Es ist ja schon seit ungefähr zehn Jahren so, daß alle deutschen Banken zusammengenommen einen Personalüberhang von etwa 50.000 Angestellten vor sich herschieben. Mal gehen die Entlassungen etwas geräuschloser vor sich, mal beschweren sich die Berufsbetroffenen effektiv eigentlich nur über das schlechte Marketing. Natürlich ist das ungeschickt, zwei derartig widersprüchliche Nachrichten an zwei aufeinanderfolgenden Tagen bekanntzugeben. Ich frag' mich da gelegentlich schon, worüber sich die Leute denn eigentlich beschweren: Den Inhalt, oder die Art und Weise, wie die Nachricht bekanntgegeben wurde. Wer da zynischer ist - die Geschäftsführung oder ihre Kritiker - kann ich kaum noch sagen.
Die deutschen Banken sind aber gelegentlich schon begnadet unfähig, sich der Öffentlichkeit gegenüber auszudrücken. Klar, die Deutsche Bank ist ungeschlagen in ihrem Vermögen, Fettnäpfchen zu finden. Angefangen mit "Peanuts" über "Kirch ist nicht kreditwürdig" zu "Victory-Zeichen" und jetzt "Gewinne verdoppelt, 6000 Entlassungen".
Aber die Dresdner Bank war auch nicht schlecht mit ihrem Schuß ins eigene Bein dank der Aktion "Alle Kunden mit weniger als 200.000 DM Vermögen möchten uns jetzt bitte ohne größeres Aufsehen zu erregen verlassen. Mit armen Schluckern wollen wir uns nicht länger 'rumärgern. Geh'n se doch zur Sparkasse!"
Die HypoVereinsBank hat ihre Kunden bewußt mit maroden Immobilienfonds in die Grütze geritten, das war auch nicht die feine Art. Die Deka-Gesellschaft der Sparkassen hat sich letzthin auch nicht mit Ruhm bekleckert. Irgendwie scheint bei denen allen ein Chromosomendefekt auf dem PR-Gen vorzuliegen.
