Hm, wie ButtSeriously schließe ich mich den Kritikpunkten Maussteuerung und Spielgrafik an.
Die ersten fünf Minuten waren aber eine blanke Enttäuschung. Die Szenen mit der explodierende Raumstation sahen kaum besser, als eine geringfügig aufgemotzte Starlancer-Engine. Die Locations sehen zwar gut aus, sind mir persönlich aber zu eckig und kantig. Schon deutlich besser, aber nicht ganz so gut wie in Mafia, sind dagegen die Personen. Die gefallen mir. Dem Comiclook ist außreichend bis gut und solange Personen Dialoge abhalten, könnte man vielleicht wirklich von filmreifen Sequenzen sprechen.
Der Weltall sieht, wenn man selber fliegt, totschick aus, keine Frage. Endlich kommt ein Planet auch in seiner vollen Größe zu geltung, und ist keine Bitmap-Hintergrundgrafik mehr, wie in X-Wing Alliance, oder ein aufpoppendes, grobpixliges Etwas, wie in Privateer.
Aber dann ging's auch schon los: die Maussteuerung war beim ersten Dogfight übel. Nach dem zweiten, längeren Kampf in der Schrotthalde hatte ich mich aber dran gewöhnt. Insgesamt finde ich die Maussteurung, wenn man nicht kämpft, perfekt gelungen. Man wählt seinen Waypoint oder auch ein anderes Schiff oder einen weit entfernten Planeten, eine nahe Raumstation mit der Maus an. Vier Icons am oberen Bildschirm zeigen einem dann die möglichen Aktivitäten an (andocken, Kampfbereitschaft,...). Mit der Spacetaste schaltet man dann in den eigentlichen Kampfmodus um, der Mauscursor verschwindet und das schiff steurt man dann nur noch mit Maus. Gewöhnungssache, aber es geht.
So ganz kann ich dabei nicht verstehen, warum die Joysticksteuerung nicht implementiert wurde. Das Umschalten würde wegfallen und die Maus wäre die ganze Zeit da, das fände ich heindeutig besser.
Man sieht sein Schiff übrigens von außen, es schwebt immer unten zwischen den zwei HUD-Displays. Ob man ins Cockpit umschalten konnte, weiß ich aber nicht.
Völlig entschädigend ist aber das wirklich gelungene Spielprinzip. Alle Grundelemente sind natürlich aus Privateer bekannt. In der Bar quatscht man aber schon mit viel mehr Personen, die nicht nur Neuigkeiten erzählen, sondern auch Spezialaufträge anbieten. Jeder Planet und jede Station sieht auch ganz unterschiedlich aus. Bisher hat sich nichts wiederholt bei mir.
Im Weltall wird durch die fast ständige Kommunikation, besonders bei den Storymissionen, wirklich viel Atmosphäre geboten. Hyperspacejumps durch die Ringe sehen grafisch verdammt gut aus.
Auch die persönlichen Statistiken sind richtig gut gemacht, da kommt schon ein leichter Rollenspieltouch ins Spiel. Man steigt so anch und nach Pilot Levels auf, die neue Waffen und Schiffsystem zugänglich machen. Das geschieht normalerweise während den Storymissionen. Wenn man diese hinter sich hat, ist man erstmal wieder frei und kann selber eine Reihe von Aufträgen fliegen oder nur handeln. Wenn man dann finanziell etwas besser da steht, sind wieder ein paar Storymissionen dran.
Außerdem gibt es zahlreiche Parteien im Spiel, eine Statistik zeigt an, wie gut man zu diesen steht.
Fazit: Nach der anfänglichen Enttäuschung bin ich eigentlich auch hin und weg vom Spiel. Die ein, zwei lauen Grafiken stören mich nicht so sehr, und an die Maussteuerung gewöhnt man sich. Ich hoffe aber weiterhin auf eine Joystickimplementierung, eventuell durch Patch. Dann hätte das Spiel vielleicht das Zeug zum Kultstatus. Aber dazu müsste auch das Element "Spielumfang" (Größe des Weltall (den erforscht man selbst, Navkarten gibts gar nicht zu kaufen) und Anzahl der Storymissionen) ein Wörtchen mitreden.

Atmosphäre und Weltall-Grafik sind auch top.
Noch ein Wort zu den Hardwareanforderungen: Bei mir (AMD 1,4 GHz, 256 MB DDR-RAM und GeForce 2 GTS mit 64 MB DDR-RAM) lief das Spiel in einer 1600x1200 Auflösung und allen Deteils perfekt. Es gab keinen Ruckler und die Ladezeiten in den Weltall, bzw. Landung zum Planeten betrugen nur ein paar Sekunden. Im Weltall selber gib es keine Ladezwiten.