Fr, 12. Sep 2003, 14:44
"Im Alter von 71 Jahren ist in Nashville, Tennessee, der amerikanische Country-Sänger Johnny Cash gestorben. Dies teilte sein Manager in New York mit. Im Mai war seine Ehefrau, Countrysängerin June Carter Cash, gestorben.
Der am 26. Februar 1932 geborene "King of Country Music" schuf zusammen mit Elvis Presley, Jerry Lee Lewis und Carl Perkins den Rockabilly, eine Synthese aus harter Country Music und Rythm and Blues. In den 60er Jahren war er mit seinen Songs, in denen er sich für die Unterprivilegierten einsetzte, der erste zornig-kritische Country-Sänger.
In den 90er Jahren schaffte Cash nach mehrjähriger Funkstille ein glänzendes Comeback. Nach über 40 Jahren schillernder Karriere erwartete eigentlich niemand mehr wirklich Bahnbrechendes von der Country-Ikone, "American Recordings" allerdings war ein unzeitgemäß ruhiges Album, das Cashs späten Siegeszug 1994 einleitete. Eigentlich sind nur der damals 62-Jährige und seine Gitarre zu hören, produziert von dem 30-jährigen Rick Rubin, der zwar Beastie Boys und Run DMC unter Vertrag, aber mit Country noch nie etwas zu tun gehabt hatte.
Rund 40 Alben hat Cash seit 1955 vorgelegt, bei Elvis Presley hat er gespielt, Hits wie "Ring Of Fire" oder "A Boy Named Sue" gemacht, Live-Alben in brodelnden US-Gefängnissen, religiöse und Kinderplatten sowie Sprechalben zur US-Geschichte - ein ausuferndes Oeuvre. Was es verbindet, ist die Haltung des dunkel gekleideten "Man in Black".
Regelmäßig hat er persönlichen wie gesellschaftlichen Mythen harten Realismus entgegengesetzt. Seine Songs behandeln eher die US- Massaker an den Indianern und die Umweltzerstörung statt die ansonsten viel besungene Freiheit des Westens."
"Ehrlichkeit ist menschenfreundlich - lohnt sich aber nicht!" - Garrett's Zitat