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Hattori Hanso
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Mo, 7. Feb 2005, 21:56

Oder wie schon Bismark sagte: Bei guten Beamten läßt sich auch mit schlechten Gesetzen ein Staat regieren, bei schlechten Beamten helfen auch die besten Gesetze nichts.
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Ssnake
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Di, 8. Feb 2005, 12:30

...wobei ich denke, daß wir primär unter einer Flut schlechter Gesetze leiden, nicht unbedingt unter schlechten Beamten. Man muß sich nur mal ansehen, wieviele Gesetze pro Legislaturperiode verabschiedet oder geändert werden. Bis etwa 1990 waren es alle vier Jahre etwa 500 bis 1000 Gesetze. Seitdem ist das ganze auf über 5000 Gesetze angeschwollen. Womit auch klar ist, daß jedem Gesetz nur noch 10%-20% der Zeit für die parlamentarische Kontrolle zukommt, die man früher aufgewendet hat. Das ist der blanke Irrsinn.
 
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Nackter Onkel
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Di, 8. Feb 2005, 12:57

Amen! Bild

Ich habe in Niedersachsen studiert und muss mich jetzt mühsam in das Landesrecht von Hessen einarbeiten. Ein Horror. Man hat das Gefühl, man fängt wieder von vorne an.
Vor allem wird das ganze System aber dann bizarr, wenn man sich mal überlegt, dass auf jeder (!) Stufe des Verwaltungsaufbaus viele Leute mit Gesetz in der Hand entscheiden (bzw. sogar am Erlass von Verordnungen beteiligt sind!), die keinerlei juristische Ausbildung haben. Ich meine, wenn die Lage so unübersichtlich ist, dass nicht einmal die Leute den vollen Durchblick haben, die den Mist studiert haben ... :motz:
Zuletzt geändert von Nackter Onkel am Di, 8. Feb 2005, 12:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Mi, 9. Feb 2005, 01:13

ich finde die hartz-gesetze gehen einfach zu weit (selbst dann wenn sie was bringen wuerden!). langsam erinnert mich das weniger an einen arbeitsmarkt als an einen menschen- oder lohn-sklavenmarkt.

solange sowas moeglich ist wie kuerzlich bei der "deutschen bank". ueber 6000 leute werden bei glaenzenden gewinnen aus reiner gier nach noch mehr geld rausgeworfen! solange werden wir das arbeitslosenproblem nie loesen. das ganze ist einfach menschenverachtend und dieser fall mit den bordelljobs ist nur eins der symptome...
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Mi, 9. Feb 2005, 11:41

Die Bank-Chefs sind doch auch Getriebene der Aktienmärkte. Aktienfonds kontrollieren einen großen Teil des Bankkapitals, und erwarten ordentlich Rendite. Und wer versorgt die Aktienfonds mit Kapital, das sie in Aktien anlegen sollen, und wünscht sich möglichst fette Kurs- und Dividendengewinne?
 
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Mi, 9. Feb 2005, 12:34

Ssnake hat geschrieben:
Die Bank-Chefs sind doch auch Getriebene der Aktienmärkte. Aktienfonds kontrollieren einen großen Teil des Bankkapitals, und erwarten ordentlich Rendite. Und wer versorgt die Aktienfonds mit Kapital, das sie in Aktien anlegen sollen, und wünscht sich möglichst fette Kurs- und Dividendengewinne?


Hinzu kommt, daß die Deutsche Bank vergleichsweise noch ein Winzling ist und seit ein paar Jahren Angst hat, von anderen Banken geschluckt zu werden. Da es mit eigenen Fusionen nicht wirklich klappen will, um so ihre Position zu stärken, muß man eben versuchen so gut wie nur irgendwie möglich auszusehen, damit eine Übernahme für andere Banken uninteressant weil zu teuer wird. Das müssen sie erreichen, denn eigentlich wären sie schon lange für eine Übernahme reif. Sie arbeiten inzwischen sehr profitabel, sind aber im Vergleich ein Schnäppchen, also gibt es leider nur eins was man tun kann, den Börsenwert in die Höhe treiben, um damit 60.000 andere Arbeitsplätze und ein bischen deutsche Bankenkultur zu erhalten.

ciao
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Mi, 9. Feb 2005, 12:41

Ssnake hat geschrieben:
Die Bank-Chefs sind doch auch Getriebene der Aktienmärkte. Aktienfonds kontrollieren einen großen Teil des Bankkapitals, und erwarten ordentlich Rendite. Und wer versorgt die Aktienfonds mit Kapital, das sie in Aktien anlegen sollen, und wünscht sich möglichst fette Kurs- und Dividendengewinne?


Jaja, im Endeffekt ist an den Entlassungen nicht der "arme" von den Aktienmärkten getriebene Acker(Mann) schuld, der die Entlassungen ohne mit der Wimper zu zucken unterschreiben würde, obwohl es seinem Unternehmen sehr gut geht und man eine Gewinnsteigerung von 87 % (glaube ich) hat. Nein alle Fondszeichner sind schuld, weil die ja eine Rendite erwarten. Ich glaube wenn man die Fondszeichner fragen würde, würden viele keine Renditensteigerung, die auf den Rücken der Beschäftigten zustandegekommen sind, wollen.

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Mi, 9. Feb 2005, 13:05

Ach sag das nicht. Im Fernsehen würden die sich nicht outen ja aber für sich privat juckt es die doch nen scheiß (sorry) welche Probleme andere haben.
Ist nunmal Kapitalismus. Der eine gibt alles weil er muss und der der andere gibt was er meint geben zu wollen...

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Mi, 9. Feb 2005, 13:11

Nanu, wirklich Mitleid mit Leuten die 6stellige Jahresgehälter kassieren? Ich bin beeindruckt, das wiederspricht ja mal der deutschen Neidgesellschaft.

ciao
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Mi, 9. Feb 2005, 13:45

Hardbern hat geschrieben:
Ich glaube wenn man die Fondszeichner fragen würde, würden viele keine Renditensteigerung, die auf den Rücken der Beschäftigten zustandegekommen sind, wollen.


Naja, da wäre ich mir nicht so sicher. Vielleicht die, die es sich leisten können. Es gibt aber viele Durschnittsbürger die auch Aktien und Fonds haben und für die es persönlich sehr wichtig ist, dass die Kurse steigen bzw. zumindest nicht sinken.

Und ich sage einmal, ich bin so ehrlich, dass ich sage, dass es mir lieber ist wenn bei den Firmen wo mein Geld durch Fonds und Aktien drinsteckt, auch halt weniger populäre Entscheidungen getroffen werden (sprich: Einsparungen durch Entlassungen). Wenn dem nicht so wäre, würde über kurz oder lang auch das ganze System zusammenbrechen.
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Hattori Hanso
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Mi, 9. Feb 2005, 15:38

Auch wenn man das so sehen kann ist Geld verdienen keine unmoralische Sache. Firmen müssen profitabel sein sonst gehen sie pleite, und damit gehen noch mehr Arbeitsplätze verloren. In einem Jahr mit super Gewinnen Entlassungen anzukündigen ist allerdings auch nicht das ware.
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Do, 10. Feb 2005, 01:21

Es ist ja schon seit ungefähr zehn Jahren so, daß alle deutschen Banken zusammengenommen einen Personalüberhang von etwa 50.000 Angestellten vor sich herschieben. Mal gehen die Entlassungen etwas geräuschloser vor sich, mal beschweren sich die Berufsbetroffenen effektiv eigentlich nur über das schlechte Marketing. Natürlich ist das ungeschickt, zwei derartig widersprüchliche Nachrichten an zwei aufeinanderfolgenden Tagen bekanntzugeben. Ich frag' mich da gelegentlich schon, worüber sich die Leute denn eigentlich beschweren: Den Inhalt, oder die Art und Weise, wie die Nachricht bekanntgegeben wurde. Wer da zynischer ist - die Geschäftsführung oder ihre Kritiker - kann ich kaum noch sagen. :?

Die deutschen Banken sind aber gelegentlich schon begnadet unfähig, sich der Öffentlichkeit gegenüber auszudrücken. Klar, die Deutsche Bank ist ungeschlagen in ihrem Vermögen, Fettnäpfchen zu finden. Angefangen mit "Peanuts" über "Kirch ist nicht kreditwürdig" zu "Victory-Zeichen" und jetzt "Gewinne verdoppelt, 6000 Entlassungen".
Aber die Dresdner Bank war auch nicht schlecht mit ihrem Schuß ins eigene Bein dank der Aktion "Alle Kunden mit weniger als 200.000 DM Vermögen möchten uns jetzt bitte ohne größeres Aufsehen zu erregen verlassen. Mit armen Schluckern wollen wir uns nicht länger 'rumärgern. Geh'n se doch zur Sparkasse!"
Die HypoVereinsBank hat ihre Kunden bewußt mit maroden Immobilienfonds in die Grütze geritten, das war auch nicht die feine Art. Die Deka-Gesellschaft der Sparkassen hat sich letzthin auch nicht mit Ruhm bekleckert. Irgendwie scheint bei denen allen ein Chromosomendefekt auf dem PR-Gen vorzuliegen. :twisted:
Zuletzt geändert von Ssnake am Do, 10. Feb 2005, 01:23, insgesamt 2-mal geändert.
 
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Do, 10. Feb 2005, 11:17

Das liegt daran daß Banker immer mit Schlips rumrennen, das schneidet ja bekanntlich die Sauerstoffzufuht zum Gehirn ab. (Vielleicht sollten sie ihre Krawatten NOCH fester binden) :twisted:
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Fr, 11. Feb 2005, 13:07

...irgendwie habe ich den eindruck, dass auch der kapitalismus auf diesem planeten nicht funktioniert, zumindest nicht fuer ca. 80% der bevoelkerung. :twisted:
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