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Di, 20. Sep 2005, 13:21

Dirty Harry hat geschrieben:
Ach so, zur Pendlerpauschale:

Ich habe mir das mit der Entfernung zum Teil so eingerichtet, zum anderen waren auch günstige Gegebenheiten die eine Rolle spielten. Daher überlege ich mir auch gut ob ich das ändere oder nicht.

Falls ich aber meinen Arbeitsplatz wechseln würde wäre es für mich keine Frage dann auch umzuziehen. Im Notfall muß man die Wohnung bzw. das Haus eben verkaufen und sich etwas neues suchen, und genau das würde ich dann auch machen. Eine PP würde ich akzeptabel finden wenn jemand wegen Arbeitslosigkeit einen Job weiter weg annimmt und dann für die Dauer der Probezeit natürlich nicht gleich umziehen will.

Wenn jemand sich aber für längere Zeit so einrichtet sehe ich nicht ein warum der Steuerzahler dieses "Privatvergnügen" mitfinanzieren soll. Daß das ganze dann auch noch aus ökologischen Gesichtspunkten der Allgemeinheit schadet scheinen die Leute ja auch gerne zu vergessen.


Und wenn du geschätzte 10 Mal im Leben deinen Arbeitsplatz wechselt (was in der heutigen Zeit sicher nicht zu hoch gegriffen ist) ziehst du zehn Mal um? Na toll! Da brauche im Endeffekt gar keine Arbeit, denn eine neue würde mich dann mehr kosten als sie mir einbringt (zumindest würde es dem größten Teil der Bevölkerung so gehen). Das ist - wie ich schon oben geschrieben habe - in den meisten Fällen einfach nicht leistbar.

Mal abgesehen davon, dass es da ja auch persönliche Dinge geht. Ich würde zB nur ungern meine Heimatstadt mit Freunden, Familie etc. verlassen.

Und auf meine zwei Argumente mit den Kindern (für die ein Umzug ja viel schwerer zu verkraften ist, als für die Eltern) bzw. das "Landsterben" bist du nicht wirklich eingegangen.
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Di, 20. Sep 2005, 14:12

So sehr es mir entfernt liegt, die Wähler für ihre Stimmabgabe zu beschimpfen, denke ich doch, daß sie - wenn man das auch nicht feige nennen muß - Angst hatten. Angst vor Veränderungen in Form wirklich umfangreicher Reformen.

Die Deutschen sind nun mal (leider) ein Volk von Besitzstandsbewahrern. Ihr Reformwillen ist vorhanden, aber diffus. Klar sollen Reformen her, aber betreffen sollen sie bitte die anderen. Klar sollen Vergünstigungen und Subventionen weg, doch bitte keine, die mir zugute kommen. Doch wie Paul Kirchhof so passend gesagt hat: Wenn, dann muß alles weg, sonst schreit jeder: "Warum meins und nicht Deins?"

Und wegen dieses Verhaltens, das mich nun mal eben dann immer auch betrifft (wenn die Leute nur ihre eigene Zukunft verpfuschen würden, bitte, ihre Entscheidung, aber ich sitze auch in diesem Boot), bin ich nicht nur bitterlich enttäuscht über dieser Ergebnis, sondern auch ein klein wenig sauer.

Für den Spaß-Gerd habe ich hingegen endgültig jedes Verständnis verloren - und das, nachdem ich vor drei Jahren noch naiv SPD gewählt hatte. Mit seinem bescheuerten Neuwahl-Stunt hat er die Lage nur noch verschlimmert - aus einer stabilen Rot-Grünen Regierung ist ein unbrauchbares Kuddelmuddel geworden - und die o.g. Ängste des Volkes gezielt mit teils bewußten Falschrechnungen (etwa zum ohnehin nie für die kommende Legislaturperiode geplanten Kirchhhof-System) geschürt. Und das nehme ich ihm übel, denn wenn es nicht gleich wieder Neuwahlen gibt (willkommen in der BRD, der Bananenrepublik Deutschland), dann sind jetzt endgültig vier Jahre Stillstand und Lähmung programmiert - besonders mit diesem Egomanen als Kanzler. Und das ist das letzte, das allerletzte, was dieses Land jetzt braucht.

Wie hieß es so schön im britischen "Guardian": Die Deutschen ziehen die Decke über den Kopf und hoffen, daß wie schon wieder gesund werden, wenn sie sich nur gar nicht mehr bewegen...

Grüße von
ButtSeriously
In memoriam PC Player 1/93 - 6/2001
Zuletzt geändert von ButtSeriously am Di, 20. Sep 2005, 14:14, insgesamt 1-mal geändert.
 
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Di, 20. Sep 2005, 14:40

Early hat geschrieben:
Dirty Harry hat geschrieben:
Ach so, zur Pendlerpauschale:

Ich habe mir das mit der Entfernung zum Teil so eingerichtet, zum anderen waren auch günstige Gegebenheiten die eine Rolle spielten. Daher überlege ich mir auch gut ob ich das ändere oder nicht.

Falls ich aber meinen Arbeitsplatz wechseln würde wäre es für mich keine Frage dann auch umzuziehen. Im Notfall muß man die Wohnung bzw. das Haus eben verkaufen und sich etwas neues suchen, und genau das würde ich dann auch machen. Eine PP würde ich akzeptabel finden wenn jemand wegen Arbeitslosigkeit einen Job weiter weg annimmt und dann für die Dauer der Probezeit natürlich nicht gleich umziehen will.

Wenn jemand sich aber für längere Zeit so einrichtet sehe ich nicht ein warum der Steuerzahler dieses "Privatvergnügen" mitfinanzieren soll. Daß das ganze dann auch noch aus ökologischen Gesichtspunkten der Allgemeinheit schadet scheinen die Leute ja auch gerne zu vergessen.


Und wenn du geschätzte 10 Mal im Leben deinen Arbeitsplatz wechselt (was in der heutigen Zeit sicher nicht zu hoch gegriffen ist) ziehst du zehn Mal um? Na toll! Da brauche im Endeffekt gar keine Arbeit, denn eine neue würde mich dann mehr kosten als sie mir einbringt (zumindest würde es dem größten Teil der Bevölkerung so gehen). Das ist - wie ich schon oben geschrieben habe - in den meisten Fällen einfach nicht leistbar.

Mal abgesehen davon, dass es da ja auch persönliche Dinge geht. Ich würde zB nur ungern meine Heimatstadt mit Freunden, Familie etc. verlassen.

Und auf meine zwei Argumente mit den Kindern (für die ein Umzug ja viel schwerer zu verkraften ist, als für die Eltern) bzw. das "Landsterben" bist du nicht wirklich eingegangen.



Bitte keine Milchmädchenrechnungen wie die daß eine neue DVD so teuer ist wie ein Kinobesuch.
Ich blicke inzwischen auf fast 10 Jahre Arbeitsleben zurück, und den Arbeitsplatz habe ich noch nicht gewechselt. In der Firma sind wir einigemale umgezogen, unter anderem auch mal in die Nachbarstadt, da wurden aus 2 Km dann eben mal 6. Wenn ich jetzt also noch 9 mal den Arbeitsplatz wechseln würde müßte ich das regelmäßig alle 3,3 jahre tun. Wer macht den sowas? Üblich ist die erste Hälfte seines Berufslebens öfters zu wechseln und dann nach Möglichkeit seinen Arbeitsplatz beizubehalten. D.h. man kommt vielleicht auf 4-5 mal in einem normalen Berufsleben. Und nicht jeder Arbeitsplatzwechsel muß ja zwangsläufig mit einem Wechsel des Wohnortes gleichgesetzt werden. Manch einer arbeitet sogar sein leben lang für die gleiche Firma, bei meinen älteren Kollegen ist das sogar die deutliche Mehrheit. Wahrscheinlich wechseln viele Leute in ihrem Leben ähnlich oft die Wohnung wie ihren Arbeitsplatz, nur eben leider selten zeitgleich. Die allerbesten sind dann die die eine feste Arbeit haben, 50 km davon weg wohnen, umziehen und nach dem Umzug wieder 50 km weit weg wohnen.
Bitte, jeder wie er will, aber nicht mit meinen Steuergeldern.

Wohnungen in der Stadt sind teurer, völlig klar, aber auch die Fahrt wird ja (zum Glück) nicht komplett vom Staat bezahlt und viele könnten sich wenn sie nur mal ordentlich gegeneinander aufrechnen würden auch die höheren Wohnkosten in der Stadt leisten. Der mehrgewinn an Freizeit durch den Wegfall der Fahrtzeit kommt noch dazu.

Jemand der jeden Tag 100 Km zur Arbeit und zurück fährt legt im Jahr nur dafür ca. 24.000 Km zurück und bläst dabei jedes Jahr ca 1650 Liter Sprit in die Luft. Und so etwas wird dann bei uns auch noch von einer Rot-GRÜNEN Regierung unterstützt? Sorry aber dafür fehlt mir jedes Verständnis. Daß Erdöl ein begrenzter Rohstoff ist, ist Dir hoffentlich klar, oder?

Und das Landsterben? Ist es wirklich so schlimm wenn es auch mal Flecken auf unserem Planeten gibt die nicht vom Virus Mensch befallen werden? Für mich eher ein weiterer Grund die PP zu streichen.
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Di, 20. Sep 2005, 15:47

daß es dem einzelnen auch umso besser geht je besser die Wirtschaft dasteht.

Wobei ich mit derart verkürzten Aussagen vorsichtig wäre. Etwa in Anbetracht der zunehmenden Möglichkeit menschliche Arbeitskraft durch Maschinen zu ersetzen. Diese Form von Gewinnmaximierung dient schlicht *nicht* beiden Seiten (und insbesondere für die Erkenntnis wohin der Trend langfristig geht, braucht man kein Orakel).
Ein komplett freier Markt löst jedenfalls nicht *alle* Probleme, wie manchmal suggeriert wird. Was wird etwa dann, wenn man den oben genannten Trend extrapoliert? Man käme nämlich zu dem Ergebnis, dass irgendwann mit fortschreitender Technologisierung jede Arbeitskraft ersetzbar sein wird. Und dann? Dann gibt es ein paar Oligarchen mit vollautomatisierten Produktionsanlagen ... nur stehen denen (ohne irgendeiner Form von Umverteilung) keine Konsumenten mehr gegenüber.
Der freie Markt bietet ohne Fragen Chancen, aber er bringt eben *auch* Probleme mit sich.

Überhaupt wundere ich mich über die Klagen unserer Wirtschaft, wenn der Export derartig brummt. Ein *so* katastrophaler Wirtschaftsstandort kann die BRD demnach im internationalen Vergleich nicht sein. Genauso, wie es angesichts der stagnierenden Binnennachfrage unwahrscheinlich erscheint, dass die Privaten dank überzogener Löhne über Mittel im Überfluss verfügen ...
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Di, 20. Sep 2005, 15:55

Dirty Harry hat geschrieben:

Jemand der jeden Tag 100 Km zur Arbeit und zurück fährt legt im Jahr nur dafür ca. 24.000 Km zurück und bläst dabei jedes Jahr ca 1650 Liter Sprit in die Luft. Und so etwas wird dann bei uns auch noch von einer Rot-GRÜNEN Regierung unterstützt? Sorry aber dafür fehlt mir jedes Verständnis. Daß Erdöl ein begrenzter Rohstoff ist, ist Dir hoffentlich klar, oder?

Und das Landsterben? Ist es wirklich so schlimm wenn es auch mal Flecken auf unserem Planeten gibt die nicht vom Virus Mensch befallen werden? Für mich eher ein weiterer Grund die PP zu streichen.


Ich ziehe einfach mit meinen Kindern (und ihrem sozialen Umfeld z. B. der Schule,den Freunden, den Großeltern, die oft die Tagesbetreuung übernehmen, usw.) um, raus aus meiner Heimatstadt und meinem Umfeld, oder was?? Um dann (weil ja demnächst auch noch der Kündigungsschutz aufgehoben wird, bzw. der Zeitvertrag ausläuft) nach ein paar Monaten wieder ohne Arbeit da zu stehen, damit dann das Spiel von vorne los geht? Wenn das alle Ostdeutschen gemacht hätten, wäre jetzt der halbe Osten ohne Bewohner. Für viele Leute ist das nicht einfach und viele Leute möchten das verständlicherweise auch nicht, also pendeln sie. Man kann das imho so auch nicht verlangen.


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Di, 20. Sep 2005, 16:22

Die Automatisierung ist so ein Schreckgespenst das sich seit den 70er Jahren hartnäckig gehalten hat aber in wirklichkeit gar nicht so existiert. Sogar in Japan wo sie eine Zeitlang extrem vorangetrieben worden ist ist man inzwischen wieder sehr weit davon abgekommen. selbst einfache Aufgaben werden von Arbeitern im Akkord gemacht, nennt sich Chaku Chaku und wenn man das mal gesehen hat wünscht man dem Arbeiter der das macht wieder die Automatisierung herbei.

Ich habe mal einen Film dazu gesehen, der arme Kerl rennt im Kreis und bestückt mehrere Bearbeitungsmaschinen. Das ganze dauert 2-3 Minuten dann ist er wieder am Anfang und fängt von vorne an. Könnte man leicht auch mit einer Förderanlage machen, aber offensichtlich ist ein Mensch hier billiger und zuverlässiger.

Wenn hierzulande Stellen abgebaut werden dann meistens nicht weil diese durch Maschinen ersetzt werden sondern weil sie ins ausland verlagert werden. Dort machen die Arbeit dann immer noch Menschen aber eben zu einem niedrigeren Lohn und damit billiger. Solange die Arbeit hier (nicht zuletzt wegen der hohen Nebenkosten) so teuer ist wird sich daran auch nichts ändern.

Automatisierung ist mit enorm hohem Invest verbunden und den scheuen die Firmen inzwischen sehr. Zu einer hohen Automatisierung braucht man sehr spezielle Maschinen die für neue Produkte kaum zu gebrauchen sind. In unserer Schnelllebigen Zeit kommt man da oft nicht auf den Durchsatz der nötig wäre solche Maschinen zu amortisieren. Von einer "Roboterarbeitswelt" wie in Minority Report sind wir noch sehr weit entfernt, ich bezweifle daß das jemals so kommen wird.
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Di, 20. Sep 2005, 16:30

Hardbern hat geschrieben:
Dirty Harry hat geschrieben:

Jemand der jeden Tag 100 Km zur Arbeit und zurück fährt legt im Jahr nur dafür ca. 24.000 Km zurück und bläst dabei jedes Jahr ca 1650 Liter Sprit in die Luft. Und so etwas wird dann bei uns auch noch von einer Rot-GRÜNEN Regierung unterstützt? Sorry aber dafür fehlt mir jedes Verständnis. Daß Erdöl ein begrenzter Rohstoff ist, ist Dir hoffentlich klar, oder?

Und das Landsterben? Ist es wirklich so schlimm wenn es auch mal Flecken auf unserem Planeten gibt die nicht vom Virus Mensch befallen werden? Für mich eher ein weiterer Grund die PP zu streichen.


Ich ziehe einfach mit meinen Kindern (und ihrem sozialen Umfeld z. B. der Schule,den Freunden, den Großeltern, die oft die Tagesbetreuung übernehmen, usw.) um, raus aus meiner Heimatstadt und meinem Umfeld, oder was?? Um dann (weil ja demnächst auch noch der Kündigungsschutz aufgehoben wird, bzw. der Zeitvertrag ausläuft) nach ein paar Monaten wieder ohne Arbeit da zu stehen, damit dann das Spiel von vorne los geht? Wenn das alle Ostdeutschen gemacht hätten, wäre jetzt der halbe Osten ohne Bewohner. Für viele Leute ist das nicht einfach und viele Leute möchten das verständlicherweise auch nicht, also pendeln sie. Man kann das imho so auch nicht verlangen.


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Ich verlange das ja gar nicht, ich sehe nur nicht ein warum das von den Steuergeldern finanziert werden soll. Dieses ständige "den Job wechseln" das Early beschrieben hat ist ja auch nicht die Regel. Außerdem reden wir hier von Strecken von um die 50 km, das ist ja nicht so als ob man sich da gleich aus seinem ganzen Umfeld entwurzelt, oder? Um 1-2 mal die Woche die Freunde zu besuchen kann man ja mit dem Auto fahren, nur wird das dann nicht steuerlich gefördert. Und wenn ich jetzt z.B. von Mercedes (Stuttgart) zu BMW (München) wechseln würde (only in a coffin!) käme ich auch nicht auf die Idee die 200 km für eine Strecke zu pendeln. Da müßte ich dann ja zwangsweise umziehen. Der normale Pendler der davon profitiert ist der der unbedingt ein billiges Häußchen im Grünen will und eben um die 50 km außerhalb wohnt. Der könnte auch in die Nähe seines Arbeitsplatzes ziehen und dann das Auto benutzen um die Großeltern im Ursprungsort zu besuchen, oder? Dann fährt er die Strecke wenigstens nur 2-3 mal und nicht 5 mal die Woche.
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Di, 20. Sep 2005, 16:35

Es ist aber nur eine Frage, wie *weit* die Automatisierung Arbeitsplätze frisst und nicht *ob*. *Dass* dem so ist, wirst du kaum abstreiten können. Allein in der Landwirtschaft wird heute so viel effektiver gearbeitet, dass zur Versorgung aller ein paar Großbauern ausreichen (und selbst von denen gäbe es weniger, wenn man diesen Sektor nicht so stark subventionieren würde).
Die Tatsache, dass die von mir geschilderte Situation nicht morgen und nicht übermorgen eintreten wird, ändert nichts daran, dass die Aufgaben, die Rechner für Menschen übernehmen können, stetig mehr werden. Gerade hinsichtlich der Tatsache zeigt sich deutlich, dass langfristig die Selbstregulierungsfähigkeit des freien Marktes nicht ausreichen wird um unsere Probleme zu lösen ...
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Di, 20. Sep 2005, 16:39

Tequila! hat geschrieben:
Es ist aber nur eine Frage, wie *weit* die Automatisierung Arbeitsplätze frisst und nicht *ob*. *Dass* dem so ist, wirst du kaum abstreiten können. Allein in der Landwirtschaft wird heute so viel effektiver gearbeitet, dass zur Versorgung aller ein paar Großbauern ausreichen (und selbst von denen gäbe es weniger, wenn man diesen Sektor nicht so stark subventionieren würde).
Die Tatsache, dass die von mir geschilderte Situation nicht morgen und nicht übermorgen eintreten wird, ändert nichts daran, dass die Aufgaben, die Rechner für Menschen übernehmen können, stetig mehr werden. Gerade hinsichtlich der Tatsache zeigt sich deutlich, dass langfristig die Selbstregulierungsfähigkeit des freien Marktes nicht ausreichen wird um unsere Probleme zu lösen ...


Menschen können kreativ denken, ihr werdet sehen daß sie den Maschinen in dieser Hinsicht weit überlegen sind.

(Man ersetze Menschen durch Klone, dann hat man ein Filmzitat.) :wink:

Bei gewissen Arbeiten helfen Maschinen den Menschen dabei eine Arbeit zu verrichten und sorgen dafür daß der Mensch effektiver ist. In der Produktion ist dieser Trend aber inzwischen sogar rückläufig (siehe meinen vorigen Post). Ganz so schlimm ist es als nicht.
Zuletzt geändert von Hattori Hanso am Di, 20. Sep 2005, 16:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Di, 20. Sep 2005, 16:44

Bei gewissen Arbeiten helfen Maschinen den Menschen dabei eine Arbeit zu verrichten und sorgen dafür daß der Mensch effektiver ist. In der Produktion ist dieser Trend aber inzwischen sogar rückläufig (siehe meinen vorigen Post). Ganz so schlimm ist es als nicht.

Nur scheinbar. Die Arbeit wird nur deswegen zurück auf menschliche Arbeitskräfte verlagert, weil die in den Billiglohnländern günstiger als Maschinen produzieren. Da diese Menschen aber auf Grund ihres geringen Einkommens nicht am Konsum der durch sie produzierten Güter teilnehmen, haben wir bereits eine Vorstufe des geschilderten Problems ... das gleiche gilt mE eingeschränkt für Löhne an der Armutsgrenze in den Industrienationen.

Menschen können kreativ denken, ihr werdet sehen daß sie den Maschinen in dieser Hinsicht weit überlegen sind.

Womit wir aber beim Punkt wären. Als letztes werden die "Arbeiter" überflüssig, in deren Jobs Kreativität notwendig ist. Es gibt aber mehr als genug Beschäftigungen, in denen das schlicht und einfach nicht der Fall ist.
Zuletzt geändert von Nackter Onkel am Di, 20. Sep 2005, 16:52, insgesamt 3-mal geändert.
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Di, 20. Sep 2005, 18:11

Dirty Harry hat geschrieben:
Ich blicke inzwischen auf fast 10 Jahre Arbeitsleben zurück, und den Arbeitsplatz habe ich noch nicht gewechselt. In der Firma sind wir einigemale umgezogen, unter anderem auch mal in die Nachbarstadt, da wurden aus 2 Km dann eben mal 6. Wenn ich jetzt also noch 9 mal den Arbeitsplatz wechseln würde müßte ich das regelmäßig alle 3,3 jahre tun. Wer macht den sowas? Üblich ist die erste Hälfte seines Berufslebens öfters zu wechseln und dann nach Möglichkeit seinen Arbeitsplatz beizubehalten. D.h. man kommt vielleicht auf 4-5 mal in einem normalen Berufsleben. Und nicht jeder Arbeitsplatzwechsel muß ja zwangsläufig mit einem Wechsel des Wohnortes gleichgesetzt werden. Manch einer arbeitet sogar sein leben lang für die gleiche Firma, bei meinen älteren Kollegen ist das sogar die deutliche Mehrheit. Wahrscheinlich wechseln viele Leute in ihrem Leben ähnlich oft die Wohnung wie ihren Arbeitsplatz, nur eben leider selten zeitgleich. Die allerbesten sind dann die die eine feste Arbeit haben, 50 km davon weg wohnen, umziehen und nach dem Umzug wieder 50 km weit weg wohnen.
Bitte, jeder wie er will, aber nicht mit meinen Steuergeldern.


Da bist du in der heutigen Zeit eher die Ausnahme. In meinem Freundes- und Bekanntenkreis wird locker alle paar Jahre der Job gewechselt. Ich bin da auch eher die Ausnahme, weil ich jetzt schon über vier Jahre denselben Arbeitgeber habe und bislang nur einmal gewechselt habe (ist aber auch branchenbedingt bei mir).

Auch meine Mutter die ja noch eine ganz andere Generation ist, hat sicherlich so um die zehn Mal den Job gewechselt - und dabei war sie die ersten 20 Jahre lang in der Bank beschäftigt. Da wäre ich sehr happy gewesen, wenn wir jedesmal umgezogen wären.

Mal ganz davon abgesehen, dass es für zwei arbeitenden Elternteile dann überhaupt etwas schwer ist einen Wohnort zu finden. Soviel Glück, dass beide in derselben Gegend arbeiten können, wird man nur im seltensten Moment haben.

Dirty Harry hat geschrieben:
Wohnungen in der Stadt sind teurer, völlig klar, aber auch die Fahrt wird ja (zum Glück) nicht komplett vom Staat bezahlt und viele könnten sich wenn sie nur mal ordentlich gegeneinander aufrechnen würden auch die höheren Wohnkosten in der Stadt leisten. Der mehrgewinn an Freizeit durch den Wegfall der Fahrtzeit kommt noch dazu.


Mehrgewinn der Freizeit fällt in den meisten Fällen weg. 20-30 Minuten brauche ich mit den Öffis im Normalfall sogar innerhalb einer Großstadt von Wohnung bis zum Arbeitsplatz. Viel Zeitersparnis hätte ich da nicht. Und die Wohnkosten in der Stadt sind schon erheblich teurer. Während bei uns eine 75 Quadratmeter-Miet-Wohnung so um die 500 Euro kostet, bekommst du in Wien kaum ein unter 1000 Euro. Da kann ich schon einige Kilometer fahren, bis das drin ist. Besonders weil ich in der Stadt selbst ja dann erst wieder Geld für die Öffis brauche, die den Benzinkosten in wenig nachstehen. Glaube mir: Ich hab's mir schon oft durchgerechnet, was für mich jetzt klüger wäre. Ein Umzug nach Wien wäre für mich nicht nur finanziell viel schlechter, sondern brächte eben auch persönliche Nachteile mit.

Dirty Harry hat geschrieben:
Jemand der jeden Tag 100 Km zur Arbeit und zurück fährt legt im Jahr nur dafür ca. 24.000 Km zurück und bläst dabei jedes Jahr ca 1650 Liter Sprit in die Luft. Und so etwas wird dann bei uns auch noch von einer Rot-GRÜNEN Regierung unterstützt? Sorry aber dafür fehlt mir jedes Verständnis. Daß Erdöl ein begrenzter Rohstoff ist, ist Dir hoffentlich klar, oder?


Sicherlich ein großer Nachteil. Hätte da sicher nichts gegen die Öffis. Zu meinen Uhrzeiten gibt's leider keine. Deshalb gibt's aber auch bei uns zwei verschiedene Arten der Pendler-Pauschale. Für die Leute denen es zumutbar ist, mit den Öffis zu fahren (die kleine PP) und für die Leute, denen es nicht mehr zumutbar ist, mit den Öffis zu fahren (die große PP, die im Gegensatz zur kleinen wirklich etwas Geld bringt)

Dirty Harry hat geschrieben:
Und das Landsterben? Ist es wirklich so schlimm wenn es auch mal Flecken auf unserem Planeten gibt die nicht vom Virus Mensch befallen werden? Für mich eher ein weiterer Grund die PP zu streichen.


Naja, die weiter entfernt der Großstadt liegenden Gegenden schrumpfen sowieso immer mehr. Wenn dies aber auch mit den um den Städten herumliegenden Kleinstädten passiert, wäre das allerdings schon etwas traurig. Aber ich bin da sicherlich nicht ganz objektiv, weil ich selbst aus so einer Kleinstadt komme und von da nicht wirklich wegziehen will.
Zuletzt geändert von Early am Di, 20. Sep 2005, 18:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Di, 20. Sep 2005, 20:25

Tequila! hat geschrieben:
Bei gewissen Arbeiten helfen Maschinen den Menschen dabei eine Arbeit zu verrichten und sorgen dafür daß der Mensch effektiver ist. In der Produktion ist dieser Trend aber inzwischen sogar rückläufig (siehe meinen vorigen Post). Ganz so schlimm ist es als nicht.

Nur scheinbar. Die Arbeit wird nur deswegen zurück auf menschliche Arbeitskräfte verlagert, weil die in den Billiglohnländern günstiger als Maschinen produzieren. Da diese Menschen aber auf Grund ihres geringen Einkommens nicht am Konsum der durch sie produzierten Güter teilnehmen, haben wir bereits eine Vorstufe des geschilderten Problems ... das gleiche gilt mE eingeschränkt für Löhne an der Armutsgrenze in den Industrienationen.

Menschen können kreativ denken, ihr werdet sehen daß sie den Maschinen in dieser Hinsicht weit überlegen sind.

Womit wir aber beim Punkt wären. Als letztes werden die "Arbeiter" überflüssig, in deren Jobs Kreativität notwendig ist. Es gibt aber mehr als genug Beschäftigungen, in denen das schlicht und einfach nicht der Fall ist.


Übrigens noch was zur Landwirtschaft: Ganz schlechtes Beispiel, wo jedes Jahr zur Weinlese tausende von Polen ins Land strömen weil die Deutschen Arbeitslosen sich zu fein für diese Arbeit sind. Und die Automatisierung schafft ja auch Arbeitsplätze. Die ganzen Maschinen die dafür benötigt werden fallen ja auch nicht vom Himmel. Und das sind dann wenigstens hochwertige Arbeitsplätze die nicht mit der handarbeit auf dem Feld zu vergleichen sind.

Außerdem wünscht sich ja wohl keiner - arbeit hin oder her - die Zeiten zurück wo ein großteil der Bevölkerung von früh morgens bis spät abends schuften mußte und trotzdem oft nicht alle satt geworden sind, oder?

@Early: Ich könnte jetzt wieder einen blöden Spruch über Arbeit und die Österreicher machen, aber ich lasse das lieber und sage einfach: Hier ist das nicht so und wenn die Leute hier 5 mal ihren Arbeitsplatz wechseln ist das schon eher viel. Ich habe Kollegen die sind schon deutlich öfters umgezogen. Jedenfalls ist das Pendeln wie Du es betreibst der ökologische Wahnsinn, und spätere Generationen werden die jetzige Möglicherweise für unsere Energieverschwendung verfluchen.
Zuletzt geändert von Hattori Hanso am Di, 20. Sep 2005, 20:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Di, 20. Sep 2005, 21:16

Dirty Harry hat geschrieben:
@Early: Ich könnte jetzt wieder einen blöden Spruch über Arbeit und die Österreicher machen, aber ich lasse das lieber und sage einfach: Hier ist das nicht so und wenn die Leute hier 5 mal ihren Arbeitsplatz wechseln ist das schon eher viel. Ich habe Kollegen die sind schon deutlich öfters umgezogen. Jedenfalls ist das Pendeln wie Du es betreibst der ökologische Wahnsinn, und spätere Generationen werden die jetzige Möglicherweise für unsere Energieverschwendung verfluchen.


Blöder Spruch ist gut. Dieses flexiblere Arbeitswesen ist für den Wirtschaftsstandort Österreich sicher gut. Bei euch wollen sie ja auch das Kündigungsrecht ändern.

Als ökologischen Wahnsinn sehe ich es dann auch wieder nicht an. Sicher kommt da einiges zusammen - aber wie oben geschrieben, geht es halt anders schwer. Übrigens bin ich da bei uns gerade mal ein bisserl über dem Durchschnitt. 20 bis 40 km legt bei uns sicher durchschnittlich jeder zu seinem Arbeitsplatz am Tag zurück.
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...und wahrscheinlich kommt auch jeder in seinem eigenen Auto dahergezuckelt. Sowas ist echt der blanke Wahnsinn, aber leider auch alltäglich. *kopfschüttel* Ich kenne noch Zeiten, da wurden die Öffentlichen genutzt, weil es erheblich billiger war und auch genug Strecken betrieben wurden. *seufz*
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Abdiel hat geschrieben:
...und wahrscheinlich kommt auch jeder in seinem eigenen Auto dahergezuckelt. Sowas ist echt der blanke Wahnsinn, aber leider auch alltäglich. *kopfschüttel* Ich kenne noch Zeiten, da wurden die Öffentlichen genutzt, weil es erheblich billiger war und auch genug Strecken betrieben wurden. *seufz*


Früher war's allerdings auch einfacher, da fast alle die gleichen Arbeitszeiten hatten. Das darf man nicht vergessen. Heute geht ja jeder zu anderen Zeiten arbeiten.

An und für sich glaube ich schon, dass die Zukunft den Autos gehört und nicht den Öffis. Allerdings keinen benzinbetriebenen - das ist allerdings noch Zukunftsmusik.
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