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Doc SoLo
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Di, 20. Sep 2005, 22:47

Mein lieber Frogo, ganz so einfach wie du denkst, hab ich es mir nun wahrlich nicht gemacht.

Ich werfe niemandem Dummheit wegen seiner politischen Gesinnung vor und ob du's glaubst oder nicht, iirc habe ich '98 SPD gewählt. SPD und Grüne haben eine überzeugte Stammwählerschaft, die ich nie dumm nennen würde. Das dürften aber eben jene 30% aus den Sommerumfragen gewesen sein, denn diesen Parteien geht es politisch nunmal nicht gut derzeit. Dieses überraschende Wahlergebnis aber haben ganz andere herbeigeführt. Mir stumpfe Wählerschelte vorzuwerfen, greift angesichts dessen was ich meine, zu kurz.

Es ging mir ausschließlich um das Kippen der Stimmung in letzter Minute wegen eines Wahlkampfs-für-Idioten und schnöder Angst. Desweiteren habe ich geschrieben, dass man ein Volk natürlich nicht als Ganzes charakterisieren kann. Abdiel hat die Punkte richtig aufgezählt und von ButtS' Post möchte ich am liebsten jedes einzelne Wort unterstreichen.

Eins füge ich noch hinzu: Dies war keine Wahl der politischen Meinungen im Sinne der anderen Bundestagswahlen. Diese Wahl stand unter *erheblichen* Vorzeichen: eine abgewirtschaftete Regierung mit großen innerparteilichen Problemen musste sich über einen verfassungsrechtlichen Trick selbst auflösen! Aber das machte Gerd ja ganz vergessen...

Im übrigen ist es mir schnurzegal, ob ich nun von "dumm und feige" oder gemäßigtere Naturen von "naiv und ängstlich" sprechen. Das ist mir keine Diskussion wert, der Unterschied ist rein quantitativ. Daraus, dass ich gern starke Formulierungen benutze, habe ich nie einen Hehl gemacht.

Das war das letzte, was ich sachlich und als Antwort auf die vorangegangenen Posts beitragen möchte - der Thread ist eh ins emotionale abgerutscht.

Ich habe überhaupt keine Lust mehr. Ich will mich nicht dauernd erklären müssen vor Leuten, die gar nicht rational denken wollen oder deren Logik keine mehrstufigen Wenn-Dann-Verknüpfungen erlaubt, wenn sie überhaupt das Wort und dessen Bedeutung kennen. Das habe ich satt, denn es ist zwecklos.

Gewissermaßen bin ich raus aus der Gesellschaft. Das Fernsehen wird schon lange für die anderen gemacht, die meisten Zeitungen ebenfalls und nun auch noch die Politik. Hier steh ich, da die Masse. Nur wie ButtS feststellte, manchmal sitzt man wider Willen in einem Boot mit den anderen und dann wird aus distanziertem Zynismus eben doch Frust, weil man deren Mist auch mit schlucken muss. Da sind die Wahlen ja nur ein abstraktes Beispiel - auch auf beruflicher Ebene hab ich sowas erlebt. Ein scheiß Lebensgefühl ist das...

Aber das war nicht immer so. Früher habe ich auch in Gedanken *in* dieser Gesellschaft gelebt. Ich sah mich nicht getrennt und ging unbeschwert meinen Zielen nach - eine Welt in Watte. Dann aß ich vom Apfel der Erkenntnis und wurde aus dem Paradies vertrieben. [frei nach Rocko Schamoni]

;)

Ciao,

Doc SoLo
Zuletzt geändert von Doc SoLo am Di, 20. Sep 2005, 23:03, insgesamt 1-mal geändert.
 
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Gipfelpunkt der Schizophrenie ist ja die neueste "Erkenntnis" der Demoskopen (!), daß 65% aller Deutschen mit dem Wahlausgang unzufrieden sind. Na, darauf hätte man schon vor der Wahl kommen können... :roll:
 
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Abdiel
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Hätte man ja nur die "Anteile" der beiden grossen Parteien zusammenrechnen müssen... :irre:
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Mi, 21. Sep 2005, 09:38

Nur 65%?

Wer ist denn mit diesem Wahlausgang zufrieden?

Die Roten und die Grünen? Kaum, denn Rot-Grün geht nicht mehr
Die Schwarzen oder die Gelben? Sicher auch nicht, den der Wechsel fand nicht statt.
Bleiben also nur die Linken, die können aber eigentlich auch nicht zufrieden sein denn die Partei hat ja nichts zu sagen und keiner will mit ihr koalieren
Dann also nur die Anarchisten. Und die machen hoffentlich keine 35% aus.


Am allerschlimmsten finde ich das Kindergartenniveau daß unsere Herren Politiker an den Tag legen, an allererster Stelle unser Bundeskanzler. Nach all dem Schönreden vor der Wahl ist am Wahlabend dann wieder der Fußballproll Gerd durchgebrochen und hat deutlich gezeigt was ihm am wichtigsten ist: Sein persönlicher Machterhalt. Wenn dabei Deutschland vor die Hunde geht? Wen kümmerts?
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Mi, 21. Sep 2005, 11:38

Doc SoLo hat geschrieben:
Mein lieber Frogo, ganz so einfach wie du denkst, hab ich es mir nun wahrlich nicht gemacht.

Hätte mich auch stark gewundert ;). Für mich klang es nur trotzdem stark nach frustriertem Gebashe, zumal du von einem großen Teil der Bevölkerung sprachst. Wenn du das relativ gemeint hast, gut, absolut betrachtet hättest du damit aber die Mehrheit der Deutschen angeprangert, und das ist nunmal nicht korrekt meiner Meinung nach.

Dieses überraschende Wahlergebnis aber haben ganz andere herbeigeführt. Mir stumpfe Wählerschelte vorzuwerfen, greift angesichts dessen was ich meine, zu kurz.

Ok, dann möchte ich mich dafür entschuldigen, dann habe ich dich missverstanden, vielleicht auch im Kontext der allgemeinen negativen Stimung hier im Thread, der ich mich nunmal einfach nicht anschließen möchte. Nennt mich einen unverbesserlichen Optimisten, aber ich glaube nicht, dass dieses Ergebnis automatisch Stillstand bedeutet.

Es ging mir ausschließlich um das Kippen der Stimmung in letzter Minute wegen eines Wahlkampfs-für-Idioten und schnöder Angst.

Wahlkampf für Idioten? War der denn mal anders ;)? Im Ernst, ich glaube nicht, dass dieser plötzliche Stimmungswechsel nur an einem extremen Wahlkampf der SPD liegt, das finde ich wiederum als deutlich zu kurz gegriffen. Und haben die Menschen Angst? Sicher, aber nicht erst seit diesem Wahlkampf. Angst vor der Zukunft gibt es sicher schon ein wenig länger, und haben die Menschen eben im Sommer noch eher geglaubt, dass die Union das Schiff schon wieder auf Kurs bringen kann, ist dieser Glaube in den letzten Wochen eben auch wieder gedämpft worden. Das liegt aber nicht nur an der FUD-Kampagne der SPD, sondern vielmehr am Unvermögen der CDU, auf der Zielgerade die Souveränität nicht zu verlieren. Dass die SPD das dankend aufnimmt, ist ja wohl klar, das wäre andersrum nicht anders gewesen (Beispiel dafür ist Eichels angebliche Streichliste, nur konnte die Union daraus nicht mehr Kapital schlagen). Es hat aber den Menschen auch gezeigt, dass die Union wohl doch nicht ganz so strahlend ist, wie gedacht, und hat eben sicherlich wieder einige abspringen lassen.

Ich kann die Argumentation für die Wirtschaftspolitik der Union hier gut nachvollziehen und teile sie größtenteils sogar. Aber es hört nicht bei der Wirtschaft auf, und das wissen auch andere und haben entsprechend gewählt.

Eins füge ich noch hinzu: Dies war keine Wahl der politischen Meinungen im Sinne der anderen Bundestagswahlen. Diese Wahl stand unter *erheblichen* Vorzeichen: eine abgewirtschaftete Regierung mit großen innerparteilichen Problemen musste sich über einen verfassungsrechtlichen Trick selbst auflösen! Aber das machte Gerd ja ganz vergessen...

Was Gerd machte, war, der Union die Möglichkeit zu geben, das Ruder zu übernehmen, wenn sie es doch angeblich besser machen können und das Volk (zumindest in den Landtagswahlen) das so auch sieht, während er selbst natürlich seinen Kurs beibehalten wollte und wiederum zeigen wollte, dass die Menschen eigentlicht hinter diesem Kurs stehen. Nun, wie sich zeigte, will die Mehrheit der Deutschen weder das eine noch das andere wirklich, weshalb man jetzt eben sehen muß, wie's weitergeht.

Ich finde diesen Schritt, den er gemacht hat, nach wie vor sehr gut, weil jetzt die Leute eben wirklich gezwungen sind, Deutschland irgendwie weiterzubringen, einfach noch ein Jahr alles blockieren und dann hoffentlich selbst die Macht übernehmen ist für die Union jetzt nicht mehr drin. Diese Ausage ist vielleicht optimistisch, aber so bin ich eben ;)

Im übrigen ist es mir schnurzegal, ob ich nun von "dumm und feige" oder gemäßigtere Naturen von "naiv und ängstlich" sprechen. Das ist mir keine Diskussion wert, der Unterschied ist rein quantitativ. Daraus, dass ich gern starke Formulierungen benutze, habe ich nie einen Hehl gemacht.

Weiß ich, jedoch macht mich das trotzdem nicht zu einem Freund überzogener Formulierungen, so dass ich bei Bedarf eben dann auch meinen Senf dazugebe, wohl wissend, dass ich mich auch irren kann. Aber ich lasse mich dann lieber korrigieren als nichts gesagt zuhaben und den Irrtum nicht zu erkennen.

Gewissermaßen bin ich raus aus der Gesellschaft. Das Fernsehen wird schon lange für die anderen gemacht, die meisten Zeitungen ebenfalls und nun auch noch die Politik. Hier steh ich, da die Masse. Nur wie ButtS feststellte, manchmal sitzt man wider Willen in einem Boot mit den anderen und dann wird aus distanziertem Zynismus eben doch Frust, weil man deren Mist auch mit schlucken muss. Da sind die Wahlen ja nur ein abstraktes Beispiel - auch auf beruflicher Ebene hab ich sowas erlebt. Ein scheiß Lebensgefühl ist das...

Das anfangs beschriebene Gefühl kenne ich auch, nur dass bei mir deswegen kein Frust aufkommt, weil ich so etwas nicht an mich ranlasse, da es keinen Zweck hat. Ich tue mein Möglichstes für die Gesellschaft, und hoffe, dass ich dafür auch was von ihr bekomme (damit meine ich keine materiellen Dinge). Bislang klappt das ganz gut, weswegen ich keinen Grund habe, frustriert zu sein. Das mag aber auch generell an meiner Lebenseinstellung liegen, die bei anderen sicher anders aussieht.
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Mi, 21. Sep 2005, 12:29

Was mich am Wahlverhalten stört:

Die Neuwahlen waren nötig weil nichts mehr ging solange der Bundesrat so rabenschwarz ist. (Etwas was die Wähler so herbeigeführt haben.) Die einzige Lösung aus dieser Misere wäre eine schwarze Regierung gewesen die dann zusammen mit dem Bundesrat die dringend notwendigen Reformen hätten durchpeitschen können. Aus diesem Grund gibt es auch nur zwei sinnvolle Möglichkeiten wie es weitergehen könnte: Jamaika oder Große Koalition. Ohne die CDU wird jedenfalls in nächster Zeit nichts gehen. Aber das wird "Dicke Backen Gerd" in den nächsten Wochen vielleicht auch noch merken.

Aber an sich hätte das Wahlergebnis schon aus Vernunftsgründen anders aussehen müssen. Leider scheint es diese Vernunft beim Wähler eben nicht zu geben. Jeder fragt doch immer nur "was ist gut für mich" anstatt einmal zu fragen "was ist gut für unser Land" (und dann letztendlich auch wieder gut für ihn selbst.)

@Doc: Deine Frustration kann ich so nicht so ganz verstehen. Du machst eine Ausbildung bei der Du in nächster Zeit überhaupt keine Probleme haben wirst einen guten Job zu finden. Das ist mehr als viele von sich behaupten können. Und so schlecht daß man sich nicht arangieren könnte ist unsere Gesellschaft ja nun auch nicht, oder?
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Mi, 21. Sep 2005, 13:03

Dirty Harry hat geschrieben:
@Doc: Deine Frustration kann ich so nicht so ganz verstehen. Du machst eine Ausbildung bei der Du in nächster Zeit überhaupt keine Probleme haben wirst einen guten Job zu finden. Das ist mehr als viele von sich behaupten können. Und so schlecht daß man sich nicht arangieren könnte ist unsere Gesellschaft ja nun auch nicht, oder?


Mal abgesehen davon, dass es einem selbst bei geringerer Konkurrenz auf dem eigenen Job-Sektor ja besser anstatt schlechter geht.
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Mi, 21. Sep 2005, 13:21

Early hat geschrieben:
Dirty Harry hat geschrieben:
@Doc: Deine Frustration kann ich so nicht so ganz verstehen. Du machst eine Ausbildung bei der Du in nächster Zeit überhaupt keine Probleme haben wirst einen guten Job zu finden. Das ist mehr als viele von sich behaupten können. Und so schlecht daß man sich nicht arangieren könnte ist unsere Gesellschaft ja nun auch nicht, oder?


Mal abgesehen davon, dass es einem selbst bei geringerer Konkurrenz auf dem eigenen Job-Sektor ja besser anstatt schlechter geht.



?????

Sorry, aber mir ist absolut nicht klar was Du damit jetzt eigentlich aussagen willst?
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Mi, 21. Sep 2005, 13:40

Dirty Harry hat geschrieben:
Early hat geschrieben:
Dirty Harry hat geschrieben:
@Doc: Deine Frustration kann ich so nicht so ganz verstehen. Du machst eine Ausbildung bei der Du in nächster Zeit überhaupt keine Probleme haben wirst einen guten Job zu finden. Das ist mehr als viele von sich behaupten können. Und so schlecht daß man sich nicht arangieren könnte ist unsere Gesellschaft ja nun auch nicht, oder?


Mal abgesehen davon, dass es einem selbst bei geringerer Konkurrenz auf dem eigenen Job-Sektor ja besser anstatt schlechter geht.



?????

Sorry, aber mir ist absolut nicht klar was Du damit jetzt eigentlich aussagen willst?


Vereinfacht ausgedrückt: Je dümmer die anderen, desto eher sticht man selbst aus der Masse heraus.
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Mi, 21. Sep 2005, 14:05

Dumme gibt es in diesem Berufszweig nur wenige. Leute die trotzdem seltsam wählen leider trotzdem.
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Mi, 21. Sep 2005, 14:27

Dirty Harry hat geschrieben:
Was mich am Wahlverhalten stört:

Die Neuwahlen waren nötig weil nichts mehr ging solange der Bundesrat so rabenschwarz ist. (Etwas was die Wähler so herbeigeführt haben.) Die einzige Lösung aus dieser Misere wäre eine schwarze Regierung gewesen die dann zusammen mit dem Bundesrat die dringend notwendigen Reformen hätten durchpeitschen können. Aus diesem Grund gibt es auch nur zwei sinnvolle Möglichkeiten wie es weitergehen könnte: Jamaika oder Große Koalition. Ohne die CDU wird jedenfalls in nächster Zeit nichts gehen. Aber das wird "Dicke Backen Gerd" in den nächsten Wochen vielleicht auch noch merken.

Aber an sich hätte das Wahlergebnis schon aus Vernunftsgründen anders aussehen müssen. Leider scheint es diese Vernunft beim Wähler eben nicht zu geben. Jeder fragt doch immer nur "was ist gut für mich" anstatt einmal zu fragen "was ist gut für unser Land" (und dann letztendlich auch wieder gut für ihn selbst.)


Jaja, es sind eben nicht alle so gut betucht wie Du , manche können es sich z. B. nicht leisten aus Patriotismus auf Geld zu verzichten (z. B. durch eine höhere MwSt), weil sie gerade mal so über die Runden kommen und sowie so schon alles immer teurer wird.

Das einzige Vernünftige wäre also gewesen, wenn wir alle schwarzgelb gewählt hätten, weil ja nur schwarzgelb das Land aus der Misere rausholen kann?? Kann man imho so nicht sagen. Die Machtverhältnisse im Bundesrat können sich auch wieder ändern, man kann nicht davon ausgehen, dass die Verhältnisse im BR die ganze nächste Legislaturperiode über so bleiben. Wenn schwarzgelb an die Macht gekommen wäre, hätten sich die Verhältnisse im Bundesrat imho bei den nächsten Landtagswahlen mit Sicherheit wieder verändert.

Es wurden doch Reformen durch Rot/Grün gegen heftigste Widerstände angefangen und wenn sich "Dicke Backen Guido" nicht so anstellen würde, würde es auch weitergehen mit den Reformen, und er könnte sogar Einfluss darauf haben. Nur bin ich davon überzeugt, dass es in einer schwarzgelbgrünen Konstellation nicht nur primär zu Lasten der kleinen Leute gehen würde. Bei schwarzgelb hat man ja durch (den von der FDP heftigst gefeierten) Kirchhoff mitbekommen , wo das alles geendet wäre im nächsten Jahrzehnt, also in fünf Jahren. Die Leute waren eben nicht so naiv und haben schwarzgelb alles abgekauft, wie es im Wahlkampf gesagt wurde und viele mochten die Richtung einfach nicht. Diese Vollidioten.

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Mi, 21. Sep 2005, 14:33

Dirty Harry hat geschrieben:
Dumme gibt es in diesem Berufszweig nur wenige. Leute die trotzdem seltsam wählen leider trotzdem.


Meiner Erfahrung nach gibt's in jedem Berufszweig genug Dumme. Was ist es denn für einer?
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Mi, 21. Sep 2005, 14:51

Hardbern hat geschrieben:
Dirty Harry hat geschrieben:
Was mich am Wahlverhalten stört:

Die Neuwahlen waren nötig weil nichts mehr ging solange der Bundesrat so rabenschwarz ist. (Etwas was die Wähler so herbeigeführt haben.) Die einzige Lösung aus dieser Misere wäre eine schwarze Regierung gewesen die dann zusammen mit dem Bundesrat die dringend notwendigen Reformen hätten durchpeitschen können. Aus diesem Grund gibt es auch nur zwei sinnvolle Möglichkeiten wie es weitergehen könnte: Jamaika oder Große Koalition. Ohne die CDU wird jedenfalls in nächster Zeit nichts gehen. Aber das wird "Dicke Backen Gerd" in den nächsten Wochen vielleicht auch noch merken.

Aber an sich hätte das Wahlergebnis schon aus Vernunftsgründen anders aussehen müssen. Leider scheint es diese Vernunft beim Wähler eben nicht zu geben. Jeder fragt doch immer nur "was ist gut für mich" anstatt einmal zu fragen "was ist gut für unser Land" (und dann letztendlich auch wieder gut für ihn selbst.)


Jaja, es sind eben nicht alle so gut betucht wie Du , manche können es sich z. B. nicht leisten aus Patriotismus auf Geld zu verzichten (z. B. durch eine höhere MwSt), weil sie gerade mal so über die Runden kommen und sowie so schon alles immer teurer wird.

Das einzige Vernünftige wäre also gewesen, wenn wir alle schwarzgelb gewählt hätten, weil ja nur schwarzgelb das Land aus der Misere rausholen kann?? Kann man imho so nicht sagen. Die Machtverhältnisse im Bundesrat können sich auch wieder ändern, man kann nicht davon ausgehen, dass die Verhältnisse im BR die ganze nächste Legislaturperiode über so bleiben. Wenn schwarzgelb an die Macht gekommen wäre, hätten sich die Verhältnisse im Bundesrat imho bei den nächsten Landtagswahlen mit Sicherheit wieder verändert.

Es wurden doch Reformen durch Rot/Grün gegen heftigste Widerstände angefangen und wenn sich "Dicke Backen Guido" nicht so anstellen würde, würde es auch weitergehen mit den Reformen, und er könnte sogar Einfluss darauf haben. Nur bin ich davon überzeugt, dass es in einer schwarzgelbgrünen Konstellation nicht nur primär zu Lasten der kleinen Leute gehen würde. Bei schwarzgelb hat man ja durch (den von der FDP heftigst gefeierten) Kirchhoff mitbekommen , wo das alles geendet wäre im nächsten Jahrzehnt, also in fünf Jahren. Die Leute waren eben nicht so naiv und haben schwarzgelb alles abgekauft, wie es im Wahlkampf gesagt wurde und viele mochten die Richtung einfach nicht. Diese Vollidioten.

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Wenn es mit den Reformen nicht weitergeht werden letztendlich alle, auch "die kleinen Leute" draufzahlen. Noch so ein Beweis für Docs Aussage: Anscheinend gibt es noch genug Leute die noch nicht kapiert haben daß es mit dem Sozialstaat so wie bisher nicht weitergehen kann. Rot-grün hat ja auch kräftig an der Kostenschraube (z.B. Mineralölsteuer) gedreht und es trotzdem nicht geschafft ein vernünftiges Haushaltsdefizit zu erreichen.
Und Momentan (und nur davon rede ich) ist unser Land unregierbar und es ist auch vor der Wahl unregierbar gewesen. Der angeblich fehlende Rückhalt in der Koalition war ja nur die vorgeschobene Lüge, das hauptproblem für Rot-Grün war (und ist) der schwarze Bundesrat. Das beste was also aus Sicht der SPD erreichbar war ist eine große Koalition um so den Bundesrat einzufangen. Für das Gelingen einer solchen hat Schröder am Wahlabend gleich mal einen "Bärendienst" geleistet.

Der Wahlkampf der CDU war weinigstens ehrlich. Aus meiner Sicht immer noch besser als den Leuten soziale Wärme zu versprechen und dabei sicher zu wissen daß diese in Zukunft überhaupt nicht mehr finanzierbar ist.
Und wie sozial ist es Firmen bis zum Bankrott mit zu vielen Mitarbeitern zu belasten damit dann am Ende alle Mitarbeiter der Firma arbeitslos sind?

Ich weiß nicht ob es Schwarz-Gelb besser hinbekommen hätte, aber in allen Ländern um uns herum klappt es momentan besser, woran liegt das wenn nicht an unserer momentanen Regierung mit ihrem wirtschafts- und Fortschrittsfeindlichem Kurs?

Nebenbei bin ich es auch leid immer dafür angemacht zu werden daß es mir vielleicht etwas besser geht. Ich habe auch viel dafür getan und meinen Job auch bewußt nach dem Kriterium "Zukunftssicherheit" ausgewählt. Außerdem wird es im Zweifelsfall auch genauso an meinen Geldbeutel gehen. Ich sehe einfach die Notwendigkeit daß der Staat Geld braucht und daß es Reformen geben muß. Das ist einfach die Realität und es hilft nichts die Augen davor zu verschließen. Und im Prinzip hat Kirchhoff doch recht: Wenn man Vergünstigungen streichen will dann muß man alle streichen, sonst gibt es immer Leute die in den "warum ich und der nicht?"-Chor einstimmen. Daß so etwas den einen härter trifft als den anderen ist mir klar, aber diese pathetischen Versuche der Gleichmacherei sind doch eh nur Augenwischerei. Eine absolute Gerechtigkeit gibt es nicht, es wird immer Leute geben denen es besser geht oder die etwas haben was andere nicht haben. Selbst wenn man allen Einwohnern Deutschlands alles wegnehmen und es neu verteilen würde so daß jeder genau das gleiche hat: Dann hat Dein Nachbar eine hübschere Frau oder einen intelligenteren Sohn oder was weiß ich und schon geht das Genörgel wieder los. In diesem Land hat jeder die Chance etwas zu werden, das ist mehr als mindestens 70% der Weltbevölkerung von sich behaupten können, wer die Chance nicht nutzt ist imho selber schuld und hat dann nicht nach dem Staat zu schreien daß er es richtet. Staatsgelder in marode Firmen zu pumpen um ein paar Arbeitsplätze zu retten mag auf den ersten Blick sozial erscheinen, wenn man aber bedenkt daß man an anderer Stelle mit diesem geld hätte mehr (Arbeitsplätze) erreichen können ist es in höchstem Maße unsozial.
Zuletzt geändert von Hattori Hanso am Mi, 21. Sep 2005, 15:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Mi, 21. Sep 2005, 15:55

Ich wollte Dich nicht anmachen und ich gönne Dir Dein hart erarbeitetes Geld, ich wollte nur darauf hinweisen, dass Du nicht immer von Dir auf andere schließen kannst. Was Dir verkraftbar erscheint können manche einfach nicht so einfach wegstecken (z. B. die MwSt Erhöhung). Es gibt tatsächlich Leute in diesem Land denen es finanziell sehr viel schlechter geht als Dir und die sehen das dann natürlich ein wenig anders.

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Mi, 21. Sep 2005, 16:33

Naja so hart erarbeitet ist es nicht :oops: .

Spaß beseite, ist mir schon klar, nur egal was die Regierung macht, den Gürtel werden alle enger schnallen müssen. Das mit der Mwst-Erhöhung wird zu einem großen Teil erstmal der Einzelhandel verdrücken, oder glaubst Du daß ein Fernseher der vorher 199Euro gekostet hat danach 204,97 Euro kosten wird?(Erhöhung um 3%) So die Riesenauswirkung wird das nicht direkt haben. Dann schon eher der Subventionsabbau.

Und egal wie gut oder wie schlecht es den Leuten geht, mehr zahlen will keiner, das ist schon klar, aber wie soll es denn sonst gehen?

England hatte vor ein paar Jahren auch das Problem mit hoher Arbeitslosigkeit, aber inzwischen haben sie es geschafft. Aber frag mal einen Engländer in Deutschland wie er es hier findet. Der wird Dir dann erzählen wie toll billig hier alles ist und wie freundlich der Service etc. Und in England verdienen die Leute tendenziell eher weniger als hier.

Ich würde mal sagen wir meckern doch auf sehr hohem Niveau.

Bald ist bei uns wieder Volksfest (Stuttgarter Oktoberfest), da muß man mal nur in die Bierzelte schauen: Die Maß kostet 7,50 :arg: und trotzdem sind die Zelte brechend voll mit Leuten die sich eine um die andere hinter die Binde kippen. (Und das sind nicht die reichen Bonzen). Oder fahr mal am ersten Januar durch die Viertel wo die "armen Leute" wohnen und schau Dir an was da an Krachermüll herumliegt.
Also wenn für solchen unfug noch Geld da ist geht schon noch was, oder?
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