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wulfman
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Mo, 19. Sep 2005, 15:42

Doc SoLo hat geschrieben:
PS: Hier noch unser Spaß-Gerd zum nachlesen.

genau wegen dem artikel wollte ich das video sehen - live ist es noch viel lustiger. :)

mfg
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Vorläufig letzte Worte, heute:

der Exstudent auf der Insel
 
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Hardbern
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Mo, 19. Sep 2005, 17:24

Doc SoLo hat geschrieben:
Na, klar: Abschaffung der Schichtzuschläge, Abschaffung der Pendlerzuschüsse, Flat-Tax für alle und Direktor + Pförtner zahlen dasselbe in die Krankenkasse - ganz allgemein die "Politik der kalten Herzen". Das meinst du doch mit "Untaten", stimmts?



Unter anderem das meinte ich, stimmt. Die ersten beiden Punkte sind imho sogar ganz schlimm. Die Leute, die Nachts arbeiten, und die Leute, die einen weiten Arbeitsweg haben sollten imho für ihre Flexibilität nicht auch noch bestraft werden. Die werden schon dadurch genug bestraft, dass sie einen großen Teil ihrer Freizeit in Autos oder Bussen verbringen und dadurch, dass sie von Ihren Kindern bzw. deren Erziehung nicht viel mitbekommen. Außerdem sollten die Leute die sowas vorschlagen mal selbst Schicht arbeiten, dann würden sie mal mitbekommen wie sehr sowas auf Dauer schlaucht. Und den Vorschlag, die Arbeitnehmer sollen sich das über Tarifverhandlungen wieder reinholen, kann man doch nur als Witz verstehen. Das geht dann mit Sicherheit zu Lasten der Arbeitnehmer.

Noch so ein "toller" Vorschlag waren ja die betrieblichen Bündnisse zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Ich übertrage das mal auf unseren Betrieb,ein Wohnungsunternehmen hier in Berlin. Da verhandelt dann ein studierter Rechtsanwalt und BWL-Mensch (unser Geschäftsführer) mit unserer Betriebsratsvorsitzenden (eine Hauswartin)?? Das kann imho auch nur zu Lasten der Arbeitnehmer gehen.

Man kann doch nicht erwarten, dass die Leute ihre Henker selbst wählen. D.h. dass die Menschen jubelnd Leute wählen, die ihnen noch mehr Kohle aus den Taschen ziehen bzw. deren Lebensumstände so abändern wollen, dass es ihnen noch schlechter geht. Ist doch klar, dass die Leute erstmal an sich denken, so sind sie doch hier auch erzogen worden in unserer Egowelt. Mit Dummheit hat das imho nichts zu tun, Feige ist auch hart gesprochen. Vielleicht hatten die Leute einfach nur Angst. Vielleicht hat schwarzgelb ihre Politik nur nicht gut genug erklärt. Man kann keine Politik hier machen in dem man den Leuten Angst einjagt. Das war genau mein Eindruck von schwarzgelb bei den ganzen Diskussionen: Beängstigend. Alles nur zu unseren Lasten aber angeblich nur in unserem Sinne. Ich fand ziemlich wenig in meinem Sinne und deshalb habe ich gewählt, was ich gewählt habe.

Hardbern
Zuletzt geändert von Hardbern am Mo, 19. Sep 2005, 17:26, insgesamt 2-mal geändert.
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thwidra
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Mo, 19. Sep 2005, 18:24

Doc SoLo hat geschrieben:
...
Große Bevölkerungsteile verstehen offensichtlich nur noch Hauptsätze und gehen einer FUD-Kampagne auf den Leim, wie ich sie noch nicht erlebt habe. Dagegen erscheint ja das Theater damals um Irak-Krise und Elbhochwasser noch als sachlicher Wahlkampf. Ein anderer Teil kneift, wenns nach zig Landtagswahlen, wo die Watschen für Rot-Grün gar nicht laut genug schallen konnten nun an den Bundestag geht. Unbekümmerte Alternative verlegen sich gleich auf eine wirkungslose Protestwahl. Zu denen gesellen sich gleich noch die, die sich längst von der Gesellschaft abgekoppelt haben und nur noch ihre Sozialleistungen retten wollen.

Wenn man ein Volk charakterisieren könnte, müsste man das deutsche "dumm und feige" nennen. Denn genauso sieht das Wahlergebnis nun aus.

Das sehe ich nicht unbedingt so. Meiner Meinung nach ist das Wahlergebniss Ausdruck einer stetig zunehmenden Unsicherheit in den westlichen kapitalistischen Ländern, die aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung der 1970er und 80er Jahre, sprich dem Ausbau der Sozialprogramme, dessen Tempo sich von dem seit den 70ern abnehmenden wirtschaftlichen Wachstums abkoppelte. Gerade in den letzten Jahren hat nun die Angst vor Sozialabbau und dank Globalisierung die Unsicherheit vieler Arbeitnehmer in Deutschland noch mal dramatisch zugenommen. Ähnliche Einschnitte haben sich teilweise schon vor vielen Jahren in anderen westlichen kapitalistischen Ländern gezeigt. Dabei hat sich ebenfalls immer gezeigt, dass sich wirtschaftlicher Stillstand und Rückgang auf die Stabilität der Regierungen ausgewirkt hat. Traditionelle politische Muster lösten sich wegen einer von Unsicherheit und Ablehnung getragenen Stimmung auf. Politische Stabilität schwindet ganz einfach und die Wähler neigten jedesmal dazu, sich irrational zu entscheiden. Immer wurde der amtierenden Regierung die Schuld dafür gegeben und abgewählt. Gerade das kam aber nicht automatisch den etablierten Oppositionskräften zu gute, weshalb meist kleinere Gruppierungen, Umweltaktivisten, Linke, Rechtsradikale, sonstige xenophobische und rassistische Gruppierungen, ihren Aufschwung erlebten. Diese Charakteristik hat sich in vielen westlichen und kapitalistischen Ländern gezeigt. Daraus erkläre ich mir auch die Etablierung der Grünen-Partei hierzulande in den letzten zwei Jahrzehnten.
Tatsächlich passt das gestrige Wahlergebniss perfekt ins Schema der westlichen kapitalistischen Staaten und war womöglich sogar vorherzusagen. Amtierende Regierung wird abgewählt, die große Oppositionspartei wird nicht an die Macht gewählt. Demzufloge bin ich auch eher der Meinung, dass sich viele Wähler weniger von Wahlkampagnen überzeugen haben lassen, sondern ihren eigenen Kopf "genutzt" haben, um so abszustimmen, wie sie eben abgestimmt haben. Sie haben sich von ihrer Unsicherheit und Ablehnung leiten lassen und das nicht nur in Ostdeutschland, sondern auch in anderen Bundesländern, wie man an der Wechselstimmung in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen oder der abnehmenden CSU-Stimmen in Bayern sieht.

PS: Hier noch unser Spaß-Gerd zum nachlesen.

Hihi, das habe ich auch gesehen. Gerd "Ich schaffe 15 Bier ohne Ausfälle" Schröder hatte zuvor bestimmt schon ein paar genascht. :green:
 
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Doc SoLo
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Mo, 19. Sep 2005, 18:34

Doc SoLo hat geschrieben:
Na, klar: Abschaffung der Schichtzuschläge, Abschaffung der Pendlerzuschüsse, Flat-Tax für alle und Direktor + Pförtner zahlen dasselbe in die Krankenkasse - ganz allgemein die "Politik der kalten Herzen". Das meinst du doch mit "Untaten", stimmts?

Hardbern hat geschrieben:
Unter anderem das meinte ich, stimmt.
Reingefallen! Das nannte ich FUD-Kampagne.
Die Leute, die Nachts arbeiten, ... sollten imho für ihre Flexibilität nicht auch noch bestraft werden.

Die Schichtzuschläge will die CDU gar nicht abschaffen. Sie sollen nur versteuert werden wie alle anderen Einkommen auch. Diese Steuerfreiheit ist ein Privileg aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs, gedacht um die Motivation in den Waffenfabriken zu erhöhen. Aus heutiger Sicht ist das nur noch ungerecht. Die Verkäuferin im Supermarkt, die von 12 bis 21 Uhr arbeitet ist auch nicht toll dran und muss mit ihren Steuern noch Nachtarbeiter subventionieren, die einen Teil ihres Lohns steuerfrei kriegen. Nicht vergessen: Des einen Privileg ist des Anderen Last.
und die Leute, die einen weiten Arbeitsweg haben sollten imho für ihre Flexibilität nicht auch noch bestraft werden.

Die Pendlerpauschale sollte auf 25 Cent und 50 km gesenkt werden, mehr nicht. Mit den derzeitigen hohen Sätzen macht man mit einem weiten Arbeitsweg ja Gewinn - kann wohl nicht ganz Sinn der Sache sein. Und ich kenne Leute, die sind ganz bewusst von ihrem Arbeitsplatz weg hinaus ins Grüne gezogen - in dem Wissen, dass der Staat ihren weiten Arbeitsweg ja subventionieren wird. Willst du das mitbezahlen?
Man kann doch nicht erwarten, dass die Leute ihre Henker selbst wählen. D.h. dass die Menschen jubelnd Leute wählen, die ihnen noch mehr Kohle aus den Taschen ziehen bzw. deren Lebensumstände so abändern wollen, dass es ihnen noch schlechter geht.
Das wird jetzt schleichend und von ganz allein so kommen. Wieso meinen eigentlich alle, dass der Staat bestimmt, wie gut es ihnen geht?
Mit Dummheit hat das imho nichts zu tun, Feige ist auch hart gesprochen. Vielleicht hatten die Leute einfach nur Angst.

Wenn man den Unterschied zwischen Kirchhoffs Modell und einem Wahlprogramm nicht kapiert, obwohl man ihn erklärt bekommt, weiß ich nicht wie ich das sonst nennen soll. Und wenn man über Jahre jede Landtagswahl zum Abstrafen der Bundesregierung benutzt, damit die Bundesratsblockade aufbaut, Gelegenheit erhält, seine Meinung endlich auch in die tatsächliche Regierung umzusetzen und dann entgegen aller Umfragen am Wahltag kalte Füße kriegt, fällt mir auch nix anderes mehr ein.
Vielleicht hat schwarzgelb ihre Politik nur nicht gut genug erklärt.

Das sehe ich auch so. Das lag imho vor allem an Merkel selber. Sie hat in vielen Runden bei genau diesen Dingen einfach den Punkt nicht gemacht, obwohl sie die Argumente im Programm stehen hatte. Und Kirchhoff kann halt nur reden wie ein Professor - ich bin das gewohnt, die meisten aber scheinbar nicht. Es war ein Fehler, ihn im Wahlkampf überhaupt ein Wort sagen zu lassen. Ich hätte das aber vorher auch nicht gewusst und fand seine Ideen recht überzeugend. Dass die SPD mit völlig durchsichtigen Lügen darüber soviele Stimmen sammeln konnte, hat mich dann aber doch entsetzt.
Man kann keine Politik hier machen in dem man den Leuten Angst einjagt.

Nein, sondern wie wir jetzt sehen, indem man vor den Leuten diffuse soziale Nestwärme predigt und sich auch für handfeste Lügen über die politischen Gegner nicht zu fein ist.
Das war genau mein Eindruck von schwarzgelb bei den ganzen Diskussionen: Beängstigend.

Wie gesagt: Reingelegt von einem mediengewandten Demagogen! Schröders Vorstellung gestern abend - die wirklich sehenswert ist, siehe wulfmans Link - war gegenüber seinem Wahlkampf gar keine so große Steigerung.

Ciao,

Doc SoLo
 
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Mo, 19. Sep 2005, 18:36

Hardbern hat geschrieben:
Die Leute, die Nachts arbeiten, und die Leute, die einen weiten Arbeitsweg haben sollten imho für ihre Flexibilität nicht auch noch bestraft werden. Die werden schon dadurch genug bestraft, dass sie einen großen Teil ihrer Freizeit in Autos oder Bussen verbringen und dadurch, dass sie von Ihren Kindern bzw. deren Erziehung nicht viel mitbekommen.


Das ist das Dämlichste, was ich seit Langem gehört habe, sorry! Meine Eltern, die oftmals einen 12h-Arbeitstag (meist sogar noch länger) haben, sollen den Schichtarbeitern auch noch Zuzahlungen leisten? Schichtarbeit ist imho das normalste auf der Welt und wird auch so schon gut genug entlöhnt. Es besteht daher keine Notwendigkeit, dass auch noch auf andere Leute abzuwälzen.

Außerdem sollten die Leute die sowas vorschlagen mal selbst Schicht arbeiten, dann würden sie mal mitbekommen wie sehr sowas auf Dauer schlaucht.

Ich hab in meinem Praktikum später sogar freiwillig Schicht geschoben, weil mir die Zeiteinteilung entgegenkam. Das sieht halt jeder anders...

Da verhandelt dann ein studierter Rechtsanwalt und BWL-Mensch (unser Geschäftsführer) mit unserer Betriebsratsvorsitzenden (eine Hauswartin)??

Vielleicht ist das der Grund dafür, dass viele Betriebsräte auch entsprechend fähige Leute als Vertreter wählen, hm?

thwidra hat geschrieben:
...und war womöglich sogar vorherzusagen.

Naja "womöglich" ist da schon extrem untertrieben!

Nachtrag: Schwarz-Gelb fand ich nun wiederum gar nicht furchteinflössend, dass Schreckgespenst haben ja die SPD-Leute aus dem Ärmel gezogen. Wie man sieht ist die Rechnung ja voll aufgegangen.
Zuletzt geändert von Abdiel am Mo, 19. Sep 2005, 18:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Mo, 19. Sep 2005, 18:43

Doc SoLo hat geschrieben:
Die Pendlerpauschale sollte auf 25 Cent und 50 km gesenkt werden, mehr nicht. Mit den derzeitigen hohen Sätzen macht man mit einem weiten Arbeitsweg ja Gewinn - kann wohl nicht ganz Sinn der Sache sein. Und ich kenne Leute, die sind ganz bewusst von ihrem Arbeitsplatz weg hinaus ins Grüne gezogen - in dem Wissen, dass der Staat ihren weiten Arbeitsweg ja subventionieren wird. Willst du das mitbezahlen?


Wie groß ist denn die Pendlerpauschale bei euch? Ist die echt so hoch?
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Mo, 19. Sep 2005, 18:56

Hihi, das habe ich auch gesehen. Gerd "Ich schaffe 15 Bier ohne Ausfälle" Schröder hatte zuvor bestimmt schon ein paar genascht. :green:

Ich habe mich unwillkürlich an Life of Brian erinnert gefühlt.
"ICH bin Bundeskanzler! Und meine Frau ist auch Bundeskanzler!" ;)

Nett war übrigens gerade ein Interview auf HR1 mit irgend so einem niederländischen Korrespondenten. Der meinte nämlich nur lapidar: "Was regen sich die Deutschen eigentlich so auf? Ist doch nicht so, als würde das Land von einer funktionierenden Regierung abhängen" Auch wenn er es selbstverständlich nicht so wortwörtlich gemeint haben dürfte, steckt ein nicht ganz unerheblicher Funke Wahrheit in der Aussage betreffend der tatsächlichen Machtstrukturen ...
Cheers,
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Mo, 19. Sep 2005, 19:00

Wie groß ist denn die Pendlerpauschale bei euch? Ist die echt so hoch?

30 Cent pro Kilometer. War früher noch höher, Rot-Grün hat aber bereits selber gekürzt.

Ciao,

Doc SoLo
 
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Mo, 19. Sep 2005, 19:09

Abdiel hat geschrieben:
Hardbern hat geschrieben:
Die Leute, die Nachts arbeiten, und die Leute, die einen weiten Arbeitsweg haben sollten imho für ihre Flexibilität nicht auch noch bestraft werden. Die werden schon dadurch genug bestraft, dass sie einen großen Teil ihrer Freizeit in Autos oder Bussen verbringen und dadurch, dass sie von Ihren Kindern bzw. deren Erziehung nicht viel mitbekommen.


Das ist das Dämlichste, was ich seit Langem gehört habe, sorry! Meine Eltern, die oftmals einen 12h-Arbeitstag (meist sogar noch länger) haben, sollen den Schichtarbeitern auch noch Zuzahlungen leisten? Schichtarbeit ist imho das normalste auf der Welt und wird auch so schon gut genug entlöhnt. Es besteht daher keine Notwendigkeit, dass auch noch auf andere Leute abzuwälzen.

Außerdem sollten die Leute die sowas vorschlagen mal selbst Schicht arbeiten, dann würden sie mal mitbekommen wie sehr sowas auf Dauer schlaucht.

Ich hab in meinem Praktikum später sogar freiwillig Schicht geschoben, weil mir die Zeiteinteilung entgegenkam. Das sieht halt jeder anders...



Dämlich ja? Ich würde mich echt freuen, wenn Du Deine Postings anders anfangen könntest. Beleidigend kann ich nämlich auch sein wenn Du das willst. Vielen Dank. ;-)

Deine Praktikumszeit in allen Ehren aber arbeite mal bitte 20-30 Jahre lang Schicht (wechselnde natürlich) oder Nachts, dann kannst Du vielleicht ansatzweise verstehen, was ich weiter oben meinte.

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Mo, 19. Sep 2005, 19:36

OK, ich ziehe die erste Aussage zurück, der Rest bleibt aber so stehen. Und glaub mir, ich beobachte meine Eltern jetzt schon seit 15 Jahren, wie sie ohne Vergünstigungen weit schlimmere Arbeitszeiten zu bewältigen haben. Da ist Schichtarbeit lächerlich dagegen...
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Mo, 19. Sep 2005, 21:04

Doc SoLo hat geschrieben:
Wie groß ist denn die Pendlerpauschale bei euch? Ist die echt so hoch?

30 Cent pro Kilometer. War früher noch höher, Rot-Grün hat aber bereits selber gekürzt.

Ciao,

Doc SoLo


Die gibt's dann wirklich für jeden gefahrenen Kilometer zur Arbeit und wieder retour? In Ö gibt's nur eine kleine und eine große Pauschale die sich wiederum jeweils in drei Entfernungs-Kategorien einteilen (ab 20 km, ab 40 km, ab 60 km). Maximal sind das glaube ich so um 1500 Euro pro Jahr.
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Fraggy
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Mo, 19. Sep 2005, 21:16

Schon ein kurioses Demokratieverständnis von manchen hier. Der Wähler hat wohl nicht "richtig" gewählt.

Wenn die jeweiligen Parteien halt zu blöd sind einen integeren Wahlkampf zu machen in dem nicht jede Woche das Steuersystem umgekippt wird sind sie doch selber schuld.

Aber nun wars wieder der gemeine Wähler. Feige und dumm. Dem sollte man doch gleich das Wählen verbieten. Uhhhh
Zuletzt geändert von Fraggy am Mo, 19. Sep 2005, 21:17, insgesamt 1-mal geändert.
I did absolutely nothing and it was everything I thought it could be.
(Peter Gibbons)
 
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thwidra
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Mo, 19. Sep 2005, 21:27

Abdiel hat geschrieben:
...
thwidra hat geschrieben:
...und war womöglich sogar vorherzusagen.

Naja "womöglich" ist da schon extrem untertrieben!

Nachtrag: Schwarz-Gelb fand ich nun wiederum gar nicht furchteinflössend, dass Schreckgespenst haben ja die SPD-Leute aus dem Ärmel gezogen. Wie man sieht ist die Rechnung ja voll aufgegangen.

Ja, du hast recht. Es klang mir nur zu gewagt, das so klipp und klar hinzuschreiben.

Um ehrlich zu sein: die Motivation der SPD verstehe ich eigentlich nicht mehr, schon seit der Ankündigung von Neuwahlen. Ich kann mir nicht vorstellen, wie diese Partei, unter welcher Koalition auch immer, weiter regieren soll, wenn weiterhin im Bundesrat eine schwarz-gelbe Blokade sitzt, die für Stillstand in der Regierung sorgt. Da hätten der SPD auch ein paar mehr Sitze nichts genutzt. Stillstand ist der Tod! Meine Motivation wählen zu gehen war daher auch eher taktischer Natur, mit Parteiprogrammen, Wahlaussagen und Kampagnen habe ich mich bis heute nicht befasst. TV-Duell und das meiste Wahlgedöhns ist glücklicherweise an mir vorrüber gegangen.


Nett war übrigens gerade ein Interview auf HR1 mit irgend so einem niederländischen Korrespondenten. Der meinte nämlich nur lapidar: "Was regen sich die Deutschen eigentlich so auf? Ist doch nicht so, als würde das Land von einer funktionierenden Regierung abhängen" Auch wenn er es selbstverständlich nicht so wortwörtlich gemeint haben dürfte, steckt ein nicht ganz unerheblicher Funke Wahrheit in der Aussage betreffend der tatsächlichen Machtstrukturen ...

Haha, das gefällt mir. :D Dazu fällt mir wiederum Ronald Reagan ein, der ja auch in Zeiten einer wirtschaftlichen Krise an die Macht kam: "Regierung ist nicht die Lösung, sondern das Problem." ;)
 
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Mo, 19. Sep 2005, 21:49

Endlich bin ich mal 100% mit Doc einer Meinung, Hurra, aber live haben wir uns aus meiner Sicht ja auch ganz gut verstanden.

Für mich war es auch das schlimmste aller denkbaren Wahlergebnisse. Jetzt geht womöglich gar nichts mehr, und was macht Schröder: Er zerschmeißt erst mal alles Geschirr und macht einen auf großen Zampano. Daß es hier darum geht ein Land zu regieren und man die ohnehin schon verunsicherten Bürger nicht noch weiter verunsichern darf scheint ihm völlig entgangen zu sein. Die Worte "würdiger Abgang" und "dem Amt angemessenes Verhalten" scheinen ihm völlig fremd zu sein. Falls er geraucht hat (was ja auch schon vermutet wurde) kann ich nur eines sagen: Wo kriegt man das Zeug, das will ich auch mal probieren!

Mich hätte es ehrlich gesagt nicht gewundert wenn er seine Hose aufgeknöpft hätte und Angela zum Längenvergleich herausgefordert hätte. Einen so peinlichen Auftritt habe ich schon lange nicht gesehen.

Ansonsten wundert mich wie einfach das Volk vom Fernsehen beeinflußbar ist. Anders kann ich mir das Wahlergebnis nicht erklären. Andererseits wüßte ich gerne wieviele der SPD-Wähler heute nochmal SPD wählen würden. Nach diesem Auftritt sicher weniger.

Zu der Sache mit der Pendlerpauschale: Ich wohne 4 km von meinem Arbeitsplatz entfernt, zur Not kann man das sogar laufen. Und ich sehe es überhaupt nicht ein daß ich Leuten, die ganz bewußt 30 oder mehr Kilometer aufs Land ziehen, und die Umwelt mit ihrem Auto jeden Tag verpesten, dieses Privatvergnügen auch noch mitfinanzieren soll. Wenn man die PP streicht tut man den Leuten die über sowas nachdenken im Zweifelsfall sogar noch einen Gefallen: Nämlich die 1-2 Stunden Freizeit die sie täglich mehr haben weil sie sich eine Wohnung in der Nähe ihres Arbeitsplatzes suchen. Die PP macht für mich nur als Übergangslösung Sinn wenn jemand zwecks Arbeitsplatzverlustes weiter fahren muß bis er eine neue Wohnung gefunden hat.
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Mo, 19. Sep 2005, 21:55

Toll fand ich auch Müntefering gestern. "Die SPD ist die stärkste Partei." Kunststück, schließlich steht die CDU in Bayern gar nicht zur Wahl. ;-)
Das Auftreten von allen Parteien war furchtbar arrogant. Wenn sich alle als Sieger sehen, kann ja irgendwas nicht stimmen. So wie das aussieht, kommt eine Große Koalition schon deswegen nicht zustande, weil sie sich nicht einigen können, wer Kanzler wird. Die FDP will angeblich nicht mit Rot-Grün zusammen, aber Schwarz-Gelb-Grün wäre möglich... Oder doch Neuwahlen?
:arg: Ist alles, was mir dazu noch einfällt.
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Leland Yee, the Senator that decided that violent videogames were so dangerous to society that he needed to propose a law that banned selling them to minors, was arrested recently for weapons trafficking. He was buying shoulder-mounted rocket launchers from an extremist Islamic group and accidentally sold them to a member of the FBI. I mean, thank God he doesn't play videogames or he might have really become a threat to society.

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