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Do, 22. Sep 2005, 09:57

Was für Teamfähigkeit ja auch absolut wichtig ist. Mag zwar manchmal wehtun aber lange nicht so sehr wie wenn man merkt daß man angelogen worden ist.

Also Hardbern, komm nächstes Jahr zur GC und Du wirst sehen daß Doc gar nicht so schlimm ist wie es hier manchmal den Eindruck macht :wink:

@Abdiel: Ich wollte ja schon die letzten zwei Jahre kommen, da haben mir nur leider immer die Familie einen Strich durch die Rechnung gemacht.
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Do, 22. Sep 2005, 14:28

Dirty Harry hat geschrieben:
Was für Teamfähigkeit ja auch absolut wichtig ist. Mag zwar manchmal wehtun aber lange nicht so sehr wie wenn man merkt daß man angelogen worden ist.


Ich habe Doc ja nicht die Ehrlichkeit abgesprochen. Seine aggressive Art der Kommunikation ruft aber sicher desöfteren Probleme hervor. Zumindest bei uns im Forum. Wie es im realen Leben ist, weiß ich nicht - kann mir aber gut vorstellen, dass es da nicht viel anders ist.
CU Early
 
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Do, 22. Sep 2005, 16:29

Early hat geschrieben:
Ich habe Doc ja nicht die Ehrlichkeit abgesprochen. Seine aggressive Art der Kommunikation ruft aber sicher desöfteren Probleme hervor. Zumindest bei uns im Forum. Wie es im realen Leben ist, weiß ich nicht - kann mir aber gut vorstellen, dass es da nicht viel anders ist.

Ist es aber ;). Zumindest meine kurze Erfahrung zeigt, das es schon einen Unterschied macht, ob man im Forum so schreibt oder in echt so redet, weil man bei einem wirklich vor einem stehenden Gegenüber viel besser einschätzen kann, wie er es genau meint.
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Do, 22. Sep 2005, 16:53

Geschrieben kommt das eben immer anders rüber als direkt. Schon weil man ja gar nicht sieht wie der andere eine Aussage aufnimmt.
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Do, 22. Sep 2005, 18:42

Naja, da ihr ihn ja persönlich kennt, muss ich euch ja das jetzt quasi glauben. Also lassen wir das Thema jetzt am besten - ist sowieso ein bisserl OT. :)
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Do, 22. Sep 2005, 23:41

Early hat geschrieben:
Also lassen wir das Thema jetzt am besten - ist sowieso ein bisserl OT. :)
Gute Idee. Und danke für die Fürsorge, aber mach dir mal keine Sorgen um mein Berufsleben. Da komm ich schon klar.

@tafkag: Das war nun gerade ein schlechtes Beispiel für Teamwork - eher für "Arbeit abwälzen". :)

@Hardbern: Die Reaktion finde ich etwas unfair von dir. Da steigst du im letzten Post nochmal in die Diskussion ein und verabschiedest dich gleichzeitig. IIRC haben wir schon schlimmeres durch (Irak-Krise anyone?), da sollten wir uns wohl auch hier wieder vertragen können.

Ciao,

Doc SoLo
 
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Fr, 23. Sep 2005, 14:55

heute haben ja die ersten Sondierungsgespräche zwischen schwarz und grün stattgefunden, scheint so daß die Jamaikakoalition doch keine realität wird, jedenfalls klangen die Kommentare nicht sehr wahrscheinlich.

Schade eigentlich, auch in Zukunft keine Legalisierung von Haschisch abzusehen. :wink:

Wird wohl kein Weg an der großen koalition vorbeiführen. Dann aber hoffentlich nicht mit Schröder als Kanzler, und lieber auch nicht mit Merkel. Das kindische Gehabe der beiden war ja unerträglich.
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Fr, 23. Sep 2005, 16:03

Ich erspare mir im folgenden meine "imho"s. Aber bitte das Geschriebene deswegen nicht als meiner Meinung nach gottgegebene Weisheit begreifen, sondern durchgehend als persönliche Meinung ;)

Abdiel hat geschrieben:
Was interessieren einen gutverdienende Singles in einem Sozialstaat, der mittels des Generationenvertrages die Altersversorgung umsetzen möchte?

Wer redet hier von gutverdienenden Singles? Ich jedenfalls nicht. Aber um das mal präziser zu formulieren: Singles, Kinderlose und Alleinerziehende - das sind übrigens ca. 70% der Deutschen über 18 Jahren - sind diejenigen, die unter Umständen schlechter gestellt werden. Und zwar nicht die gutverdienenden (für die irgendwelche Familien-Freibeträge eh ohne viel Belang sind), sondern die schlechter verdienenden, da sie u.U. von früheren Vergünstigungen profitiert haben und dann aber von den Familien-Freibeträgen nur wenig haben.

Doc SoLo hat geschrieben:
Die CDU machte einen für Politikerverhältnisse ehrlichen, aber eben schlechten Wahlkampf, das ist spätestens jetzt völlig klar.

Stimmt und das fand ich absolut positiv (wobei man das "ehrlich" auch nur als sehr relativ ansehen kann - manches war auch bei der CDU verlogen und heuchlerisch). Die Motivation dafür war ja auch klar: mit dem Hintergrund, die Wahl schon als sicher gewonnen abhaken zu können, glaubte man schon vorher ein paar unangenehme Ankündigungen machen zu können, damit man später nicht wie die SPD die Wähler verprellt. Im Nachhinein muss man das als absolut naiv und dumm bezeichnen, denn das hat ihnen den Regierungswechsel gekostet.

Der Reim, den ich mir nun drauf gemacht habe steht in meinen vorangegangenen Posts - sicherlich übertrieben und diskussionswürdig.

Was deine Analyse an sich betrifft, hast du durchaus Recht. Nur: so war es schon immer in der Politik, so wurden schon immer die Wahlen entschieden - egal von welcher Seite aus und zugunsten welcher Seite auch immer. Ich mache deshalb weder der SPD noch den Leuten, die sie gewählt haben, auch nur den geringsten Vorwurf oder ärgere mich darüber. Den Wahlsieg hat die Union selbst verschenkt, indem sie der SPD die entsprechenden Vorlagen geliefert hat, da führt gar kein Weg dran vorbei.

ButtSeriously hat geschrieben:
Aber muß man das wirklich über Ausnahmen regeln?

Nein, muss man nicht (habe ich doch auch nirgendwo gesagt). Die Steuersätze müssen aber gänzlich anders gesetzt werden, als dies zB bei Kirchhof der Fall ist. Die Kirchhof-Sätze sind im unteren Bereich viel zu hoch und im oberen Bereich viel zu niedrig (und ja, ich habe Anrechnungsstufen und Freibeträge bei meinen Kalkulationen inbegriffen), was wie oben schon gesagt unzumutbar wäre.

Dirty Harry hat geschrieben:
heute haben ja die ersten Sondierungsgespräche zwischen schwarz und grün stattgefunden, scheint so daß die Jamaikakoalition doch keine realität wird, jedenfalls klangen die Kommentare nicht sehr wahrscheinlich.

Leider ja. Es gibt einfach in allen Parteien viel zu viele Betonköpfe, die sowas verhindern - noch. Früher oder später wird die Zeit für Schwarz-Grün aber definitiv kommen - welche im Übrigen meine absolute Wunschkoalition ist. Zumindest bei uns in BW wäre sie auch heute schon problemlos möglich, schließlich liegen hier CDU und Grüne so eng beieinander wie nirgendwo sonst. Und Öttinger hat ja auch schon mehrere Male offen mit den Grünen geliebäugelt. Nur wird letzteres dummerweise mit Sicherheit dazu führen, dass viele Anhänger der CDU bei der Wahl dann zur FDP umschenken werden (unter den Wählern sind die Betonköpfe nunmal genauso zahlreich vertreten wie unter den Politiker), was dann letzten Endes wiederum zu Schwarz-Gelb führen wird. Nunja, irgendwann wird einmal die Zeit reif sein, man muss sich nur gedulden...
Zuletzt geändert von Cloud am Fr, 23. Sep 2005, 16:06, insgesamt 3-mal geändert.
 
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Fr, 23. Sep 2005, 18:12

Cloud hat geschrieben:
Ich erspare mir im folgenden meine "imho"s.

Bist damit nicht der erste in diesem Thread. ;)

Abdiel hat geschrieben:
Was interessieren einen gutverdienende Singles in einem Sozialstaat, der mittels des Generationenvertrages die Altersversorgung umsetzen möchte?

Wer redet hier von gutverdienenden Singles? Ich jedenfalls nicht. Aber um das mal präziser zu formulieren: Singles, Kinderlose und Alleinerziehende - das sind übrigens ca. 70% der Deutschen über 18 Jahren - sind diejenigen, die unter Umständen schlechter gestellt werden. Und zwar nicht die gutverdienenden (für die irgendwelche Familien-Freibeträge eh ohne viel Belang sind), sondern die schlechter verdienenden, da sie u.U. von früheren Vergünstigungen profitiert haben und dann aber von den Familien-Freibeträgen nur wenig haben.

Kirchhof meint halt, dass die einzige erlaubte Subvention die von Familie und Kindern ist. Das ist auch das einzige, was der Staat tun kann, um das demografische Problem zu lösen. Leider wird es nicht reichen, denn die Ursachen liegen in den von der Wirtschaft vorgegebenen Arbeitsbedingungen und der gesellschaftlichen Moral.

Die Motivation dafür war ja auch klar: mit dem Hintergrund, die Wahl schon als sicher gewonnen abhaken zu können, glaubte man schon vorher ein paar unangenehme Ankündigungen machen zu können, damit man später nicht wie die SPD die Wähler verprellt.

Hab ich so noch nicht gesehen, aber jetzt wo du's sagst...



Was deine Analyse an sich betrifft, hast du durchaus Recht. Nur: so war es schon immer in der Politik, so wurden schon immer die Wahlen entschieden - egal von welcher Seite aus und zugunsten welcher Seite auch immer.

Das macht es aber nicht besser, dass es auch diesmal so war.

Ich mache deshalb weder der SPD noch den Leuten, die sie gewählt haben, auch nur den geringsten Vorwurf oder ärgere mich darüber.
Es ist nicht die Frage, ob es was bringt, sich darüber aufzuregen oder ob das schon immer so war - die Antworten kenne ich. Man "fühlt" sich einfach enttäuscht (oder eben nicht). Und es war nun wahrscheinlich wirklich das letzte Mal, dass ich wählen war.

Dirty Harry hat geschrieben:
heute haben ja die ersten Sondierungsgespräche zwischen schwarz und grün stattgefunden, scheint so daß die Jamaikakoalition doch keine realität wird, jedenfalls klangen die Kommentare nicht sehr wahrscheinlich.

Was ich witzig finde ist, dass die alle tun als würden sie sich nicht kennen und hätten das Wahlprogramm der anderen noch nie zuvor gesehen.

Früher oder später wird die Zeit für Schwarz-Grün aber definitiv kommen - welche im Übrigen meine absolute Wunschkoalition ist.

Dummerweise haben sich die Grünen unter dem SPD-Einfluss zu einer Partei der sozialen Gerechtigkeit gemacht - zur Sozialpolitik haben sie früher aus guten Gründen gar nicht erst Stellung bezogen. Die müssten sich erst wieder auf ihre Kernthemen beschränken, bevor das möglich ist.

Ciao,

Doc SoLo
 
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Fr, 23. Sep 2005, 18:18

Doc SoLo hat geschrieben:
Und es war nun wahrscheinlich wirklich das letzte Mal, dass ich wählen war.


Das ist nun aber wirklich das Dümmste was man machen kann.
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Fr, 23. Sep 2005, 20:37

Early hat geschrieben:
Doc SoLo hat geschrieben:
Und es war nun wahrscheinlich wirklich das letzte Mal, dass ich wählen war.


Das ist nun aber wirklich das Dümmste was man machen kann.


Solange man sich noch einer Partei "verbunden" fühlt mag das stimmen aber wenn nicht, ist es das aus meiner Sicht nicht. Immer noch besser nicht wählen oder besser falsch wählen als Blödsinn zu wählen nur des Wählens wegen. Es kann ja nicht Sinn der Sache sein nur deshalb wählen zu gehen, damit eine bestimmte Partei "nicht" gestärkt wird. Ich zumindest definiere Wählen immernoch als "mich für etwas entscheiden" und nicht "mich gegen etwas auszusprechen".


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Fr, 23. Sep 2005, 23:21

Chellie hat geschrieben:
Early hat geschrieben:
Doc SoLo hat geschrieben:
Und es war nun wahrscheinlich wirklich das letzte Mal, dass ich wählen war.


Das ist nun aber wirklich das Dümmste was man machen kann.


Solange man sich noch einer Partei "verbunden" fühlt mag das stimmen aber wenn nicht, ist es das aus meiner Sicht nicht. Immer noch besser nicht wählen oder besser falsch wählen als Blödsinn zu wählen nur des Wählens wegen. Es kann ja nicht Sinn der Sache sein nur deshalb wählen zu gehen, damit eine bestimmte Partei "nicht" gestärkt wird. Ich zumindest definiere Wählen immernoch als "mich für etwas entscheiden" und nicht "mich gegen etwas auszusprechen".


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Selbst wenn man sich mit den Parteien die zur Auswahl nicht verbunden fühlt, ist es immer noch besser wählen zu gehen und dann halt die Partei zu wählen mit dere Programm man noch am ehesten klarkommt. Wenn man den Wahlen gleich fernbleibt, stärkt man nur die radikalen Parteien. Und DAS, ist sowieso nie gut.
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Fr, 23. Sep 2005, 23:25

Cloud hat geschrieben:
Nein, muss man nicht (habe ich doch auch nirgendwo gesagt). Die Steuersätze müssen aber gänzlich anders gesetzt werden, als dies zB bei Kirchhof der Fall ist. Die Kirchhof-Sätze sind im unteren Bereich viel zu hoch und im oberen Bereich viel zu niedrig (und ja, ich habe Anrechnungsstufen und Freibeträge bei meinen Kalkulationen inbegriffen), was wie oben schon gesagt unzumutbar wäre.


Tja, ich habe auch nachgerechnet, und muß daher zu dem Schluß kommen, daß wir wohl einfach andere Vorstellungen vom Begriff der Unzumutbarkeit haben, weshalb ich auch gar nicht weiter diskutieren will. ;)

Vermutlich würde da eh nur ein eher klassisch mitteleuropäisches Weltbild mit einem eher amerikanisch geprägten zusammenprallen. So etwas ist selten sehr ergiebig. ;)

Grüße von
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Sa, 24. Sep 2005, 03:17

Exkulpatorische Sammelklauseln ("Disclaimer"):
  1. Auch hier keine IMOs und IMHOs
  2. Können wir mal mal mit dieser umständlichen PC-Formulierung von Besserverdienern und (noch viel schlimmer) "weniger Verdienenden" vergessen?
    Reden wir doch lieber von den Armen als von "sozial Schwachen" (als ob sich die soziale Kompetenz über das Einkommen definieren ließe) und den Reichen, da versteht wenigstens jeder, wer gemeint ist.
    Diese rhetorischen Nebelkerzen finde ich widerlich. Das ist so eine paternalistische Grundhaltung, die Putzfrauen zu Raumpflegerinnen umdeutet, damit eine wenig angesehene Tätigkeit vom Titel her aufgewertet wird, weil man nicht das geringste tun kann, um das Arbeitsfeld und die damit verbundene Qualifikation zu ändern. Geputzt werden muß immer, egal wie man's nennt. "Facility Management" ist auch so ein unnötiges Verschleiern - was ist denn, bitteschön, falsch an einem "Hausmeister"???

Ein Problem mit der Vermarktung von Kirchhoffs Steuerentwurf ist ja, daß immer nur Steuersätze genannt werden, die aber nur auf jenen Teil des Einkommens angewendet werden, der bestimmte Grenzen überschreitet. Der effektive Steuersatz - also "tatsächliche Steuerschuld geteilt durch Bruttoeinkommen" - liegt aber in diesem System deutlich niedriger.

Beispiele:
  1. Single, 10.000 EUR Hungerlohn im Jahr (entspricht etwa dem Einkommen, das meine Mutter in ihrem Leben durchschnittlich erwirtschaftet hat; ich schätze, damit darf ich mich für die ersten 18 Jahre meines Lebens "den Armen" zurechnen, und ich habe keine Scheu, das auch so zu nennen. Vorgeblich Wohlmeinende, die uns als "sozial schwach" oder "weniger verdienende" bezeichnen wollen, sollen das mal von Angesicht zu Angesicht versuchen, denen zeige ich dann mal persönlich, was ich von solchen Herabsetzungen halte).
    Also, in diesem Fall würden die ersten 8.000 Euro steuerfrei abgehen. Hinzu kommt die Vereinfachungspauschale von 2000 Euro, damit sich das Finanzamt nicht mit Kleinkram verzetteln soll.
    Ergebnis: Steuersatz 0%
  2. Single, ein Kind, 18.000 EUR p.a. (auch nicht dolle, aber immerhin schon mal fast doppelt soviel, hinzu käme ja ggf. noch das Kindergeld (was übrigens in den 70ern bei gerade mal 50 DM lag...). 8.000 EUR pro Person steuerfrei, wieder 2.000 EUR Vereinfachungspauschale.
    Ergebnis: Steuersatz 0%
  3. Single, kinderlos, 18.000 EUR p.a. - sagen wir mal, ein Lagerist mit Hauptschulabschluß. Gut, für den Ferrari wird man 'ne Weile sparen müssen - aber ohne Kind am Bein kann man damit doch schon über die Runden kommen. Das wären dann also 10.000 EUR steuerfrei, dann 50% des Eingangssteuersatzes auf die ersten 5.000 Euro über der Freigrenze (also 15% x 50% x 5.000.- EUR = 375.- EUR), es bleiben 3.000 Euro, die zu 60% mit dem Eingangssteuersatz besteuert werden, also 15% x 60% x 3.000.- = 270.- EUR). In Summe also 645,- Euro Steuerschuld auf ein Bruttoeinkommen von 18.000.- EUR.
    Ergebnis: effektiver Steuersatz 3,58%

Aus diesen Beispielen sollte hinreichend deutlich werden, daß Arme in Kirchhoffs Steuermodell keinesfalls geschröpft werden. Wenn Reiche ohnehin die Möglichkeit im heutigen Steuersystem haben, sich auf einen effektiven Steuersatz von 23% mit einem riesigen Aufwand an im Grunde schwachsinnigen Investments herunterzurechnen (was ja nur dazu führt, daß zu große Geldströme in Anlagen gelenkt werden, die volkswirtschaftlich bestenfalls "ergebnisneutral" sind - mit anderen Worten: Staatlich geförderte Kapitalvernichtung, wo sonst vielleicht in neue Arbeitsplätze investiert worden wäre!) - also, wenn in praxi der effektive Steuersatz sowieso schon so niedrig ist, dann kann man auch das System insgesamt vereinfachen indem man den ganzen paternalistisch-sozialistischen Lenkungsquatsch streicht und gleich sagt, "25% auf alles".

Seien wir doch mal ehrlich: Diejenigen, die alles daran setzen, so eine Lösung zu diskreditieren, tun das aus Eigeninteresse, und nicht weil ihr Herz für die Armen blutet. Geld zu verteilen gibt ihnen Macht. Streicht man die ganze Verteilmaschinerie, nimmt man ihnen die Deutungshoheit über "gute" und "gesellschaftlich schädliche" Formen der Investition - wo es doch im Sinne einer wettbewerblich orientierten Marktwirtschaft ausschließlich darum gehen darf, im Rahmen des gesetzlich erlaubten das Geld dort anzulegen, wo es gewinnbringend ist. Ein Steuersystem zu mißbrauchen um Geldströme zu lenken heißt, neben dem Strafrecht ein Moralrecht einzuführen das dem Investor nahelegt, sein Geld in Anlageformen zu stecken, von denen die zur Zeit herrschenden Politiker meinen, das es wünschenswert sei.
Das führt dann unweigerlich zu Schoten wie der Tatsache, daß Koreanischer Schiffsbau oder die Produktion von grenzwertigen Hollywood-Streifen steuerlich begünstigt wird und wir zugleich Steuermittel einsetzen, um die mit Korea konkurrierenden Werften an Nord- und Ostsee zu stützen und in Babelsberg, München und Oberhausen Filmstudios hochzupäppeln, denen die besagten Hollywoodproduktionen dann wieder Schwierigkeiten machen. Und zu allem Überfluß bestimmen dann auch noch Moralwächter von Kirche und Gewerkschaften in paritätisch besetzten Filmfödergremien über den Wert und Unwert von Drehbüchern wie "Staplerfahrer Klaus", den wir alle nie zu sehen bekommen hätten, wäre es nach diesen Heinis gegangen.

Wenn also im gegenwärtigen Steuersystem angeblich die Armen begünstigt werden und die Reichen sich so arm rechnen können, daß ihre Steuerlast effektiv sehr gering ist - an wem bleibt denn dann wohl die Hauptlast kleben?
Genau.
Da kann man nur die "neue Mitte" belasten. Und die stellt man dann mit Pendlerpauschale und Häuslebau-Prämie ruhig, obwohl man ihnen an anderer Stelle noch mehr Geld aus der Tasche zieht. Das Volk rächt sich dann, indem die Fahrten zum Büro länger angegeben werden als tatsächlich der Fall - massenhafte Steuerhinterziehung eben.


So. Dann war ich eben arm, als Kind. OK, der Mangel war da, aber richtig gespürt habe ich ihn nicht. Meine Mutter hatte zwei Jobs, davon einen zu Hause und einen, während ich in der Schule war, und hat sich halbtot gerackert. Trotzdem war sie da wenn ich sie gebraucht habe, und auch wenn ich immer in selbstgestrickten Pullis und Second-Hand-Klamotten rumgelaufen bin, hat mich das nicht umgebracht.
Dann bin ich zur Bundeswehr gegangen, die mich im Großen und Ganzen sehr anständig behandelt hat. Ich habe die Chance bekommen zu studieren, ich habe ein ziemlich üppiges Gehalt bekommen (gut, es relativiert sich vielleicht angesichts der heutigen Möglichkeiten, in Bosnien ein Bein an eine Mine zu verlieren - aber erzähle mir keiner, ich wäre mit 17, 18 nicht reif genug gewesen, diese Möglichkeiten abzuschätzen. Wer klug genug ist ein Abitur zu machen, hat die intellektuelle Kapazität zur Reflektion persönlicher Wahlmöglichkeiten unter Beweis gestellt).
Sozialhilfe haben wir nicht beantragt. Später gab's Wohngeld, aber das war's denn auch. Trotzdem war mein Leben keine Sperrmüll-Möbel- / Aldi-Dosenfraß- / Alkoholhölle, und es hat auch nicht des aufopfernden Dienstes einer Arbeiterwohlfahrt, Diakonie oder sonstiger paternalistischer Organisationen bedurft, um das Leben ordentlich zu gestalten. Es hat regelmäßig einen Sommerurlaub gegeben in der Berghütte von Bekannten, in den Herbst- Winter oder Osterferien kam ich mal zu Verwandten - soziale Stütze waren eben nicht staatliche oder andere öffentliche Wohlfahrtsorganisationen, sondern eben (auch wenn das jetzt wieder als konservative Wertepropaganda diffamiert werden wird) die Familie und der familiäre Freundeskreis.

Die intakte Familie ist in der Tat nach meiner Lebenserfahrung die Keimzelle der Gesellschaft. Das bedeutet nicht, daß man deswegen uniforme Lebensentwürfen folgen müßte nach dem Motto Mutti in der Küche, Vati auf der Arbeit, eine Tochter und ein Sohn im Reihenhaus der Vorstadt. Es bedeutet, sein Umfeld wahrzunehmen und sich um seine Freunde und Angehörigen zu kümmern. Praktische Lebenshilfe überall dort, wo man sie selbst zu leisten imstande ist.
Das ist in einer rein hedonistisch orientierten Ich-Gesellschaft (ein Oxymoron, übrigens) natürlich unbequem. Man läßt lieber kümmern. Aber bei uns war das Motto, "verläßt Du Dich auf den Staat, dann bist Du verlassen" - 'aufs Amt betteln gehen' geht man erst dann, wenn das selbständige Betteln auf der Straße nicht mehr genug zum Leben einbringt. Es mag altmodisch, nostalgisch, bekloppt klingen - aber durch harte, ehrliche Arbeit wird man vielleicht nicht reich, kann aber dennoch ein Leben füllen, und das nicht auf die schlechteste Art. Meine Mutter lebt heute in einem Wohnheim mit Betreuung, drei Minuten Fußweg von mir, und sie hat das mit weitem Abstand best eingerichtete Apartment in eleganter Möblierung des gesamten Stifts. Das ist gewiß nicht die Welt - aber jeden Fitzel davon hat sie sich selbst erarbeitet, abgespart, sich verdient.

"Wenigerverdiener" sind eigentlich "Wenigerbekommer", denn mit Verdienst hat das Einkommen selten zu tun. Meine Mutter hätte, wenn es nach mir ginge, weiß Gott mehr verdient als sie bekommen hat, und trotzdem: Unglücklich ist sie nicht. Sie hat angepackt statt zu jammern, hat sich auf ihre Hände verlassen statt auf 'den Staat'. Dieses Land wäre nicht schlechter dran, wenn sich viele an ihr mal ein Beispiel nehmen würden. Unseretwegen hätte es die Umverteilungsmaschine nicht gebraucht, und wo ich auch immer hinschaue, vermag ich auch heute den Sinn darin nicht zu erkennen (außer eben, die Machtansprüche paternalistischer Funktionärszirkel zu befriedigen).

Kirchhoff hat recht.
 
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Sa, 24. Sep 2005, 12:30

Early: Glaub mir, es gibt auch genug Leute, die mit keinem der Programme konform gehen und sich eben nicht auf die Wahl des kleineren Übels beschränken wollen. Gezielte Wahlverweigerung, nämlich durch die Abgabe ungültiger Stimmen, halte ich da für durchaus legitim. Anders als mit dem gänzlichen Fernbleiben von der Wahl setzt man zumindest ein Zeichen des Protestes. Bei ausreichender Anzahl könnte ich mir durchaus einen Effekt vorstellen und sei es nur als Denkanstoss...
People may say I can't sing, but no one can ever say I didn't sing. (Florence Foster Jenkins)
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