PC Player forever

Ich weiss ja (noch) nicht, ob Ihr einen eigenen Thread aufmachen werdet, aber Horizon: Zero Dawn wäre nach Uncharted 4 ein weiterer Grund, sich noch einmal mit der PS4 (Pro?) zu beschäftigen bzw. mit einer Anschaffung derjenigen. Finde ich jedenfalls, die Bilder und Let#s Plays sind allerliebst...

Christian

Okhlos: Omega: Man läuft als Philosoph durch die Gegend und nimmt alle Menschlein, die herumstehen, in seinen Mob auf. Diesen kontrolliert man dann parallel zu seiner Spielfigur und muss mit ihm diverse Gegner aus der griechischen Mythologie besiegen. Eigentlich ist es echt nett, mir persönlich ist es aber einfach zu konfus mit den beiden Sticks unabhängig voneinander die Figur und den Mob steuern zu müssen. Dementsprechend bin ich da auch nicht sonderlich weit gekommen. 5/10

Abzû ist ein Tauchen-Mit-Fischen Simulator, fast ohne Story oder Gameplay. Anfangs dachte ich noch, dass ich damit nichts anfangen kann, dann hat es mich aber doch noch in seinen Bann gezogen. Es ist ein sehr schönes, entspannendes Erlebnis mit einigen wirklich tollen Momenten. 8/10

Und das letzte Spiel aus dem Monthly Bundle: Husk, eine Mischung aus einem Walking Simulator und Silent Hill von einem kleinen polnischen Team.

Offensichtlich das Schrottspiel aus dem Bundle, was auch die ersten Kritiken auf Steam zeigten, die zu 100% negativ waren. Woraufhin der Publisher des Spiels meinte, es wäre eine gute Idee, selbst unter einem anderen Namen eine positive Kritik zu schreiben, weil ihnen "die armen Entwickler leid taten" . Nunja, keine sonderlich gute Idee, wie der folgende Shitstorm zeigte. Ich wollte es mir eigentlich gar nicht anschauen, aber nachdem der Entwickler selbst auf harsche Kritiken superfreundlich geantwortet hat, dachte ich, dass sie eine Chance verdient haben...

... und fand Husk tatsächlich so gut, dass ich es durchgespielt habe. Klar, wirklich toll ist es nicht, aber für solch ein kleines Team absolut okay. Die Grafik ist weitaus besser als bei vielen anderen Indie-Spielen, die Atmosphäre echt gut getroffen. Die Gegner sind kacke, aber im ganzen Spiel trifft man vielleicht nur zehnmal auf sie. Ansonsten läuft man durch eine mehr als deutlich von Silent Hill inspirierte Gegend und bekommt ab und zu kleine Storyschnipsel, welche sich ebenfalls am großen Vorbild orientieren. Alles in allem nichts, was ich mir kaufen würde, aber falls man es mal in einem Bundle bekommt, kann man durchaus reinschauen. 6/10

Legends of Eisenwald orientiert sich sehr an Disciples 2: Einheiten (nur einzelne und keine Stacks wie in Heroes&Co), Upgraden (mit sich verzweigenden Pfaden) und Kampfsystem (man kann immer nur die Einheiten angreifen, die am wenigsten weit entfernt sind) wurden ohne große Änderungen übernommen. In der Oberwelt befehligt man allerdings nur einen Trupp, es gibt auch keine Ressourcen zu erobern.

Das Szenario ist sehr ungewöhnlich, erst Recht für einen Entwickler aus Weißrussland. LoE spielt nämlich im mittelalterlichen Deutschland ohne großartigen Fantasy-Einschlag. Grund genug ausnahmsweise einmal die deutsche Fassung zu spielen, die im übrigen von Roland Austinat übersetzt wurde und zwar wirklich exzellent. Was sich auch sehr auszahlt, denn die Story ist ziemlich gut und stellt eigentlich alles aus dem Bereich in den Schatten. In Anbetracht von Heroes&Co zugegebenermaßen kein großes Kunststück.

Alles in allem hat es mir sehr gut gefallen, auch wenn es doch einige Dinge gibt, die man noch hätte verbessern können. Da merkt man halt schon, dass es von einem kleinen Indiestudio entwickelt wurde. 7/10

Orwell
Siehe mein letztes Posting. Da der Fortschritt aus der Demo in die Vollversion übernommen wird und der Titel kurze Zeit später bei Steam reduziert war, habe ich zugeschlagen und weitegespielt. Es ist in 5 Episoden oder Tage aufgeteilt (die Demo ist die erste Episode), die man in je 80-90 Minuten durch hat. Spielerisch ändert sich mit der Zeit nicht viel, aber man kann dann auch noch auf PCs und Smartphones zugreifen, wenn man die Geräte-ID hat. Und natürlich stellt sich irgendwann die Frage, auf welche Seite man sich schlägt.
Manchmal fand ich die zu treffenden Entscheidungen oder die Art, wie Informationen preisgegeben werden, etwas zu gekünstelt. Spielerisch anspruchsvoll ist es halt auch nicht. Aber es hat mich echt in seinen Bann gezogen und macht nachdenklich. Nicht nur über Überwachung, sondern auch darüber, was wir an Informationen über uns so rausgeben und wie diese ohne richtigen Kontext interpretiert werden können.

Batman: Arkham Origins
Im Grunde das Gleiche wie in Arkham City. Die Welt ist nun noch etwas größer, was aber durch ein Schnellreisesystem aufgefangen wird (per Batwing). Um diese freizuschalten, muss man aber, da kommt ihr nie drauf, Funktürme deaktivieren!
Und es gibt halt ein paar neue Gadgets, die ich ziemlich cool fand, und neue Gegnertypen, die wieder etwas Abwechslung in die manchmal arg langen Kämpfe bringen. Die Story ist bisher die am wenigsten bescheuerte der Serie und es gibt einige neue Bösewichter aus dem Verkehr zu ziehen. Gefiel mir also alles in allem sehr gut, ohne innovativ zu sein. Im Wesentlichen mehr vom Bekannten, aber das Bekannte war halt schon verdammt gut.

http://www.zeit.de/digital/games/2017-0 ... orabkritik

Hui, die Liste kann sich dieses Jahr echt sehen lassen. Das erwähnte Orwell ist z.b. dabei. Und kein einziges Adventure, hallelujah!

Stimmt, ich habe erst während des Spielens gesehen, dass der Entwickler aus Deutschland kommt. Und übrigens aus drei Leuten besteht. Toll, was die geleistet haben. Klar, man merkt viele Einschränkungen, aber sie arbeiten sehr gut mit ihnen und das Spiel erklärt auch gut, warum man alles nur über Texte und Standbilder mitkriegt.

Ja, ich kannte zwar viele der nominierten Spiele aus RPS-Tests, wusste aber nur bei Shadow Tactics, dass es von einem deutschen Entwickler stammt.

https://www.rockpapershotgun.com/2016/1 ... he-shogun/
https://www.rockpapershotgun.com/2016/1 ... ll-review/
https://www.rockpapershotgun.com/2017/0 ... rs-review/
https://www.rockpapershotgun.com/2017/0 ... ng-review/

Echt traurig, dass im Gegensatz dazu ausgerechnet eine deutsche Seite wie Gamersglobal bis auf Shadow Tactics keines dieser Spiele getestet hat.

Ja, so kleine Indie-Spiele fallen bei GG gern mal unters Radar. Beim Deutschen Computerspielepreis gibt's übrigens auch einen Publikumspreis, bei dem man für eines von zahlreichen internationalen Spielen stimmen kann. Dabei gibt's nette Preise zu gewinnen (Gamer-PC, Switch...).
Hier geht's zum Voting: https://deutscher-computerspielpreis.de ... ?view=list

The Witness ist ein Puzzle-Spiel, in dem sich auf einer Insel über 600 Rätsel finden lassen, die im Kern alle gleich funktionieren (in einem 2D-Labyrinth muss man eine Linie ins Ziel führen), tatsächlich aber extrem abwechslungsreich und fordernd sind. Erschwerend kommt hinzu, dass man die Rätsel-Mechaniken selbst entdecken muss. Alleine das führt schon zu großen Aha-Momenten, da die Einfälle teils abenteuerlich gut sind. Bisher habe ich nur 360 Rätsel gelöst und das normale Ende gesehen, es gibt dementsprechend noch viele weitere Rätsel und ein geheimes Ende. Mal schauen, ob ich das auch noch ohne Hilfe finde. Von Portal einmal abgesehen, hat mich kein Puzzler jemals derart geflasht, weswegen es bei mir auch hinter diesem auf Platz 2 meiner Rangliste kommt und nur knapp an den 10 Punkten vorbeischrammt. 9/10

Ich bin mit The Witness zwar noch nicht ganz durch (94% der Standard-Puzzles) und habe bisher auch die Challenge zum alternativen Ende nicht geschafft, kann aber schon jetzt sagen, dass es eines der besten Spiele ist, die ich in den letzten 10, 20 Jahren gespielt habe. Absolut phänomenales Welten- und Puzzle-Design, tatsächlich doch besser als Portal, 10/10.

Ein Puzzlespiel ist eins der besten Spiele der letzten 10, 20 Jahre? Hmmm. Besser als Portal glaub ich gern, das war amüsant, nett, aber würde ich sicher in keine Top-Spieleliste packen. Dennoch danke für die Empfehlung, interessiert mich durchaus und hätte ich ansonsten vielleicht völlig verpasst.

Man sollte Puzzlespiele natürlich mögen. Und Portal gehört für mich ebenfalls zu den besten Spielen der letzten 10, 20 Jahre.

Inzwischen habe ich mit The Witness nochmals von vorne angefangen.
Minimaler Spoiler:
Es gibt einen Rätseltyp, der zwar vollkommen optional ist, aber ein Fünftel des Spiels ausmacht und den viele gar nicht entdecken werden. Ich bin auch erst kurz vor Schluss drauf gestoßen und habe das ganze Zeug dementsprechend einfach verpasst. Und jetzt spiele ich es nochmals und kann es überhaupt nicht fassen, wie ich das nicht von Anfang an sehen konnte und wie genial das eigentlich ist.
Großer Spoiler:
Wer The Witness noch spielen möchte, sollte sich das folgende Video auf keinen Fall anschauen. Aber haargenau wie in 7:10 fühlt man sich da (inkl. Musik, die nicht aus dem Spiel stammt): https://youtu.be/NOJC62t4JfA?t=5m10s

Portal gehört definitiv zu den besten Spielen der neueren Ära. Aber The Witness hat diesen Arthouse-Anstrich, den ich gar nicht mag...