohl niemanden, und so geht es eigentlich nur darum, mit verschiedenen Schlagkombinationen den Gegnern die Visage zu verformen. Selbst wenn Fight Club ein passabler Genre-Vertreter werden sollte, stellt sich leider die Frage, ob es wirklich nötig ist, für eine rabiate Kieferkorrektur tolle Lizenzen zu verbraten. Wer wirklich alles braucht, was irgendwie entfernt an David Finchers Schaffen erinnert und obendrein noch eine Xbox oder Playstation 2 besitzt, kann sich ab Ende Oktober in den Läden umsehen.

Half-Life 2
Woran liegt es bloß, dass der Autor dieser Zeilen Valve den November-Termin für Half-Life 2 nicht so recht abnehmen will? Vermutlich daran, dass auf der Games Convention von dem Shooter wieder das Gleiche wie im vergangenen Jahr zu sehen war – nämlich so gut wie nichts. Außer den von der vorletzten E3 recycelten Screenshots und Videos ließ sich weit und breit kein Informations-Krümelchen erblicken. So bleibt nur das Übliche festzuhalten: Das Spiel sieht immer noch todschick aus und verfügt sicherlich auch über genug spielerisches Potenzial. Bis Vavle den großen Worten endlich einmal etwas Konkretes folgen lässt, gibt es aber keinen Grund, in Begeisterungsstürme zu verfallen. Da kann man sich nur überraschen lassen.

Leisure Suit Larry: Magna Cum Laude
Der größte Schwerenöter der Spielegeschichte, Larry Laffer, feiert dieser Tage ein Comeback – oder genauer gesagt sein Neffe Larry Lovage. Ob die Entwickler von High Voltage Software erst zur Entscheidung kamen, auf ein anderes Mitlied der Schürzenjägerfamilie auszuweichen, nachdem es ihnen misslungen war, das Original vernünftig in 3D nachzubilden, ist leider unbekannt. Vivendi verspricht jedenfalls ein klassisches Adventure im Stil der Vorgänger, doch wie es um die Rätsel bestellt ist, wird erst die Verkaufsversion zur Zufriedenheit zeigen können. Wenn die größte Pressemeldung zum Thema sich mit der Verpflichtung von ProSieben-Moderator Oliver Pocher als Larry-Sprecher beschäftigt, lässt sich der eine oder andere Zweifel an der Qualität nicht ganz vertreiben, zumal es sich erst erweisen muss, ob die versprochenen zwölf „Minispiele“ nicht mehr nerven als unterhalten. Die Story ist wieder eine Version der bekannten Aufreißer-Posse: Der Möchtegern-Casanova treibt dieses Mal am College sein Unwesen. Ab Oktober macht sich Larry auf PC, Xbox und Playstation 2 an alles heran, was zwei X-Chromosomen hat.

Men of Valor
Der schmalzige Titel klingt nach Revisionismus pur, doch Vivendi verspricht eine kritische Auseinandersetzung mit der Vietnamkriegs-Thematik. Ob Entwickler 2015, der zuvor bereits an Medal of Honor: Allied Assault gearbeitet hat, das gelingt, bleibt abzuwarten. Immerhin sorgt die Möglichkeit, sowohl in die Rolle eines US-Soldaten, als auch in die eines Vietcong zu schlüpfen, für die Chance, beide Perspektiven kennen zu lernen. Neben den unvermeidlichen Urwald-Schusswechseln stehen auch die Teilnahme an der Tet-Offensive und Intermezzos mit Helikoptern und Patrouillenbooten auf dem Plan. Die Landschaftsdarstellung weiß vor allem dank des Licht- und Schattenspiels im Blätterwerk bereits jetzt zu überzeugen, während an der noch etwas unspektakulär herüberkommenden Atmosphäre weiter gearbeitet werden sollte – verglichen mit Call of Duty und Medal of Honor wirkt das bislang gesehene eher wie Krieg light. Wenn dieser Mangel noch ausgeräumt wird, hat Men of Valor insgesamt durchaus das Potenzial, der bislang ernsthafteste Titel zur brisanten Thematik zu werden. Ab Oktober 2004 können PC- und Xbox-Besitzer in der US-Version durch das Unterholz kriechen. Eine entschärfte deutsche Version erscheint einen Monat später.

Tribes: Vengance
Während es wie im Vorgänger erneut einen Online-Modus für 32 Spieler gibt, verpasst Irrational Games dem jüngsten Spross der Tribes-Reihe diesmal auch einen Einzelspielermodus samt Science-Fiction-Story. Dort steht ausnahmsweise nicht die Vernichtung des Gegners, sondern eine Friedensmission auf dem Plan: Der Protagonist begibt sich auf eine gefährliche Reise, um der ewige Blutfehde zwischen zwei Klans ein Ende zu setzen. Doch genauso wenig wie auf dem Balkan ein paar freundliche Worte helfen, geht es in Tribes Vengance ohne Feuerkraft – Shooter bleibt eben Shooter. Für Mobilität in den teils sehr weitläufigen Außenarealen sorgen nicht nur Gleiter, Jet Packs und Schusters Rappen, sondern mit Skiern auch ein eher selten gesehenes Fortbewegungsmittel. Die Grafik provoziert im Zeitalter von Doom 3 für keine herunterschnellenden Unterkiefer mehr, wirkt aber dank der jüngsten Unreal-Technologie sehr passabel. Ab Oktober ziehen PC-Besitzer in den neuen Feldzug.

World of Warcraft
Für das wohl unbestrittene Highlight von Vivendis GC-Lineup sorgte – in Abwesenheit zu konkreten Informationen zu Half Life 2 – einmal mehr das beste Pferd im Entwicklerstall, das wenig überraschenderweise auf den Namen Blizzard Entertainment hört. Wie es sich für ein Online-Rollenspiel von Format gehört, gibt es in World of Warcraft massig Charakterklassen und Völker zur Auswahl. Einmal in die gewünschte Rolle geschlüpft, wartet natürlich eine riesige Fantasy-Welt mit mehreren tausend anderen menschlichen Teilnehmern darauf, per Pedes oder auf dem Rücken eines Reittieres erkundet zu werden. Blizzard hat sich dabei für das nach den Ereignissen in Warcraft III gründlich umgepflügte Königreich Azeroth entschieden, dessen monsterverseuchte Gefilde für reichlich spaßige Quests sorgen sollen. Die Spielwelt wirkt bereits recht lebendig, was für Online-Titel schon einmal kein schlechter Anfang ist. Auch technisch macht Blizzard im Internet-Bereich keiner etwas vor: Für ein Solo-Programm wäre die Optik leicht angestaubt, doch im Internet hat man selten Schöneres gesehen. Die positiven Stimmen aus dem bereits angelaufenen Beta-Test und Blizzards bekannter Hang zum Perfektionismus dürfen durchaus optimistisch stimmen. Tief in die Tasche muss aber auch diesmal gegriffen werden: Wie im Genre üblich sollte man mit monatlichen Gebühren von nicht unter zehn Dollar rechnen. Wer das nötige Kleingeld und viel Zeit hat, kann sich bereits auf den US-Start im November 2004 freuen. Spezielle europäische Server sollen wenig später online gehen – wobei es auch landesspezifisch werden kann. Damit stehen erstmals auch allen, die nicht des Englischen mächtig sind, die Tore in die weite Welt des Internetspielens offen – umfangreicher Support in Deutsch inklusive. (bs)

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Sa, 11. Sep 2004, 15:05

Ein paar kleine Fehlerchen:

Die passende Versoftung liefern die Staarbreeze Studios mit Escape from Butcher Bay, (...)


Ich glaube, die heißen eigentlich "Starbreeze"...

Schon vor gut zwei Jahren versuchten sich die Stainless Steel Studios daran, Echtzeitstrategie und Imperienbau der Marke Civilization mit einander zu paaren.


"Miteinander" schreibt man... naja, so halt. ;) Davon klingt "miteinander zu paaren" zumindest für meine Ohren nicht so ganz richtig. Wie wäre es mit "miteinander zu kreuzen"?

Bis Vavle den großen Worten endlich einmal etwas Konkretes folgen lässt, (...)


Valve... (nicht, dass die sich dann darüber aufregen, und HL2 deswegen noch länger dauert :green:)
 
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So, 12. Sep 2004, 16:52

Ich bedanke mich zur Halbzeit schon einmal für alle Korrekturanregungen. :)

Und weiter geht's mit THQ, wo dann natürlich auch noch SoLos Stalker-Preview dazugehört.

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THQ

Seinen einstigen Goldesel LucasArts hat der Publisher THQ bereits vor einiger Zeit an die Konkurrenz bei Activision verloren. Kehrt deshalb verschärfte Einöde in das Messe-Aufgebot der Firma ein? Mitnichten: Dafür sorgen ein bereits bewiesen guter und drei vielversprechende Titel, die wir hier näher vorstellen möchten.

Destroy all Humans!

Der Sonderpreis für das witzigste Szenario gebührt ohne Zweifel Pandemic für das Action-Adventure Destroy All Humans! Wer in den guten alten B-Movies die grünen Männchen schon immer viel sympathischer fand und bei der Lektüre von H.G. Wells’ War of the Worlds insgeheim mit den außerirdischen Invasoren mitgefiebert hat, kann ihnen nun endlich zum Sieg verhelfen. Dazu wirbelt man nicht nur vom eigenen Ufo aus per Traktorstrahl Autos durch die Luft und bedroht schwächliche Erdlinge mit der Strahlenkanone, sondern kann umherirrende Passanten auch einfach durch Telepathie steuern – auf dass die anderen primitiven Lebensformen keinerlei Verdacht schöpfen. Das Spielareal ist dabei eine weitgehend frei begehbare Stadt, die mit extrem viel Liebe zum Detail in stilechtem 50er-Jahre-Ambiente designt wurde. Freunde von schwarzem Humor wärmen sowieso schon einmal die Mesonen-Blaster vor. Alle Exil-Aliens müssen sich aber noch mindestens bis März 2005 gedulden, bevor sie Ed Wood auf Xbox und Playstation 2 wegen verunglimpfender Darstellung einen Hausbesuch abstatten können.

Full Spectrum Warrior
Was macht man, wenn sich die Soldaten beim Schlammrobben immer die besten Tarnhosen einsauen? Richtig, man lässt für sie einfach eine spezielle Software programmieren, mit der sie von nun an ohne hässliche Flecken üben können. Na gut – dass es steigende Waschmittelpreise waren, welche die US Army dazu verleiteten, Pandemic den Auftrag für Full Spectrum Warrior zu erteilen, darf bezweifelt werden, doch Fakt ist: Das Spiel wurde tatsächlich ursprünglich für angehende Offiziere zum Training echter Straßenkampfsituationen erstellt. Obwohl diese professionelle Hardcore-Variante in der Endverbaucher-Version ebenfalls freigeschaltet werden kann, bildet eine abgespeckte Fassung das Herzstück der Taktik-Simulation. Das ändert nichts am grundsätzlich sehr realistischen Spielablauf: Nur behutsames Vorrücken und geschickte Koordination der beiden Vier-Mann-Teams führt zum Erfolg – Rambo-Aktionen hingegen in den Leichensack. Lediglich einige Details wurden entschärft: So halten die eigenen Mannen mehr als einen Treffer aus, bevor sie umkippen, und Rauchgranaten müssen nicht erst einmal mindestens zwei Minuten vor sich hin qualmen, bis ein Straßenzug wenigstens teilweise vernebelt ist. Trotz der Flecktarn-Vergangenheit bleibt Full Spectrum Warrior stilistisch erfreulich dezent: Nur in den Zwischensequenzen gibt es hin und wieder einen etwas sehr markigen Spruch. Ansonsten wirken die Konversationen der Soldaten sehr lebensecht, was nicht nur zur erstklassigen, hochgradig intensiven Atmosphäre beiträgt. Es motiviert auch ungemein, dafür zu sorgen, dass die Jungs nicht im Sternenbanner eingewickelt nach Hause kommen. Die Steuerung der bereits erschienen Xbox-Version geht bis auf ein paar Macken gut von der Hand; auf dem PC dürfte es mit der Maus sogar noch ein wenig besser klappen. Die Grafik ist sicher keine Revolution, wirkt dank ihres trostlos-ausgewaschenen Look insgesamt aber überzeugend. Mit rund 10 Stunden Spielzeit ist der Feldzug zwar etwas kurz geraten, doch PC-Taktiker machen trotzdem keinen Fehler, wenn sie sich ab September 2004 ihre virtuellen Marschbefehle abholen.

Warhammer 40.000: Dawn of War
Jetzt kann man auch Orks und Chaos Marines aufeinander hetzen, ohne ein Brettspiel herauszukramen: Mit Dawn of War liefert Relic Entertainment den ersten Echtzeitstrategie-Beitrag zum postapokalyptischen Warhammer-Szenario. Wie es die ungeschriebenen Gesetze für solche Titel nun einmal verlangen, bekriegen sich vier verschiedene Parteien, die alle ihre eigenen Stärken und Schwächen haben sollen. Dazu gibt es natürlich die obligatorischen „Super-Einheiten“, was nichts anderes als eine neue Bezeichnung für die bereits aus Warcraft bekannten Helden ist. Im Großen und Ganzen arbeitet Relic also pflichtschuldig die übliche Feature-Liste ab, aber wenn Balance und Missionsdesign stimmen, muss das für Strategie-Fans ja nichts Schlechtes bedeuten. Die Grafik ist für das düstere Szenario vielleicht teilweise ein wenig arg putzig, sieht aber durchaus hübsch aus. Die Entwickler versprechen darüber hinaus noch eine knackig spannende Story. Ob deren Zwischensequenzen sich mit jenen von Genre-Primus Blizzard messen können oder im Vergleich eher jämmerlich wirken, wird die Verkaufsversion zeigen, die ab September 2004 die Läden stürmt. (bs)

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So, 12. Sep 2004, 18:41

ButtSeriously hat geschrieben:
Dafür sorgen ein bereits bewiesen guter und drei vielversprechende Titel, die wir hier näher vorstellen möchten.


[erbsenzähl]
Die Aussage "ein bereits bewiesen guter Titel" (ich nehme an, du meinst Stalker) finde ich denn doch etwas gewagt. Stalker ist zwar extrem vielversprechend, aber bewiesen ist da in Bezug auf die Qualität meiner Meinung nach noch nichts.
[/erbsenzähl]
 
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So, 12. Sep 2004, 21:50

fflood hat geschrieben:
ButtSeriously hat geschrieben:
Dafür sorgen ein bereits bewiesen guter und drei vielversprechende Titel, die wir hier näher vorstellen möchten.


[erbsenzähl]
Die Aussage "ein bereits bewiesen guter Titel" (ich nehme an, du meinst Stalker) finde ich denn doch etwas gewagt. Stalker ist zwar extrem vielversprechend, aber bewiesen ist da in Bezug auf die Qualität meiner Meinung nach noch nichts.
[/erbsenzähl]


Die Erbsen kannst Du einfach aufessen, denn ich bezog mich auf Full Spectrum Warrior, dessen sehr gelungene Xbox-Version ja bereits seit geraumer Zeit erhältlich ist. ;)

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So, 12. Sep 2004, 22:50

ButtSeriously hat geschrieben:
fflood hat geschrieben:
ButtSeriously hat geschrieben:
Dafür sorgen ein bereits bewiesen guter und drei vielversprechende Titel, die wir hier näher vorstellen möchten.


[erbsenzähl]
Die Aussage "ein bereits bewiesen guter Titel" (ich nehme an, du meinst Stalker) finde ich denn doch etwas gewagt. Stalker ist zwar extrem vielversprechend, aber bewiesen ist da in Bezug auf die Qualität meiner Meinung nach noch nichts.
[/erbsenzähl]


Die Erbsen kannst Du einfach aufessen, denn ich bezog mich auf Full Spectrum Warrior, dessen sehr gelungene Xbox-Version ja bereits seit geraumer Zeit erhältlich ist. ;)


Okay *gulp* ;)

Ich hatte an Stalker gedacht, weil du "ein bereits bewiesen guter und drei vielversprechende Titel, die wir hier näher vorstellen möchten" geschrieben und dann insgesamt nur drei Spiele beschrieben hast. Allerdings war mir die Tatsache, dass der Stalker-Artikel ja noch nachkommt, irgendwie aus dem Gedächtnis gerutscht. :oops:
 
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Do, 16. Sep 2004, 15:32

Uff - die nächste Runde. Langsam beginnt der Endspurt. ;)

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Activision

Die Star Trek-Lizenz wird im Rechtsstreit mit Paramount zerrieben und Doom 3, der kommerziell gesehen größte Wonneproppen von Activision, stürmt bereits die Verkaufscharts. Kehrt deshalb gepflegte Langeweile in das Lineup des kalifornischen Traditions-Publishers ein? Mitnichten! Dafür sorgen Creative Assembly und das wohl stärkste LucasArts-Aufgebot seit langer Zeit.

Mercenaries

Einer der üblichen Verdächtigen muss mal wieder den Kopf herhalten: In Mercenaries, einem von Pandemic und LucasArts gemeinsam entwickelten Actionspiel, putscht sich im kommunistischen Norden ein General am Vorabend der Wiedervereinigung Koreas an die Macht und bedroht – was auch sonst – den Weltfrieden mit Nuklearwaffen. Der Westen findet das eher irritierend und setzt deshalb ein Kopfgeld auf den amoklaufenden Hardliner aus. Bei so einer Gelegenheit lassen sich Söldner von Format natürlich nicht zwei Mal bitten und rücken prompt an, um das Haupt des Übeltäters auf dem Silbertablett zu präsentieren. Inhaltlich ist Mercaneries das, was herauskommt, wenn man Grand Theft Auto, Operation Flashpoint und Freelancer in einen Topf wirft und kräftig umrührt. In einer geräumigen Spielwelt geht man per Pedes, mit Bodenfahrzeugen oder in Fluggeräten auf die Jagd nach allem, dessen Zerstörung einen fetten Scheck einzubringen verspricht, der den Kauf weiterer Gadgets beim örtlichen Waffenschieber erlaubt. Der Clou dabei soll die große Freiheit bei der Vorgehensweise sein: Man kann sich nicht nur im gesamten Areal beliebig bewegen, sondern nach dem Rambo-Grundsatz „was nicht passt, wird passend gemacht“ auch Fahrzeuge und sogar Gebäude fachmännisch zu Kleinholz verarbeiten. Technisch wirkt das Programm sehr ordentlich. Wie viel Spaß wirklich hinter Radau-Fassade steckt, kann erst die fertige Version zeigen, die Anfang 2005 für Xbox und Playstation 2 erscheinen wird.

Rome: Total War
Bei Creative Assembly steht abermals das Motto „klotzen, nicht kleckern“ im Mittelpunkt des Schaffens: Auch im jüngsten Spross der Total War-Reihe dreht sich alles um epische Massenschlachten in historischem Szenario. Der Titel Rome verrät dabei gleich zweifelsfrei, um welche Zeitperiode es diesmal geht, doch man kann nicht nur mit einem „delenda Carthago“ auf den Lippen an die Spitze der mächtigen Legionen treten. Wer schon immer der Meinung war, dass die Römer sowieso alle spinnen, darf nämlich ebenfalls ihre Rivalen übernehmen. Doch das wohl beeindruckendste zur Zeit in der Entwicklung befindliche Echtzeitstratgiespiel bietet noch mehr als die Möglichkeit, Zehntausend-Mann-Armeen mit ausgefeilten Taktiken aufeinander prallen zu lassen: So erobern sich Städte und Festungen nicht von selbst, was ausgedehnte Belagerungen inklusive des Einsatzes der dazugehörigen Maschinerie unverzichtbar macht. Als ob eine Karriere als großer Schlachtenlenker noch nicht genug wäre, gibt es natürlich auch wieder eine umfangreiche Kampagne, in der zahlreiche strategische Entscheidungen anstehen. Wer den Mittelmeerraum dann bereits tausendmal aus allen Richtungen unterworfen hat, kann sich in historische Einzelgefechte stürzen. Klingt auf dem Papier genau wie die Vorgänger, doch in solchem Glanz erstrahlte noch kein Total War: So hat Creative Assembly nicht nur die Bedienung entschlackt und viel gelungenes Feintuning vorgenommen, sondern Rome auch noch eine großartige neue Engine spendiert, dank derer sich nicht mehr nur platte Bitmap-Männchen im Handgemenge verknoten, sondern erstaunlich detaillierte Polygon-Soldaten durch die weitläufigen Landschaften marschieren. Wenn man dann von einem Hügel auf das Getümmel herunterblickt, fühlt man sich fast wie ein echter Feldherr. Im Netzwerk oder Internet kann man sich von bis zu sieben anderen Spielern die Leviten lesen und somit von solchen Anflügen von Größenwahn heilen lassen. Ab Oktober feiert das Römische Reich zumindest auf heimischen Festplatten seine Wiederauferstehung.

Star Wars: Battlefront
Sollte das nicht eher Battlefront: Star Wars heißen? Angesichts der frappierenden inhaltlichen Ähnlichkeit von LucasArts’ erstem speziell für Mehrspielergefechte konzipiertem Shooter zu der fast gleichnamigen Reihe von Electronic Arts ist diese Frage nicht ganz unangebracht – die Inspirationsquelle für dieses Spiel wird wohl niemandem lange verborgen bleiben. Nur dass eben kein echter Konflikt adaptiert wurde, sondern wieder einmal ein Plünderungsstreifzug durch die Phantasieschatzkammer der berühmten Filmsaga stattfindet. So hat Entwickler Pandemic alle wichtigen Waffen, Fahrzeuge, Parteien, Schauplätze und natürlich großen Schlachten des Vorbilds pflichtschuldig in Star Wars: Battlefront eingebaut. Ob am Ende dabei nur eine billige Fälschung oder ein sehr spaßiges Programm herauskommt – ganz nach dem Motto: besser gut kopiert, als schlecht erfunden –, wird erst die fertige Version zeigen können. Technisch wirkt das Programm bereits recht ansprechend: Die Screenshots mögen mitunter etwas altbacken aussehen, doch in Bewegung wirkt der Radau sehr lebendig. Ab Ende September kann man den ewigen Sternenkrieg auf PC, Xbox und Playstation 2 wieder einmal neu aufrollen.

Star Wars: Knights of the Old Republic II – The Sith Lords
Der Nachfolger zu einem der besten Rollenspiele der letzten Jahre gewinnt schon vor seiner Veröffentlichung einen Sonderpreis – und zwar für den längsten Titel. The Sith Lords spielt fünf Jahre nach den Ereignissen des ersten Teils: Nachdem die Jedi-Ritter von den Vertretern der dunklen Seite der Macht fast ausgerottet wurden, ruht alle Hoffnung auf einem der letzten Vertreter der wehrhaften Mönchskrieger. Der hat jedoch so seine Liebe Not mit dem Schicksal als Retter des Lichts und droht, selbst dem Bösen zu verfallen. Klingt irgendwie nicht besonders originell, aber das war beim Vorgänger ja auch nicht anders, und trotzdem wusste er im Verlauf der Story noch mit ein paar interessanten Ideen zu punkten. Technisch und spielerisch ist The Sith Lord ebenfalls eine allzu typische Fortsetzung: Es gibt neue Gegenstände, mehr Fähigkeiten, einen Haufen unbekannter Schauplätze und alles sieht etwas schöner aus – doch Grundlegendes ändert sich nicht. Sogar das Feature, dass man sich zu Beginn zwischen drei verschiedenen Jedi-Klassen entscheiden kann, entpuppt sich auf den zweiten Blick als alter Hut, erfolgte dort die Auswahl einfach im Verlauf des Programms. Etwas mehr Mut zur Innovation hätte der neue Entwickler Obsidian Entertainment ruhig zeigen können. Dennoch bleibt das Kernprinzip mit den guten, bösen und neutralen Handlungsmöglichkeiten immer noch sehr reizvoll. Genre-Fans werden sicherlich ihren Spaß mit dem Spiel haben, das im Dezember 2004 auf der Xbox Premiere feiert. Auf dem PC geht der Krieg der Sterne erst im Februar 2005 weiter.

Star Wars: Republic Commando
Das Kanonenfutter der Galaxie zu spielen klingt zunächst nicht besonders reizvoll. Das dachte sich wohl auch LucasArts. Obwohl die Klontruppen aus Episode II nicht annähernd so unfähige Stümper wie ihre Kollegen aus der alten Filmtrilogie sind, taugen sie nicht so recht zu großen Actionhelden eines ausgefuchsten Taktikshooters. So müssen die Standard-Kampfschweine in Republic Commando zu Hause bleiben. Stattdessen kämpft man sich als Anführer einer kleinen Spezialeinheit der republikanischen Klonarmee durch zahlreiche Levels, die dank geschickten Einsatzes der jüngsten Unreal-Engine bereits jetzt sehr schick anzusehen sind. Auch atmosphärisch lässt sich das Spiel, dessen Story kurz vor dem im Mai 2005 startenden Kinofilm Revenge of the Sith angesiedelt ist, nicht lumpen. Wie es sich für das Genre gehört, kann man die anderen Mitglieder des Trupps natürlich mit Befehlen durch die Gegend scheuchen. Dieses Element ist etwas weniger komplex als in Rainbow Six und Konsorten ausgefallen, doch dafür spielt sich Republic Commando sehr flott: So zeigt das Heads-Up Display, wenn man auf eine Tür zuläuft, verschiedene mögliche Aktionen der anderen Recken an. Per Knopfdruck wählt man eine davon aus – z.B. „gebt mir Deckung während ich das Ding öffne“ – die dann artig abgearbeitet wird. Da das Ganze hervorragend zu funktionieren scheint, ist Republic Commando neben Rome sicher das große Highlight des Activision-Lineups. Ab Februar 2005 darf man auf PC und Xbox durch dunkle Gänge pirschen. (bs)

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Do, 16. Sep 2004, 17:54

ButtSeriously hat geschrieben:
Sogar das Feature, dass man sich zu Beginn zwischen drei verschiedenen Jedi-Klassen entscheiden kann, entpuppt sich auf den zweiten Blick als alter Hut, erfolgte dort die Auswahl einfach im Verlauf des Programms.


Ich nehme an, mit "dort" meinst du den Vorgänger (den ich nicht gespielt habe). Wäre evtl. praktisch, das auch zu erwähnen. ;)
 
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Fr, 17. Sep 2004, 14:55

Und es geht weiter. Von Microsoft und Eidos abgesehen, ist jetzt nur noch Kleinkram aufzumoppen. ;)

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Take Two Interactive

Der Firmenname verspricht doppelten Spaß, doch die Realität sieht mitunter anders aus: Das beeindruckendste Aufgebot der Messe war bei Take Two sicher nicht vorzufinden. Dennoch hatte die Firma auf der Games Convention zumindest den einen oder anderen Geheimtipp im Gepäck, der etwas jenseits ausgelatschter Standardpfade wandelt.

Grand Theft Auto: San Andreas

Was als harmloses kleines Actionspiel für Zwischendurch mit putziger Draufsicht begann, hat sich mittlerweile zu einer der erfolgreichsten Spielereihen gemausert. Da dem Entwickler Rockstar Games allerdings seit Teil 3 keine wirklich bahnbrechenden Neuerungen mehr einfallen, wird vor allem regelmäßig am Szenario gebastelt. Bei GTA: Bottrop sind wir zwar noch nicht angelangt, doch im fiktiven Staat San Andreas wimmelt es auch nur so vor zwielichtigen Gestalten. Allzu sehr sollte man dabei aber nicht die Nase rümpfen, denn der geneigte Actionspieler übernimmt selbst wieder einen Vertreter des Abschaums der Menschheit. Wer dabei keine Identifikationsschwierigkeiten hat, darf sich abermals in wilde Schießereien und rasante Verfolgungsjagden stürzen. Kenner der Vorgänger dürften nicht wirklich viel Neues finden – sogar die Grafik wurde schon wieder recycelt und sieht dementsprechend mittlerweile doch etwas altbacken aus. Fans der Reihe werden vermutlich dennoch ihren Spaß an dem Programm haben, das im Oktober 2004 für die Playstation 2 erscheinen soll. Versionen für PC und Xbox sind noch nicht offiziell angekündigt, dürften aber früher oder später das Licht der Welt erblicken.

Close Combat: First to Fight
Der Mittlere Osten kommt auch auf heimischen Computern nicht zur Ruhe: Close Combat: First to Fight ist der was-weiß-ich-wievielte Taktikshooter, der sich mit diesem Thema auseinandersetzt. Realismus – vor kurzer Zeit fast noch das übelste Schimpfwort der Spielebranche – ist dabei auch hier der Schlüsselbegriff der Stunde. So verspricht Entwickler Destineer dank enger Zusammenarbeit mit dem US Marine Corps eine höchst authentische Simulation von Häuserkampftaktiken, inklusive Anforderung von Feuerunterstützung aus der Luft. Ein sogenanntes „Psychologiemodell“ soll dafür sorgen, dass Gegner und Kameraden sich gleichermaßen glaubwürdig im Getümmel verhalten. Ob die vollmundigen Versprechungen eingehalten werden können, ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht absehbar. Die Grafik wirkt bereits sehr ansprechend. Was der Rest des Spiels taugt, wird die fertige Fassung zeigen, die Ende Oktober für PC und Xbox erscheinen soll.

Emergency 3
Da sag noch einer, alle Computerspieler seien destruktiv veranlagt: In Emergency 3 von Sixteen Tons Entertainment soll man ausnahmsweise einmal nicht alles in Grund und Boden bomben, sondern Katastrophen verhindern. Um Unglücken wie Lawinen, Attentaten und Waldbränden in 20 Missionen Herr zu werden, ist vor allem der richtige Plan beim Einsatz der Rettungskräfte wichtig. Das Strategiespiel hinterlässt wie seine Vorgänger einen nicht übermäßig spektakulären, aber doch sehr soliden Eindruck. Die neue 3D-Optik ist ganz nett anzusehen, wenngleich der putzige Look eher an Modelleisenbahnlandschaften als an echtes Gelände erinnert – aber der heimische Hobbykeller verträgt ab und zu ja auch einen Rettungseinsatz. Ende 2004 soll Emergency 3 in den Läden stehen.

Kohan II: Kings of War
Die Mär von den unsterblichen, aber bei zuviel Keulen-Bearbeitung doch von verschärfter Amnesie bedrohten Superwesen, die nie aus ihren Kriegen lernen können und sie deshalb immer wieder führen, ist genau das Richtige, um ängstliche Pazifisten zu erschrecken. Doch in Kings of War, dem dritten Teil der Kohan-Reihe (der aus irgendeinem Grund trotzdem eine Zwei im Titel trägt), kommt dank einer „erwachenden Finsternis“ auch noch etwas hinzu, um kleine Kinder zu vergraulen. Spielerisch wird typische Echtzeitstrategie-Kost geboten: Sechs verschiedene Parteien bekriegen einander, in dem sie ihre Feinde mit Armeen überrennen, die zuvor in einer Basis aus dem Boden gestampft wurden. Zumindest beim Wirtschaftssystem will man neue Wege gehen, die fummeliges Mikromanagement sämtlicher Arbeiter verhindern sollen. Das wurde schon oft versprochen – mal sehen, ob es diesmal klappt. Leider überhaupt nicht neu ist jedoch die eher spartanische Grafik. Kohan II sieht momentan nach einem soliden Genrevertreter aus, der jedoch gegen Strahlemänner wie Rome, Schlacht um Mittelerde und Dawn of War ein wenig verblasst. Wer es dennoch haben muss, kann sich ab Oktober in den Läden umsehen.

Vermeer 2
Was nützt eigentlich ein fettes Erbe, wenn man erst reich werden muss, um es zu bekommen? Diese Frage sollte man sich bei der späten Fortsetzung des einstigen Geheimtipps Vermeer von Ascaron besser nicht fragen – sonst verliert man womöglich jegliche Motivation weiterzuspielen, denn man übernimmt einen von zahlreichen potenziell Begünstigten eines todkranken Onkels. Dieser verspricht demjenigen, der seine teilweise abhanden gekommenen Gemälde wieder auftreibt, die komplette Sammlung. Da es sich hier natürlich nicht um billige Klecksereien, sondern um unbezahlbare Meisterwerke handelt, werden sie teuer versteigert. Es hilft nichts, Geld muss ins Haus. Also baut man rund um den Globus Plantagen auf, wettet auf Pferderennen und versucht so, immer einen Schritt vor der raffgierigen Verwandtschaft zu bleiben. Das historische Szenario sorgt für ein interessantes Flair, das man in vielen konventionellen Wirtschaftssimulationen vermisst, wenngleich die 2D-Grafikengine etwas altertümlich daherkommt. Für das Genre erfüllt sie aber ihren Zweck. Ein witziger Einfall: Dem Spiel liegt eine spezielle Brille bei, die dafür sorgen soll, dass man beim Ersteigern der Gemälde keinen Fälschungen aufsitzt – so kann man sich natürlich auch der Raubkopiererschaft erwehren. Schon ab September 2004 darf man das Erbschleichen üben. (bs)

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Fr, 17. Sep 2004, 16:21

Doch in Kings of War, dem dritten Teil der Kohan-Reihe (der aus irgendeinem Grund trotzdem eine Zwei im Titel trägt)...


Ist das wirklich so? Was war denn dann der zweite Teil? Da kann ich mich gar nicht dran erinnern.
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Fr, 17. Sep 2004, 16:42

Nun, da wäre zunächst http://www.gamespot.com/pc/strategy/koh ... ml?q=kohan.

Wenig später erschien http://www.gamespot.com/pc/strategy/koh ... ml?q=kohan.

Und jetzt erscheint Kohan II, der dritte Teil der Reihe. Alle Klarheiten beseitigt? ;)

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Fr, 17. Sep 2004, 17:29

ButtSeriously hat geschrieben:
Alle Klarheiten beseitigt? ;)


So ziemlich. :?
Immortal Sovereigns kenne ich ja (vom Namen her) aber von dem Anderen hab ich iirc echt noch nie was gehört. Wahrscheinlich ist das ähnlich wie bei Battlefield. Da kam ja erst eine Fortsetzung mit wenig Neuerungen (Vietnam) und der dritte Teil soll dann Battlefield 2 heißen.
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