Alan Wake: Na ich bin mal sehr begeistert, so gut hatte ich das Spiel gar nicht mehr in Erinnerung. Ich habe es nach dem Erscheinen auf PC schon mal gespielt, fand es zwar gut, war aber nicht so restlos angetan wie jetzt. Damals hatte ich mir wohl noch ein Spiel im Stil von Max Payne 2 erhofft, also ein Game Noir. Alan Wake ist aber ein astreiner Mystery-Thriller mit einem ordentlichen Schuss Horror. Wobei es zum Glück kein Effekt-Horror ist, sondern sich der Grusel immer recht sachte aufbaut. Ich bin ja eher kein Horror-Fan, aber hier stimmt einfach die Mischung, meistens hatte ich auch keine Angst.

Selbst 10 Jahre nach Erscheinen spielt sich Alan Wake noch ziemlich gut, rein vom Gameplay her gesehen, ich fand aber die ganze Inszenierung mit der Episodenstruktur samt Story am interessantesten und wirklich spannend. Und wünsche mir eine Fortsetzung. Das Ende ist zwar gelungen, aber nur halbbefriedigend. Die beiden DLCs The Signal und The Writer führen die Geschichte zwar fort, wirklich aufgelöst wird sie aber auch nicht. Ich hoffe, da passiert noch was in der Fortsetzung Alan Wake's American Nightmare.
Mafia (Definitive Edition): Letzte Woche ist das Remake von Mafia erschienen und ich bin schon durch die Storymissionen durch. Das Remake hält sich recht eng an das Original, nimmt sich aber auch Freiheiten, ein paar Sachen zu verändern - zum Guten wie zum Schlechten. Grundsätzlich ist es dasselbe Spiel, die Stadt und die Missionen, ebenso die Geschichte sind nahezu identisch. Lost Heaven sieht imposant aus, die Charaktere sind hervorragend animiert. Grafisch fand ich es zwar nicht so überragend, aber es muss sich hinter modernen Spielen nicht verstecken. Immerhin sind die drei Freunde Tommy, Paulie und Sam jetzt auch eindeutig zu unterscheiden, Sam blieb für mich im Original immer sehr anonym. Es gibt Missionen, die dezent erweitert wurden, so läuft man bspw. nach dem Rennen noch über ein Party und kann kurz mit allen möglichen Leuten reden. Lost Heaven selbst und das Umland wurden leicht verändert, aber alle wichtigen Ecken erkennt man in jeden Fall wieder. Angepasst wurden aber auch zahlreiche Dialoge und die Zwischensequenzen haben zahlreiche zusätzliche Szenen bekommen, so wirkt das auch alles etwas runder. Tommy wird schon sehr zeitig von Gewissensbissen angesichts seiner "Arbeit" geplagt, zumindest wird das ab und an angedeutet. Nicht so gut umgesetzt wurde der Soundtrack, der doch stark verändert wurde. Es ist zwar derselbe jazzige Stil, aber mit Ausnahme der Titelmelodie ist kaum ein Stück wiederzuerkennen, die Musik ist total belanglos. Das Spiel selbst hält sich komplett an die Missionsstruktur. Ich wollte ein paar Mal einfach in der Stadt loslaufen und auf eigene Faust erkunden, aber da passiert nun mal nichts, Lost Heaven ist reine Kulisse. Mafia ist eben noch aus der Vor-Open-World-Ära. Auf dem mittleren Schwierigkeitsgrad ist das Remake übrigens problemlos spielbar. Ich fand es insgesamt ganz gelungen, besser spielbar als das Original ist es heutzutage allemal. Beim Original war ja damals schon die Steuerung verdammt hakelig, was es aus meiner Sicht heute kaum noch spielbar macht. Da hat das Remake doch einen deutlichen Vorteil.