Dirty Harry hat geschrieben:Ich blicke inzwischen auf fast 10 Jahre Arbeitsleben zurück, und den Arbeitsplatz habe ich noch nicht gewechselt. In der Firma sind wir einigemale umgezogen, unter anderem auch mal in die Nachbarstadt, da wurden aus 2 Km dann eben mal 6. Wenn ich jetzt also noch 9 mal den Arbeitsplatz wechseln würde müßte ich das regelmäßig alle 3,3 jahre tun. Wer macht den sowas? Üblich ist die erste Hälfte seines Berufslebens öfters zu wechseln und dann nach Möglichkeit seinen Arbeitsplatz beizubehalten. D.h. man kommt vielleicht auf 4-5 mal in einem normalen Berufsleben. Und nicht jeder Arbeitsplatzwechsel muß ja zwangsläufig mit einem Wechsel des Wohnortes gleichgesetzt werden. Manch einer arbeitet sogar sein leben lang für die gleiche Firma, bei meinen älteren Kollegen ist das sogar die deutliche Mehrheit. Wahrscheinlich wechseln viele Leute in ihrem Leben ähnlich oft die Wohnung wie ihren Arbeitsplatz, nur eben leider selten zeitgleich. Die allerbesten sind dann die die eine feste Arbeit haben, 50 km davon weg wohnen, umziehen und nach dem Umzug wieder 50 km weit weg wohnen.
Bitte, jeder wie er will, aber nicht mit meinen Steuergeldern.
Da bist du in der heutigen Zeit eher die Ausnahme. In meinem Freundes- und Bekanntenkreis wird locker alle paar Jahre der Job gewechselt. Ich bin da auch eher die Ausnahme, weil ich jetzt schon über vier Jahre denselben Arbeitgeber habe und bislang nur einmal gewechselt habe (ist aber auch branchenbedingt bei mir).
Auch meine Mutter die ja noch eine ganz andere Generation ist, hat sicherlich so um die zehn Mal den Job gewechselt - und dabei war sie die ersten 20 Jahre lang in der Bank beschäftigt. Da wäre ich sehr happy gewesen, wenn wir jedesmal umgezogen wären.
Mal ganz davon abgesehen, dass es für zwei arbeitenden Elternteile dann überhaupt etwas schwer ist einen Wohnort zu finden. Soviel Glück, dass beide in derselben Gegend arbeiten können, wird man nur im seltensten Moment haben.
Dirty Harry hat geschrieben:Wohnungen in der Stadt sind teurer, völlig klar, aber auch die Fahrt wird ja (zum Glück) nicht komplett vom Staat bezahlt und viele könnten sich wenn sie nur mal ordentlich gegeneinander aufrechnen würden auch die höheren Wohnkosten in der Stadt leisten. Der mehrgewinn an Freizeit durch den Wegfall der Fahrtzeit kommt noch dazu.
Mehrgewinn der Freizeit fällt in den meisten Fällen weg. 20-30 Minuten brauche ich mit den Öffis im Normalfall sogar innerhalb einer Großstadt von Wohnung bis zum Arbeitsplatz. Viel Zeitersparnis hätte ich da nicht. Und die Wohnkosten in der Stadt sind schon erheblich teurer. Während bei uns eine 75 Quadratmeter-Miet-Wohnung so um die 500 Euro kostet, bekommst du in Wien kaum ein unter 1000 Euro. Da kann ich schon einige Kilometer fahren, bis das drin ist. Besonders weil ich in der Stadt selbst ja dann erst wieder Geld für die Öffis brauche, die den Benzinkosten in wenig nachstehen. Glaube mir: Ich hab's mir schon oft durchgerechnet, was für mich jetzt klüger wäre. Ein Umzug nach Wien wäre für mich nicht nur finanziell viel schlechter, sondern brächte eben auch persönliche Nachteile mit.
Dirty Harry hat geschrieben:Jemand der jeden Tag 100 Km zur Arbeit und zurück fährt legt im Jahr nur dafür ca. 24.000 Km zurück und bläst dabei jedes Jahr ca 1650 Liter Sprit in die Luft. Und so etwas wird dann bei uns auch noch von einer Rot-GRÜNEN Regierung unterstützt? Sorry aber dafür fehlt mir jedes Verständnis. Daß Erdöl ein begrenzter Rohstoff ist, ist Dir hoffentlich klar, oder?
Sicherlich ein großer Nachteil. Hätte da sicher nichts gegen die Öffis. Zu meinen Uhrzeiten gibt's leider keine. Deshalb gibt's aber auch bei uns zwei verschiedene Arten der Pendler-Pauschale. Für die Leute denen es zumutbar ist, mit den Öffis zu fahren (die kleine PP) und für die Leute, denen es nicht mehr zumutbar ist, mit den Öffis zu fahren (die große PP, die im Gegensatz zur kleinen wirklich etwas Geld bringt)
Dirty Harry hat geschrieben:Und das Landsterben? Ist es wirklich so schlimm wenn es auch mal Flecken auf unserem Planeten gibt die nicht vom Virus Mensch befallen werden? Für mich eher ein weiterer Grund die PP zu streichen.
Naja, die weiter entfernt der Großstadt liegenden Gegenden schrumpfen sowieso immer mehr. Wenn dies aber auch mit den um den Städten herumliegenden Kleinstädten passiert, wäre das allerdings schon etwas traurig. Aber ich bin da sicherlich nicht ganz objektiv, weil ich selbst aus so einer Kleinstadt komme und von da nicht wirklich wegziehen will.