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Abdiel hat geschrieben:
Das macht mich aber jetzt neugierig!


Deiner Neugier soll doch abgeholfen werden.

[spoiler]Yoda erwähnt ja am Schluß, daß Qui-Gon das Geheimnis der Untsterblichkeit gefunden hat, indem er eins mit der Macht geworden ist, und daß Obi-Wan nun lernen soll, mit ihm zu reden. Lucas hat Liam Neeson noch einmal für Revenge of the Sith zurückgeholt und eine Szene mit ihm als "Geist" gedreht, in der er Yoda erstmals kontaktiert, die dann aber nun der Schere zum Opfer gefallen ist. Die würde ich gerne mal später wiedersehen.[/spoiler]

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Fr, 20. Mai 2005, 08:52

Hardbern hat geschrieben:
Bin ja mal auf die ersten Miesmacher gespannt. Vor allem die Argumente. Viel wird man nicht finden können meine ich.


Ich protestiere aufs schärfste gegen solche Aussagen - oder, meine wahren Gefühlen offenbarend, da kriege ich einen dicken Hals.

An wirklich jedem Film, auch meinen persönlichen Lieblingen, gibt es was auszusetzen (bei Episode III übrigens ne ganze Menge, und durchaus auch nicht nur Kleinigkeiten). Aber wie groß ist meine Lust, ernsthaft über Episode III zu diskutieren, wenn ich gleich sehe, dass es zwecklos ist.
 
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Fr, 20. Mai 2005, 09:14

Jetzt spiel nicht die beleidigte Leberwurst sondern sag doch einfach, was Du meinst. Du hast bei Attack of the Clones schließlich auch ein "daran gibt es nichts zu rütteln" vom Stapel gelassen - da bekam ich dann einen dicken Hals.

Also, ich für meinen Teil werde Dich bestimmt nicht irgendwie angreifen, wenn Du hier ganz normal Deine Meinung schreibst. Aber ob ich meine Zeit auf eine ernsthafte Diskussion verwenden will, ist wirklich fraglich. Du kennst schließlich meine Einstellung: es gibt keine guten oder schlechten Filme, sondern nur Meinungen. Und da diese mehr fast ausschließlich auf emotionaler und nicht auf intelektueller Ebene rangieren, kann man in der Regel niemanden umstimmen. Und wenn man eh niemanden umstimmen kann, überlegt man sich halt zweimal, ob man überhaupt diskutieren will... ;)

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Alex: Sag einfach, was Dir nicht gefallen hat... *messer wetz* :)

ButtS: Wusste ichs doch! Als ich den Film gesehen hab und gegen Ende das Thema angesprochen wurde, habe ich sogar direkt darauf gewartet. Also war das gar keine Einbildung.
Zuletzt geändert von Abdiel am Fr, 20. Mai 2005, 13:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Fr, 20. Mai 2005, 13:37

Ich hatte mit meinem letzten Posting auch gehofft, andere aufzurütteln, die ebenfalls Kritik äußern wollen, aber sich eben nicht trauen. Allein gegen alle - da hinterfragt man sich schon, ob man zu kritisch ist. Aber nun gut, massig Spoiler jetzt gleich, wobei nichts wirklich unerwartet kommen dürfte, also Vorsicht, falls jemand Episode III noch nicht gesehen hat.

Eigentlich wollte ich nämlich sogar im Vergleich zu Episode I (ganz, ganz schlimm) und Episode II (etwas besser, aber dennoch schlecht) sogar eine Menge Lob spendieren - für Episode III lohnt tatsächlich der Kinobesuch, denn es ist ein echter Augen- und Ohrenschmaus (solange nicht manche der Hauptdarsteller in Nahaufnahmen zu sehen und hören sind!). Fast schon Overkill, aber das soll keine Kritik sein - im Hintergrund, ob Stadtansicht, Hangar, Weltraum oder sonstige Planeten ist immer was los.

Auch die Story stimmt diesmal, total straightforward, wobei sie fast zu simpel ist. Ein Bekannter meinte, im Original (Episode IV für die jüngeren) würde ja verdammt wenig passieren, das trifft eindeutig auch hier zu. Da ist etwas Kritik drin versteckt, aber auch gemischt mit Lob - Lob, weil die 140 Minuten wie im Flug vergehen, Kritik, weil "das Ende" fast zu schnell kommt - der Wechsel von Anakin Skywalker in Darth Vader findet in geschätzen 60 Sekunden statt (nach dem Tod von Windu) und danach geht der nun dunkle Lord verdammt schnell zur Sache.

Und das führt zur Hauptkritik: Wir wussten ja, da wie Vorgänger und Nachfolger kennen, was passieren würde, aber nicht wie. Und das wie enttäuschte mich dann doch. Nehmen wir das einfache Beispiel: Padmes Tod. "Kerngesund, aber wir verlieren sie, sie hat den Willen zum Leben verloren", sagt der Arzt - und das obwohl sie auch grad zweifache Mutter wird. Das war also der Tod, einfach so - noch schnell den beiden Kleinen den Namen gegeben, aus.

Der Wandel zur dunklen Seite von Anakin, eigentlich das Highlight der Folge, ist auch etwas unbefriedigend. Wenn er so leicht zum Sith wird (wegen eines Traums!), dann sind die anderen Jedi ja keine guten Menschenkenner, sonst hätten sie die Gefahr längst bannen müssen.

Insbesondere die Schlüsselszene lässt leider einiges zu wünschen übrig: Noch-Anakin "verrät" immerhin den Jedi, dass Palpatine in Wirklichkeit der böse Sith Sidious ist (wie schnell er es bemerkt, aber komischerweise ist es den anderen nie vorher aufgefallen, naja). Windu schlägt Palpatine im Kampf, will ihn dann aber gleich töten - sehr Un-Jedi-like. Anakin taucht auf und protestiert (zu recht), nachdem Palpatine dann aber Windu tötet, überredet er Anakin in den geschätzen 60 Sekunden, zu Darth Vader zu werden.

Und ohne weiterer Zögern hat der Nun-Vader kein Problem damit, seine ehemaligen Kumpel umzubringen, sogar die armen kleinen Nachwuchsjedi schlachtet er ab. Alles schon ok, aber es ging doch verdammt flott über die Bühne.

Auch etwas komisch - Palpatine ruft sich im Rat zum Imperator aus und alle jubeln (außer Padme). Haben die keine Geschichtsbücher? Der Fall der Republik und der Wandel zum Imperium geht also auch etwas flott vonstatten.

Und letztendlich hätte ich mir natürlich früher den "echten" Darth Vader gewünscht, aber gut, das war nicht zu erwarten.

Kurzum, grad bei der Essenz patzt der Film, aber ich kann drüber hinwegsehen, weil der Rest zum Großteil Spaß macht.

Ich sage Euch auch erneut, was das Problem für mich bei der neuen Trilogie gegenüber der alten ist - sie nimmt sich zu ernst. Ich gebe ja zu, es ist etwas riskant einen superteuren Film zu machen, der sich selbst auf die Schippe nimmt, aber gerade das funktionierte bei der alten Trilogie. Lucas hat es kurz wieder aufleben lassen in der ersten halben Stunde ("ich habe dir zum zehnten Mal das Leben gerettet" - "neunmal, die Geschichte auf xxxx, die zählt nicht."), aber dann wieder verworfen. Im Original hatte Han Solo immer einen flotten Spruch auf Lager, egal, wie düster die Lage, dazu natürlich C3PO, Chewbacca, selbst der alte Obi Wan waren sich nie zu schade für einen kleinen Witz. So was fehlte bei Episode I und II komplett (Jar-Jar ignoriere ich da mal einfach, der war zu nervig), die Prise, die nun der letzte Teil abbekommen hat, war auf jeden Fall auch eine Wohltat.
 
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Fr, 20. Mai 2005, 13:39

Nachdem ich nun eine Nacht drüber geschlafen habe, möchte ich doch auch nochmal ein persönliches Fazit wagen und auch ein paar kleinere und einen größeren Kritikpunkt anbringen. Also auf ins Getümmel... :green:

Wer den Film noch nicht gesehen hat, sollte jetzt weiter klicken, also huschhusch! Wer jetzt immer noch hier ist, SELBST SCHULD, wenn ich jetzt gleich ein paar Dinge aus der Handlung verrate.


Eigentlich hatte ich ja erwartet, der Film steigert sich so nach und nach, geht erst gemächlich los und explodiert dann förmlich gegen Ende hin. Aber mit dieser Erwartung wurde ich schon bei Episode 1 hereingelegt, wo die Jedis von Actionszene zu Actionszene springen und schon 10 Minuten nach Beginn der Krieg ausbricht, ebenso bei Episode 2, als gleich zu Beginn das Raumschiff explodiert, und nun erneut, als nach dem Fließtext zu Beginn die Musik verstummt und die Schlacht mit Trommelschlägen eingeleitet wird. Mit der Schlacht knüpft der Film meiner Ansicht nach gleich an die beiden Vorgänger an. Massen von Effekten und schnelle Kameraschwenks beherrschen das Bild, so dass einem schwindelig werden kann. Schon die ersten Szenen beweisen, dass sich der Film gegenüber seinen Vorgängern noch mal gesteigert hat und dieses Niveau wird schließlich auch den ganzen Film über gehalten. Sie beweisen ebenfalls einen erneut großartig eingesetzten Soundtrack (die Trommelschläge) und sie versprechen perfekte Effektetechnik, die sich schließlich ebenfalls brillant durch den Film zieht und viele unterschiedliche Welten zum Leben erweckt.
Aber auch die Handlung funktioniert und die Wandlung Anakins zu Vader ist bis auf eine Szene, die ich weniger gelungen finde, glaubhaft dargestellt. Die Motive sind klar erkennbar, der Druck der auf Anakin, subtil und offen, von allen Seiten ausgeübt wird, macht seine Wandlung umso tragischer. Sind die Jedi hier nicht vielleicht selbst ein bisschen Schuld, Anakins Hin-und-Her-Gerissen-Sein nicht erkannt zu haben? Oder liegt es doch an Anakins Aufmüpfigkeit, die ihn von Vorneherein für seinen dunklen Weg offen gemacht haben?
Neben den Trommelschlägen und dem Paradeflug in die Schlacht zu Beginn ist eine meiner Lieblingsszenen "Order 66", mit der das furiose Showdown eingeleitet wird. Hier noch einmal die vielen Jedis auf den vielen verschiedenen Welten zu sehen ist beeindruckend, auch wenn die meisten sterben werden. Yoda schließlich gegen Sidious noch mal kämpfen zu sehen, setzt dem Spektakel die Krone auf. Und schließlich nach Vaders "Herstellung" ("Geburt" finde ich hier etwas fehl am Platz) ihn schließlich zum ersten mal atmen zu hören war ein erhebender Moment, bei dem es einem einfach eiskalt den Rücken herunter laufen muss. So mündet der Film schließlich fast nahtlos in die alte Trilogie und schlägt einen präzisen Bogen dahin.
Trotzdem bleibt eine Frage im Moment noch ein kleines Rätsel, auch wenn sie nicht vergessen wurde. Konkret wird nicht geklärt, wieso sich Yoda und Obi-Wan Kenobi nach ihrem Tod auflösen. Mal sehen, was hier die DVD noch so bringt. Angeblich gibt es ja auch noch weitere Szenen, die in einer digitalen Fassung drin sein sollen. Ebenso lassen sich weitere kleinere Kritikpunkte anbringen: die Dialog empfand auch ich erneut ein bisschen holprig. Und Chewbacca als Armeeführer der Wookies empfinde ich eher unpassend, außerdem habe ich ihn gar nicht erkannt, so dick, wie er war.
Aber der Film ist trotzdem ein ungewöhnliches Schauspiel und bedenkt man die Schwierigkeiten und die hohen Erwartungen, dann hat Lucas seine Aufgabe, den Film zu realisieren, sehr gut gelöst. Für mich ist es ein würdiger Abschluss der Saga und irgendwie doch der beste Star Wars-Film geworden.

Größere Kritik will ich nur an einer Szene anbringen, nämlich der, als sich Anakin Darth Sidious unterwirft. Eben verrät er Palpatine noch an Mace Windu und dann hilft er Windu zu töten. Fast sofort bedauert er seine Tat und wechselt erneut in die entgegengesetzte Richtung und unterwirft sich nach halben Nervenzusammenbruch Sidious? Eieiei, war das ein Hin und Her und genauso unentschlossen und seltsam sprunghaft wirkte das auch auf mich. Für mich ist die Szene der größte Patzer in einem ansonsten gelungenen Film.


ButtSeriously hat geschrieben:
Zu meinem großen Erstaunen funktioniert sogar die schauspielerische Ebene. Alle Darsteller haben sich gegenüber Attack of the Clones drastisch gesteigert (Kunststück, ich weiß ;)). Der Star der Show ist zweifelsohne Ian McDiarmid, der als Palpatine einen so herrlich widerlichen Bösewicht abgibt, wie ich ihn schon lange nicht mehr gesehen habe. Platz zwei geht für mich gemeinsam an Ewan McGregor, der die großen Schuhe von Alec Guiness nun endlich wirklich füllen kann und Obi-Wan mit unheimlich viel Witz und Charme verkörpert, und an das Animationsteam von Yoda, das den kleinen grünen Wicht auf ein Ausdrucksniveau katapultiert, das fast mit Gollum konkurrieren kann.

Für mich ist eigentlich Ewan McGregor der Star des Films. So blass, wie er in Episode 1 wirkt, so herausragend agiert er hier. Aber die ganze schauspielerische Kritik finde ich nur beim ersten Film wirklich gerechtfertigt. Schon in Episode 2 haben sich Ewan McGregor und all die anderen viel mehr ins Zeug gelegt.
Und Yoda wird nun sowieso perfekt gezeigt, er hat wenigstens nicht mehr so viele Sitzszenen, wie noch in Episode 2.

Ebenso wirkt die ganze Kashyyyk-Sequenz wie eine Entschuldigung, Chewbacca wieder auftreten zu lassen - obwohl sie immerhin saugut aussieht.

Nach dem Trailer dachte ich auch, dass die Kashyyyk-Szenen länger sind und ein zentraler Handlungsort des Films. Tja, falsch gedacht, aber trotzdem sind die Szenen super gelungen. Nur Chewbacca passt dort einfach nicht. Zum Glück war ich hier ungespoilert, weshalb das eine kleine Überraschung für mich war, als es bei Yodas Abflug gesagt wird.


Abdiel hat geschrieben:
Die fantastische Musik! Keine Ahnung wie man so etwas überhaupt verdrängen kann, imho hat sich John Williams damit selber ein Denkmal gesetzt. Die perfekte Mischung der Themen aus der alten und neuen Trilogie allein wäre schon Grund genug, doch allein darauf hat man sich nicht verlassen und vorsorglich noch eine Schippe draufgepackt.

Besonders herausragend die Trommelschläge am Anfang. Aber auch die "leise Version" vom Imperial March, die mehrfach anklingt.


Frogo hat geschrieben:
Und mein absoluter Lieblingsspruch ist derselbe wie von Doc Solo!
*brutzel* Du spinnst wohl! *tret* :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol:

*argh* Welche Szene war das noch gleich? Ich komme nicht drauf...

Klasse aber auch [spoiler]das gehässige Lachen von R2, als 3PO die Gedächtnislöschung verordnet bekam *ggg*[/spoiler]

R2 war sowieso klasse am Anfang des Films. Meine Lieblings-Slapstick-Szene ist aber Yoda als er zu Sidious kommt und die beiden Wachen per Fingerschnippen erledigt. :lol:
 
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Fr, 20. Mai 2005, 13:54

Alex hat geschrieben:
...
Der Wandel zur dunklen Seite von Anakin, eigentlich das Highlight der Folge, ist auch etwas unbefriedigend. Wenn er so leicht zum Sith wird (wegen eines Traums!), dann sind die anderen Jedi ja keine guten Menschenkenner, sonst hätten sie die Gefahr längst bannen müssen.

Ich denke eigentlich, dass sich Anakin immer weiter hineinsteigert und sich aufgrund des Traumes selbst etwas vormacht. Das trägt zu seiner inneren Zerrissenheit bei und am Ende weiß er nicht mehr, was richtig und falsch ist. Aber zum Teil teile ich deine Kritik vor allem an der Schlüsselszene.

Und ohne weiterer Zögern hat der Nun-Vader kein Problem damit, seine ehemaligen Kumpel umzubringen, sogar die armen kleinen Nachwuchsjedi schlachtet er ab. Alles schon ok, aber es ging doch verdammt flott über die Bühne.

Auch hier denke ich, dass Anakins Wandlung mit der Schlüsselszene, also der Unterwerfung unter Sidious noch nicht abgeschlossen ist. Anakin steigert sich nun weiter in die dunkle Seite hinein und für ihn unbewusst versinkt er immer weiter in der dunklen Seite. Abgeschlossen ist diese Wandlung eigentlich erst, als er im Spukkabinett am Ende wieder aufersteht und vom Tod Padmes erfährt. Hier versinkt er endgültig in seinem Rachedurst, erkennt vermutlich seine Verfehlung und weiß keinen Ausweg mehr. Abgesehen davon ist er noch ein gebrochener Mann, körperlich und nun auch geistig.
 
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Fr, 20. Mai 2005, 14:30

Eiegntlich sollte ich di Kreitik einfach so stehen lassen, doch in ein paar Fällen finde ich sie nicht unbedingt gerechtfertigt. Auch hier wird der aufmerksame Leser wiedr SPOILER finden, also Vorsicht...
Alex hat geschrieben:
Ein Bekannter meinte, im Original (Episode IV für die jüngeren) würde ja verdammt wenig passieren, das trifft eindeutig auch hier zu.

Etwas Komplexeres hätte aber auch nicht in den vorgebenen Rahmen gepasst.

Nehmen wir das einfache Beispiel: Padmes Tod.

Der Film ist ein Märchen! Wie Padme auch selber sagte: "Anakin Du brichst mir das Herz." Ich fand diesen Schluss nur logisch und das es Anakin selber war, der Ihren Tod überhaupt erst verschuldete, macht die Sache noch um einiges tragischer.

Wenn er so leicht zum Sith wird (wegen eines Traums!), dann sind die anderen Jedi ja keine guten Menschenkenner, sonst hätten sie die Gefahr längst bannen müssen.

Es ist ja nicht diese Befürchtung allein, jedoch ist diese Angst der Schlüssel zu Anakins Wandlung. Die Jedi (allen voran Meister Joda) haben bestimmte Dinge sehr wohl gesehen, nur lag es nicht in deren Philosophie, eine Lösung zu forcieren. Ausserdemwaren sie sich eben nicht der unmittelbaren Gefahr von Darth Sidious bewusst, sodass einige Manipulationen, die man hätte verhindern können, praktisch direkt vor deren Augen geschahen.

Noch-Anakin "verrät" immerhin den Jedi, dass Palpatine in Wirklichkeit der böse Sith Sidious ist (wie schnell er es bemerkt, aber komischerweise ist es den anderen nie vorher aufgefallen, naja).

Auch hier nur ein Zitat: "Die dunkle Seite, alles sie vor uns verbirgt."

Windu schlägt Palpatine im Kampf, will ihn dann aber gleich töten - sehr Un-Jedi-like.

Nein, wollte er nicht! Erst nachdem Palpatine sich selber verunstaltet, platzt im der Kragen und er will dem Spuk ein Ende machen. Absolut verständlich...

nachdem Palpatine dann aber Windu tötet, überredet er Anakin in den geschätzen 60 Sekunden, zu Darth Vader zu werden.

Ganz und gar nicht. Es ist einfach nur die logische Konsequenz aus dem Ganzen. Anakin hatte eine Entscheidung getroffen und unterwarf sich dieser voll und ganz.

Auch etwas komisch - Palpatine ruft sich im Rat zum Imperator aus und alle jubeln (außer Padme). Haben die keine Geschichtsbücher?

SW ist fiktiv und wurde von Lucas bewusst von unserer Geschichte getrennt. Es wird also keiner etwas über diesen ominösen Adolf erfahren haben. ;) Und Palpatine ruft j auch nicht seine Diktatur aus, sondern das Imperium. Padme drückt es ja ziemlich passend aus.

Ich sage Euch auch erneut, was das Problem für mich bei der neuen Trilogie gegenüber der alten ist - sie nimmt sich zu ernst.

Finde ich wiederum nicht. SoLo ist ja der Meinung, sie wäre an manchen Stellen sogar etwas zu affig. Das scheint also doch eine absolute Geschmackssache zu sein.
Zuletzt geändert von Abdiel am Fr, 20. Mai 2005, 14:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Fr, 20. Mai 2005, 15:14

Ich will nciht, dass es jetzt wieder zu Argument und Gegenargument kommt.

Abdiel hat geschrieben:
Etwas Komplexeres hätte aber auch nicht in den vorgebenen Rahmen gepasst.


Das war ja schon mal keine Kritik von mir. Die Kritik, die sich darin verbarg, wie ich dannn schrieb, ist ähnlich wie bei zB X-Men oder Fräulein Smilla, das Tempo ist gut, aber "das Ende" wirkt dann etwas gehetzt.

Ich fand diesen Schluss nur logisch und das es Anakin selber war, der Ihren Tod überhaupt erst verschuldete, macht die Sache noch um einiges tragischer.


Das fand ich ja auch schön, aber wie sie dann starb, war etwas merkwürdig. Hätte zB Anakin sie (körperlich) so verletzt, dass sie sterben musste, hätte es gepasst - aber trotz gebrochenem Herzen müsste der Mutterinstinkt doch größer sein, oder?

Auch hier nur ein Zitat: "Die dunkle Seite, alles sie vor uns verbirgt."


Na gut.

t! Erst nachdem Palpatine sich selber verunstaltet, platzt im der Kragen und er will dem Spuk ein Ende machen. Absolut verständlich...


Verständlich schon, aber eben nicht Jedi-like. :)

SoLo ist ja der Meinung, sie wäre an manchen Stellen sogar etwas zu affig. Das scheint also doch eine absolute Geschmackssache zu sein.


Eigentlich passt das zusammen. Die neue Trilogie nimmt sich ernst, präsentiert aber (überspitzt gesagt) ne ziemlich banale Story, übertreibt es also. Die alte Trilogie präsentiert eine ähnlich banale Story, aber da sie sich ständig selbst auf die Schippe nimmt, passt es besser. Wie Buttseriously richtig schreibt, ob alte oder neue Trilogie sind die schauspielerischen Leistungen etwas bescheiden, das passt besser zu einer Komödie als einer Tragögie (jetzt mal wieder verallgemeinert).
 
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Fr, 20. Mai 2005, 15:44

Mich freut auf jeden Fall schonmal, dass auch jemandem außer mir das stellenweise "rushen" aufgefallen ist. Danke Alex :)!
Hatte irgendwie ab und zu den Eindruck:

Regie: "Wieviel haben wir."
Kammeramann: "45 Minuten."
Regie: "Waaas!!! .... Man reiche mir den Rotstift!"

;)

Will eigentlich nicht viel zu sagen sondern den Film erst nochmal komplett sehn ( ;) ).
Nur eins vielleicht. Die Nahaufnamen der Charaktere fand ich ausgesprochen beeindruckend. Da hat man wirklich fast ausschließlich großen Wert drauf gelegt und das hat Wirkung. Vor allem von Jodas Endkampf war ich beeindruckt. Die Mimik da passt einfach perfekt. Man glaubt wirklich da ist alles echt ;).

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Fr, 20. Mai 2005, 17:48

Chellie hat geschrieben:
Will eigentlich nicht viel zu sagen sondern den Film erst nochmal komplett sehn ( ;) ).

Ja, die ersten 15 Minuten waren weg wie nix! Als hätte man sie gar nicht gesehen... :)
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Fr, 20. Mai 2005, 22:46

@Alex:

Eine große Diskussion will ich, jetzt, da ich Deine Meinung kenne, tatsächlich gar nicht mehr anstimmen, denn erstmals verstehe ich wirklich was Dein Problem mit der neuen Trilogie ist. Ich stimme Dir zwar immer noch nicht einmal annähernd zu, aber zumindest verstehe ich es. ;)

Da man genau weiß, was passieren wird, bilden die Prequels eine einzige Tragödie. Zu einer Tragödie paßt die insgesamt weniger humoristische, düstere Stimmung. Sieht man sich persönlich nun aber aus irgendeinem Grund außerstande die Geschichte oder vielleicht auch einfach nur die Welt, in der sie spielt, ernst zu nehmen, dann funktioniert die Tragödie natürlich nicht. Und wenn die Tragödie nicht funktioniert, ist die neue Trilogie in der Tat ziemlich witzlos.

Ich für meinen Teil bin in der Retrospektive jedenfalls hochzufrieden mit der Art, wie die drei neuen Filme, auch im Zusammenspiel mit den Alten, ingesamt funktionieren.

Nachdem ich den Film heute noch einmal digital gesehen habe (was für ein Augenschmaus!), bestätige ich meine bisherige Meinung: Revenge of the Sith funktioniert für mich auch beim zweiten Ansehen und ist bereits jetzt ein ganz heißer Anwärter auf meinen persönlichen "Film des Jahres". :)

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Sa, 21. Mai 2005, 00:16

Was auch unbedingt erwähnent werden sollte, sind die berauschenden Lichtschwertduelle! Wenn in der alten Trilogie von der Hochzeit der Jedi und derem meisterhaften Umgang mit dem Lichtschwert berichtet wird, kann ich das jetzt voll und verstehen. Hier hat sich Lucas selber übertroffen, denn ich kann mir eigentlich keine Steigerung mehr vorstellen...
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Sa, 21. Mai 2005, 00:24

Noch kurz meine Meinung zu zwei kleinen Punkten.

Erstens: Die Windu-Anakin-Palpatine-Szene. Diese fand ich gerade aufgrund der scheinbaren "Wankelmütigkeit" Anakins sehr überzeugend. Schließlich ist er bereits vorher hin- und hergezogen zwischen Pflichtgefühl und dem Bedürfnis, Padme zu retten. Das Argument, es sei falsch, Palpatine zu töten, erscheint mit aus seinem Mund wie eine Entschuldigung. Es geht ihm wohl vielmehr darum, daß er Palpatine noch braucht, um Padme zu retten - ergo darf dieser nicht sterben, selbst wenn er er es verdient hätte. Nachdem Mace tot ist, gibt es jedoch kein Zurück mehr: Für eine Heimkehr in den Jedi-Orden sieht Anakin ohnehin keine Möglichkeit mehr, also unterwirft er sich Palpatine - wider besseren (Ge-)Wissens - in der Hoffnung, nun wenigstens noch Padme retten zu können. Erst danach wird er entgültig vom Hass übermannt.

Zweitens: Die "Gründung des Imperiums" im Senat. Der Applaus der anderen Senatoren erscheint mir ebenfalls durchaus schlüssig. In The Phantom Menace heißt es: "The bureaucrats are now in control of the Republic." In Revenge of the Sith äußert Padme den Verdacht, daß die Demokratie möglicherweise schon vor langer Zeit gestorben sei. Angesichts des Umstands, daß mehrfach von einer schleichenden Ausweitung von Palpatines Macht die Rede ist, erscheint mir diese Szene nur noch wie der letze Schritt eines langsamen Prozesses. Hierin liegt für mich noch einmal eine ganz eigente Tragik: Die Republik ist im Grunde schon in The Phantom Menace keine echte Demokratie mehr. In den folgenden Jahren haben Angst und Korruption dazu geführt, daß die Senatoren die letzten Reste der Freiheit auch noch verkauft haben - bis zu dem Punkt, wo sie sogar ihrem eigenen Untergang applaudieren. Da helfen auch Geschichtsbücher nicht: Menschen haben solche Fehler bereits mehr als einmal gemacht und ich fürchte, sie werden sie wieder begehen. Gerade diese grundlegende Beobachtung gelingt George Lucas meines Erachtens besser als so manchem scheinbar "anspruchsvollen" Film.

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Sa, 21. Mai 2005, 00:34

Und der Kampf Joda gegen Palpatine ist noch das i-Tüpfelchen, welches die Entwicklung von der Republik zum Imperium verdeutlicht. Da wurde dann auch gleich bildlich alles in Schutt und Asche gelegt...
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