Eine wissenschaftliche Analüse der zugrundeliegenden Spielspaß-Arithmetik beweist, daß Spiele heutzutage eigentlich hoffnungslos unterbewertet sind. Bekanntlich ist Spielspaß ja proportional zur genutzten Rechenleistung, welche nach Moore ja alle ca. 21 Monate verdoppelt wird (nach "best fit"-Ansatz der c't). Da ja bekanntlich der objektive Mittelwert zu Beginn des PC-Spielezeitalters für die Grundgesamtheit aller verfügbaren Computerspiele bei 50% gelegen hat, und man das Datum guten Gewissens auf den 24. Dezember 1991 legen kann, läßt sich nun wie folgt berechnen:
14 Jahre = 168 Monate = 8 x 21 Monate. Demzufolge ist die Grundgesamtheit der aktuellen PC-Spiele in diesem Dezember 2^8 = 255 mal höher als Heiligabend 1991 (zum Zeitpunkt 30 Minuten nach der Bescherung). Um den spielspaßarithmetisch nachweisbaren Anstieg linear darzustellen, bräuchte man heute also schon eine Skala bis 25.600 Punkte, auf der ein heutiges "80%"-Spiel also 20.480 Punkte erreichen würde.
Die Grundgesamtheit aller aktuellen PC-Spiele liegt natürlich nach wie vor bei 50% - wenn man die Moore-bereinigte objektive Spielspaß-Skala zugrundelegt, also derzeit 12.800 "wahre" Spielspaßpunkte. Da sich aber nun mal die Prozentwertung seinerzeit etabliert hatte, haben die Redakteure aller Computerspielezeitschriften in einer geheimen Konferenz an Karfreitag 1992 (kurz vor der damaligen E3 in London) festgelegt, daß künftig der Schnitt asymptotisch an die 100%-Grenze herangeführt werden soll. Auf diese Weise kann der technische Spielspaß-Fortschritt im Zeitverlauf angedeutet werden, ohne daß die vom Leser gewohnte Prozentwertung einer unhandlichen Skala weichen müßte.
Mit welcher Rate sich die Durchschnittswertung der 100%-Decke annähert, ist eine Fingerübung der Logarithmenrechnung, die jeder interessierte Leser leicht selbst durchführen kann, insofern spare ich mir die Herleitung an dieser Stelle.
Nachteil der asymptotischen Moore-Anpassung ist natürlich, daß die Differenzierung der an sich exakten Spielspaß-Messung bei ganzzahliger Prozentdarstellung verloren geht. Das wird natürlich von den Redakteuren mit dem augenzwinkernden Vermerk vertuscht, daß Spielspaß-Arithmetik keine exakte Wissenschaft sei. Dankenswerterweise hat aber zumindest die Computer Bild Spiele dieses Kartell aufgebrochen und nutzt nun das viel besser differenzierende System der Hunderstel-Schulnoten. Man sieht auch hier wieder:
BILD kämpft für sie! 